Fragen zu Ablauf Taufe und Taufpaten

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Mäusemama
    Erfahrener Benutzer
    • 19.04.2010
    • 329

    Fragen zu Ablauf Taufe und Taufpaten

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1800 - 1850
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Oldenburger Münsteland


    Hallo ihr Lieben,

    ich hätte gerne einmal gewusst, wie ich mir eine Taufe früher vorstellen muss. Ist man mit dem Neugeborenen zur Kirche? Oder ist der Pfarrer nach Hause gekommen?

    Wer waren die Taufpaten? Verwandte, klar, aber waren das z. B. meist Tante und Onkel oder Oma und Opa?

    Meine Frage betrifft das Oldenburger Münsterland um 1800 - 1850.

    Und eine weitere Frage habe ich noch. Was genau bedeutet in dieser Gegend der Zusatz genannt beim Namen? Also in meinem Fall Waskefort genannt Thöle?

    Würde mich über Hilfe freuen :-)
    Grüße, Tanja
    http://www.tanja-bals.com
  • Deisterjäger
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2013
    • 1159

    #2
    Zitat von Mäusemama Beitrag anzeigen

    Und eine weitere Frage habe ich noch. Was genau bedeutet in dieser Gegend der Zusatz genannt beim Namen? Also in meinem Fall Waskefort genannt Thöle?

    Würde mich über Hilfe freuen :-)
    Moin Tanja,

    das soll heißen das das Kind nichtehelich geboren wurde, der erste Name ist der Name der Mutter der zweite Name ist der FN des Erzeugers.
    Der Erzeuger hat das nichtehelich geborene Kind als das seine anerkannt.
    Viele Grüße vom Deisterrand
    Harald

    Kommentar

    • Mäusemama
      Erfahrener Benutzer
      • 19.04.2010
      • 329

      #3
      Ich danke Dir.

      Allerdings bringt das jetzt endgültig erstmal totale Verwirrung bei meinem eh schon vorhandenen Waskeforth / Waschefort Problem.

      Dieser Eintrag "Waskeforth genannt Thöle" steht bei den Taufpaten. Du meinst also, dass ich darauf schließen könnte, dass die Taufpatin Waskeforth eine uneheliche Waskeforth ist und vom Thöle als sein Kind angenommen wurde? Tschuldige, wenn ich nochmal so blöd nachfrage, aber diese Familie bringt mir noch jede Menge graue Haare
      Grüße, Tanja
      http://www.tanja-bals.com

      Kommentar

      • mesmerode
        Erfahrener Benutzer
        • 11.06.2007
        • 2728

        #4
        hallo Tanja,
        ich kenne es so:
        Herr Waskeforth hat auf einen Hof Thöle geheirat.

        Uschi
        Schlesien: Gottschling, Krischock, Bargende, Geburek, Missalle
        Niedersachsen : Bleidistel, Knoke, Pipho, Schoenebeck, Plinke
        NRW : Wilms, Oesterwind, Schmitz, Wecks
        Rheinland Pfalz : Ingenbrandt, Schmitt, Ries, Emmerich

        Kommentar

        • Mäusemama
          Erfahrener Benutzer
          • 19.04.2010
          • 329

          #5
          Hm, eigentlich hat ja meine Frau Waskeforth einen Thöle geheiratet.... aus welchem Gebiet kommen denn eure "Erkenntnisse"
          Grüße, Tanja
          http://www.tanja-bals.com

          Kommentar

          • MH54321
            Erfahrener Benutzer
            • 09.09.2014
            • 419

            #6
            Hallo Mäusemama,

            Zitat von Mäusemama Beitrag anzeigen
            Hm, eigentlich hat ja meine Frau Waskeforth einen Thöle geheiratet.... aus welchem Gebiet kommen denn eure "Erkenntnisse"
            In dem Fall dürfte es sich bei deinem Taufpaten um ein vorehelich geborenes Kind handeln.

            Also Frau Waskeforth bekommt von Herrn Thöle im Mai ein Kind, das Kind ist unehelich und bekommt vorerst den Namen Waskeforth. Die beiden heiraten im November des selben Jahres, in dem Fall werden vorehelich geborene Kinder meist einbenamst. Aus Kind Waskeforth wird mit der Hochzeit der Eltern "Thöle".

            Wenn nun der Pfarrer nachtragend war und sich über die "Schande" aufgeregt hat, ist er vielleicht noch Jahre später auf der unehelichen Geburt herumgeritten und hat darauf bestanden, dieses Kind als "Waskeforth genannt Thöle" zu bezeichnen.

            Oder aber wenn der Pfarrer gewisse Zweifel hatte, das Herr Thöle wirklich der Vater war und er der Meinung war, der Nachname Thöle wäre somit falsch.
            Suche FN Hansmann (Hohenberg-Krusemark), FN Gruss/Gruß/Gruhs (Groß Rodensleben, Dreileben), FN Heindorf(f) (Stendal, Tangerhütte, Celle), FN Frey (Königsberg, Borchersdorf, Ostpreuss.)

            Kommentar

            • Mäusemama
              Erfahrener Benutzer
              • 19.04.2010
              • 329

              #7
              Danke.

              Ich glaube, mein Rätsel werde ich niemals lösen...

              Vielleicht kann mir noch jemand beantworten, wie ich mir so eine Taufe früher vorzustellen habe und welche Verwandten die Taufpaten waren?
              Grüße, Tanja
              http://www.tanja-bals.com

              Kommentar

              • mawoi
                Erfahrener Benutzer
                • 22.01.2014
                • 4071

                #8
                Hallo Tanja,

                das Kirchenbuch, mit dem ich mich gerade befasse,
                lässt darauf schließen, dass nur bei den Taufen der ehelich geborenen KInder
                Paten gebeten wurden, Verwandte oder sonst angesehehene Personen aus der Gemeinde oder der Verwandtachaft bzw. Bekanntschaft.
                Bei den unehelich geborenen Kindern gab es hier 10 und mehr Paten, zum Teil einen "ganzen Schwarm", wie der Pastor vermerkte. Das waren dann zum Teil junge Männer, die als Vater in Frage kamen und vom Pastor "verpflichtet" wurden, aber auch junge Frauen, die ebenfalls ein uneheliches KInd hatten.
                Hilft dir diese Info weiter?
                VG
                mawoi

                Kommentar

                • MH54321
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.09.2014
                  • 419

                  #9
                  Also in meiner Ecke (Sachsen-Anhalt, protestantisch) waren die Taufpaten sehr gemischt.

                  Oft die Verwandten, z.B. die Großmutter, der Großvater, die Tante, der Onkel, Cousins und Cousinen ersten und zweiten Grades, Großtante, Großonkel, Brüder, Schwestern, Nichten, Neffen. Genauso oft habe ich aber auch gute Freunde oder die Nachbarn.

                  So war mein Altvater Musiker, er hatte eine "Band" bestehend aus sehr guten Freunden. Diese vier Freunde waren Taufpaten bei seinem ersten Kind, meinem Urgroßvater. Ersichtlich ist das aus den Berufsbezeichnungen im Taufeintrag (Klarinettist, Posaunist, Geiger,...). Einer der Musikerfreunde heiratete zwei Jahre nach der Taufe meine Alttante und wurde somit der Schwager meines Altvaters, aber zum Zeitpunkt der Taufe bestand soweit ich weiß keine Verwandtschaft.

                  Von einer anderen Familie weiß ich, das die Nachbarn gegenseitig Paten waren, immer hin und her. Die Familien waren sehr gut befreundet und wohnten nebeneinander.

                  Pate sein bedeutete eine Ehre und auch eine Verantwortung. Auch heute noch wird erwartet, das der oder die Paten sich mit um das Kind kümmern, insbesondere wenn den Eltern etwas zustößt.

                  Deshalb wurden in meiner Gegend häufig vier Paten gebeten, ein Hauptpate dessen Namen das Kind bekommen hat und noch weitere Paten - einfach als Versicherung und um die Last zu verteilen. Ich habe es nur selten, das jmd zweimal bei der gleichen Familie Pate ist. Ein Kind kann ein armer Bauer zusätzlich zu seinen sieben eigenen im Fall des Falles vielleicht noch aufnehmen, aber zwei würden schnell zu einer Belastung werden.
                  Zuletzt geändert von MH54321; 26.01.2015, 02:00.
                  Suche FN Hansmann (Hohenberg-Krusemark), FN Gruss/Gruß/Gruhs (Groß Rodensleben, Dreileben), FN Heindorf(f) (Stendal, Tangerhütte, Celle), FN Frey (Königsberg, Borchersdorf, Ostpreuss.)

                  Kommentar

                  • Mäusemama
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.04.2010
                    • 329

                    #10
                    Nochmals vielen Dank für eure Antworten.
                    Ich hatte zwischenzeitlich Kontakt zu jemandem aus dem hiesigen Archiv, die auch das Kirchspiel verkartet hat.
                    Hier ist es wohl so, dass der erste Name der Name des Vater ist und der zweite Name der Hofname.

                    Auch mein Waskeroth/Waschefort-Problem schein gelöst. Offenbar habe ich nichts im Kirchenbuch übersehen und mein Problemfall ist wohl tatsächlich als Clara Angela geboren und als Maria Angela gestorben. Warum auch immer, aber wenn jemand der das Kirchenbuch verkartet hat das genauso sieht, dann wird es wohl so sein und ich nehme das nun so hin
                    Grüße, Tanja
                    http://www.tanja-bals.com

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X