Komplett verwirrt - Vorfahren zweimal geheiratet Rheda/Gütersloh?

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  • Kümmel
    Erfahrener Benutzer
    • 27.08.2018
    • 164

    Komplett verwirrt - Vorfahren zweimal geheiratet Rheda/Gütersloh?

    Hallo zusammen,

    ich bräuchte mal Eure Hilfe und Euren Rat, weil ich gerade ein bisschen verzweifle!

    Und zwar geht es um meinen Urururgroßvater und seine Eltern.

    Mein Urururgroßvater hieß Johann Heinrich Hesse und hat 29.04.1876 in Hohenlimburg Karoline Auguste Bunsemeier geheiratet. In der Heiratsurkunde steht, dass Heinrich Hesse evangelisch war und am 22.08.1855 in (Feldmark) Rheda geboren ist. Seine Eltern werden als der Tagelöhner Eberhard Heinrich Hesse und Johanna Charlotte Wilhelmine Dorhermann aus (Feldmark) Rheda genannt.

    Daraufhin habe ich auch die Geburtsurkunde von Heinrich Hesse von 1855 gefunden.

    Dort steht, dass Johann Heinrich Hesse am 22.08.1855 in Rheda geboren worden ist. Sein Vater wird als der Tagelöhner Evert Heinrich Hesse und seine Mutter als Johanna Charlotte Wilhelmina Dorhermann bezeichnet. Beide Wohnhaft in Feldmark Rheda.

    Bis dahin ist auch alles klar und schlüssig. Daraufhin wollte ich aber die Heiratsurkunde meiner Ururururgroßeltern finden und hier stehe ich nun vor einem Problem.

    Ich dachte zuerst, ich hätte Sie gefunden. In Gütersloh haben nämlich ein Ebert Henrich Hesse aus Rheda und eine Charlotte Dörheermann am 27.05.1838 geheiratet. Das Alter des Bräutigams ist 27 und der Braut 22 Jahre. Der Vater des Bräutigams wird als der verstorbene Tagelöhner Johann Heinrich Hesse in Rheda angegeben und der Vater der Braut als der verstorbene Johann Heinrich Dörheermann.

    Daraufhin wollte ich nach der Geburtsurkunde von Ebert Henrich Hesse aus Rheda um 1811 suchen. Leider finde ich um 1811 nur die Geburt von Zwillingen Namens Christian und Margarethe Elisabeth Hesse in Rheda. Eltern sind Johann Henrich Hesse und Elisabeth Brandemer. Einen Ebert Henrich Hesse finde ich bis jetzt noch nicht.

    Aber dann fand ich eine weitere Heiratsurkunde. Diesmal aus Rheda die fast identisch mit der Heiratsurkunde aus Gütersloh ist. Das einzige was anders ist, ist der Name des Bräutigams, der als Christian Hesse bezeichnet wird, welcher mit der Geburtsurkunde von 1811 übereinstimmen würde.

    Das Paar aus Rheda hat auch am 27.05.1838 geheiratet! Der Bräutigam, Christian Hesse ist auch 27 Jahre alt und kommt aus Feldmark Rheda. Seine Eltern sind auch ein verstorbener Tagelöhner Johann Heinrich Hesse und eine Elisabeth Brandmer. Die Braut ist auch 22 Jahre alt und der Vater ist auch bereits verstorben und wird als Heinrich Dorheermann aus Gütersloh bezeichnet. Die Mutter heißt Franziska Elisabeth Overbeek.

    Zudem wird der Name des Predigers bei beiden Taufeinträgen wie folgt genannt:

    Rheda: Pothmann (Die Coputation geschah in der Kirche)
    Gütersloh: Pothmann in Rheda

    Handelt es sich bei den Eheleuten nun um dieselben Personen, obwohl der Vorname des Bräutigams sich unterscheidet? Dafür würde sprechen, dass das Datum der Hochzeit, das Alter der Eheleute, die Väter und der Prediger bei beiden Hochzeiten identisch sind. Oder ist das nur ein lustiger Zufall?

    Ich habe euch die jeweiligen Urkunden im Anhang beigefügt, damit ihr auch drüber schauen könnt. Vielleicht habe ich auch etwas übersehen und falsch entziffert.

    Ich bin über jeden Hinweis dankbar!!

    Viele Grüße

    Marian
    Angehängte Dateien
  • AKocur
    Erfahrener Benutzer
    • 28.05.2017
    • 1371

    #2
    Hallo,

    die Hochzeit fand in Rheda statt. Die Braut stammt aus Gütersloh, deshalb ist auch hier ein Eintrag im KB zu finden. Oben auf den Seiten steht ja auch "Aufgebote und Getraute", es werden also auch die verzeichnet, die auswärts geheiratet haben.

    Zu den verschiedenen Vornamen des Bräutigams gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Der Pfarrer in Rheda hat mit dem Namen aus dem Taufeintrag gearbeitet, der ihm ja vorlag. Möglicherweise hat der Bräutigam zwischenzeitlich einen anderen Vornamen angenommen (kam vor) oder der Pfarrer in Gütersloh hat beim Eintragen des Vornamens einen Fehler gemacht (auch das kam vor). Es handelt sich aber sicherlich um ein Ehepaar, nicht um zwei.

    LG,
    Antje

    Kommentar

    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 20016

      #3
      Hallo,
      ich hätte keine Bedenken, in dem Vater des 1855 geborenen Heinrich ein Kind der Ehe desjenigen Ehepaares zu sehen, das 1811 Zwillinge bekam.

      Dass Evert Heinrich und Christian die gleiche Person sind, liegt zwar nahe, muss aber nicht so sein.
      Ich würde daher überprüfen, ob der 1811 geborene Christian als Kind gestorben ist. Bei Zwillingen lag ja bereits damals die Mortalitätsrate höher als bei "normalen" () Geburten.

      Oder ob bei den Taufen von anderen Kindern, beim eigenen Tod der Evert Heinrich immer bloß mit diesen Namen geführt wird.
      Vielleicht wurde er ja (1810) auswärtig geboren. Was die Eintragung 1838 in Rheda freilich nicht deuten hilft
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

      Kommentar

      • Xtine
        Administrator

        • 16.07.2006
        • 28698

        #4
        Hallo,

        Ich denke, AKocur hat Dir die Lösung schon genannt. Da die Brautleute aus verschiedenen Orten kommen, wird in beiden Orten ein Eintrag sein.
        Sicherheitshalber solltest Du aber überprüfen, ob es nicht doch 2 verschiedene Paare sind.
        Viele Grüße .................................. .
        Christine

        .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

        Kommentar

        • Kümmel
          Erfahrener Benutzer
          • 27.08.2018
          • 164

          #5
          Vielen Dank erstmal für die zahlreichen Antworten!

          Ich denke jetzt auch, dass es sich um das selbe Ehepaar handelt, obwohl es zwei unterschiedliche Vornamen gibt. Finde ich persönlich zwar immer noch ziemlich komisch, aber es kann ja wirklich sein, dass der Pfarrer in Rheda mit dem Taufeintrag gearbeitet hat.

          Könnt ihr euch vorstellen, wieso es manchmal dazu kam, dass man zwischenzeitlich einen anderen Vornamen angenommen hat?

          Das der Pfarrer in Gütersloh beim eintragen einen Fehler gemacht hat, kann ich ausschließen, weil in anderen, späteren Urkunden immer der Name Ebert Henrich auftaucht.

          Dennoch werde ich noch mal überprüfen, ob die Zwillinge überlebt haben und auch noch weiter in den Kirchenbüchern von Rheda schauen, ob es doch noch irgendwelche Hinweise gibt.

          Jedoch spricht es auch ein wenig dafür, dass der Zwilling mit dem Namen Christian derselbe ist, wie der im Eintrag aus Gütersloh, da ich selber auch ein Zwilling bin, meine Oma (auch eine geborene Hesse) auch ein Zwilling war und es in dieser Familie es häufiger vorkam. In den anderen Zweigen meiner Familie habe ich bis jetzt noch keine Zwillinge entdeckt.

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator

            • 16.07.2006
            • 28698

            #6
            Hallo,

            Zitat von Kümmel Beitrag anzeigen
            Könnt ihr euch vorstellen, wieso es manchmal dazu kam, dass man zwischenzeitlich einen anderen Vornamen angenommen hat?
            vielleicht gab es in der Familie jemand mit dem selben Vornamen und es bürgerte sich ein, einen Spitz-/Kose- oder anderen Namen zu verwenden.
            Manchmal verstarben bereits Geschwister mit dem selben Namen, und man gab ihnen evtl. desshalb einen anderen Rufnamen?
            Manchmal ist es aber auch schlicht ein Fehler des Pfarrers, z.B. beim Nachtrag seiner Zettelwirtschaft.

            Ich hatte es schon, da wurden alle 3 Mädchen Anna Maria getauft, aber nachweislich (der Familienname war einmalig im Dorf und die Eltern passten) Barbara, Margarethe und Elisabeth genannt und bei der Hochzeit und im Sterbeeintrag auch so genannt. Bei einer hatte ich Glück und es stand A.M. Barbara im Traueintrag, so kam ich den anderen auf die Spur.
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

            Kommentar

            • Kümmel
              Erfahrener Benutzer
              • 27.08.2018
              • 164

              #7
              Manchmal sind es wirklich nur Kleinigkeiten die der Pfarrer eingetragen hat, die dann letztendlich die Theorien beweisen. Da kann man dann jedes Mal von Glück sprechen und einfach nur froh sein, dass man es entdeckt hat. Das ermöglicht dann, dass weiter erforscht werden kann und macht, wie ich finde, auch den Reiz der Ahnenforschung aus. Hatte ich auch schon ein paar Mal.

              Und in dem Fall mit den drei Anna Marias ist es ja genau so

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              • Christian40489
                Erfahrener Benutzer
                • 25.03.2008
                • 1703

                #8
                Hallo Kümmel, da Du die bürgerliche Geburtsurkunde für die Zwillinge hast, würde ich zuerst einmal parallel dazu die Taufeinträge ansehen. Möglicherweise enthalten diese weitere Vornamen, das habe ich schon öfter erlebt. Für die Eheleute Johann Henrich Hesse und Elisabeth Brandemer finde ich bei FamilySearch als Kinder nur die Zwillinge. Die Eheschließung Hesse/Brandemer findet sich dort auch nicht. Vielleicht kamen sie aus einem anderen Ort. Nah bisheriger Faktenlage tippe ich auch darauf, das Eberhard Henrich und Christian Hesse identisch sind.
                Gruß
                Christian
                suche für mein Projekt www.Familienforschung-Freisewinkel.de alles zum Namen Freisewinkel, Fresewinkel, Friesewinkel.

                Kommentar

                • Kümmel
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.08.2018
                  • 164

                  #9
                  Hallo Christian,

                  leider sind die Taufeinträge von 1810 bis 1816 nicht online, deshalb kann ich bis jetzt nur auf die bürgerlichen Geburtsurkunden zugreifen. Vielen Dank für den Tipp mit den weiteren Vornamen. Das werde ich dann auch noch überprüfen.

                  Die Eheleute Johann Heinrich Hesse und Elisabeth Brandmeier haben 1807 in Rheda geheiratet. Leider ist der Eintrag nicht so gut lesbar, aber das alphabetische Register hat es noch mal bestätigt. Laut diesem Eintrag hieß der Bräutigam Johann Heinrich Wilhelm Hesse und war Witwer. Er müsste bereits 1802 geheiratet haben. Die Braut von 1807 hieß Margarethe Elisabeth Brandmeier. Sie müssen insgesamt 6 Kinder gehabt haben. Bis jetzt habe ich noch 1821 einen Anton Joseph gefunden, der 1844 auch in Rheda geheiratet hat. Dort stimmen auch die Angaben der Eltern mit dem Heiratseintrag von 1839 des Christian Hesse überein. Somit kann ich mit sehr großer Sicherheit sagen, dass Eberhard Heinrich und Christian Hesse dieselbe Person ist. Jedoch warte ich noch endgültig auf den Taufeintrag von 1811.

                  Viele Grüße

                  Marian

                  Kommentar

                  • Christian40489
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.03.2008
                    • 1703

                    #10
                    Hallo Marian, Du scheint ganz dicht an der Lösung dran zu sein. Ich bin gespannt, was der Taufeintrag von 1811 enthält. Alles deutet auf drei Vornamen, so wie beim Vater Johann Heinrich Wilhelm Hesse. Berichte ml, wenn Dir der Taufeintrag vorliegt. Gruß Christian
                    suche für mein Projekt www.Familienforschung-Freisewinkel.de alles zum Namen Freisewinkel, Fresewinkel, Friesewinkel.

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