Erzieher in Laatzen?

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  • TükkersMitÜ
    Erfahrener Benutzer
    • 11.11.2015
    • 402

    Erzieher in Laatzen?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1918
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Laatzen bei Hannover
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Hallo,
    mein Ururgroßvater Jan Wieking hat am 31.5.1918 in seinem Geburtsort Gildehaus (Grafschaft Bentheim) meine Ururgroßmutter geheiratet. In der zugehörigen Standesamtsurkunde wird er als "Erzieher" bezeichnet und wohnt in Laatzen bei Hannover. Im Februar 1919 wurde das erste Kind in Gildehaus geboren, wo die Familie bis heute wohnt, d.h. die Familie hat wahrscheinlich nie in Laatzen gewohnt.

    Mir stellt sich nun die Frage, was genau ein "Erzieher" damals war und warum Jan Wieking in Laatzen gearbeitet hat. Das war ja nicht gerade um die Ecke. Bei Google habe ich bis jetzt auch kein passendes Gefängnis, Waisenhaus, Besserungsanstalt o.ä. gefunden. Eine Anfrage beim Melderegister steht bei mir auch noch an.

    Vielleicht hat ja hier jemand eine Idee.

    Viele Grüße
    Annika
    Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
    Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
    Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
    Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen
  • Saraesa
    Erfahrener Benutzer
    • 26.11.2019
    • 1114

    #2
    Möglich wäre es, dass Jan Wieking eine Art Hauslehrer für Kinder einer reicheren Familie gewesen ist.
    Nachtrag: Google findet einen Eintrag für einen Jan Wieking bei Gildehaus, möglicherweise der Vater oder ein anderer Verwandter
    Offenbar waren die Wiekings in Gildehaus sehr bekannt, ein Familienmitglied hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag.
    Jan Wieking (1839-1912) war
    Lehrer und Gründer der Schüler-, Jugend- und Volksbücherei in Gildehaus
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gildehaus_(Bad_Bentheim)
    Insofern nur natürlich, dass Jan in diese Fußstapfen tritt.
    1824 - In dieser Kirchspielschule unterrichtet ein Lehrer mit einem Gehilfen. Das Gehalt wird überwiegend durch Schulgeld aufgebracht. Für das 1. und 2. Kind sind jährlich 2 Gulden, für die nachfolgenden die Hälfte aufzubringen. Von den 2 Gulden erhält der 1. Lehrer einen Gulden 12 Stüber, der Gehilfe 6 Stüber, 2 Stüber sind Feuerungsgeld. Die Stelle ist wegen der besseren Besoldung des Lehrers begehrt. So kann bei der Neubesetzung der Stelle 1824 unter mehreren Kandidaten ausgewählt werden. Die Entscheidung fällt auf Herm Wieking. Er erhält jährlich 397 Gulden oder umgerechnet fast 159 Reichstaler. (Zum Vergleich: Der Nebenschullehrer de Leve in Bardel erhält 43 Reichstaler.) Nach einer Verbesserung des Schulwesens betragen die Einkünfte der Gildehauser Lehrerstelle später 608 Gulden.
    1869 - Nach dem Tode von Herm Wieking wird sein Sohn Jan Wieking der 1. Lehrer, ab 1894 Hauptlehrer. Vorher war er schon ab 1864 als Adjunktlehrer tätig.
    1911 - Hauptlehrer Jan Wieking feiert das seltene Fest des 50-jährigen Amtsjubiläum. Eine Sammlung unter Freunden und Schülern des Jubilars erbringt die hohe Summe von 2.174,80 Mark. 1.500 Mark werden zu einer "Hauptlehrer Jan Wieking-Stiftung" verwendet, die vom Jubilar für eine Schüler-, Jugend- und Volksbücherei bestimmt wird. Wenige Wochen nach dem Jubiläumstage verstirbt der Hauptlehrer Jan Wieking.
    https://www.ghs-gildehaus.com/unsere...hulgeschichte/

    Warum er gerade Laatzen tätig gewesen ist, darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht erwartete ihn ein besonders lukratives Einkommen oder es wurden dort dringend Lehrer benötigt? Bisher habe ich zur fraglichen Zeit allerdings keine Einträge in den Hannover Adressbüchern finden können. Finden können habe ich allerdings weitere Wiekings, die in Vörden, Emden, Bramsche etc. gearbeitet haben.
    Die vorher erwähnte Friederike Wieking hat in Hannover eine Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin gemacht, vielleicht hängt ihre Anwesenheit dort mit Jan Wieking zusammen.
    Zuletzt geändert von Saraesa; 29.12.2019, 01:01.

    Kommentar

    • TükkersMitÜ
      Erfahrener Benutzer
      • 11.11.2015
      • 402

      #3
      Hallo Saraesa,
      Vielen Dank für deine Antwort.
      Die Wiekings sind eine relativ weit verzweigte Familie in Gildehaus. Jan Wiekings Vater hieß ebenfalls Jan, war aber nicht der Lehrer (der ist nur entfernt mit uns verwandt), sondern Heuermann. Der Name "Jan Wieking" war sehr häufig.
      Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass Jan später bei der Post gearbeitet haben soll und dass er wahrscheinlich im Krieg verwundet wurde - wie schwer, weiß ich noch nicht, eventuell hat er sogar einen Arm verloren.
      Viele Grüße
      Annika
      Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
      Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
      Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
      Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

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