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  • Pancake
    Benutzer
    • 22.05.2013
    • 6

    Wie kann ich jetzt weitermachen?

    Halloooo,

    ich hoffe, ich poste hier im richtigen Unterforum, kenne mich noch nicht so gut aus hier.

    Über die Herkunft meines Großvaters wusste ich bisher nicht wirklich viel, da er im Kinderheim aufgewachsen ist. Vom Standesamt Charlottenburg habe ich nun eine Abschrift der Geburtsurkunde bekommen und kenne jetzt immerhin die vollständigen Namen und die Konfession seiner Eltern. Aber wie geht es jetzt weiter? Mir sind die Geburtsorte und die Geburtsdaten unbekannt. Kann ich auch ohne Geburtsdatum einfach auf gut Glück bei Standesämtern nachfragen?

    Außerdem interessiert es mich noch, ob man sich irgendwo über Kinderheime in Berlin in den 1920er Jahren informieren kann und ob man auch auf irgend eine Weise herausfinden kann, in welchem Heim mein Großvater als Kind war. Kennt sich da jemand aus?

    Ich hoffe, mir kann jemand helfen :-)
  • Asphaltblume
    Erfahrener Benutzer
    • 04.09.2012
    • 1501

    #2
    Hi,
    hast du Anhaltspunkte, wie alt dein Großvater war, als er ins Waisenhaus kam? Wenn ja, könntest du darauf basierend das Todesdatum seiner Eltern (bzw. des länger lebenden Elternteils) schätzen und ausgehend von Charlottenburg nach deren Sterbeeinträgen (die du im Landesarchiv Berlin finden würdest) suchen. Wenn nein, ist die Zeitspanne halt größer.
    Zunächst könntest du aber auch in den Berliner Adressbüchern versuchen, die Eltern zu finden (die Adressbücher gehen jedoch nur bis 1943). In früheren Bänden stehen die Frauen hinter den Männern einsortiert, dies falls die Mutter länger lebte.

    Du könntest auch nachschauen, ob du vor der Geburt deines Großvaters den Heiratseintrag deiner Urgroßeltern findest (ohne andere Adresse würde ich auch hier wieder mit Charlottenburg anfangen).

    Das wären so meine Vorschläge.
    Viel Glück!
    AB
    Gruß Asphaltblume

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    • Pancake
      Benutzer
      • 22.05.2013
      • 6

      #3
      Vielen Dank für die Antwort!

      Ich weiß, dass mein Großvater 1923 ins Kinderheim kam. War es damals so, dass Kinder ins Heim kamen, wenn ein Elternteil gestorben ist oder kann es da nicht auch andere Gründe für gegeben haben?

      In den Adressbüchern habe ich schon nachgesehen. Mein Urgroßvater hieß Arthur Bruno Göring. Mein Großvater kannte nur den Namen Bruno, war demnach wahrscheinlich sein Rufname. In den Adressbüchern steht nirgendwo ein Arthur Göring, lediglich ein Bruno Göring, deshalb bin ich da etwas verwirrt.

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      • Asphaltblume
        Erfahrener Benutzer
        • 04.09.2012
        • 1501

        #4
        Kinder konnten, wie heute auch, aus verschiedenen Gründen ins Kinderheim kommen. Außer dem Tod der Eltern (ein verbliebenes Elternteil zog sein Kind ja meistens alleine auf) kommt auch Krankheit der Eltern oder eine Gefängnisstrafe infrage, oder wenn sie ihr Kind sehr vernachlässigt oder misshandelt haben - das musste damals aber schon ziemlich extrem gewesen sein. Zeitweise Aufenthalte im Kinderheim gab es auch, wenn die Eltern ins Krankenhaus musste und die Kinder nicht zu Verwandten konnten. Krankenhausaufenthalte waren früher ja meistens deutlich länger als heute, ein paar Wochen waren ziemlich normal.

        Wieso bist du bei Bruno Göring verwirrt, wenn du diesen Namen doch als Rufnamen kennst? Im Adressbuch steht nur der Rufname, und dass das nicht der erste Vorname ist, ist ja nicht selten. Was ich irritierender finde, ist, dass beide Brunos noch 1928 im Adressbuch stehen - gut, nicht alle Berufsgruppen waren verzeichnet, und Untermieter auch nicht. Weißt du, wie die Mutter deines Großvaters mit Vornamen hieß? Vielleicht steht sie ja im Adressbuch, weil sie inzwischen Witwe war?
        Gruß Asphaltblume

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        • Pancake
          Benutzer
          • 22.05.2013
          • 6

          #5
          Ich war mir nicht sicher, ob der Rufname oder der erste Name im Adressbuch eingetragen wurden. Vielleicht ist mein Urgroßvater ja einer der Brunos in den Adressbüchern, nur schade, dass ich da weiter nichts herausfinden kann. Meine Urgroßmutter Ella Emma Anna Göring steht nirgendwo. Ich meine, mich zu erinnern, dass eine Emma eingetragen war, aber soweit ich weiß war der Rufname Ella.

          Würde da wirklich gerne weiterforschen, aber weiß nun nicht mehr, wie ich vorgehen soll, da ich, wie schon gesagt, auch nicht selbst irgendwo in den Archiven in Berlin nachschauen kann.

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          • DaveMaestro
            Erfahrener Benutzer
            • 11.03.2012
            • 1622

            #6
            Geburtsurkunde

            Hallo,

            Du schreibst, Du hast bereits die Geburtsurkunde Deines Großvaters. Hast Du denn auch die Heiratsurkunde Deiner Großeltern bereits beantragt? In einigen Standesämtern wurden auch Angaben über die jeweiligen Eltern gemacht.
            Gibt es vielleicht jemanden der das Familienbuch bewahrt hat? (Großtanten, Onkel, Eltern?) und Du so vielleicht weiterkommen kannst?

            Die Benutzung des Landesarchiv kostet 30€. War die Geburt im Standesamt Charlottenburg 1, 2,3? Dementsprechend würde ich die Heirat bis ca. 5 Jahre vor der Geburt im jeweiligen Standesamt suchen lassen.
            Allerdings solltest Du 2-3 Monate Wartezeit einplanen, wenn Du vom LAB suchen läßt.

            Wurde in der Geburtsurkunde der Urgroßeltern eine Wohnanschrift angegben? Stimmt diese mit dem Berliner Adressbuch überein? Wann endet der Eintrag?

            Gruß DM


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            • Asphaltblume
              Erfahrener Benutzer
              • 04.09.2012
              • 1501

              #7
              Lauter gute Fragen und Hinweise von Dave.

              Vor allem würde mich interessieren, was als Wohnanschrift der Eltern deines Großvaters im Geburtseintrag steht. Ich habe noch nicht erlebt, dass im Geburtseintrag nicht sowohl steht, wo die Geburt stattfand, als auch wo die Mutter oder die Eltern wohnten.
              Das muss ja nicht identisch mit dem genauen Geburtsort sein - lass die werdende Mutter nur zwei Straßen weiter im Krankenhaus oder bei ihrer eigenen Mutter niedergekommen sein: Das kann dann auch schon ein anderer Bezirk und ein anderes Standesamt sein.

              Auch der Beruf des Vaters (ggf. auch der Mutter) ist immer angegeben: Was war er denn?

              Zu Informationen über Waisenhäuser: Die Aktenlage dürfte sehr verschieden sein, da wirst du wohl etwas rumstochern müssen. Weißt du, in welchem Heim er war? wenigstens andeutungsweise, Name oder Bezirk? Staatlich oder kirchlich?
              Gruß Asphaltblume

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              • Asphaltblume
                Erfahrener Benutzer
                • 04.09.2012
                • 1501

                #8
                Oh, ich hab was vergessen: Kinderheime konnten natürlich auch als Besserungsanstalt dienen, wo als schwer erziehbar geltende oder straffällig gewordene Kinder untergebracht wurden. Einer meiner Urgroßonkel soll wohl zeitweise ins Johannesstift in Spandau gesteckt worden sein, weil er als schwer erziehbar galt (das wäre allerdings mehr als 20 Jahre früher gewesen).
                Gruß Asphaltblume

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                • Dorothea
                  Erfahrener Benutzer
                  • 01.03.2008
                  • 1415

                  #9
                  Hallo Pancake,

                  welche Kinderheime es um 1923 herum in Berlin gab, kannst Du auch aus den Berliner Adressbüchern ermitteln, schau Dir die Adressbücher genauer an, z.B. hier: http://adressbuch.zlb.de/viewAdressb...CatalogLayer=5

                  Aus einem Fall in meiner Familie kann ich sagen, dass auch die pure Not ein Grund dafür sein konnte, warum Kinder in ein Heim gegeben wurden. Bei einem meiner Vorfahren war dies so, dass kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges drei Kinder in ein Heim kamen. Nur das jüngste Kind verblieb bei der Mutter, da der Kindesvater zur See fuhr, hätte die Mutter die Kinder allein nicht versorgen können. Gleichzeitig hatten sich die Eltern getrennt. In Deinem Fall würde ich so vorgehen:

                  1. Suche nach der Eheurkunde der Urgroßeltern!!! (Wie hier auch schon empfohlen wurde)
                  2. Suche nach Sterbeurkunde der Urgroßmutter (falls das ein Grund war, warum das Kind ins Heim kam)
                  3. Suche nach einer möglichen 2. Ehe (falls das Kind aus der 1. Ehe in dieser nicht erwünscht war)
                  Und vor all den Suchen nochmals die Adressbücher ganz, ganz genau durchforsten, ob nicht doch irgendwann (nach 1928) eine Witwe eingetragen ist, die sich als solche outet. Dann könntest so Du auch noch das Sterbedatum des Bruno Göring eingrenzen und mit jeder erworbenen Urkunde weiterkommen.
                  Viel Erfolg,
                  Grüße Dorothea

                  Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                  --------------------------------------------------------



                  Kommentar

                  • Pancake
                    Benutzer
                    • 22.05.2013
                    • 6

                    #10
                    Vielen Dank für die Antworten! :-)

                    Was mir jetzt erst einfällt: Meine Mutter sagte einmal, mein Großvater hätte von seiter Geburt 1919 bis er 1923 ins Heim kam in der Schloßstraße in Charlottenburg gewohnt. In den Adressbüchern finde ich dazu nichts.

                    Das Familienbuch landete wohl irgendwann bei einer meiner Tanten, die es natürlich nicht mehr finden kann.

                    Ich habe keine Kopie der originalen Geburtsurkunde bekommen, sondern lediglich so eine abgetippte Form in einem aktuellen Formular. Hatte mich auch gewundert, weil ich sonst immer die Kopien der Original-Einträge bekommen habe. Kann ich in Charlottenburg auch nachträglich noch nach einer Kopie des originalen Eintrags fragen oder kann es sein, dass sie nur diese abgetippten Dinger verschicken? Ich denke, dass in einer Kopie des damaligen Eintrags viel mehr drinstehen würde.

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                    • lizzy

                      #11
                      Hallo Pancake,

                      die Kopie des Geburtseintrages mit allen Randvermerken solltest Du unbedingt nachträglich anfordern!
                      Ich kann aus eigener Erfahrung berichten wie sinnvoll das ist.
                      Nach dem Tod meines Vaters habe ich seine Dokumente/Akten übernommen. Darin eine abgetippte Version der Geburturkunde seiner Großmutter. Klar, hab ich gleich mal nach der Kopie des Originals im Standesamt gebeten und eine Kopie bekommen....so gaaaaanz ohne Randvermerke. Das kam mir etwas merkwürdig vor, weil die Dame ein bewegtes Familienleben hatte.
                      Also gleich noch mal dasselbe Spiel mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die Randvermerke und siehe da... 7 Randvermerke!

                      Ich würde auf die "neue" Urkunde warten und sehen was da noch so alles vermerkt ist, bevor ich mich in die kompliziertere Suche bei den Ämtern begebe. Vielleicht ist ein entscheidender Hinweis auf der Urkunde vermerkt.

                      Viel Erfolg
                      Lizzy
                      Zuletzt geändert von Gast; 28.05.2013, 11:27.

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                      • Asphaltblume
                        Erfahrener Benutzer
                        • 04.09.2012
                        • 1501

                        #12
                        Im Adressbuch bin ich in der Schloßstraße 18 über den Eintrag "Verein Jugendheim E.V." gestolpert.
                        In Wikipedia steht zwar nichts zum Standort Schloßstraße 18, aber einiges über den Verein Jugendheim e.V.. Möglicherweise war dort aber nur ein Büro o. ä.
                        Gruß Asphaltblume

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                        • Pancake
                          Benutzer
                          • 22.05.2013
                          • 6

                          #13
                          Dann werde ich wohl noch mal einen Brief nach Charlottenburg schicken und hoffen, dass mehr in der Kopie des originalen Eintrags steht. Ich meine, eigentlich MUSS ja mehr eingetragen sein als bloß die Namen der Eltern.

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