Ansbach Nervenheilanstalt oder Sanatorium?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Hibol
    • Heute

    Ansbach Nervenheilanstalt oder Sanatorium?

    Kennt sich jemand in Ansbach aus? Meine Frage: Gab es dort bis 1945 eine Nervenheilanstalt? wurden dort Euthanasieprogramme durchgeführt? Wo könnte man über diese "Anstalt etwas erfahren bzw. wurden dort Gestorbene überhaupt irgendwie registriert?
    Der Tod meiner Urgroßmutter gibt mir nämlich noch immer Rätsel auf. Nachdem in der Familie noch heute tradiert wird, dass sie 1918 bei der Geburt des jüngsten Kindes gestorben sei, habe ich viele Hinweise, dass dies eben nicht stimmt. Den letzten habe ich erst jetzt entdeckt. Im Kirchenbuch, beim Sterbeeintrag ihres Mannes war die letzte Zeile des Eintrags mit einem undurchsichtigen Klebestreifen überklebt. Mit Erlaubnis des Pfarrers durfte ich diesen Klebestreifen nun vorsichtig entfernen und siehe da, da stand: Seine Ehefrau starb 1944 in der Irrenanstalt zu Ansbach.
  • anika
    Erfahrener Benutzer
    • 08.09.2008
    • 2611

    #2
    Ansbach

    Hallo
    Wenn sie 1944 in Ansbach starb wird ihr Tot dort auch vermerkt sein.
    Das manches in Familien totgeschwiegen wird ist ja nichts neues, wenn sie 1918 das letze Kind bekam und kurz danach gestorben ist müsste es ja einen Kirchenbucheintrag geben.
    Du hast ja das Sterbedatum des Ehemanns warum wendest du dich nicht an das Standesamt?
    In der Sterbeurkunde des Standesamts zum Tot des Mannes steht auch meist die Ehefrau und Randbemerkungen.
    Besorge dir als nächstes die Sterbeurkunde des Mannes beim Standesamt und mit dem Datum das 1944 die Ehefrau in Arnsbach verstorben ist auch ihre Sterbeurkunde.
    anika
    Ahnenforschung bildet

    Kommentar

    • Kitage
      Erfahrener Benutzer
      • 08.02.2009
      • 424

      #3
      Hallo,
      in Ansbach gab es eine Heil- und Pflegeanstalt.

      Infos zur Klinik incl. Kriegszeit gibt es z.B hier:

      Die Ermordung von psychisch kranken Menschen gehört zu den grauenhaften Kapiteln in der Geschichte des Nationalsozialismus. Allein aus Bayern wurden 20 000 psychisch kranke Menschen ermordet oder starben den qualvollen, bewußt herbeigeführten Hungertod. Über lange Jahrzehnte wurden diese Verbrechen verschwiegen und verdrängt. Erst seitdem sich die Psychiatrie in einem grundlegenden Reformprozeß befindet, wird versucht, die dunklen Kapitel der Psychiatriegeschichte aufzuarbeiten. Mitarbeiter der bayerischen Bezirkskrankenhäuser haben eine - in Deutschland bislang einzigartige - Dokumentation über die Ereignisse in den bayerischen Psychiatrischen Anstalten während der Jahre 1933 bis 1945 vorgelegt. Die Ergebnisse dieser jahrelangen Untersuchungen belegen detailliert, wie die bayerischen Anstalten vielfältig in die Vernichtungspolitik gegen psychisch kranke Menschen verstrickt waren. Bislang unzugängliche Dokumente zeigen in erschütternder Weise, wie verzweifelt und hilflos Betroffene und Angehörige reagierten.


      Gruß
      Kirsten

      Kommentar

      • mini
        Erfahrener Benutzer
        • 19.12.2008
        • 377

        #4
        Hallo,

        wie Anika schon geschrieben hat, besorge Dir ersteinmal die Sterbeurkunde beim Standesamt in Ansbach.
        Daraus ergeben sich evtl. schon Hinweise. Danach könntest Du beim Stadtarchiv Ansbach nachfragen, ob Sie etwas über die NS- Zeit und die Nervenheilanstalt haben. Bin ich mir ziemlich sicher, da dies in meiner Heimatstadt auch so ist.

        Hier die Adresse:

        Stadtarchiv Ansbach
        Karlsplatz 7/9
        91522 Ansbach
        Telefon: 0981/ 51-248, -249
        E-Mail: stadtarchiv- ät- ansbach.de

        Und halte uns auf dem Laufenden

        Viel Glück bei Deiner Suche
        Schöne Grüße

        mini


        Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

        Kommentar

        • Hibol

          #5
          Zitat von anika123 Beitrag anzeigen
          Hallo
          Wenn sie 1944 in Ansbach starb wird ihr Tot dort auch vermerkt sein.
          Das manches in Familien totgeschwiegen wird ist ja nichts neues, wenn sie 1918 das letze Kind bekam und kurz danach gestorben ist müsste es ja einen Kirchenbucheintrag geben.
          Du hast ja das Sterbedatum des Ehemanns warum wendest du dich nicht an das Standesamt?
          In der Sterbeurkunde des Standesamts zum Tot des Mannes steht auch meist die Ehefrau und Randbemerkungen.
          Besorge dir als nächstes die Sterbeurkunde des Mannes beim Standesamt und mit dem Datum das 1944 die Ehefrau in Arnsbach verstorben ist auch ihre Sterbeurkunde.
          anika
          Hallo Anika,

          die Sterbeurkunde meines Urgroßvaters habe ich, da steht nichts vermerkt. Ich darf noch erwähnen, dass meine Urgroßeltern in Bad Rodach wohnten, warum eine Urgroßmutter in der Klinik in Ansbach war, weiß ich nicht. An das Standesamt Ansbach habe ich vor 10 Jahren schon mal geschrieben, aber leider keine Antwort bekommen. Sollte ich es einfach noch mal versuchen?

          Kommentar

          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2611

            #6
            Ansbach

            Hallo
            Wenn deine Urgroßmutter laut Kirchenbucheintrag 1944 in Ansbach starb gibt es in Ansbach darüber beim Standesamt eine Sterbeurkunde.
            Die kannst du anfordern da du in direkter Linie Verwandt bist bekommst du auch Auskunft.
            anika
            Ahnenforschung bildet

            Kommentar

            • Sabine1972
              Erfahrener Benutzer
              • 22.07.2008
              • 615

              #7
              Hallo Hibol,
              hier noch mal ein Link http://www.forum-nuernberger-werksta...enanstalt.aspx
              der gehtzwar zeitlich nur bis 1933, aber erklärt vielleicht, warum Deine Urgroßmutter dort war (auch wenn Rodach nicht zu Mittelfranken gehört). Hier http://www.geschichtswerkstatt-bayreuth.de/psychia.htm ist ein Bericht zu Bayreuth, die Klinik wurde wohl 1940 aufgelöst, und einige nach Ansbach verlegt.

              Gib mal bei google "Ansbach Irrenanstalt" ein, dort findest Du als 5. ein pdf im Bundesarchiv. Da steht das Bezirkskrankenhaus Ansbach mit drin, vielleicht lässt sich aus dem Text was finden.

              Viele Grüße

              Sabine
              Suche / Forsche: Rauber (Tholey), Meiser (Merchweiler), Hol(t)z, Recktenwald, Becker (Saarland), Reck, Riedel, Raffelt, Gonschior (Oberschlesien), Geelhaar / Gelhar / Gelhaar (Coburg, Mehltheuer (Sachsen)), Matthes (Oberwohlsbach), Kelch (Eishausen), Amberg (Gleicherwiesen), Hopf (Heubach), Stiegler / Stigler

              Kommentar

              • liseboettcher
                • 26.03.2006
                • 695

                #8
                Gestorben in einer Irrenanstalt

                Ich kann Euch nur ermutigen, nicht aufzugeben. Die Schwester meines Großvaters, von der ich ein Bild habe, wurde auch in der Familie nicht mehr erwähnt.1928 bei der Silberhochzeit der Groß-Eltern war sie als Gast mit auf dem Bild. Nur mein Bruder, 1931 geboren, hatte munkeln hören, dass die Tante in einer Nervenheilanstalt gestorben sei. So suchte ich bis zum vorigen Jahr immer wieder mal nach ihr, wußte auch keinen Wohnort usw. Dann erfuhr ich aus der Zeitung, dass in Halle eine Ausstellung:" Justiz im 3. Reich" stattfindet. Meine E-Mail wurde sofort weitergeleitet an die Gedenkstätte "Roter Ochse" im ehem. Zuchthaus in Halle, von dort bekam ich endlich die richtigen Tips, sie sei in Wiesengrund, Sudentengau 1942 gestorben. Mein Ansprechpartner hat sich viel Mühe gemacht, ich bekam Kopien von Urkunden, erfuhr, dass sie verheiratet/ geschieden war, wohl vorher noch in einer Klinik in Deutschland gewesen sein müßte.Dort führte dann eine beharrliche Nachfrage dazu, dass sie das Krankenblatt fanden. Ich weiß jetzt, dass die Großtante nicht euthanisiert wurde, wie ich anfangs vermutete, sondern an einer heute heilbaren Geschlechtskrankheit starb. Die Chefin der Gedenkstätte in Bernburg hat sich dann auch noch bemüht, mir Verschiedenes zu erklären, dass die Krankheit damals sehr häufig war, dass die Patienten wie viele Menschen im 2. WK nur mäßig ernährt wurden und schon daher die Sterblichkeit hoch war.Nun muß ich nur noch eine Anfrage in tschechisch nach Dobrzan schicken um eine Sterbeurkunde zu bekommen.
                Also, bleibt dran. Viel Erfolg wünscht Lise

                Kommentar

                Lädt...
                X