Bürgerrechte in Berlin 1830

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  • iheinrich
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2009
    • 878

    Bürgerrechte in Berlin 1830

    Hallo zusammen,
    weiss jemand, wie das mit den Bürgerrechten um 1830 in Berlin geregelt war?
    Unter welchen Voraussetzungen konnte ein Anwohner "Bürger" werden?
    Vielen Dank schon mal im Voraus!
    Gruß Ines

    Nachtrag: weiss jemand, ob es im ELAB auch "Register für Bürgerrechte" gibt?
    Zuletzt geändert von iheinrich; 15.12.2009, 22:23. Grund: Nachtrag
  • AlAvo
    • 14.03.2008
    • 6185

    #2
    AW: Bürgerrechte in Berlin 1830

    Zitat von iheinrich Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,
    weiss jemand, wie das mit den Bürgerrechten um 1830 in Berlin geregelt war?
    Unter welchen Voraussetzungen konnte ein Anwohner "Bürger" werden?
    Vielen Dank schon mal im Voraus!
    Gruß Ines

    Nachtrag: weiss jemand, ob es im ELAB auch "Register für Bürgerrechte" gibt?

    Hallo Ines,

    nachfolgender Link umfasst die Revidirte Städte-Ordnung für die Preussische Monarchie dem Jahr 1831:



    Darin sind alle möglichen Aspekte zu Deiner Frage enthalten.


    Ich hoffe, mit diesen Angaben helfen zu können?

    Grüße
    AlAvo



    War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

    Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

    Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


    Kommentar

    • iheinrich
      Erfahrener Benutzer
      • 30.07.2009
      • 878

      #3
      Hallo AlAvo,

      das ist ein super Link! Herzlichen Dank!! :-)) Habe mich bereits mit dem Landesarchiv Berlin, wegen Einsicht in die Bürgerrolle, in Verbindung gestzt.

      Viele Grüße Ines

      Kommentar

      • AlAvo
        • 14.03.2008
        • 6185

        #4
        AW: Bürgerrechte in Berlin 1830

        Zitat von iheinrich Beitrag anzeigen
        Hallo AlAvo,

        das ist ein super Link! Herzlichen Dank!! :-)) Habe mich bereits mit dem Landesarchiv Berlin, wegen Einsicht in die Bürgerrolle, in Verbindung gestzt.

        Viele Grüße Ines

        Hallo Ines,

        vielen Dank für Dein Feedback!

        Es war mir ein Vergnügen, um so mehr, wenn Deine Bemühungen auch noch erfolgreich sein werden!

        In diesem Sinne...
        ... viele Grüße

        AlAvo
        War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Hallo Ines,
          ist es überhaupt sicher, dass Dein Vorfahre in Berlin wohnte? Möglicherweise konnte er gar nicht Bürger Berlins werden, weil er in einem der Vororte lebte. Das könntest Du über die Adressbücher die die Berliner Stadtbibliothek ins Internet gestellt hat, rausbekommen. Berlin war zu jener Zeit noch ein sehr kleines Gebiet. Erst 1860 kamen einige wenige Gebietserweiterungen hinzu und das große Ausmaß, das Berlin heute ausmacht, besteht erst seit 1920.
          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • iheinrich
            Erfahrener Benutzer
            • 30.07.2009
            • 878

            #6
            Hallo Hina,
            von dem ältesten Vorfahren, den ich bisher finden konnte, habe ich einen Sterbeeintrag vom 01.09.1811. Demzufolge wohnte er in Berlin in der Verlorenenstr.No7.
            Der Traueintrag des Sohnes stammt von 1830 (Domgemeinde) und darin steht unter Wohnort nur "hierselbst". In den Adressbüchern konnte ich leider keine Einträge finden.
            Hast Du mir vielleicht noch einen Tipp, wie bzw. wo ich weiter suchen könnte?!
            Viele Grüsse,
            Ines

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Hallo Ines,

              oh, in der Verlorenen Straße (heute Almstadtstr.) wohnte er? Das könnte etwas Licht ins Dunkel bringen. Die Verlorene Straße begrenzte das Scheunenviertel. Das Scheunenviertel lag nördlich der Stadtmauer, damit evtl. Brände nicht die Stadt vernichten. Da sich die Stadt dann ausdehnte, wurde das Scheunenviertel eingemeindet und im 18. Jh. mit Wohnhäusern bebaut. Auf Befehl mussten alle Juden der Stadt, die keine eigenen Häuser besaßen, dorthin ziehen. Hier könnte möglicherweise auch des Rätsels Lösung liegen. Dass der Sohn im Dom christlich heiratete, deutet zwar auf eine christliche Familie hin, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Familie konvertierte Juden waren und deshalb kein Bürgerrecht erlangen konnten.

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • iheinrich
                Erfahrener Benutzer
                • 30.07.2009
                • 878

                #8
                Hallo Hina,
                das ist ein sehr interessanter Aspekt! Es könnte aber auch sein, dass meine Vorfahren Hugenotten waren?! (Seidenwirker!) Berlin wurde ja zu dieser Zeit auch stark von ihnen besiedelt...
                Könntest Du mir eventuell sagen, zu welcher Kirchengemeinde die Verlorenenstr. 7 zählte? Es ist wie verzwickt, ich komme momentan einfach nicht weiter, weil ich die Herkunft meiner Vorfahren nicht kenne.
                Vielen Dank für die interessanten Hinweise!
                Viele Grüße,
                Ines

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #9
                  Hallo Ines,

                  die Verlorene Straße müsste zur Gemeinde der Garnisonkirche an der Rosenthaler Str. gehört haben. Die gibt es leider nicht mehr, nur der Friedhof ist noch erhalten. Die Juden des Scheunenviertels gehörten zur Gemeinde der Neuen Synagoge in der Oranienburger Str. und die Französische Gemeinde zur Französischen Friedrichstadtkirche (Französischer Dom) auf dem Gendarmenmarkt. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, heißt die Familie Heinrich. Der Name taucht in der Französischen Gemeinde nicht auf. Hab gleich mal nachgeblättert.

                  Kamen nicht die Seidenwirker vor allem aus Schlesien? Das würde auch zur Wohngegend der Familie passen, denn dort ließen sich sehr viele Leute, die aus der östlichen Himmelsrichtung kamen, nieder. Das Quartier soll restlos überfüllt gewesen sein, mit unglaublich schlimmen Lebensbedingungen. Auf der anderen Straßenseite der Verlorenen Straße, schlossen sich weitere Elendsquartiere der Berliner Industrialisierung an. Auch diese Bewohner waren zumeist Zuwanderer, die nicht das Geld hatten, sich in etwas besseren Wohngegenden Berlins niederzulassen. 10 Höfe in einem Wohnblock inklusive dort angesiedelter Fabriken innerhalb der Höfe, waren da normal. Die Bewohner dürften kaum mal richtiges Sonnenlicht gesehen haben. Ich denke, kaum ein Bewohner dort wird wohl Anfang des 19. Jh. die Möglichkeit gehabt haben, das Berliner Bürgerrecht zu erwerben, alleine schon wegen des unsäglich kleinen Einkommens, denn auch davon hing es ab, ob jemandem gestattet wurde oder ob er gar verpflichtet wurde, das Bürgerrecht zu erwerben.

                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                  • iheinrich
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.07.2009
                    • 878

                    #10
                    Hallo Hina,
                    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich meine gelesen zu haben, dass das Seidenwirker-Handwerk überwiegend aus Frankreich kommt, dass es aber auch Seidenwirker aus der Niederländischen Region nach Berlin gezogen hat. Kannst Du mir eventuell Literatur empfehlen, wo ich die wirtsschaftsgeschichtliche Entwicklung Berlins nachlesen kann. Das Internet ist da zu vielschichtig...
                    Meine Vorfahren waren (zumindest in Berlin) in 2 Generationen Seidenwirker. In den Adressbüchern von Berlin finden sich ab 1826 - 1863 eine Vielzahl von Seidenwirkern HEINRICHs und 1864 sind dann auch "Herren" HEINRICHs in den Kirchenbüchern verzeichnet (z.B. Taufpaten). Es gibt während dieser Zeit auch mindestens einen HEINRICH mit der Berufsbezeichnung "Frotteur"" und das hat doch einen französischen Ursprung, oder? Momentan habe ich eben das Problem, dass ich nicht weiss, wo ich mit meiner Recherche fortfahren soll.
                    Viele Grüße und Danke nochmal,
                    Ines

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                    • Hina
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.03.2007
                      • 4661

                      #11
                      Hallo Ines,
                      ich werde mal morgen meine Mutter anrufen. Die ist in der Geschichte Berlins "Profi", das war mal ihre Fachrichtung. Ich denke, sie kann mir da sehr detailliert Auskunft geben und sicher auch gute Literatur empfehlen. Ich weiß auch nur deshalb über die Gegend dort etwas Bescheid, weil sie mir früher sehr viel dazu erzählt hat. Alles habe ich mir aber leider auch nicht gemerkt .
                      Einige Seidenwirkerfabrikationen mögen sicher wirklich Nachkommen der Hugenotten geführt haben. Mir sind da vor wenigen Wochen auch schon einige eindeutig französische Namen mit ihrem Gewerbe im Berliner Adressbuch begegnet. Allerdings glaube ich nicht, dass auch die Leute, die dort schufteten mussten, in größerer Zahl ebenfalls ehem. französischen Familien entstammten. Der Name Heinrich deutet ja auch nicht gerade drauf hin. Der Ort Friedrichshagen (heute zu Berlin gehörig) wurde z.B. gegründet, um böhmische Seidenwirker anzusiedeln. Sicher werden auch viele von ihnen später direkt in Berlin gearbeitet und gewohnt haben.
                      Viele Grüße
                      Hina
                      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                      • iheinrich
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.07.2009
                        • 878

                        #12
                        Hallo Hina,
                        dann warte ich gespannt darauf, was Deine Mutter berichten kann.

                        Bis dahin viele Grüße,
                        Ines

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