Oertling

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  • Manfred Renner
    Erfahrener Benutzer
    • 23.12.2006
    • 1014

    Oertling

    [fragebogen]Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:vor 1700
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Mecklenburg

    Liebe Ahnenforscher(innen) ,

    suche die Daten und weitere Vorfahren des SAMUEL OERTLING, geboren in Mecklenburg.
    Sein Sohn war der Philipp Ernst Oertling, geboren um 1710 in Glücksburg, Schleswig -
    Holstein.
    Habt Ihr weitergehende Daten ?

    Mit herzlichem Dank im Voraus für Eure Bemühungen ,

    Manfred
  • Michael1965
    Erfahrener Benutzer
    • 08.08.2007
    • 2031

    #2
    Hallo Manfred,

    ich bin´s nochmal
    Habe im Band 79 des Deutschen Familienarchiv´s etwas zu dem Namen Oertling gefunden.
    Es ist etwas mehr Seite 162 - 212. Dieses dürfte für Dich interessant sein, denn dort werden alle von Dir genannten Oertling´s auch genannt.
    Vielleicht hast Du ja die Zeit einmal in der Staatsbiliothek vorbei zugehen und Dir den Band genauer anzusehen. Oder aber ich schreibe es Dir ab, dauert dann aber etwas länger.

    Gruß Michael
    Nihil fit sine causa
    (Nichts geschieht ohne Grund)

    Kommentar

    • Michael1965
      Erfahrener Benutzer
      • 08.08.2007
      • 2031

      #3
      Hallo Manfred,

      aus dem Band 79 des Deutschen Familienarchiv folgendes zur Familie Oertling:

      Es handelt sich hier um Detlef Matthias de Cuveland und Amanda Christina Friederike Oertling;

      C1 Amanda Christine Friederike Oertlings Herkunft und Familiengeschichte:

      C.1.2. Die Oertling mit Bezug auf die frühesten Nachrichten.

      Amandas Vater Martin Carl Heinrich Oertling war Uhrmacher aus der durch seinen Vater Christian Martin Friederich Oertling begründeten und inzwischen über 150 Jahre bestehenden Uhrmacher- und Juwelierfirma Oertling in Neumünster.
      Mit der Begründung der Uhrmachertradition in Neumünster hatte eine Jahrhundertelange Akademikertradition der Oertling ihr Ende gefunden. Die Oertling sind ihrer Herkunft und der Herkunft ihrer Frauen nach, soweit dies bis jetzt zu überblicken ist, nicht in Schlöeswig-Holstein verwurzelt gewesen. Erst durch die Heirat Martin Carl Heinrichs mit Margarethe Christine Diedericke Pahl verw. Ehlers ist nach meinen Unterlagen die Verbindung zwischen einer Frau dieser Landschaft mit einem in seiner Familientradition landfremden Oertling zustande gekommen.
      Bewusst ist dies M.C.H. Oertling wahrscheinlich nicht einmal gewesen, denn Vater, Großvater und Urgroßvater waren in Schleswig-Holstein geboren. Hier heimisch war der Name Oertling jedoch nicht, bevor der Ururgroßvater aus Mecklenburg in herzogliche Dienste in Glückstadt trat. Der Name Oertling dürfte auf die Münzeinheit Oertel zu beziehen sein.
      Auf der Suche nach dem frühestnachweisbaren Oertling hat ein Buch von Gerd Möhlmann mit dem Titel "Geschlechter der Hansestadt Rostock im 13. bis 18. Jahrhundert" und besonders gute Dienste geleistet. Es wurde 1975 von der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte im Verlag Degener & Co. in Neustadt (Aisch) herausgegeben. Wir haben im Familienkundlichen Jahrbuch Schleswig-Holstein (1975), Herausgeber: Schleswig-Holsteinische Gesellschaft für Familienforschung und Wappenkunde e.V., Kiel, darauf Bezug genommen. Aus diesem Jahrbuch zitiere ich:
      Handschriftliche Aufzeichnungen im Stadtarchiv Rostock konnte der Verfasser der genannten Arbeit entnehmen, dass zu den ältesten Gliedern der Familie Oertling( einst Oerthling geschrieben) zu zählen sind:
      1341 Johannes Oerthling, Pastor und Preister in Rostock;
      1327-29 Heinrich, Ratsherr in Greifswald, und dessen Sohn Heinrich, Priester.

      Die Stammfolge wird mit Fragezeichen mit einem Achim Oerthling eröffnet, dessen Witwe 1556 im ersten Viertel (Stadtteil) in Pritzwalk/Ost Prignitz in einer Bude wohnt (Bude dürfte hier gleichzusetzen sein mit kleinem Bau bzw. Wohnung entsprechend z.B. den sogen. Gottesbuden in Ahrensburg bei Hamburg).
      Es folgen 4 Männer mit dem Familiennamen Oerthling, welche miteinander derselben Generation zugerechnet werden und von denen mindestens zwei Brüder gewesen sind. Diese Aufstellung sieht folgendermaßen aus:
      1 (?)
      Meves, Brauer in Pritzwalk, urkundl. 1556-74 im 1. Viertel der Stadt oder
      Klaus, Brauer in Pritzwalk, urkundl. 1556-65 im 3. Viertel der Stadt oder
      Hans, (Brauer?) in Pritzwalk, urkundl. 1556-65 im 3. Viertel der Stadt oder
      Achim, in Pritzwalk, urkundl. 1565, fehlt 1556, 1. Viertel.
      Unter diesen 4 Männern wäre der Vater von Joachim Oerthling dem Älteren zu suchen.
      Bezüglich des letzteren enthält die Druckschrift folgende Daten:
      11
      Joachim, * um 1565, † Pfingsten 1606, erstochen in Pritzwalk, 1605 in der Bürgerliste im 1. Viertel der Stadt, ∞ um 1590 Katharine Pankow, * um 1570, † nach 1608, T.d. Hans Pankow in Pritzwalk.
      Bezüglich Joachims, des Jüngeren, folgen folgende Angaben:
      111
      Joachim, * um 1590 in Pritzwalk, † ebd. 4.1.1685, etwa 95-jährig, Adlermann der Gewandschneider dort, ∞ um 1613 Dorothea Kaucher. Die Einwohner-Liste Pritzwalk 1600 erwähnt ihn.
      Adlermann entspricht Ältermann = Führender Zunftmeister (vgl. Jochim Brügge, Preetz).

      Fortsetzung folgt gleich.

      Gruß Michael
      Nihil fit sine causa
      (Nichts geschieht ohne Grund)

      Kommentar

      • Michael1965
        Erfahrener Benutzer
        • 08.08.2007
        • 2031

        #4
        Hallo Manfred,

        hier geht´s weiter.

        C.1.2.1
        Die Akademiker Oertling
        C.1.2.1.1 Zwei Pastoren: Joachim Daniel und Samuel Oertling.

        Der erste der evangelischen Pastoren Oertling hatte die Vornamen Joachim Daniel und ist am 21.5.1614 in Pritzwalk geboren.
        Pastor Joachim Daniel Oertling hat in Triglaff die Tochter Elisabeth seines Amtsvorgängers Pastor Matthias Horn um 1636/38 geheiratet. Die Frau dieses Pastors hieß mit Mädchennamen Cäcilie Quickmann. Da für das Pastorenehepaar Joachim Daniel Oertling und Frau Elisabeth der gleiche Todestag angegeben ist (24.2.1654), scheinen beide eines gewaltsamen Todes gestorben zu sein. Dafür könnte auch ein relativ großer Anstand zwischen Todes- und Begräbnistag sprechen. Die Beerdigung fand am 9.3.1654 statt.
        Das erste unserer Pastorenehepaares Oertling hatte eine stattliche Kinderschar. Der beim Tode der Eltern 15jährige spätere Pastor Samuel Oert(h)ling war das zwölfte Kind seiner Eltern.
        Aus dem Buch von Möhlmann geht hervor, dass dieser Samuel Oertling in Greifswald (4.7.1656) und in Rostock (immatrikuliert 1665) studiert hat. Samuel Oertling ist 1638 in Triglaff geboren worden. Später ist er Geistlicher in Brunn und Gantzkow in Mecklenburg geworden.
        Als Kantor in der Stadt Neubrandenburg hat er dei Tochter des dortigen Schulrektors und Predigers Laurentius geheiratet, welche Sophia Laurentius hieß. Wichtige Quelle familienkundlicher Information ist deren erhalten gebliebene gedruckte Leichenpredigt, auf die noch zurückzukommen sein wird.
        Pastor Samuel Oertling war nach dem Tode der Sophia Laurentius noch zweimal verheiratet, bevor er 82jährig verstorben ist.
        Über ihn selber, über seine Verwandtschaftsverhältnisse, über diejenigen seiner Frau sowie über beider Kinder ist insbesondere in Schriften des Vereins für Mecklenburgische Geschichte berichtet worden, wobei sich allerdings auch Fehler eingeschlichen haben.
        So ist es irrtümlich so hingestellt worden, als habe Pastor Samuel Oertling eine Frau wegen Hexerei verfolgen lassen. Tatsächlich geht aus veröffentlichen Unterlagen des betr. Prozesses jedoch hervor, dass er sein Teil dazu beigetragen hat, um die betr. Frau vor dem Scheiterhaufen zu retten.
        Die Hexenverfolgung ist von dem Gutsherren in Gantzkow ausgegangen, einem Obristen, welcher damals auch Kommandant der Festung Rostock war. Von Pastor Samuel Oertling war im Zusammenhang mit der damaligen Hexenverfolgung erwartet worden, dass er aussagen werde, der Geist der betr. Frau habe ihm 6 Ochsen umbringen lassen.
        Er schrieb aber: "Doch sage ich, Gott hats genommen, der teufel soll die Ehre nicht haben". Die Frau soll auf freien Fuß gesetzt worden sein.


        C.1.2.1.2 Zwei Juristen Oertling:
        Chefsekretär Samuel und Generalauditeur Philipp Ernst Oertling.

        Den beiden genannten Pastoren Oertling folgten zwei Juristen Oertling, welche zugleich die erstbekannten Oertling in Schleswig-Holstein waren. Der erste war der Geheimsekretär der "hochfürstlichen Durchlaucht zu Schleswig-Holstein-Glücksburg", der Rechtsgelehrte Samuel Oertling. Beim Tode seiner Mutter Sophia geb. Lautentius im Jahre 1706, lebte er als Kandidat beider Rechte in Berlin, um wenig später mit seiner Frau Hedwig nach Glücksburg zu gehen. Die Leichenpredigt seiner Mutter enthält ein Trauergedicht von 14 Strophen Länge aus seiner Feder.
        neben dem Text interessiert insbesondere der Aufbau dieses Trauergedichtes, in welchem in klassischer Weise und Reihenfolge auf die Betroffenen Bezug genommen wird, auf den Vater, auf die Geschwister, auf die Freunde.
        Im Dienste des Herzogs Philipp Ernst in Glücksburg gehörte der Rechtsgelehrte Samuel Oertling zu den Lehrern des 1701 geborenen Herzogs Friedrich, gemeinsam zeitweilig mit einem seiner Vettern.
        Das Ehepaar Oertlingist bis etwa 1717 in Glücksburg nachzuweisen, wo beide Eheleute als Taufpaten verzeichnet sind. Bei den eigenen Kindern waren sowohl der Herzog, nach welchem der hier besonders interessierende Sohn Philipp Ernst benannt ist, als auch die Herzoginnen von Glücksburg und Augustenburg Taufpaten.
        Wir haben keinen Hinweis auf den späteren Tätigkeitsort von Samuel Oertling, wissen jedoch aus einer Taufbeurkundung in Rendsburg aus dem Jahre 1758, dass er später Chefsekretär gewesen ist. In dieser Eintragung wird seine Frau nämlich als Chefsekretärin bezeichnet (Die Ehefrau wurde mit Titel bzw. Amtsbezeichnung des Ehemannes gekennzeichnet). Sie hieß mit Mädchennamen Anna Hedewig Ditmar, wie aus einem Schriftwechsel mit dem Staatsarchiv der Hansestadt Hamburg hervorgeht. 1733 war sie Taufpatin ihrer Enkelin in St. Petri, Hamburg, und ist am 18. Februar 1769 im Matthiesenbegräbniss (St. Nikolaikirche) beigesetzt worden. Aus dem Gesuch eines Urenkels, welcher Kirchspielvogteibevollmächtigter in Kaltenkirchen wurde, ist abzuleiten, dass Samuel Oertling aus dem herzoglichen in königliche Dienste übergetreten sein muss.
        Mehr als bisher über den ersten ist über den zweiten Juristen aus der hier interessierenden Nachfahrenschaft bekannt.
        Wie bereits angeführt wurde, trug der zweite Jurist Oertling keinen Vornamen pastoral-biblischer Tradition mehr.
        Philipp Ernst Oertling hat in Halle a.d. Saale Jura studiert und ist, wie sein Vater, in den Dienst der dänischen Krone getreten. Zunächst war er Auditeur (Juristbediensteter) bei dem Jütischen geworbenen Regiment. 1753 ist er Kapitän geworden und hat im gleichen Jahre in Rendsburg eine Tochter des 1750 verstorbenen Wirklichen Oberauditeur bei den in den Herzogtümern stehenden Truppen Albrecht Friedrich Leonhart und seiner Frau Kunigunde geb. Reinholt geheiratet.
        Die Leonhart sind in der noch eingehend zu behandelnden Vorfahrenschaft eine außerordentlich interessante, aus dem Fränkischen stammende Familie. Die Frau des Philipp Ernst Oertling hieß Sophie Magdalene Leonhart und war ein Patenkind der gleichnamigen Königin von Dänemark-Norwegen, welche aus dem Markgrafenhause Brandenburg-Bayreuth gekommen war und mit König Christian VI. verehelicht war.
        1757 ist Philipp Ernst Oertling Wirklicher Oberauditeur für die in den Herzogtümern stehenden Truppen geworden und hat damit das Amt seines Schwiegervaters 7 Jahre nach dessen Tode übernommen. (Zwischenzeitlich hatte sein Schwager Carl Albrecht von Buhr diese Stellung inne). Einige Jahre vor seinem tragischen Offizierstod in Rendsburg im Jahre 1764 wurde er mit dem Titel eines Generalauditeurs "begnadet" (geehrt).
        In Rendsburg besaß Generalauditeur Philipp Ernst Oertling ein Haus in der Lilienstraße, ganz in der Nähe der Garnisonkirche. Seine Hinterlassenschaft mit allen Einzeltiteln einer umfangreichen Bibliothek ist in dem Rigsarchiv Kopenhagen befindlichen Erbteilungsprotokoll registriert. Auch seine farbenfrohe Offiziersuniform, wie er sie als Angehöriger des Jütischen Regiments getragen haben wird, war in einer farbigen Abbildung zu sehen, die sich in dem inzwischen abgebrannten Museum in Rendsburg befand und von Helga de Cuveland fotografiert worden ist.
        Wie die Leonhart, die Vorfahren seiner Frau, führte auch Philipp Ernst Oertling ein Wappen bzw. Siegel, welches er in Anlehnung an dasjenige seiner Schwäger (welche selber eine Abwandlung des Familienwappens führten) gestaltet zu haben scheint. darauf weisen einander ähnliche Details hin. Wappen des Generalauditeurs Oertling zeigt in drei Querbalken die Farben Mecklenburgs, mit Hinblick auf die Herkunft seines Vaters. Der Ritterhelm auf dem Wappenschild weist auf den Militärstand des Inhabers hin. Die Helmzier mit einem ein Dreiblatt haltenden Arm ist derjenigen der Schwäger, des Majors und des zweiten Oberauditeurs Leonhart, besonders ähnlich.

        Kleine Pause, dann geht´s weiter.

        Gruß Michael
        Nihil fit sine causa
        (Nichts geschieht ohne Grund)

        Kommentar

        • Manfred Renner
          Erfahrener Benutzer
          • 23.12.2006
          • 1014

          #5
          Oertling u. a.

          Lieber Michael ,

          muss jetzt schon einmal meinen ganz besonderen Dank an Dich hier loswerden ! Mann,
          das ist ja toll !!! Soviele neue Daten und eine ganze Ahnenreihe, noch dazu mit einer
          adeligen Familie, das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Werde am Wochenende
          bestimmt die Uni besuchen und mir den Band 79 des DFA schnappen und die
          angesprochenen Seiten kopieren ! Dann habe ich wieder viele Daten, die ich in mein
          Computerprogramm einspeisen kann.
          Wie ich Jörg schon berichtete, wird sich meine Mutter, die vor zwei Wochen ihren
          90. Geburtstag feierte , ganz besonders über die Daten freuen, da die OERTLINGS
          zu ihren mütterlichen Verwandten zählen.
          Vielen , vielen Dank sendet Dir aus Hamburg ,

          Manfred

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