Polizeiakten?

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  • corinna
    Erfahrener Benutzer
    • 09.07.2009
    • 785

    Polizeiakten?

    Hallo,

    ich möchte gerne noch einen Versuch starten. Ich hatte 2009 einmal nach Ernst Swedek gesucht.

    Ernst ist am 22.8.1911 in Hamburg geboren. Zwei Monate nach seiner Geburt heiraten die Eltern Fritz Ernst Hugo Sievers und Alma Swedek.

    Das Kind Ernst Swedek (oder Sievers - legitimiert) soll angeblich mit ungefähr 3 Jahren in einem Teich im Warnckesweg/Ecke Lokstedter Damm, Groß Borstel, ertrunken sein. Das Haus der Eltern steht fast direkt am Teich (2 Häuser weiter im Warnckesweg).

    Ich habe dem Standesamt Nord geschrieben und die Antwort erhalten, dass es keine Sterbeurkunde gibt (anscheinend ist er nie für tot erklärt worden und seine Leiche wurde nie gefunden), auch gibt es beim Geburtseintrag keine zusätzlichen Bemerkungen.
    Der Heimatverein konnte mir nicht helfen.

    Ich finde das alles "komisch". Die Eltern bleiben da wohnen und laufen jeden Tag am Teich vorbei, wo sie die Leiche ihres Kindes vermuten? Wie furchtbar! Oder ging man von einem Entführungsfall aus? Wäre doch möglich?

    Frage: Gibt es Polizeiakten von damals? Ich denke dabei an eine Vermisstenanzeige, bzw. auch an eine Akte, die man doch von so einem Fall angelegt haben müsste, oder nicht? Wo könnte ich fündig werden?

    Herzlichen Gruß,
    Corinna
    Immer noch auf der Suche nach:
    PÄTZOLD, VOGEL, KALASSE, HABISCH, NITSCHKE aus Oberschlesien, sowie Rieck in Hamburg und Kröß.
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3266

    #2
    Hallo Corinna,

    schau mal die Tageszeitungen durch. Müßte doch etwas da drin stehen, wenn das Kind als vermißt gemeldet wurde.
    Die Tageszeitung könntest Du im Stadtarchiv finden.

    Viel Erfolg wünscht
    Gudrun

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    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 24.04.2011
      • 4070

      #3
      erkundige dich, ob es

      *eine ortschronik gibt
      *ob es einen ortshistoriker oder ortschronisten gibt, meist ein pensionierter beamter oder lehrer
      *es eine feuerwehrchronik gibt, darin müssten wasserunfälle verzeichnet sein
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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      • corinna
        Erfahrener Benutzer
        • 09.07.2009
        • 785

        #4
        Feuerwehr

        Hallo Gudrun, hallo sternap,

        Zeitungen und Chroniken sind negativ - leider. Aber die Idee mit der Feuerwehr ist neu! Ich hab mich gleich mal schlau gemacht und festgestellt, dass die Hamburger Feuerwehr erst in den 20ern komplett motorisiert war. Also könnte es durchaus sein, dass die Feuerwehr gar nicht involviert war.

        Trotzdem habe ich natürlich die historische Abteilung der Hamburger Feuerwehr (so was gibts tatsächlich) angeschrieben. Mal schauen, ob die mir weiterhelfen können.

        Vielen Dank!
        Herzlichen Gruß,
        Corinna
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        • wolfusa
          Erfahrener Benutzer
          • 12.12.2009
          • 1499

          #5
          Hallo Corinna,
          ich kann mir ueberhaupt nicht vorstellen, als Vater oder Mutter dort taeglich
          am Teich vorbeizugehen. Koennte das Kind adoptiert worden sein oder haben Bekannte/Verwandte
          es vielleicht aufgenommen?
          LG Wolfgang

          Kommentar

          • gudrun
            Erfahrener Benutzer
            • 30.01.2006
            • 3266

            #6
            Hallo Corinna,

            daß das Kind in einem Weiher nicht gefunden wird, ist fast unmöglich.
            Ich schätze, daß das Kind vielleicht doch an irgend einen Verwandten
            gegeben wurde, der vielleicht selbst keine Kinder bekommen konnte.
            Und daß das angeblich ertrunkene Kind ganz wo anders gelebt hat.
            Daß die Eltern an dem Weiher immer vorüber gingen, wo das Kind gestorben ist,
            glaube ich auch nicht.

            Viele Grüße
            Gudrun

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            • UrsulaK
              Erfahrener Benutzer
              • 05.02.2011
              • 518

              #7
              Hallo Corinna,

              eine sehr mysteriöse Geschichte!

              Hast Du schon im Staatsarchiv die Meldekarten kontrolliert?

              Einwohnermeldewesen:
              Überliefert sind die Meldekarteien der 1937 an Hamburg übergegangenen Gebiete und eine Kartei der in den Jahren 1892 bis 1925 in Hamburg verstorbenen oder aus Hamburg verzogenen Einwohner. Die alphabetische Kartei mit den Meldedaten aus der anschließenden Zeit wurde im Krieg 1943 vernichtet.
              ( http://www.hamburg.de/familienforsch...ung-start.html )
              Liebe Grüsse UrsulaK

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              • corinna
                Erfahrener Benutzer
                • 09.07.2009
                • 785

                #8
                Hallo,

                das mit der Adoption ist leider zu 99% ausgeschlossen. Die direkten Nachfahren, also die Enkelin der Schwester des Ertrunkenen, schließen dies aus. Es wurde ihr von dieser Sache erzählt, als sie etwa 8 Jahre alt war, aber ansonsten wurde in der Familie dieses Thema nie angeschnitten. Man weiß, dass der Vater nach diesem Ereignis zum "Brummbär" oder Griesgram wurde und nur mit dem einen Enkel ganz innig umging - vermutlich weil er in ihm den fehlenden Sohn sah. Überliefert ist auch, dass man angeblich die Kinderschürze auf dem Teich treibend fand.

                Trotzdem kommt es mir merkwürdig vor. ICH hätte niemals Ruhe gegeben, bis die Leiche gefunden worden wäre. Also, wieso sprang niemand in den Teich und suchte? Oder konnte man damals nicht schwimmen? Wieso hat die Polizei nicht mehr unternommen?

                Ganz ausgeschlossen wird natürlich auch nicht, dass dieses Kind entführt worden ist. Aber auch dann müsste man über eine Vermisstenanzeige doch weiterkommen - die ich nicht finde.

                Sicher ist nur, dass es keine Sterbeurkunde gibt, das habe ich erfragt.
                Liebe Grüße,
                Corinna
                Immer noch auf der Suche nach:
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                • wolfusa
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.12.2009
                  • 1499

                  #9
                  Polizeiakte

                  Hallo liebe Corinna,
                  weiss Du mir kommt die Sache immer unwahrscheinlicher vor mit dem ertrinken im Teiche, denn wie Du schon angedeutet hast, haette man
                  die Leiche finden muessen.
                  Auch waren die Gewaesser bis runter an die Muehle in diesen Jahren noch ziemlich flach waren und erst spaeter ausgebaggert wurden.

                  Auch finde ich es ein wenig seltsam, dass man sich nicht erinnert, dass
                  der Vater nicht jeden Zentimeter des Teiches -- Tag fuer Tag - mit einem Boot durchsucht hat, deren haette man sich doch intensiv erinnern muessen> jedenfalls haette ich so als Vater gehandelt.

                  die Leiche kann dort im Teiche nicht spurlos verschwinden....

                  Auch muesste es eigentlich in der Zeitung erschienen sein.

                  Zuviele Ungereimheiten fuer mich um zum Ergebnis zu kommen, dass
                  Kind ist tot.

                  Muss weiter darueber nachdenken, tut mir leid, kein einfacher Fall.

                  Meine Mutter haette keine Minute Ruhe gelassen, bis man ihr Kind
                  gefunden haette.
                  Bis spaeter, weiss ist nicht viel Hilfe, aber vielleicht hat ja noch jemand
                  eine Idee.
                  Melde mich
                  LG Wolfgang

                  Kommentar

                  • Leineweber12
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.08.2010
                    • 1639

                    #10
                    Hallo Corinna,
                    hat das damals zuständige Polizeirevier kein "Archiv"?

                    Viele Grüße Leineweber

                    Kommentar

                    • corinna
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.07.2009
                      • 785

                      #11
                      Hallo,

                      ja, das ist eine gute Frage. Das damalige Polizeirevier in Groß Borstel gab es da noch nicht. Und die alten Unterlagen - gibt es die irgendwo? Gibt es ein "übergeordnetes" Polizeirevier-Archiv?

                      Inzwischen habe ich auch Antwort vom Feuerwehrarchiv. Es existieren keine alten Unterlagen von Einsätzen - außerdem gäbe es das Archiv erst seit 1998...

                      Herzliche Grüße,
                      Corinna
                      Immer noch auf der Suche nach:
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                      • Mariolla
                        • 14.07.2009
                        • 1781

                        #12
                        Hallo Corinna,
                        das Verschwinden ist sehr merkwürdig und ich kann es auch nicht glauben,
                        dass es nichts über diesen Vorfall geben soll. Auch damals gab es schon
                        so etwas wie ein Fürsorgeamt/Familienpflege. Ich würde in dem zuständigen Archiv alle Akten
                        wälzen, die diesen Ort beinhalten. Es ist zwar sehr mühselig und
                        auch zeitaufwendig, aber manchmal trifft man auf Einträge, die man niemals dort vermutet hat.
                        Du schreibst, auf der Geburtsurkunde ist kein Randvermerk (auch nicht abgedeckt worden ?) und
                        eine Sterbeurkunde existiert nicht. Nein, da stimmt etwas nicht, ein Mensch kann sich nicht in Luft auflösen
                        und wenn er wirklich ertrunken ist, dann wäre ein Sterbeeintrag vorhanden.

                        Corinna, damals hat man auch den Kindern viele "Märchen" erzählt und frei erfunden, nicht alles
                        muss stimmen. Man weiß nie, vielleicht hat die Nachbarschaft dem Mädchen von ihrem Bruder erzählt
                        und sie fragte ihre Eltern nach dem Bruder. Was sollte man da sagen, in eine Pflegefamilie gegeben oder .....,
                        also hat man etwas anderes erfunden. Der Tod war die einfachste Lösung und zugleich eine Abschreckung,
                        an den Teich zu gehen.
                        Glaube mir, ich kenne das aus der eigenen Familie. Meiner Großmutter und ihren Geschwistern hat man immer
                        erzählt, die Mutter wäre tot, dabei waren die Eltern geschieden und die Kinder damals 8,7 und 5 Jahre alt (1911).

                        Viele Grüße Mariolla

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                        • sternap
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.04.2011
                          • 4070

                          #13
                          was würdest du einem kind sagen, wenn eines entführt, umgebracht, oder missbraucht worden wäre? womit würdest du die angst klein genug halten?

                          im teich ertrunken ist eine antwort, die ein kind verstehen kann, und im vergleich zu dem was sonst geschehen sein könnte, ein vergleichbar gnädiger tod.

                          hast du schon nachgeschaut, ob es zeitungsberichte über kindermorde in der gegend gab?

                          1911 ist kriegszeit. wie wirkte sich das in der gegend aus?
                          freundliche grüße
                          sternap
                          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                          • Isis2
                            Erfahrener Benutzer
                            • 24.11.2010
                            • 282

                            #14
                            Wie auch immer, 1911 konnte vieles vertuscht werden was heute undenkbar wäre, und wie Mariolla schon sagte, hat man Kindern Geschichten erzählt, oft nicht die Wahrheit, und schon war eine Legende geboren.
                            Vielleicht suchst Du unabhängig von der Überlieferung einfach mal in Hamburg und Umgebung nach dem Namen. Ich glaube auch, das Kind wurde zu einer anderen Familie gegeben, warum auch immer.

                            Hallo sternap, kleine Korrektur Deiner Aussage, Kriegszeit war 1914 - 1918.
                            Lieben Gruss
                            Isis2

                            Das Unglück kommt immer aus dem Schweigen


                            Ich suche:
                            In Frankreich die Nachkommen des Lieutnant Maurice Joly.

                            Kommentar

                            • wolfusa
                              Erfahrener Benutzer
                              • 12.12.2009
                              • 1499

                              #15
                              Hallo Corinna,
                              was hast Du bei dem evtl. zustehendem Friedhof erfahren?
                              LG Wolfgang

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