Dr. Max Brender 20-30er Jahre

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  • Lacplesis
    Benutzer
    • 24.04.2010
    • 97

    Dr. Max Brender 20-30er Jahre

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1922-1933
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Berlin Hermsdorf
    fernabfrage.ahnenforschung.net vor der Beitragserstellung genutzt: ja
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): Landesarchiv Berlin, Centrum Judaicum, Yad Vashem, Rechtsgeschichtliches Institut der Uni Münster, Judiska Museet (Stockholm), Anwaltskammer Berlin.


    Ich bin auf der Suche nach Informationen zu folgender Person, über die ich eine Biografie erstellen möchte (und gegebenenfalls eine Stolperstein stiften...):

    Dr.jur. Max Brender
    Resident des Berliner Büros des Skandinavisch-Jüdischen Centralen Hilfskomitees

    Die Adressbucheinträge:

    1922:
    Brender, Max Dr. jur.
    Beruf: Redakteur
    Adresse: Yorkstr. 89

    1923 Dr. Max Brender Yorkstr. 84 (2. Stock). (Auch Büroadresse)

    1924-5 Kein Eintrag.
    Letzte Büroadresse: Kochstr. 11 in 1924

    1926-1933:
    Hermsdorf, Berliner Str. 47
    So, das sind die Fakten. Jetzt kommen meine Spekulationen:

    1. Vorausgesetzt, Dr. Brender war Jude, was doch recht wahrscheinlich erscheint, besteht eine recht hohe Chance, das er aus der Bukowina stammt (Hauptverbreitungsgebiet des Familiennamen Brender bei Familien jüdischen Glaubens). Dafür spricht auch, das seine Arbeit in Berlin wohl hauptsächlich zur Unterstützung von Menschen in der Ukraine diente.

    2. Als Resident einer Hilfsorganisation ins Ausland zu gehen erfordert in der Regel wohl einen Mann mittleren Alters. Angenommen Dr. Brender war 1921 ~35 Jahre alt, könnte er um 1885 geboren sein und kurz vor dem 1. Weltkrieg promoviert haben. Sollte Spekulation 1 zutreffen, bietet sich die Franz-Josephs-Universität in Czernowitz an. Von dort warte ich noch auf Antwort bezüglich Immatrikulations- und Dissertationsverzeichnissen.

    3. Als (vermutlich) österreichischer Staatsbürger im wehrfähigen Alter, ist die Chance recht gut, das Dr. Brender für Österreich in den 1. Weltkrieg gezogen ist. Kann man darüber weiterkommen? (Wissenschaftliches Interesse kann belegt werden!)
  • lajobay
    Erfahrener Benutzer
    • 11.11.2009
    • 1287

    #2
    Yad Vashem hast du ja schon abgefragt.Aber ich verweise doch mal dahin, denn dort ist ein Szlomo Brender (*1922 Berlin, Mutter:Marta) mit dem Hinweis "verstorben 1942" (oh.weitere Angaben) zum Eintrag gemeldet worden.Einreicher war der Bruder ,Max Brender. Wenn das die von dir gesuchte Person Dr.Max Brender ist,hat er die NS-Zeit überlebt und ist evtl. nach Israel ausgewandert,da das Formular in Hebräisch ausgefüllt ist.Meist wurden diese Yadvashem-Formulare von den Leuten,die eine Person zum Eintrag melden, selbst ausgefüllt.
    Im Berliner Adressbuch 1933 ist Dr.Max Brender noch aufgeführt: Brender Max Dr.jur. Redakt.,Hermsdorf Berliner Str.47
    Im 1938er Adressbuch dann nicht mehr zu finden, die AB dazwischen habe ich nicht durchgeschaut.Die meisten jüdischen Bürger (die nicht dem Holocaust zum Opfer fielen) ,sind zwischen 1935 und 37 emmigriert. Gruss,Lars
    Zuletzt geändert von lajobay; 25.04.2010, 15:40.
    Grossvater *1898 in Carlsrode,Kr.Labiau
    Gesuchte FN: Jodscheit/Jodszeit/Joczatis/Joczeit etc.
    Eweleit,Graef,Willuhn
    aber auch Jodjahn und Erdmann
    (soweit aus Kr.Labiau und angrenzende Kreise)

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    • Lacplesis
      Benutzer
      • 24.04.2010
      • 97

      #3
      Ich mache mir mal eine Notiz bezüglich dieser Angabe. Mal sehen ob sich ein Zusammenhang ergibt.
      Jedoch bin ich der Meinung, das Dr. Max Brenders Mutter 1922 zumindest mitte 50 gewesen sein dürfte. Damals noch ein eher ungwöhnliches Alter um Mutter zu werden.

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      • lajobay
        Erfahrener Benutzer
        • 11.11.2009
        • 1287

        #4
        Dazu hatte ich mir auch meine Gedanken gemacht Aber da steckt man ja nicht drin.Letztlich muss man immer auch Spekulationen bemühen und dann hoffen,dass sich im Laufe der Zeit Konkretes ergibt...
        Grossvater *1898 in Carlsrode,Kr.Labiau
        Gesuchte FN: Jodscheit/Jodszeit/Joczatis/Joczeit etc.
        Eweleit,Graef,Willuhn
        aber auch Jodjahn und Erdmann
        (soweit aus Kr.Labiau und angrenzende Kreise)

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        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13449

          #5
          Hallo,

          ein anderer Max ? : von Berlin nach Wien ? aber Schriftsteller

          Gruß

          Thomas
          Angehängte Dateien
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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          • lajobay
            Erfahrener Benutzer
            • 11.11.2009
            • 1287

            #6
            da passt ja einiges.Aber wenn er 1933 noch im Berliner AB verzeichnet war...? Scheint aber auf jeden Fall eine interessante und nicht ganz alltägliche Recherche zu sein.BIn mal gespannt,wie es da weiter geht. Lars
            Grossvater *1898 in Carlsrode,Kr.Labiau
            Gesuchte FN: Jodscheit/Jodszeit/Joczatis/Joczeit etc.
            Eweleit,Graef,Willuhn
            aber auch Jodjahn und Erdmann
            (soweit aus Kr.Labiau und angrenzende Kreise)

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            • Lacplesis
              Benutzer
              • 24.04.2010
              • 97

              #7
              Verrückt! Der sieht ja ganz passend aus, wenn er nicht so früh gestorben wäre.

              Ich schrieb ja bereits das der Name Brender bei jüdischen Familien aus dem KuK Raum stammt. Und da die Österreicher bei den Vornamen bis heute recht konservativ sind, wundert es mich nicht, noch einen Max Brender zu finden.

              Yad Vashem hatte auch noch einen, der war aber zu jung und Elektriker. Er ist aber wiederum für das Ghetto in Mogilev-Podolskiy verzeichnet, was keine 100km von Czernowitz entfernt liegt.

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              • schaefera

                #8
                Zitat von Lacplesis Beitrag anzeigen
                Jedoch bin ich der Meinung, das Dr. Max Brenders Mutter 1922 zumindest mitte 50 gewesen sein dürfte. Damals noch ein eher ungwöhnliches Alter um Mutter zu werden.
                Hallo,

                ist der Vorname der Mutter bekannt?

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                • Lacplesis
                  Benutzer
                  • 24.04.2010
                  • 97

                  #9
                  Leider nicht, alles was von Dr.jur. Max Brender noch existiert sind die Adressbucheinträge und abertausende von leeren Briefumschlägen, die an ihn in seiner offiziellen Tätigkeit gerichtet sind. Diese haben die Nachforschungen ursprünglich ausgelöst. In der Regel kann man JEDERZEIT auf ebay einen dieser Umschläge erwerben.

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                  • Kasstor
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.11.2009
                    • 13449

                    #10
                    Noch zum Aufenthalt in Berlin: Eintragung im Adressbuch 1933 widersprüchlich: Unter Name ist er in Hermsdorf, Berliner Str. 47 als Eigentümer verzeichnet, im Verzeichnis nach Straßen ist für diese Hausnummer nur ein Ludwig Kaminski, Rentier, als Eigentümer und Bewohner aufgeführt. Das gilt auch schon für 1932. 1929 steht Max Brender im Straßenverzeichnis als Eigentümer mit Vermerk "Ausland". 1930 ist erstmals L. Kaminski als Eigentümer verzeichnet. 1934 taucht Brender dann gar nicht mehr auf. 1928 ist unter der Adresse auch noch ein J. Brender, Journalist, verzeichnet ( im Namensverzeichnis Jonas Brender ); 1929 nicht mehr. Einen Jonas Brender gibt es als Schüler des Gymnasiums in Stanislawow 1910/11. Eine als Berühmtheit von Stanislawow aufgeführte Person ist Israel M. Brender in Berlin. Vielleicht ist der Tod in Wien ( wenn es denn der Max Brender war ) ja längere Zeit nicht erfasst worden.
                    Gruß
                    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                    • Lacplesis
                      Benutzer
                      • 24.04.2010
                      • 97

                      #11
                      He, das beginnt langsam zu passen
                      Wenn man in Berlin seinen Tod nicht registriert hat, könnte das ein Gesamtbild ergeben!

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                      • saille
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.11.2009
                        • 436

                        #12
                        Hast du geschaut, ob bei ihm schon ein Stolperstein verlegt wurde oder in der Berliner Str. irgendetwas an ihn erinnert? Ich wohne dort in der Nähe und kann gerne für dich nachschauen und ggbf. ein Foto von dem Haus schießen, falls du noch nicht selbst dort warst.

                        LG
                        Petra
                        Suche in Posen,Ost-und Westpreußen, Pommern:
                        FN Joseph, Moser, Oschitzki, Hirsch, Salomon, Löwenthal, Silbermann, Zuehlsdorf, Voegler(Fegler,Vögler)

                        Berlin:
                        FN Wedemeyer, Köckeritz(Köckritz)Schießke, Spicker, Wenke(Wencke)

                        Für den Rest der Welt:
                        FN RICHTHERRund FN LANOCH

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                        • Lacplesis
                          Benutzer
                          • 24.04.2010
                          • 97

                          #13
                          Vielen Dank für das Angebot. Wenn ich das auf Google-Earth richtig deute sieht die Straße nach Nachkriegsbebauung aus. Und wenn sich der Hinweis von oben als richtig herrausstellt (ich werde morgen mal ein wenig in Wien rumtelefonieren), dann gibt es wohl keinen Grund für einen Stolperstein.

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                          • Kasstor
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.11.2009
                            • 13449

                            #14
                            Hallo,
                            die anderen kleinen Versatzstücke im Internet hast Du ja wahrscheinlich auch schon gefunden ( Hinweis auf Redakteurstätigkeit für jüdische Kopenhagener Zeitungen / Wochenschriften 1918, 1919 Das Wochenblatt, Morgenblatt u Täglicher Jüdischer Kurier).
                            Gruß
                            FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                            Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                            • lajobay
                              Erfahrener Benutzer
                              • 11.11.2009
                              • 1287

                              #15
                              So,jetzt wird alles leichter:-) Amtlicher (oder späterer?)Name war jedenfalls Israel Meir(Max) Brender, *1888 ,Generalsekretär des Skandinavischen Jüd.Hilfskomitee.
                              Das erscheint auf google books http://books.google.de/books?q=max+brender+berlin
                              Und wenn ich diesen Namen bei google eingebe,gibts ein paar Treffer, u.a. auch auf ein Buch von Israel M.Brender (den deutschen Dr. hat er irgendwann wohl weg gelassen?). Es ist 2002 im National Yiddish book Center erschienen, hat auch ne ISBN-Nummer.
                              Ich sag mal,mit dem nun korrekten Namen wird sich auch die Biografie leicht klären lassen,zumindest über jüdische (Kultur-)Einrichtungen? NACHTRAG: Dr.Brender hat mit 25 Jahren an der Uni Krakau promoviert...Mehr unter http://books.google.de/books?id=wRhr...f7&sig=ez_zvzj Schöne Grüsse aus Oberbayern, Lars
                              Zuletzt geändert von lajobay; 26.04.2010, 21:08.
                              Grossvater *1898 in Carlsrode,Kr.Labiau
                              Gesuchte FN: Jodscheit/Jodszeit/Joczatis/Joczeit etc.
                              Eweleit,Graef,Willuhn
                              aber auch Jodjahn und Erdmann
                              (soweit aus Kr.Labiau und angrenzende Kreise)

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