Helfen Sie bitte – mein Ururgroßvater – Johann August Heinrich Pietsch

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  • mpietsch
    Benutzer
    • 17.05.2023
    • 5

    Helfen Sie bitte – mein Ururgroßvater – Johann August Heinrich Pietsch

    Geboren am 16. Februar 1840 und verheiratet (Datum unbekannt) mit Marie Pauline Berger (geboren am 4. März 1848, gestorben am 5. Oktober 1937 in Schmiedeberg, Schlesien) und lebte in Hohenwise, Kreis Hirschberg, Schlesien.

    Sie hatten drei Söhne – Gustav (geb. 1871), Wilhelm (geb. 26. Mai 1872) und Heinrich Hermann Gustav Pietsch (geb. 15. Juli 1874), der mein Urgroßvater ist. Alle Kinder wurden in Hohenwiese geboren.

    Johann August Heinrich Pietsch starb am 12. Juli 1874. Anbei ist das einzige verlässliche Quellendokument, das ich für ihn habe, ein Dokument, das mein Großvater im Rahmen seiner Auswanderung nach Melbourne, Australien, im Jahr 1936 erhalten hat – wo ich jetzt lebe.

    Ich habe nach einschlägigen Kirchenbüchern gesucht und mit einigen schlesischen Experten korrespondiert, aber keine weiteren Informationen gefunden! Wir würden uns über jede Hilfe oder Anregung freuen, vielen Dank.

    Michael Pietsch
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  • Nemo63
    Erfahrener Benutzer
    • 08.04.2017
    • 811

    #2
    Zuständig für Hohenwiese ist die ev. Pfarrei Schmiedeberg und da sind die Taufen erst ab 1847 vorhanden (Militär-KB ab 1834, indiz.).

    Wird also schwierig, weder bei FS bzw. Geneteka habe ich etwas zu Johann August Heinrich Pietsch gefunden.


    Manchmal sind ev. Taufen/Hochzeiten in kath. KB eingetragen, die könnte man also auch noch durchgucken. Allerdings sind die bei FS nicht online, sondern die müsstest du in einem FS Center in Australien angucken.


    Schmiedeberg in Schles. (Kowary) Kreis Hirschberg:
    Evg. KB.: "Dissidenten": Taufen 1847-1864; Heiraten 1862-1868; Tote 1847-1910 im Staatsarchiv Breslau, Filiale Hirschberg.
    Hinweis: Das evg. KB. der Militärgemeinde 1834-1878 ist als Mormonenfilm verfügbar.
    Hinweis: Es gibt den Mormonenfilm "Trauungen in Schmiedeberg/Riesengebirge 1745". Er steht fälschlich in deren Katalog unter Schmiedeberg in Sachsen.
    ***
    Kath. KB.: Taufen 1654-1671; Heiraten 1657-1658, 1661-1662; Tote 1657-1658, 1661-1662, 1671-1719, 1682-1684 im Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg.
    Kath. KB.: kath. KB. 1671-1870 war zuletzt im Staatsarchiv Warschau, heute verschollen.
    Hinweis: Das kath. KB. 1671-1870 ist als Mormonenfilm verfügbar.
    ***
    Standesamt: Geburten 1874-30.6.1938; Heiraten 1874-1875, 1878-30.6.1938; Tote 1874-30.6.1938 im Landesarchiv in Berlin.
    Standesamt: Geburten, Heiraten u. Tote 1874-1909 im Staatsarchiv Breslau, Filiale Hirschberg.
    Hinweis: Die Zivilstands-Bücher 1874-1885 sind als Mormonenfilm verfügbar.
    Derzeit befinden sich von diesem deutschen Ort Schmiedeberg noch im poln. Standesamt Kowary (Schmiedeberg):
    Geburten 1893-1945;
    Heiraten 1893-1945;
    Tote 1893-1939, 1942-1945.
    Zuletzt geändert von Nemo63; 17.05.2023, 14:10.

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    • Nemo63
      Erfahrener Benutzer
      • 08.04.2017
      • 811

      #3
      Bei ancestry findet sich die Heiratsurkunde von Heinrich Herrmann, kennst du die schon?
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Nemo63; 17.05.2023, 13:44.

      Kommentar

      • Nemo63
        Erfahrener Benutzer
        • 08.04.2017
        • 811

        #4
        Und seine 2. Heirat 1932.
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        • Geschichtensucher
          Erfahrener Benutzer
          • 03.09.2021
          • 1045

          #5
          Hallo Michael,
          ich forsche auch im Hirschberger Tal und war schon einige Male dort und auch im Staatsarchiv Filiale Hirschberg/Jelenia Gora. Die Bestände dort kannst du unter szukuajarchiwach.gov.pl recherchieren und dann Scans bestellen.

          Kannst du die von Nemo gefundenen Heiratsurkunden lesen? Sie enthalten Rufnamen, Berufe etc. Auch die Trauzeugen können wichtig sein.

          Es gibt im Netz mehrere Adress- und Einwohnerbücher des Kreises Hirschberg. In dem von 1927 ist in Hohenwiese ein Gustav Pietsch, Zolldirektor in Rente, aufgeführt, in Schmiedeberg Hermann Pietsch, der Strumpfstricker, derjenige von der Heiratsurkunde. Er wohnte in der Gartenstraße 14 und war damit ein Nachbar meiner Vorfahren Außerdem in Schmiedeberg: Marie Pietsch, Oberin des Krankenhauses in der Landeshuter Str. 33.

          Diese Adressbücher kannst du dir runterladen und durchschauen.

          Bei fotopolska.eu kannst du historische Aufnahmen polnischer Städte, Stadtpläne usw. finden. Sicher auch die Gartenstraße 14 (Ul. ogrodowa). Die alten und neuen Straßennamen sind mit etwas Geduld zu finden.

          Es wäre sicher noch einfacher, könnte ich Links teilen, das muss ich endlich mal lernen
          Beste Grüße, Iris

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          • Manni1970
            Erfahrener Benutzer
            • 17.08.2017
            • 2396

            #6
            Hallo Michael,

            von Down Under aus hast Du natürlich nicht viel Möglichkeiten. Wenn es nicht was bei den Mormonen gibt oder direkt online ist, sieht es ja schlecht aus.

            Und weil Deine Vorfahren evangelisch waren, sieht es mit der Ahnenforschung ganz schlecht aus. Aber das haben Dir Deine schlesischen Experten längst erklärt.

            Schmiedeberg war seit 1549 evangelisch. Man kann davon ausgehen, daß noch im 16. Jhd. KB angelegt worden sind. Die verbrannten im 30jährigen Krieg (1634!). Neue wurden Tf 1635-1666, 1672-, Tr,Bg 1635- angelegt. 1654 wurde die Stadtkirche den Evangelischen weggenommen und der kath. Kirche übergeben. Wie üblich in Schlesien gab es dort gar keine Katholiken und so blieb ganz Schmiedeberg bis auf ganz wenige Ausnahme bis zur "preußischen Befreiung" 1741 evangelisch. Die Schmiedeberger Gemeinde hielt sich nach Jauer, Nieder Wiesa, Volkersdorf, Harpersdorf, Gebhardsdorf, Meffersdorf, Probsthain, Wilhelmsdorf u. seit 1709 nach Hirschberg und Landeshut. Bereits 1742 fand wieder ev. Gottesdienst im Gerichtssaal statt, 1745 wurde die zweite ev. Kirche von Schmiedeberg eingeweiht. Somit sind praktisch alles Eintragungen im kath. KB bis min. 1742 evangelisch, z.T. noch bis in die 1760er Jahre.

            Das zweite ev. KB wurde 1742 angelegt. Davon gab es von 1794 bis 1874 Kopien im Amtsgericht Hirschberg.

            Die Kirche hatte den Zweiten Weltkrieg überstanden, blieb dann aber nach der Vertreibung der Schmiedeberger ungenutzt u. wurde am 3. Januar 1959 durch Brandstiftung zerstört. Ob ev. Kirchenbücher von Schmiedeberg erhalten blieben, ist schon seit 2008 umstritten.

            Im poln. Archivsystem werden für Schmiedeberg sogenannte Dissidenten-Register angezeigt:
            Geburten 1847-1864
            Heiraten 1862-1868
            Tote 1847-1910

            Was ja nicht stimmen kann. Vorhanden waren davon 1938: Geburten, Heiraten 1851-1874 und Tote 1850-1874. Solche Register gab es überhaupt nur bis 1874. Tote bis 1910 kann also nicht sein. Das müßte man also endlich mal überprüfen.

            Ein Militärkirchenbuch von Schmiedeberg in Schlesien gibt es nicht.

            Johann August Heinrich Pietsch und Marie Pauline Berger wurden in Hohenwiese geboren, werden also auch in Schmiedeberg geheiratet haben. Somit kommst Du über die KB nicht weiter, bevor man nicht mehr über die erwähnten "Dissidentenregister" weiß.

            Der einzige Hinweis ist nun noch das mit dem "herrschaftlichen Kutscher".

            Hohenwiese war ursprünglich ein Kämmereidorf von Schmiedeberg - da gab es also früher keine Herrschaft. Allerdings hatte in den 1820er Jahren Prinz Heinrich LXXIV. Reuß das Vorwerk Neuhoff mit dem dortigen Schloß erworben und etwa in den 1850/60 Jahren auch Hohenwiese.

            Somit stand Dein Vorfahre in Diensten der Prinzen von Reuß jüngere Linie. Und von derem Stammsitz in der Gegend - in Stonsdorf - gibt es immerhin noch 10 Regalmeter Archivmaterial: https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/...-/zespol/86274

            Ob darin die Anstellung eines Kutschers in Neuhoff Erwähnung findet, bleibt abzuklären.

            Ansonsten noch von Hohenwiese:




            Eine Zeitung nur für Schmiedeberg gab es scheinbar nur im 18. Jhd. Hier ist der Bote aus dem Riesengebirge. Zumindest über die Texterkennung läßt sich darin nichts zu Pietsch-Schmiedeberg-Neuhoff-Hohewiese nachweisen.

            Man müßte einen Nachfahren des Kutschers finden, der in den 1930er Jahren einen Ahnenpaß aufstellen ließ.

            MfG
            Manni

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            • Nemo63
              Erfahrener Benutzer
              • 08.04.2017
              • 811

              #7
              Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
              ...
              Ein Militärkirchenbuch von Schmiedeberg in Schlesien gibt es nicht...
              Was versteckt sich dann eigentlich in diesem verfilmten und indiziertem KB? Leider ist ja nicht online einsehbar.
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              • mpietsch
                Benutzer
                • 17.05.2023
                • 5

                #8
                Ja, danke

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                • mpietsch
                  Benutzer
                  • 17.05.2023
                  • 5

                  #9
                  Ja, das habe ich auch, danke

                  Kommentar

                  • Manni1970
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.08.2017
                    • 2396

                    #10
                    Zitat von Nemo63 Beitrag anzeigen
                    Was versteckt sich dann eigentlich in diesem verfilmten und indiziertem KB? Leider ist ja nicht online einsehbar.
                    Da schaut man in den "Liwowsky" (Schlesische Militärkirchenbücher): Es handelt sich um Schmiedeberg in Sachsen mit den Einheiten DR 6, DR 13, HR 3, UR 4 u. UR 6.

                    Da Schmiedeberg in Schlesien nie Garnisonstadt war, kann es auch kein MKB davon geben.

                    Das Buch ist online bei Ancestry. Ist wirklich nicht Schlesien.
                    Zuletzt geändert von Manni1970; 18.05.2023, 12:42.

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                    • Nemo63
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.04.2017
                      • 811

                      #11
                      Danke, Manni. Die Leute bei FS sollten doch mal dieses Forum mitlesen, um die fehlerhaften Einträge in ihrem Katalog zu korrigieren.....

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                      • mpietsch
                        Benutzer
                        • 17.05.2023
                        • 5

                        #12
                        Danke!

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                        • Manni1970
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.08.2017
                          • 2396

                          #13
                          Zitat von mpietsch Beitrag anzeigen
                          Danke!
                          Bitte

                          Ich dachte nach Deinem Eingangstext, daß Deine Deutschkenntnisse recht gut sind.

                          Und Du hast jetzt alles verstanden, was wir Dir hier aufgeschrieben haben, aber das wußtest Du schon vorher?

                          Ja, hast Du denn mal jemand mit der Überprüfung der angebl. Dissidenten-Registern beauftragt? Wenn das eine Kind 1871 auf die Welt kam, könnte die Tr in dem Bestand 1862-1868 enthalten sein, wenn es denn ev. KB sein sollten. Oder seine Bg 1874 in dem Bestand 1847-1910.

                          Irgendwo muß man ja ansetzen. Oder man gibt eben auf ...

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                          • Weltenwanderer
                            Moderator
                            • 10.05.2016
                            • 4712

                            #14
                            Hallo,

                            ich hatte mit dem Ersteller hier bereits Kontakt.
                            Für mich sehen die Dissidentenregister dem Titel nach eher nach jüdischen/andersreligiösen Registern aus, da hier der Gerichtsbezirk genannt wird.

                            Eigentlich sollte man anhand der Todesursache noch etwas finden können (ich lese "durch Erschießen"). Damals wurden Morde, Selbstmorde und Unfälle sehr gut in der Presse dokumentiert.
                            Dazu habe ich diese drei Zeitungen erfolglos durchsucht:
                            - Der Bote aus dem Riesengebirge (Hirschberg)
                            - Anzeiger für die Stadt Bolkenhain
                            - Der Gebirgsbote (Habelschwerdt)
                            Die Berichterstattung in dieser Woche wurde allerdings von einem Attentat auf Bismarck überschattet.

                            LG,
                            Michael
                            Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager
                            Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                            Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                            Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                            Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner

                            Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                            • Manni1970
                              Erfahrener Benutzer
                              • 17.08.2017
                              • 2396

                              #15
                              Zitat von Weltenwanderer Beitrag anzeigen
                              Für mich sehen die Dissidentenregister dem Titel nach eher nach jüdischen/andersreligiösen Registern aus ...
                              Es stellt sich also die Frage, ob es in Schmiedeberg im Riesengebirge (Krs. Hirschberg in Niederschlesien) eine Synagogengemeinde gab. Könnte man annehmen, wenn man dem Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum (ganz unten) Glauben schenkt. Die Herrschaften von Wikipedia haben das natürlich übernommen: deutsch und polnisch.

                              Schauen wir in die Schmiedeberger Konfessionsverzeichnisse: 1814 gab es 0, 1830 1, 1840 0, 1895 24 und 1920 1 Juden.

                              Im Generalverzeichnis der schlesischen Personenstandsregister gibt es keine jüdische Matrikel für Schmiedeberg. Lediglich eine Akte über allgemeine Judentoleranz und ein Verzeichnis mit Totenlisten der Jahre 1751-1816 waren damals vorhanden.

                              Die Mormonen haben zu keinem der dort aufgeführten Orte namens Schmiedeberg jüdische Matrikeln vorliegen.

                              Auch in den verschiedenen Schmiedeberger Chroniken konnte ich auf Anhieb keinen Hinweis auf ein jüdische Gemeinde finden. Siehe auch hier.

                              Die Juden hatten es in Schlesien ähnlich schwer wie die Evangelischen, sich ein Gebäude für ihren Gottesdienst zu erbauen. Das mußte genehmigt und vor allem finanziert werden. Das ging nur bei einer ausreichend großen Gemeinde - was die Behörden vorher überprüften.

                              Wer sollte also für eine praktisch nicht vorhandene Gemeinde eine jüdische Synagoge im 19. Jhd. in Schmiedeberg bauen - niemand.

                              Die Aufnahme in den o.g. Internetseiten zeigt daher auch gar keine Synagoge, sondern die Turnhalle von Schmiedeberg, die 1897 gegenüber dem Schützenhaus für den Schmiedeberger Männer Turnverein errichtet wurde: https://polska-org.pl/8766220,foto.html?idEntity=557822

                              Auch das 1930er Adressbuch weist natürlich keine Synagoge in Schmiedeberg unter den Kirchengebäuden nach.

                              Zurück zu den Dissidentenregistern: Wer hat die in Verbindung mit ev. KB gebracht?
                              Und zwar war das 1999 das Deutsche Historische Institut, das ein Verzeichnis über "Archivalien zum Protestantismus in polnischen Staatsarchiven" veröffentlichte. Ebenfalls im gedruckten poln. Archivführer (Ausgaben 2000 u. 2003) wurde dieser Bestand erwähnt. Dort dann aber schon unter dem Begriff "dysydenci".

                              Ich weiß auch nicht, was dort liegt - aber sicher keine jüdischen Matrikeln von Schmiedeberg.

                              Es gibt aber noch einen größeren Bestand von ev. (sicher!) Kirchenakten zu Schmiedeberg, und zwar immerhin von 1762-1924.
                              Zuletzt geändert von Manni1970; 20.05.2023, 18:28.

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