Mein Großvater war in der NS Zeit Bürgermeister und wurde (so die Familienüberlieferung) nach dem Krieg vom US-Militär verhaftet und einige Wochen auf der Burg Tittmoning inhaftiert. Weiß jemand in welchem Archiv man dazu Unterlagen, insbesondere Verhörprotokolle finden könnte?
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wow - die Frage interessiert mich auch
Mein Vater war unter den Amerikanern einige Wochen in Dachau inhaftiert, bevor sie ihn aus der Wehrmacht (und Dachau) entlassen haben. (Mit Proviant für 1 Woche)
LG Christine -
Hallo allerseits:
Sowohl die 3. wie auch die 7. US Armee (welche beide in Bayern aktiv waren) unterhielten "Interrogation Centers" für den Verhör von Kriegsgefangenen. Die Akten dieser Interrogation Centers befinden sich im National Archive in College Park, Maryland (einem Vorort der Hauptstadt Washington). Sie sind (soweit ich es ersehen kann) nicht digitalisiert und auch nicht forschungsfreundlich organisiert (z.B. anscheinend ohne übergreifende Namensindexe).
Eine erste Anlaufstelle ist wohl eine Anfrage im "Military Records Forum" (https://historyhub.history.gov/milit...-records-forum), dem von dem National Archive betriebenen Forum zu deren Militärakten - hier wird man erfahren, in genau welchen Beständen die Protokolle zu finden sind (der online Archivkatalog hinkt meiner Meinung nach hinter deutschen Standards her und ist sehr unübersichtlich). Man wird sich aber wohl auch darauf einstellen müssen, daß das Auffinden eines Protokolls zu einer bestimment Person einen persönlichen Besuch im amerikanischen Archiv benötigen könnte.
VG
--Carl-HenryWohnort USA
Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
Unterfranken: Henneberger, Ruppert
Oldenburg: Osterbind
Masowien: Schmidt, Schramm
South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
Virginia: Clarke, Copeland, JordanKommentar
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Schade - aber Danke Carl-Henry
LG ChristineKommentar
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Hallo, eine interessante Quelle könnten die Entnazifizierungsakten sein. Schau dazu mal auf gda.Bayern in den Findmitteln nach. Einige sind da schon namentlich registriert, ansonsten könnte eine freundliche Anfrage beim zuständigen Staatsarchiv weiterhelfen. Diese Akte hatte ich für meinen Urgroßvater raussuchen lassen, der zu der Zeit Ortsbauernführer war. Ist wirklich sehr interessant, da dort eigene Einschätzung der Angeklagten und zahlreiche eidesstattliche Erklärungen von Mitbürgern und auch vom Pfarrer über die moralischen Eigenschaften meines Urgroßvaters zu finden waren. (Unter Rücksicht, dass die Aussagen zum Teil vielleicht etwas beschönigend sind, setzte er sich aber wohl ohne politische Hintergedanken ausschließlich für die Bauern und Bürger des Ortes ein)
LG JuliusKommentar
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Besten Dank, das sind schon mal gute Ansatzpunkte. Ich werde berichten wenn ich was gefunden habe.
Gruß
LutzKommentar
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