Seel aus Epfenbach

[Seelmis]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1713
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Epfenbach
Konfession der gesuchten Person(en):
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

Hallo, vielleicht weiß jemand von euch etwas zu meiner Suche. In dem Buch über Epfenbach "Heimatbuch eines Dorfes zwischen Kraichgau und Odenwald" schreibt der Autor Emil Zapf auf Seite 53 (der erste Absatz) folgenden Text:

"Auch über den Stammvater der hiesigen Sippe Seel finden wir einen wertvollen Eintrag. Heinrich Seel überliefert in einer Gerichtsurkunde, daß er im Jahre 1713 bereits 66 Jahre alt ist, seit 43 Jahren Bürger zu Epfenbach und Sohn des gewesenen Schneiders und Schulmeisters Peter Seel zu Spechbach sei, und daß er 1669 des Andreas Beck Tochter Margarethe geheiratet habe (...)"

Ich bin nun schon eine Weile auf der Suche nach dieser "Gerichtsurkunde" bzw. Akte im Generallandesarchiv, habe alle möglichen Digitalisate, die passend erscheinen, wieder und wieder durchforstet, das Archiv angeschrieben, versucht, herauszufinden, woraus Emil Zapf zitiert hat - leider hat er keine genaue Quelle genannt - oder mich an den anderen Zitaten ringsum orientiert, die ich teilweise in den alten Unterlagen bestätigen konnte, größtenteils auch nicht...

Hat jemand von euch diese Angaben zu Heinrich Seel schon einmal in einer Akte/einem Dokument gefunden oder eine Ahnung, wo ich sie suchen müsste, um sie endlich zu entdecken? Ich möchte sie sehr gern im Originalwortlaut lesen, um zu sehen, ob sich da weitere Informationen verstecken.

Viele Grüße,
Simone Seel-Ehrhardt

https://familyseel.wordpress.com

[Zuzema]

Hallo Simone,

hast Du auch schon mal beim kirchlichen Archiv angefragt?

https://www.archiv-ekiba.de/was-finden-sie-bei-uns/bestaende-und-findmittel/

Gruß Henrik

[Enkelforscher]

Es scheint ja klar zu sein, dass Zapf selbst keine Signatur angegeben hat. Die Art der Informationen in dem Zitat – Alter, Dauer des Bürgerrechts, Herkunft, Heirat – deutet meiner Meinung nach stark darauf hin, dass es sich weniger um eine klassische Urkunde als vielmehr um einen Eintrag in einem Gerichtsprotokoll oder einer Bürgerrechtsakte handelt.
Eine sehr vielversprechende Spur führt daher ins Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA). Dort müssten die Akten des damals zuständigen Amts Sinsheim lagern, vermutlich im Bestand 236. Dieser Bestand enthält Gerichtsprotokolle, Zeugenaussagen und Unterlagen zu Bürgeraufnahmen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Auch wenn diese Akten leider nicht digitalisiert sind, könnte eine gezielte Anfrage beim Archiv mit den Stichworten “Heinrich Seel”, “Epfenbach” und dem Jahr 1713 einen Treffer bringen.
Was diese Vermutung stützt.Der wahrscheinlichste Ort für das Original ist eine unspezifische Akte im Bestand 236 des GLA in Karlsruhe. Vielleicht ist das ein Ansatzpunkt für die weitere Suche.

[Seelmis]

Hallo Henrik und Enkelforscher, danke, das sind zumindest Anregungen, denen ich nachgehen kann. Beim GLA auf der Findbuchseite (Digitalisate) habe ich zwar schon alles, was plausibel erscheint, abgesucht und durchgelesen, aber mit dem Amt Sinsheim habe ich mich noch nicht so intensiv beschäftigt. Wohl aber das GLA angeschrieben und um Hilfestellung gebeten, wobei leider nichts rauskam... Und sehr viele Stichwortsuchen durchgeführt, wo eigentlich alles Relevante für z.B. "Epfenbach" hätte erscheinen sollen. Ich werde mir diesen Bestand aber noch einmal gezielt ansehen. Mit dem Landeskirchlichen Archiv hatte ich auch Kontakt, müsste nur nachschauen, was wir genau geschrieben hatten.
Ich habe mich selbst gefragt, was Zapf mit der "Gerichtsurkunde" gemeint haben könnte. Wenn schon nicht in den Gerichtsprotokollen von Epfenbach, hätte ich etwas dieser Art am ehesten in den Büchern der Schaffnerei Lobenfeld erwartet, doch da war nichts.
Beschäftigt ihr euch ebenfalls mit Epfenbach?

Viele Grüße, Simone

[Zuzema]

Hallo Simone,

ich habe auch noch mal in der Online-Suche des GLA gesucht und nichts gefunden.

Im Moment beschäftige ich mich hauptsächlich mit Hoffenheim und Zuzenhausen, ist ja nicht so weit weg

Gruß Henrik

[Seelmis]

Oh, ich glaube, ich habe euch beide Zuzema und Enkelforscher, in meiner ersten Antwort zu einer Person vereint... Ups, sorry! Ich hab das gerade korrigiert. :-)

Zuzema, stimmt in den Zuzenhausener Kirchenbüchern habe ich auch schon viel gesucht und auch den Tod meines Vorfahren gefunden, obwohl der in Spechbach stattfand. Kennst du das Buch von Emil Zapf?

Gruß, Simone

[Zuzema]

Welches Buch meinst Du? Emil Zapf ist mir ein Begriff.

Gruß Henrik

[j_s]

Hallo Simone,

Zapf hat einige seiner quellenlosen Informationen aus den Amtsprotokollen von Dilsberg (Bestand 61), das für die Meckesheimer und Reichartshäuser Cent zuständig war - so auch für Epfenbach. Die Akten enthalten zahlreiche personengeschichtliche Informationen. Die Akten der Reichartshäuser Cent sind auch recht umfangreich und reichen auch sehr weit zurück. Die Aussagen von Seel dürften aus einer Zeugenbefragung stammen,

Viele Grüße
Jan Sandmaier

[Seelmis]

Hallo Henrik, ich meinte das o.g. Buch "Epfenbach - Heimatbuch eines Dorfes zwischen Kraichgau und Odenwald".
Gruß, Simone

[Seelmis]

Hallo Jan,

danke, den Bestand 61 schau ich mir bestimmt gezielt an, allerdings habe ich mich auch mit dem Amt Dilsberg wiederholt beschäftigt. Bei einer Suche (ich meine, da ging es um eine Gerichtssache von 1739) habe ich mir von den Protokollen eine enorm umfangreiche Akte im GLA vorlegen lassen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Indexierung zu diesen Protokollen ganz fehlerhaft ist. Die Laufzeit stimmte nicht, und die Akte hatte einen thematischen Schwerpunkt, der im Verzeichnis gar nicht angegeben war. Von diesen Protokoll-Akten gibt es etliche, und wenn die alle in diesem Zustand sind (noch dazu nicht chronologisch sortiert), dürfte es Monate dauern, da etwas zu finden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Emil Zapf damit mehr Glück hatte... Allerdings kann ich es mit der Jahreszahl 1713 nochmal im Findbuch versuchen, vielleicht taucht ja doch etwas auf, was mir bisher entging.
Bei der Sache von 1739 ging es um einen Häftling, der aus dem Gefängnis der Burg Dilsberg entkam. Dazu habe ich im GLA Karlsruhe bisher auch gar nichts gefunden, nur zwei Fahndungssachen aus Frankfurt und Stuttgart, die leider ohne Angaben zum Verbrechen und den Umständen waren.
Bei der Aussage von Heinrich Seel ging es tatsächlich wohl um den Besitz einer Wiese - du scheinst den Abschnitt zu kennen.

Viele Grüße, Simone

[j_s]

Hallo Simone,

ich habe nur ältere Bände bis ca. 1726 durchgesehen. Indizierung ist i. d. R. keine vorhanden. Die Durchsicht ist demnach sehr zeitraubend. Nach etwas Speziellem zu suchen ist wohl ermüdend, da die Akten schwierig zu lesen sind. Es gibt allerdings viele Zeugenaussagen und Ehedispense, vorwiegend aus den Kurpfälzischen Eigenorten. Den Abschnitt kenne ich nicht. Zapf wird noch andere Quellen entdeckt haben. Es wäre interessant, welche.

Viele Grüße
Jan