Frage: JACKIER in Berlin

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  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6234

    Frage: JACKIER in Berlin

    Hallo Forscher,

    weiss jemand etwas über den so geschriebenen seltenen Namen JACKIER etwas?

    Ich suche Infos über den Kaufmann Eduard JACKIER, 1906 war er 46 Jahre alt (errechnet geb. 1860) und 1906 wohnhaft in Berlin, Holzmarktstr. 50 d.

    Die Berliner Adressbücher habe ich schon nach den Namen durchgesehen.

    Er könnte mit den vermutlich jüdischen JACKIER Familien in Berlin
    verwandt gewesen sein.

    Vielleicht war er auch verwandt mit dem Fabrikanten für Damenmäntel Max JACKIER Fa. "Bibo & Jackier".

    Der Herr trat als Trauzeuge bei einem meiner Vorfahren auf.

    In Adressbüchern Berlins sind nur wenige JACKIER aufgelistet.

    Adressbuch Berlin:
    1879:
    JACKIER; Max, Chemisettfbrkt., C, Stralauer str. 10

    1905:
    Jacob, Kaufm., NO 43 Lippehnerstr.21
    Max, Kaufm., Lessingstr.56 II s. Bibo und JACKIER
    Bertha, Ww., geb. COHN, Tempelhofer Ufer 19 Gh I

    1907:
    JACKIER, Eduard, Kaufm., O27 Holzmarktstr. 50 d
    -- Bertha, Ww., W57, Katzlerstr. 17 I

    1908:
    JACKIER, Eduard, Kaufm., SW47 Yorkstr. 17 III
    -- Bertha, Ww., geb. COHN, Rentiere, W57, Katzlerstr. 17 I

    1913:
    JACKIER, Eduard, Kaufm. W57, Katzlerstr. 16 II T.Lzw.
    -- Bertha, Ww., geb. COHN, Rentiere, W57, Katzlerstr. 17 I

    1914:
    JACKIER, Eduard, Kaufm., SW., Blücherstr. 61

    1915:
    JACKIER, Eduard, Kaufm., Bettenversandgesch., SW., Blücherstr. 61

    1917:
    JACKIER, Eduard, Kaufm., W57 Pallasstr. 13 I

    1919:
    JACKIER, Eduard, Kaufm., W30, Karl Schraderstr. 1

    1922:
    nur Ferdinand JACKIER

    1929:
    JACKIER, Flora, W30, Karl Schraderstr. 1

    1931:
    JACKIER, Flora, Ww., W30, Karl Schraderstr. 1

    Die JACKIER, welche in Vernichtungslagern der Nationalsozialisten umkamen, habe ich auch schon gefunden. Dieser Eduard JACKIER wird dort aber nicht genannt.

    MfG Juergen
    Zuletzt geändert von Juergen; 25.11.2008, 01:30.
  • Dorothea
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2008
    • 1415

    #2
    Hallo Jürgen,
    ich selbst weiß zwar nichts über Deinen gesuchten Kaufmann bzw. über diese Familie, aber ich finde es richtig gut, wie fleißig Du schon die Adressbücher durchforstet hast
    Einiges hast Du so ja schon herausgefunden. Falls Dir hier keiner direkt weiterhelfen kann, würde ich an Deiner Stelle vielleicht versuchen, in Archiven und Bibliotheken zu suchen, ob über diese Familie etwas geschrieben, berichtet wurde. 1915 hatte er ja ein Bettenversandgeschäft, zumindest Werbeanzeigen könnte es in alten Zeitungen gegeben haben, vielleicht auch den einen oder anderen Artikel?
    Viel Erfog - Dorothea -

    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
    --------------------------------------------------------



    Kommentar

    • Juergen
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 6234

      #3
      Hallo Allerseits,

      ich suche immer noch nach Personendaten zu Eduard JACKIER (Kaufmann) Trauzeuge bei der Hochzeit einer meiner Urgroßeltern in Berlin.
      Er war wahrscheinlich kein Verwandter meiner Vorfahren.
      Ob er mit den wenigen in Berlin lebenden jüdischen Familien JACKIER verwandt war, kann ich auch noch nicht sagen.
      Bei meiner Suche per Google nach dem Familiennamen JACKIER, stieß ich auf den Buchtitel: "Berliner Konfektion und Mode: die Zerstörung einer Tradition, 1836-1939" Von Uwe Westphal.
      In diesem Buch wird das Konfektionshaus "Bibo & Jackier", Kronenstraße 38/39 in Berlin erwähnt.
      Also habe ich in dem Buch mal nachgeschaut, was zu "Bibo & Jackier" geschrieben steht. Viel war es nicht.
      Die Firma hat preiswerte Damenmäntel hergestellt.
      Ausserdem steht geschrieben das Jacob BIBO 1939 nach Belgien, später wahrscheinlich in die USA emigrierte. Über das Schiksal von Max JACKIER war dem Autor nichts bekannt.
      In dem Buch fand ich noch zufällig etwas anderes.
      Es enthält auch Erinnerungen und private Dokumente eines Kurt EHRENFREUND, der 1921 Lehrling bei einem Konfektionshaus in Berlin wurde. Sein Lehrvertrag wurde abgedruckt. Dieser Kurt EHRENFREUND wohnte 1921 als Sohn seines aus Galizien stammenden Vaters Jacob EHRENFREUND im selben Haus in der Immanuelkirchstraße 12, wie mein Urgrossvater.
      Mein Urgrossvater und auch Jacob EHRENFREUND waren beide Schneider. Zufälle gibt es manchmal!

      Nun gut, über meinen gesuchten Eduard JACKIER, weiss ich jetzt aber auch noch nicht mehr.

      Die in meinem ersten Beitrag abgeschriebenen Personen mit dem Namen JACKIER, sind nicht alle JACKIERS, welche in den alten Adressbüchern Berlins zu finden sind.

      Viele Grüsse

      Juergen
      Zuletzt geändert von Juergen; 20.02.2010, 14:49.

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4724

        #4
        Hallo Jürgen,

        ich denke schon, dass er zu der jüdischen Familie Jackier gehörte.
        Im Adressbuch von 1919 ist er ja unter Karl-Schrader-Str. 1 eingetragen. 1929 ist unter der selben Adresse nur noch Flora Jackier verzeichnet, die 1931 als Witwe bezeichnet wird. Es dürfte sich also um seine Ehefrau gehandelt haben und er müßte damit vor 1929 verstorben sein. Eine Flora Jackier geb. 1867 kam am 20.8.1942 in Theresienstadt ums Leben.

        Im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin ist das sogenannte „Judenregister“ (1812-1874). Dort sind die Geburten und Eheschließungen verzeichnet. Möglicherweise kommst Du dort bei Deiner Suche weiter.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

        Kommentar

        • Juergen
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 6234

          #5
          Guten Abend Hina,

          Danke für Deinen Hinweis.

          Betrifft das das sogenannte „Judenregister“ (1812-1874) nur die damals in Berlin lebenden Juden?

          Viele zog es auch erst nach 1874 aus den Provinzen nach Berlin.

          Die Daten zu einer Flora JACKIER welche nach Theresienstadt verschleppt wurde und dort starb, fand ich auch.

          Wenn die Daten so stimmen, könnte Sie die Ehefrau von Eduard JACKIER gewesen sein.

          JACKIER, Flora Frommet
          geb. Kirschberg
          * 02. Juli 1867 in Filehne
          wohnhaft in Berlin
          Deportation:
          ab Berlin, 02. September 1942, Theresienstadt, Ghetto
          Todesdaten: 14. Februar 1943, Theresienstadt, Ghetto.
          __________________________________________

          Ich weiß nicht mehr, wo ich diese Daten im Internet fand.
          Ist Frommet der zweite Vorname?

          Vielleicht finde ich auch noch das Grab von Eduard JACKIER auf einen der jüdischen Friedhöfe hier in Berlin.
          Bisher war ich noch nie auf einem jüdischen Friedhof in Berlin.

          Das Verhältnis meines Vorfahren zu dem Kaufmann Eduard JACKIER, war vermutlich freundschaftlich und geschäftlicher Art.

          Im Zusammenhang mit der Firma "BIBO & JACKIER" findet sich im Berliner Adressbuch von 1886 auch folgender Eintrag unter dem Familiennamen RITTER.
          RITTER, Louis, Berliner Chemisettfabrik und Fbrk. für Oberhemden, Kragen und Manschetten.
          NO, Neue Königstr. 32 I. Firma: Max JACKIER Nachfahren.
          ________________________________________________

          Es gab auch noch eine Apothekenbesitzer BADT-JACKIER, Siegbert in Berlin um 1915.



          Viele Grüße

          Juergen

          P.S.
          Nochmals Danke, Hina.
          Zuletzt geändert von Juergen; 26.02.2010, 01:11.

          Kommentar

          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4724

            #6
            Hallo Jürgen,

            ja, das ist das Berliner Register. Aber stimmt, möglich, dass die Jackier da noch gar nicht in Berlin waren.
            Frommet ist ein jüdischer Frauenname.

            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

            Kommentar

            • Juergen
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 6234

              #7
              JACKIER in Berlin und Dresden

              Hallo,

              ein altes Thema von mir, habe ich noch mal angefasst.

              Es geht, wie ich anfangs schon sagte, um einen Trauzeugen bei einer Trauung 1906,
              dessen Beziehung zu meiner Familie mich interssierte.
              Es geht um den Kaufmann Eduard JACKIER, 46 Jahre alt (rechn. geb. 1860)
              wohnhaft Berlin Holzmarktstr. 50 d.

              Sehr wahrscheinlich stammte Eduard JACKIER aus einer jüdischen Familie.
              Der Name JACKIER findet sich in Deutschland auch früher, eher selten.

              Jetzt habe ich mal nach den in Dresden um 1900 lebenden Personen
              JACKIER rechechiert und fand folgende Einträge:

              Dresden 1892:
              JACKIER, Ed., Kfm., Schöfferg. 15. I.,GL. Webergasse 30
              Inh. d. F. E. JACKIER, siehe Firmenverz. II. Th.
              (Möbel- Bettfeder und Bettenhandel.)

              Martin JACKIER, Kfm., Struvestr. 18. II., GL. Prager-Straße 28.,
              Inh., d. F. Griechisches Schwämmelager, Martin JACKIER.
              __________________________________________________ ____
              Dresden 1904:
              JACKIER, Eduard, Kfm., (Ehefr., Flora, Inh. e. Bettfeder- und Möbelhdlg.),
              Breitestr. 20. II-, GL. Weberg. 30.

              JACKIER Martin, Kfm., Gerokstr. 48. I. Inh. d.F.
              Griechisches Schwämmelager, Martin JACKIER, a. Inh. e.
              Betten-, Wäsche-, Watte- u. Steppdeckenfbrk.
              __________________________________________________ ____

              Ob diese Familien mit den Berliner JACKIER, verwandt waren,
              kann ich nicht sagen. Interessant ist, dass genannter Kaufmann Eduard JACKIER
              ebenfalls mit einer Frau Flora verheiratet war.

              Um 1860 gab es laut den Adressbüchern von Dresden keine JACKIER höchstens
              JACOBS uä.

              Dass dieser Eduard JACKIER, 1906 in Berlin lebend, mit meiner Familie verwandt war,
              glaube ich nicht, kann es aber auch nicht ganz ausschließen.

              Derzeit nehme ich an, dass mein Urgroßvater Friedrich GANSKE, Schneidermeister in geschäftlicher Beziehung zu genannten Eduard JACKIER, stand.

              Vielleicht findet ein Nachkomme der Familie JACKIER doch noch hier ins Forum
              und hat weitere Informationen über den Eduard JACKIER, welcher wahrscheinlich
              in Berlin verstarb und eventuell mit einer Flora JACKIER verheiratet war.

              Wie ich zuvor schon sagte, handelt es sich bei Flora JACKIER vielleicht um:
              Jackier, Flora Frommet, geb. Kirschberg, Wittwe.
              * 02. Juli 1867 in Filehne, wohnhaft in Berlin
              Deportation:
              ab Berlin
              02. September 1942, Theresienstadt, Ghetto
              Todesdaten: 14. Februar 1943, Theresienstadt, Ghetto
              __________________________________________________ _________
              Auf der Todesfallanzeige des Ghettho Theresienstadt steht als
              Rufname nur Frommet nicht Flora.
              FLora Frommet JACKIER nennt das "Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, Freie Universität Berlin,
              Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung, Edition Hentrich, Berlin 1995"


              Viele Grüße

              Juergen
              Zuletzt geändert von Juergen; 17.06.2012, 17:21.

              Kommentar

              • Kasstor
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2009
                • 13449

                #8
                Hallo,

                viel Neues kann ich auch nicht beitragen. Letzter Eintrag für E. Jackier in Berlin, Karl-Schrader-str. 1 ist 1928, so dass er wahrcheinlich 1928 od. 1929 verstorben ist. 1916 gibt es keinen Eintrag für Jackier mehr in Dresden.
                In den USA findet man noch einen Sidney ( Siegfried) Jackier geb 3. oder 31.3. 1864 Frankfurt /Oder, der 1881 ausgewandert ist. Eltern Moses F ( bei familysearch Max ) Jackier und Rosa Lagowitz, Bruder Julius, letzterer auch ausgewandert. Beide heiraten in New York.

                Frdl. Grüße

                Thomas
                Zuletzt geändert von Kasstor; 17.06.2012, 18:42.
                FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                Kommentar

                • Juergen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2007
                  • 6234

                  #9
                  Hallo Thomas,

                  vielen Dank für Deine Recherche.

                  Schade, dass die Bürger- und Gewerbe-Akten der Stadt Dresden erst bis Familiennamen "G" online sind.
                  In den Akten würde ich ersehen, woher die Dresdener JACKIER stammten und wann sie geboren wurden.
                  __________________________________________________ ______
                  Berlin Gewerbe: 1921
                  + JACKIER, Martin -- N.37, Weißenburgerstr. 65,
                  1. Kaltleim, 2. Klebstoff-Fabriken, Inh.: Martin JACKIER, F.: Norden 6549, ....

                  + eisernes Kreuz oder verstorben?
                  __________________________________________________ _______
                  Berlin 1930
                  JACKIER Martin, Klebstoffe und Schwämme Engros.
                  NO 55 Weißenburger Str. 65.
                  __________________________________________________ ________
                  zuvor Berlin 1914
                  Schwämme:
                  JACKIER Martin, Pankow, Berliner Str. 103 ...
                  Spez.: Die richtigen u. prima Schwämme für die Industrie.
                  __________________________________________________ ________


                  Es gibt in unserer Familie die Geschichte, dass mein Großvater (seit 1945 tot),
                  in einer Chemie-Firma oder ähnlich bis ca. 1929 gearbeitet hat.
                  Dort hätte er Geld unterschlagen.

                  Meine Phantasie lässt mich spekulieren, das es vielleicht die genannte Firma von Martin JACKIER war, die in der Nähe der Immanuelkirchstrasse liegt. Daraufhin wurde er entlassen und war bis Hitler an die Macht kam arbeitslos. Arbeit fand er dann angeblich nur, weil er
                  in die NSDAP eintrat.

                  Wenn die Familien JACKIER und GANSKE seit 1906 oder früher bekannt waren,
                  wäre es möglich, dass mein Großvater, seine erste Anstellung, in der Firma von Martin JACKIER fand.

                  Ob dieser Martin JACKIER mir dem genannten Eduard JACKIER verwandt war,
                  weiß ich nicht.

                  Mir scheint Martin und Eduard JACKIER kamen aus Dresden um 1904 nach Berlin.
                  Eduard JACKIER "machte in Betten" und Martin machte zunächst in Schwämme. (kleiner Scherz).


                  Viele Grüße und Tor, Tooor .....!

                  Juergen
                  Zuletzt geändert von Juergen; 17.06.2012, 21:17.

                  Kommentar

                  • Juergen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 6234

                    #10
                    Hallo allerseits,

                    ich habe noch etwas weiter nach "meinem" geheimnisvollen Trauzeugen Kaufmann Eduard JACKIER recherchiert, hat mich halt nicht losgelassen.

                    Wodurch er das Vertrauen meiner Ururgroßeltern erwarb, eben als einer von zwei Trauzeugen bei Ihrer Heirat zu fungieren, werde ich wohl nicht heraus finden.

                    Beweisen kann ich derzeit auch nicht, dass der Kaufmann Eduard JACKIER, welcher 1906
                    in Berlin O27 Holzmarktstr. 50d wohnhaft, mit der Person Eduard JACKIER, Kaufm. der ab 1919 in W30, Schöneberg Karl Schraderstr. 1. wohnte, identisch ist.

                    Der Geburtsort von Eduard JACKIER ist mir noch nicht bekannt.
                    Seine vermeintliche Ehefrau Flora geb. KIRSCHBERG wurde wohl in Filehne Provinz Posen geboren.
                    Sie verstarb, wie schon mitgeteilt im Ghetto von Theresienstadt.
                    Ein verwandter von Flora JACKIER, starb auch in Theresienstadt.
                    Der Mann hieß Adolf (Israel) KIRSCHBERG und seine letzte Adresse war ebenfalls Berlin W30 Karl Schrader Str. 1.

                    KIRSCHBERG Adolf (Israel)
                    geb. 1.4.1862 in Filehne, ...(Polen). [Anm: Filehne, Kreis Czarnikau ehemals Provinz Posen]
                    Beruf: Ohne; Religion: mos.
                    Letzter Wohnort (Adesse): Berlin W30 Karl Schrader Str. 1
                    Sterbetag: 25.10.1942.
                    Verwandte in THERESIENSTADT:
                    JACKIER Flora, Tr.Nr. ...1941
                    Verwandtschaftsgrad: (Bruder?, kann ich nicht richtig lesen).

                    Adressbuch Berlin 1900
                    KIRSCHBERG Nathan, Bettfedern u. Daunen Engr., Bettfedernfbrk., m. Dampfbetr. C Neue Jacobstr. 12 pt. Inh. Nathan KIRSCHBERG. I. E.

                    Adressbuch Berlin 1907
                    KIRSCHBERG Flora, geb. SCHWARZ; Rentiere S14, Neue Jakobstr. 12 bpt E 4 (wahrscheinlich die Ehefrau von Natahn KIRSCHBERG)

                    Ein Edward oder Eduard JAKIER, findet sich auch auf einer Passagierliste mit Ziel USA.
                    Passagierliste Ankunft: 7 Feb 1887; Schiff: Wieland.
                    JAKIER Eduard, Alter: 26 Jahre, bisheriger Wohnort: Frankfurt a/O., Kauf.?
                    (also geboren c.a. 1861)
                    laut Castle Garden: Edward JAKIER, MERCHANT = KAUFMANN

                    Das kann eigentlich nicht der Eduard JACKIER sein, nach den ich recherchiere,
                    es sei denn, er ist wieder zurückgekehrt aus den USA und lebte um 1906 wieder in Berlin.

                    Im Adressbuch Frankfurt a.O. 1857, gab es folgende Nennungen:
                    JACKIER, Elias, Handelsmann, Tuchmacherstr. 65.
                    JACKIER, Moses Falk, Handelsmann, Tuchmacherstr. 65.

                    Amtsblatt der Regierung zu Frankfurt a. d. Oder, 1862.
                    Enthält u.a. die Namen: Elias JACKIER, auch Julius LAGOWITZ und Meyer LAGOWITZ. (Nachfahren sind in die USA ausgewandert siehe Antwort von Thomas)


                    Die Namesträger JACKIER in Berlin, Frankfurt a.O. und Dresden? stammten eventuell aus der Provinz Posen und schrieben sich dort JAKIER.
                    Das Verzeichnis sämtlicher naturalisierter Juden im Grossherzogthum Posen, 1836 nennt einen JAKIER, Ephraim Materialwarenhändler. (Ort steht nicht dabei).

                    Durch diese Recherche, habe ich zwar nicht meine Ausgangsfrage beantworten können,
                    immerhin bin ich jetzt davon überzeugt, dass sich die Wege meiner Urgroßeltern (evangelisch) mit dem vermutlich jüdischen Trauzeugen Kaufmann Eduard JACKIER, erst in Berlin kreuzten und verschwägert waren die Familien wohl eher auch nicht.
                    Leider sind mir die Geschwister meines Urgroßvaters Friedrich GANSKE, Schneidermeister nicht bekannt.

                    Ich finde solche Recherchen sind auch dann interessant, wenn sie keine greifbaren Ergebnisse bringen.

                    vielleicht schneit hier doch noch jemand rein, der über diesen Beitrag stolpert.

                    Ich habe noch einen Droschkenkutscher, Albert MEYER, 52 Jahre alt (rechn. geb. 1854)
                    wohnhaft Berlin Friedrichsberger Straße 22, zu bieten. Wer war das denn, nur der Kutscher?

                    Viele Grüße

                    Juergen
                    Zuletzt geändert von Juergen; 21.06.2012, 00:16.

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                    • russenmaedchen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.08.2010
                      • 1892

                      #11
                      Hallo Jürgen,
                      ich habe mir mal erlaubt, eine Anfrage beim Jüdischen Friedhof Weissensee
                      zu stellen.
                      Eduard Jackier war Kaufmann, geboren am 8.12.1860, verstorben am 11.3.1928, beerdigt am 14.3.1928, Feld VI Reihe J. Auftraggeber war das Auguste Victoria Krankenhaus.
                      Wohnung Schöneberg, Karl Schrader Str. 1
                      Zuletzt geändert von russenmaedchen; 21.06.2012, 12:18.
                      Viele Grüße
                      russenmädchen






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                      • Juergen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2007
                        • 6234

                        #12
                        Hallo Russenmädchen,

                        vielen herzlichen Dank, für Deine Hilfe.

                        Die von Dir genannten Lebensdaten zu dem 1928 verstorbenen Eduard JACKIER,
                        passen wie die Faust aufs Auge.

                        Wenn ein Mensch im Krankenhaus verstirbt, wird wohl immer
                        dieses Krankenhaus den Auftrag, zur Bestattung geben, denke ich.

                        Seine vermutete Ehefrau lebte 1928 noch, Karl Schrader Str. 1.

                        In der Vossischen Zeitung wurde am 16.3.1928 ein Einzeiler geschaltet,
                        in dem der Tod eines Herrn Eduard JACKIER vermeldet wird, leider keine große Anzeige.
                        siehe hier: http://zefys.staatsbibliothek-berlin...2-6fc5020ff1f7

                        Schade, dass die Angestellten des Friedhofs, nicht mitteilen konnten,
                        in welchem Ort Eduard JACKIER im Jahr 1860 geboren wurde.

                        Ich werde mir die Grabstätte in Berlin-Weißensee anschauen, vielleicht
                        finde ich dort Familienangehörige von Eduard JACKIER.

                        Viele Grüße

                        Juergen

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                        • Kasstor
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.11.2009
                          • 13449

                          #13
                          Hallo,

                          1899 habe ich im Handelsregister Dresden Fa. E Jackier, Möbel-, Bettfeder- u. Bettenhandlung, Weberg. 30, Inh. Ed. Jackier ( Berlin ).
                          Ich tippe mal darauf, dass man am 8.12.1860 ( eine Geburt v. ihm in Frankfurt/ Oder findet.

                          Bettfedern: 1899 im Branchenteil: Adolph Kirschberg , An der Spandauer Brücke 10, kein Nathan K. kein Jackier.

                          Frdl. Grüße

                          Thomas
                          Zuletzt geändert von Kasstor; 21.06.2012, 17:10.
                          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                          Kommentar

                          • Juergen
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2007
                            • 6234

                            #14
                            Vielen Dank Thomas!

                            Damit ist die Identität des Kaufmanns Eduard JACKIER für mich geklärt.

                            Mein Urgroßvater Johannes Friedrich (Fritz) GANSKE, kam um 1900 nach Berlin, ob direkt aus Stargard in Pommern, wo er 1877 geboren wurde oder mit einer Zwischenstation in einem anderen Ort, weiß ich nicht.

                            Über dessen Eltern ist mir nicht viel bekannt außer, dass der Vater Kesselschmied war.

                            Die damals in Berlin lebende Verwandtschaft, meines Urgroßvaters ist mir gänzlich unbekannt.
                            Meine Verwandten die noch leben, haben den Namen JACKIER noch nie gehört.

                            Johannes Friedrich (Fritz) GANSKE wohnte im Jahre 1906, O27 Markusstr. 24 I,
                            das ist nicht weit entfernt, von der Adresse, Berlin Holzmarktstr. 50 d,
                            wo der/ein Kaufmann Eduard JACKIER 1906 wohnte.

                            Friedrich (Fritz) GANSKE hat angeblich als Schneidermeister vorwiegend Mäntel und Polizeiuniformen geschneidert.
                            Mit Betten wird er als Schneider wohl nichts zu Tun gehabt haben, auch nicht als
                            Zulieferer. Möglich wäre, dass er für Max JACKIER (Fa. BIBO & JACKIER) geschneidert hat.

                            Max JACKIER wird mit Eduard JACKIER verwandt gewesen sein, vielleicht war Max der Sohn von Eduard.

                            Wahrscheinlich fand zusätzlich zur Trauung meiner Urgroßeltern im Jahre 1906 im Standesamt, eine kirchliche Trauung statt.
                            Mal sehen, ob in dem Kirchenbucheintrag, auch Trauzeugen genannt werden.

                            Die Ergebnisse der Recherchen der Lebenswege, der jüdischen Familie JACKIER,
                            sind sehr interessant und auch erschütternd, wenn ich an die Zeit des
                            Nationalsozialismus denke.

                            Herzlichen Dank für Eure tolle Unterstützung.


                            Viele Grüße

                            Juergen

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                            • russenmaedchen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 01.08.2010
                              • 1892

                              #15
                              Hallo Jürgen,
                              ich habe mal den Hinweis von Thomas aufgegriffen, und siehe da...
                              Frankfurt/Oder 1847 Volkszählung:
                              Viele Grüße
                              russenmädchen






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