Kenner von Waldkirchen gesucht

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  • Hemaris fuciformis
    Erfahrener Benutzer
    • 19.01.2009
    • 1881

    Kenner von Waldkirchen gesucht

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1819
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Waldkirchen
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): Matricula


    Hallo liebe Waldkirchenkenner,

    die Pfarrer von Waldkirchen 1819 müssen ja einen seltsamen Humor gehabt haben.

    Ich lese grade ziemlich fassungslos den letzten Taufeintrag von Seite 439


    Josef
    ..? ohne Hebamme
    uneheliches Kind
    Rabenmühle
    (kein Vater keine Mutter kein nix)
    21. Feb. (1819) 10 Uhr vorm.
    eodem ....?.......?
    immerhin der Pfarrer hatte einen Namen - nämlich Lang
    Paten gab es dann auch wieder keine

    Frage wurden die unehelich Kinder irgendwo anders notiert - oder sollte das ein Art Strafe für das sündige Kind sein - oder was?

    Und was mach ich jetzt mit dem Taufeintrag? Ganz normal in meiner Ahnenforschung notieren? Als Highlight der Unmöglichkeiten?
    Kind ohne Nachnamen vom Esel im Galopp verloren - oder wie?

    Hierhingeführt hatte mich der Heiratseintrag des unehelichen Kindes - da hieß er aber Joseph Fuchs und hatte sowohl einen Vater (Anton Fuchs) als auch eine Mutter (Anna Windorfer)

    Auf dieser KB-Seite gibt es unter 12 Kindern immerhin 2 uneheliche Namenlose, Elternlose, Patenlose - auf der nächsten Seite dann schon 3 und auf der übernächsten 4 - es war also kein Einzelschicksal.

    Habt Ihr irgendwelche Vorschläge, wie ich jetzt weitermache? Suche mir einen Anton Fuchs und eine Anna Windorfer und hoffe auf die Rabenmühle - oder wie?

    Beste Grüße
    Christine
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4912

    #2
    Zitat von Hemaris fuciformis Beitrag anzeigen
    [...]
    Frage wurden die unehelich Kinder irgendwo anders notiert - oder sollte das ein Art Strafe für das sündige Kind sein - oder was?
    Da es generell genug Taufeinträge von unehelichen Kindern gibt bei denen beide Eltern genannt werden, würde ich das ausschließen.

    Und was mach ich jetzt mit dem Taufeintrag? Ganz normal in meiner Ahnenforschung notieren? Als Highlight der Unmöglichkeiten?
    Kind ohne Nachnamen vom Esel im Galopp verloren - oder wie?

    [...]

    Habt Ihr irgendwelche Vorschläge, wie ich jetzt weitermache? Suche mir einen Anton Fuchs und eine Anna Windorfer und hoffe auf die Rabenmühle - oder wie?
    Für Waldkirchen gibt es Taufrapulare aus dem 19ten Jahrhundert.

    Aktuelles, Termine, Gottesdienste, Informationen & Angebote zu Bistum, Pfarreien, Spiritualität, Glauben, Seelsorge und Kultur im Bistum Passau in Bayern.


    Rapulare sind so eine Art Kladde. Du könntest das Archiv bitten, dort drin mal nachzuschauen. Das genaue Datum hast Du ja.

    Haben die Eltern später geheiratet bzw. gibt es noch mehr uneheliche Kinder?
    Gruß
    gki

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4912

      #3
      Zitat von gki Beitrag anzeigen
      Da es generell genug Taufeinträge von unehelichen Kindern gibt bei denen beide Eltern genannt werden, würde ich das ausschließen.
      Die Erklärung ist einfach: die Taufen für uneheliche Kinder wurden in einem separaten Buch geführt. Das gab es manchmal.



      Seite 26 ganz unten hat den Eintrag.

      Der Eintrag im anderen Buch war offenbar nur ein Merker, der auf das andere Buch hinweisen sollte.
      Gruß
      gki

      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4912

        #4
        Zitat von Hemaris fuciformis Beitrag anzeigen
        Frage wurden die unehelich Kinder irgendwo anders notiert - oder sollte das ein Art Strafe für das sündige Kind sein - oder was?
        Eine Anmerkung noch: der Pfarrer konnte für den Status des Kindes am allerwenigsten. Natürlich hätten sich seine Pfarrkinder an die Predigten des Pfarrers halten können, aber daß das nicht immer gutging wußte der auch.

        Daher hätte er die beiden wohl am liebsten verheiratet. Das hatte ihm allerdings der König (und vor dem der Herzog) verboten. Ohne Nachweis einer ausreichenden Lebensgrundlage wurde keine Genehmigung zur Hochzeit erteilt.

        Die Notwendigkeit dieser Erlaubnis wurde etwa 30 Jahre nach dieser Taufe aufgehoben.

        Interessanterweise wurde sie nochmals 20 Jahre später in ähnlicher Form wieder eingeführt: die Ziviltrauung wurde zur Voraussetzung der kirchlichen Trauung.

        Erst vor ein paar Jahren wurde dies wiederum abgeschafft. Nun könnte ein Pfarrer bei Vorliegen der kirchenrechtlichen Bedingungen auch unabhängig vom Staat trauen. Der Treppenwitz ist, daß die Kirche das gar nicht so gut findet. Außerdem sind uneheliche Kinder - auch erst seit ein paar Jahren - rechtlich den ehelichen völlig gleichgestellt.
        Gruß
        gki

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        • Hemaris fuciformis
          Erfahrener Benutzer
          • 19.01.2009
          • 1881

          #5
          Gerhard,

          Du bist ein Schatz

          Ob die Eltern später geheiratet haben oder nicht, ob es mehr Kinder gab oder nicht - so weit bin ich noch nicht.

          Liebe Grüße
          Christine

          Außerdem sind uneheliche Kinder - auch erst seit ein paar Jahren - rechtlich den ehelichen völlig gleichgestellt.
          Sehr zur Frustration aller vor dem Stichtag geborenen - ja ich weiß.
          Zuletzt geändert von Hemaris fuciformis; 16.07.2013, 08:53.

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