landwirtschaftlicher Ertrag im Frankenwald heute

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1763

    landwirtschaftlicher Ertrag im Frankenwald heute

    Hallo an alle, die Erfahrung mit der Landwirtschaft haben!

    Aus der Gegend Thüringer-/Frankenwald habe ich in einem Buch aus der Zeit um 1800 folgenden Eintrag gelesen:

    „Der Boden hat geringe Fruchtbarkeit. Der Saame vermehrt sich bei höchster Fruchtbarkeit auf Brachfeld viermal, auf Schmalsaatfeld (Schmalsaat = Hülsenfrüchte) ein bis dreimal. Bei dieser geringen Fruchtbarkeit sind die Früchte auch geringhaltiger, als auf dem flachen Lande…"

    Weiß jemand von euch, wie hoch heute in dieser Gegend der landwirtschaftliche Ertrag im Verhältnis zur Saatmenge ist? Dieser Vergleich könnte doch verdeutlichen, welche Mühe unsere Ahnen für ihren Lebensunterhalt aufwenden mussten.
    Im Internet wird immer nur angegeben, wie viel man heute z.B. bei einem ha erntet, aber nicht, wie viel man vorher einsät.

    Da mir niemand aus Thüringen dazu antworten konnte, hoffe ich auf die Franken!
    Es wäre für mich auch schon eine Hilfe, wenn mir aus anderen Gegenden der heutige landwirtschaftliche Ertrag genannt würde.

    Danke für euer Mitdenken!
    Jettchen
  • Cardamom
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2009
    • 2089

    #2
    Hallo Jettchen,

    ich frage meinen Lieblingslandwirt ...

    liebe Grüße
    Cornelia

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    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1763

      #3
      Das ist ja echt nett!
      Schon im Voraus ein herzliches Dankeschön dafür!
      Jettchen

      Kommentar

      • Cardamom
        Erfahrener Benutzer
        • 15.07.2009
        • 2089

        #4
        Also, herausgekommen ist folgendes:
        Bei den schweren Böden wie hier im westlichen Oberfranken ergibt eine Aussaat von 100 kg Roggen pro Hektar einen Ertrag von durchschnittlich dem 60-fachen, also ca. 6 Tonnen.
        Bei Weizen sät man ca. 250 kg pro Hektar aus und erhält (wenn ich mich recht erinnere), ca 10 Tonnen, also ungefähr das 40-fache.
        Das sind grobe Durchschnittswerte, jedes Jahr schwankt das etwas rauf oder runter, und ist wohl auch abhängig von der Menge der Düngung.
        Im Frankenwald dürfte es heutzutage weniger sein, meinte er; in Norddeutschland sind die Böden besser und der Ertrag auch.
        Zu Hülsenfrüchten konnte er nichts sagen.

        Das ist wirklich eine interessante Frage, die Du da gestellt hast. Früher hat man sich soviel mehr plagen müssen, für geringen Ertrag. Seltsam nur, daß soviel mehr (ca.40fach gegenüber damals 4fach) geerntet wird, und trotzdem soviel Menschen hungern müssen ...

        liebe Grüße
        Cornelia

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        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1763

          #5
          Ganz, ganz vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen, Cornelia.
          Ein Lob auf die Franken, dass ich so schnell zu einer Antwort kam!!!
          Der Vergleich zu früher ist ja erschreckend! Da kann ich mir vorstellen, wie schnell eine schlechte Ernte zu Hungersnöten führte, wenn man weiß, wie wenig schon eine "gute" bzw. normale Ernte war! Erst der Einsatz des Kunstdüngers im 19.Jh. führte dann ja zu einer erheblich besseren Ernährung der Bevölkerung.

          Ein herzlicher Gruß von Jettchen - auch aus dem Frankenland

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