Eschenbach i.d.Opf. - evangelisch?

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1791

    Eschenbach i.d.Opf. - evangelisch?

    Hallo, ihr Oberpfalzkenner,

    mich würde die Religionszugehöriger früher Ahnen in Eschenbach interessieren.
    Im Internet und auch bei Matricula ist zu lesen, dass Eschenbach nach der Reformation, wie die Oberpfalz insgesamt, evangelisch/reformiert war, aber 1625 rekatholisiert wurde.
    Ist dann anzunehmen, dass die Kirchenbücher, die bei Matricula vor 1625 zu lesen sind, eigentlich evangelisch waren?

    Viele Grüße
    Jettchen
  • Gastonian
    Moderator

    • 20.09.2021
    • 5787

    #2
    Hallo Jettchen:

    Auf der ersten Seite der Taufen wird dem Magister Thomas Stengel Pfarrer 1557 ein Sohn getauft - kann mir nicht vorstellen, dass der katholisch war. Also ja, die Eintragungen bis Dezember 1625 auf Deutsch sind evangelisch. Ab hier (https://data.matricula-online.eu/en/...bach001/?pg=73) sind die Taufeinträge auf Latein, mit einer Ansage zur Rekatholisierung oben auf der rechten Seite - das vormals reformierte Kirchenbuch wird jetzt vom neuen katholischen Priester weiterbenutzt.

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA

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    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1791

      #3
      Super, Carl-Henry!
      Ist da ja sogar nachträglich ergänzt! Das hatte ich übersehen.
      Auch den interessanten Unterschied zwischen deutschen und lateinischen Einträgen war mir nicht so bewusst geworden.

      Ein herzliches Dankeschön von Jettchen

      Kommentar

      • mabelle
        Erfahrener Benutzer
        • 09.10.2017
        • 1069

        #4
        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
        Hallo Jettchen:

        Auf der ersten Seite der Taufen wird dem Magister Thomas Stengel Pfarrer 1557 ein Sohn getauft - kann mir nicht vorstellen, dass der katholisch war. Also ja, die Eintragungen bis Dezember 1625 auf Deutsch sind evangelisch. Ab hier (https://data.matricula-online.eu/en/...bach001/?pg=73) sind die Taufeinträge auf Latein, mit einer Ansage zur Rekatholisierung oben auf der rechten Seite - das vormals reformierte Kirchenbuch wird jetzt vom neuen katholischen Priester weiterbenutzt.

        VG

        --Carl-Henry
        Hallo,

        reformiert = calvinistisch, wie viele Ortschaften in der Oberen Pfalz zur Zeit des "Winterkönigs".

        mabelle

        Kommentar

        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1791

          #5
          Danke, Mabelle, für die Ergänzung!
          Dass man dort reformiert evangelisch war, wusste ich schon, aber nicht, dass dies mit dem Winterkönig zusammenhängt.

          Aber dennoch irritiert mich da etwas ganz anderes aus meinen Ahnengeschichten:
          1601 heiratete in Lauenstein (ganz im Norden Bayerns im Frankenwald) eine Gertraud Mayer aus Neumarkt in der Oberpfalz den lutherischen Pfarrer Conrad Eschenbach. Ich hatte vermutet, dass ein Bruder von ihr mit meinem Ahn studiert hatte und so der Kontakt zustande kam. Aber reformiert und lutherisch passt nun beim Studium doch nicht zusammen. Und bei dem Traueintrag ist nichts erwähnt, dass die Braut den Glauben gewechselt hatte. War man da einst so "großzügig"?
          (Vor einigen Jahren hatte ich noch nicht so genau auf die evangelischen Unterschiede geachtet!)

          Ahnenforschung bleibt einfach spannend!

          Viele Grüße
          Jettchen

          Kommentar

          • Jettchen
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2011
            • 1791

            #6
            Hab jetzt nochmal zu "Kemnath" gesucht und habe einen Beitrag gefunden:

            1557 bis 1626 musste auch Kemnath sich bald lutherischen, bald kalvinische Pfarrer
            gefallen lassen. 1574 wurden die Pfarrer durch das kalvinische Kirchenregiment der
            Hauptstadt Amberg mittels Handgelübde verpflichtet, keinen Chorrock mehr anzuziehen.
            Der Kemnather Pfarrer, der zum Ärger der Visitatoren noch nicht einmal die Altäre aus
            seiner Kirche entfernt hatte, wunderte sich darüber, dass man „in solch kindischen
            Sachen, wie es ein Chorrock sei“, ein Handgelübde verlange; der Chorrock mache ihn
            weder warm noch kalt und diene nur dazu, im Sommer den Schweiß abzuwischen, sonst
            aber, „salva venia (mit Verlaub) die Nasen damit zu buzen“. Er musste den Chorrock auf
            Verlangen seiner Pfarrkinder wieder anziehen, um nicht in den Verdacht zu kommen,
            Kalviner zu sein.


            Da kann meine Ahnin lutherisch gewesen sein! Was waren das für Zeiten!

            Gruß
            Jettchen

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            • Xtine
              Administrator

              • 16.07.2006
              • 30167

              #7
              Hallo Jettchen,

              ja, in der Ecke habe ich auch Vorfahren. Mal finde ich sie in den evangelischen, mal in den katholischen Büchern und manchmal in beiden
              Viele Grüße .................................. .
              Christine

              .. .............
              Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
              (Konfuzius)

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              • Jettchen
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2011
                • 1791

                #8
                Ach, das gibt es auch evangelische Kirchenbücher, Xtine?
                Danke für der Tipp! Da muss ich mal bei Archion nachsehen, ob auch von den alten KB da etwas zu finden ist.

                Viele Grüße von Jettchen

                Kommentar

                • Xtine
                  Administrator

                  • 16.07.2006
                  • 30167

                  #9
                  Ja, aber leider wenig online.
                  Vielleicht kommen die irgenndwann mal.

                  Meine Ahnen sind ein bisschen weiter nördlich, da hatte ich Glück
                  Viele Grüße .................................. .
                  Christine

                  .. .............
                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

                  Kommentar

                  • Jettchen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.10.2011
                    • 1791

                    #10
                    Ja, ich habe schon gemerkt, dass ich bei Archion nicht fündig wurde.
                    Wären solche KB dann vor Ort einsehbar? Oder im Kirchenarchív Nürnberg?
                    Solchen Spuren nachzugehen, finde ich halt interessant.
                    Gruß
                    Jettchen

                    Kommentar

                    • Gastonian
                      Moderator

                      • 20.09.2021
                      • 5787

                      #11
                      Hallo Jettchen:

                      Siehe hier (https://www.archiv-elkb.de/unsere-be...kirchenbuecher) das Angebot des Landeskirchenarchivs Nürnberg. Aus den etwa 1030 Kirchengemeinden, zu denen die eine Verfilmung haben, sind schon etwa 1000 bei Archion. Für die weiteren Kirchengemeinden haben die ein Großprojekt, die Kirchenbücher aus den Pfarrämtern zu holen, verfilmen, und digitalisieren; dieses Großprojekt soll bis 2030 laufen. Zur Zeit sind also, generell gesagt, Kirchenbücher, die nicht bei Archion sind, noch vor Ort abzufragen.

                      VG

                      --Carl-Henry
                      Wohnort USA

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                      • Jettchen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2011
                        • 1791

                        #12
                        Danke, Carl-Henry!
                        Habe in Nürnberg nachgesehen, aber von den Orten, in denen ich recherchiere, existieren offensichtlich keine evangelischen Kirchenbücher. In Eschenbach zeigt es sich ja, dass die evangelischen dann einfach katholisch weitergeführt wurden.
                        Viele Grüße
                        Jettchen

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