Ein Dienstmädchen - aber wo?

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  • iheinrich
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2009
    • 1022

    Ein Dienstmädchen - aber wo?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1891
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Berlin
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]:
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


    Hallo liebe Mitstreiter,

    zunächst möchte ich Euch allen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr wünschen!

    Nun meine Frage: Gibt es so etwas wie ein Verzeichnis von Dienstmädchen, die in Berlin in Stellung waren?
    Meine Urgrossmutter hat 1891 geheiratet und war bis dahin Dienstmädchen mit Wohnort Potsdamer Str.112. Ich kann aber der Adresse keinen Namen zuordnen, bei wem sie gewohnt haben könnte. Deshalb meine Frage nach dem Verzeichnis. Mich würde interessieren, bei wem sie gearbeitet hat.

    Viele Grüße,
    Ines
  • iheinrich
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2009
    • 1022

    #2
    Hallo zusammen,
    Ich würde gerne meine Frage erneut stellen (siehe oben). Vielleicht habe ich dieses Mal mehr Glück und jemand weiß etwas dazu?!
    Viele Grüße,
    Ines
    Zuletzt geändert von iheinrich; 01.04.2016, 21:02.

    Kommentar

    • StefOsi
      Erfahrener Benutzer
      • 14.03.2013
      • 4163

      #3
      Moin,

      also ich bezweifle mal ganz stark, das so ein Verzeichnis existiert. Wie sollte es auch, da Dienstmädchen ja für gewöhnlich privat eingestellt wurden und darüber ja von staatlicher Seite keine Bücher geführt wurden bzw. konnten.

      P.S. Bis auf die Namen im Adressbuch 1891 für die Potsdamer 112 (112,112a,112b) bleibt da wohl nicht viel zu machen.
      Zuletzt geändert von StefOsi; 01.04.2016, 21:40.

      Kommentar

      • osoblanco
        Erfahrener Benutzer
        • 22.11.2013
        • 631

        #4
        Zitat von iheinrich Beitrag anzeigen
        Meine Urgrossmutter hat 1891 geheiratet und war bis dahin Dienstmädchen mit Wohnort Potsdamer Str.112. Ich kann aber der Adresse keinen Namen zuordnen, bei wem sie gewohnt haben könnte. Deshalb meine Frage nach dem Verzeichnis. Mich würde interessieren, bei wem sie gearbeitet hat.
        Bei wem sie gearbeitet hat und bei wem sie gewohnt hat können ja zwei unterschiedliche Dinge sein. Ein Verzeichnis für Dienstmädchen gibt es nicht, aber ein Adreßbuch von Berlin ... hier mal die Seite mit der Potsdamer Straße 112 im Jahre 1891:

        Berliner Adreßbuch (Public Domain) Ausgabe 1891 (Public Domain)


        Kommt dir da ein Name bekannt vor? Ich würde eigentlich denken, daß sie vor der Heirat noch bei ihren Eltern gewohnt hat ...

        Kommentar

        • Herbstkind93
          Erfahrener Benutzer
          • 28.09.2013
          • 1995

          #5
          Zitat von osoblanco Beitrag anzeigen
          Ich würde eigentlich denken, daß sie vor der Heirat noch bei ihren Eltern gewohnt hat ...

          Dienstmädchen wohnten bei den Herrschaften. In der Dienstmädchenkammer, die befand sich oft neben der Küche oder über dem Bad.



          LG
          Herbstkind
          Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

          Kommentar

          • Herbstkind93
            Erfahrener Benutzer
            • 28.09.2013
            • 1995

            #6
            Nebenbei:
            Die Potsdamer Straße 112 ist heute die Nr. 87.
            Der Altbau der dort steht ist aber sicherlich erst nach 1900 entstanden - aber vor 1914.
            Also nicht das Gebäude in dem deine Urgroßmutter gewohnt hat.
            Zuletzt geändert von Herbstkind93; 02.04.2016, 17:20.
            Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

            Kommentar

            • osoblanco
              Erfahrener Benutzer
              • 22.11.2013
              • 631

              #7
              Zitat von Herbstkind93 Beitrag anzeigen
              Dienstmädchen wohnten bei den Herrschaften.
              Immer? Ich habe jetzt gerade kein Beispiel zur Hand, aber ich könnte schwören ich habe das auch schon anders gesehen. Aber stimmt schon, es gab viele Wohnungen mit Dienstmädchenkammer in Berlin.

              Zitat von Herbstkind93 Beitrag anzeigen
              Nebenbei:
              Die Potsdamer Straße 112 ist heute die Nr. 87.
              Der Altbau der dort steht ist aber sicherlich erst nach 1900 entstanden - aber vor 1914.
              Also nicht das Gebäude in dem deine Urgroßmutter gewohnt hat.
              Im Adreßbuch stimmt die Nummer aber, die heutige Nummer spielt da ja eigentlich keine Rolle ... außer man will sich das Haus nochmal ansehen.

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 16626

                #8
                Hallo,
                Es war ja doch gerade der Anreiz für Dienstmädchen, dass sie freie Unterkunft bei der Herrschaft bekamen.
                Man kann es ein wenig mit den heutigen Au-Pair-Verhätnissen vergleichen, wo junge Frauen gegen freie Unterkunft und Verpflegung ansatzweise das Dienstmädchen bei den Gasteltern spielen.
                In Berlin herrschte damals durchweg Wohnraummangel. Dass heißt selbst für Berlinerinnen gab es noch Anreiz aus der elterlichen Wohnung wegzukommen, in denen sie meist mit mehreren Geschwistern in einem Zimmer schlafen mussten.
                Um so mehr war es für von auswärts kommende Dienstmädchn ein Anreiz irgendwo in Berlin "wohnlich" unterzukommen.
                Soweit ich weiß, war eine Dienstmädchenkammer (bzw. -zimmer) in jeder zu jener Zeit gebauten größeren Berliner Wohnung quasi eine bauliche Standardeinrichtung. (vgl. Lit.: "Das Berliner Mietshaus: 1862-1945")
                Und bei Deckenhöhen von durchweg über 3,00 m wurde in der Tat oftmals auch der Bereich über (oder unter) einem Badezimmer für diesen Zweck genutzt.
                Gruss
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 02.04.2016, 21:40.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 16626

                  #9
                  Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                  ... Dienstmädchenkammer ... oftmals auch der Bereich über ... einem Badezimmer für diesen Zweck genutzt.
                  Gruss
                  Hallo,
                  ich muss das richtig stellen. Die Dienstmädchenkammer war häufig über der Speisekammer und neben der Küche.
                  Dass es über dem Badezimmer gewesen wäre, dafür habe ich keine gesicherten Beispiele in Erinnerung.
                  Siehe dazu die Aufrisszeichnung:
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 03.04.2016, 12:17.
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Herbstkind93
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.09.2013
                    • 1995

                    #10
                    Ich kenne auch Wohnungen wo sie über dem Bad ist.
                    Oder neben dem Bad.
                    Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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                    • lisetta
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.09.2012
                      • 286

                      #11
                      In manchen Städten gab es tatsächlich solche Verzeichnisse. In Osnabrück z.B. gibt es so zweite Hälfte des 19. Jhdt.s ein Verzeichneis über "unverheiratete weibliche Personen" und ein anderes "Personen mit befristeteter Aufenthaltserlaubnis". In beiden waren im Wesentlichen Dienstmädchen aufgeführt. Weiterhin gab es um 1900 eine Lochkartei über gemeldete Arbeitskräfte mit Anschrift des Dienstherren.
                      Zudem gibt es Bücher der Verwaltung, in denen alle Adresse mit ihren wechselnden Einwohnern enthalten sind.
                      Die Frage ist, ob so etwas eben auch in Berlin gab - und ob es erhalten ist. Dazu weiß ich leider nichts.

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