Exner aus Gersdorf im schlesischen Fürstentum Jauer, Niederschlesien

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  • Nancy Barchfeld
    Erfahrener Benutzer
    • 17.04.2008
    • 980

    Exner aus Gersdorf im schlesischen Fürstentum Jauer, Niederschlesien

    Hallo an alle Schlesien Experten,

    ich bin Sachen Schlesien seit heute neu unterwegs und hoffe, daß ihr mir vielleicht weiter helfen könnt.

    Mein Vorfahre Gottfried Exner starb 1787 in Lehesten bei Saalfeld-Rudolstadt. Er war dort seit 1746 Kantor und Organist, später auch Stadtschreiber.

    In seinem Sterbeeintrag steht sein Geburtsdatum mit 03.05.1714 in "Gersdorf im schlesischen Fürstentum Jauer".

    Ich habe schon mal gegoogelt und ein Jauer in Niederschlesien gefunden.

    Gibt es eine Möglichkeit an seinen Taufeintrag 1714 zu kommen und wohin genau gehört Gersdorf eingepfarrt? Ich konnte im Netzt nichts dazu finden.

    Ich bin über jeden Hinweis sehr dankbar.

    Danke und liebe Grüße
    Nancy
    Suche: - Thüringen: Barchfeld, Gerstner, Jahn, Kropf, Leister, Lotz, Oetzel, Ritze, Trautvetter, Treiber; - Bayern/Oberfr.: Eberlein, Fiedler, Klarner, Köcher, Pätz, Reising, Richter(Joditz), Rössel, Schimmel, Thuss, Tröger, Völckel, Weinrich; - Hessen: Aulbach, Siebert (Hebenshausen); - Sachsen (Vogtland): Groll (Pfaffengrün), Groschupp + Hüttig + Schaufuss (Glauchau), Knorr (Christgrün b. Pöhl), Körbis (Zwickau), Unterdörfer (Plauen), Tschechien (Okres Tachau): Bitterer, Dobner, Kurz, Nossek, Pfannenstiel, Pschierer, Schramm, Träger
  • Nemo63
    Erfahrener Benutzer
    • 08.04.2017
    • 811

    #2
    Gersdorf am Queis (Gieraltow) Kreis Bunzlau:
    Evg. KB.: verschollen.
    Kath. KB.: siehe Naumburg am Queis.
    Standesamt: verschollen.
    Es ist ein Ortsfamilienbuch online verfügbar.
    Hinweis: Es gibt eine "Chronik Gersdorf am Queis Kreis Bunzlau, Niederschlesien" von Lieselotte Rönisch (2002).

    Kommentar

    • Nancy Barchfeld
      Erfahrener Benutzer
      • 17.04.2008
      • 980

      #3
      Hallo Nemo63,

      vielen Dank für deinen Hinweis.

      Schade, es betrifft mich tatsächlich leider mit den evangelischen Kirchenbüchern die dann wohl verschollen sind. Ich werde mich auf jeden Fall mit dem Autor des Ortsfamilienbuches in Verbindnung setzten.

      Danke dir für deinen Hinweis, hat mich trotzdem einen Schritt weiter gebracht.

      Liebe Grüße Nancy
      Suche: - Thüringen: Barchfeld, Gerstner, Jahn, Kropf, Leister, Lotz, Oetzel, Ritze, Trautvetter, Treiber; - Bayern/Oberfr.: Eberlein, Fiedler, Klarner, Köcher, Pätz, Reising, Richter(Joditz), Rössel, Schimmel, Thuss, Tröger, Völckel, Weinrich; - Hessen: Aulbach, Siebert (Hebenshausen); - Sachsen (Vogtland): Groll (Pfaffengrün), Groschupp + Hüttig + Schaufuss (Glauchau), Knorr (Christgrün b. Pöhl), Körbis (Zwickau), Unterdörfer (Plauen), Tschechien (Okres Tachau): Bitterer, Dobner, Kurz, Nossek, Pfannenstiel, Pschierer, Schramm, Träger

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      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #4
        Hallo Nancy,

        wenn ich mir Dein Suchgebiet so anschaue mit Thüringen, Bayern, Hessen, Sachsen und Böhmen, dann bist Du betref. KB bisher sicherlich etwas verwöhnt worden. Zumindest im 18. Jhd. wird man da wohl überall ganz ordentlich forschen können.

        Bei den Schlesiern ist das oftmals viel schwieriger.

        Gersdorf gab es in Schlesien eigentlich nicht. In der Grafschaft Glatz gab es ein Neu u. Alt Gersdorf (früher meist Gerschdorf) - das paßt aber ja auch nicht zum Fürstentum Jauer. Alle anderen Gersdörfer kamen dann erst zu Anfang des 19. Jhd. zu Schlesien - waren also zu Deiner Suchzeit - hier um 1714 - noch sächsisch. Als da wären: Gersdorf im späteren Kreis Görlitz, Neu Gersdorf im späteren Kreis Lauban und das von Nemo63 erwähnte Ober u. Nieder Gersdorf im späteren Kreis Bunzlau, das aber eigentlich lange noch als Heidegersdorf bekannt war.

        Es gab jedoch ein Giersdorf, das im Dialekt oftmals als Gersdorf bezeichnet wurde, das lag im späteren Kreis Hirschberg, also im Fürstentum Jauer, und da war auch der Name Exner ziemlich verbreitet.

        Das Dorf war schon 1524 evangelisch geworden - wie überhaupt die ganze Gegend. Nach dem 30jährigen Krieg wurden in diesem Teil von Schlesien die ev. Pfarrer verjagt. In Giersdorf geschah dies 1654. Die dortige Kirche wurde später eine katholische Filiale von Hermsdorf (zuvor Filiale von Warmbrunn). Die Bevölkerung war aber durchweg evangelisch und ließ ihre Kinder vor allem in Probsthain u. Nieder Wiese taufen.
        Anf. des 18. Jhd. hatten die Habsburger Kaiser in Wien das Interesse an der Gegenreformation in Schlesien weitgehend verloren, auch hatten sie genug anderen Ärger in Ungarn und Spanien, so daß die Schweden den Schlesiern helfen konnten. Es entstanden dank ihrer Hilfe die ev. Gnadenkirchen und eine davon in Hirschberg. Damit war der Weg für die Giersdorfer nicht mehr so weit und sie ließen ihre Kinder seit 1709 dort taufen.

        Die gesuchte Tf vom 3. Mai 1714 sollte also in der Hirschberger Gnadenkirche stattgefunden haben. Der Vater mußte dem kath. Pf. in Hermsdorf die auswärtige Tf melden und eine Gebühr entrichten. Danach wurde die Tf auch im kath. Giersdorfer KB vermerkt. Das ist bei den Mormonen:
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        Der Jg. 1714 fehlt jedoch.
        Ich habe mal ab 1720 geblättert. Da findet sich ein Hans Christoph Exner:
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        Der Name kam aber dort häufiger vor - bereits 1619 (!) gab es bspw. einen Maz Exner dort.

        Jetzt müßte man mal in den ev. Tf-Bd. 1709-1716 der Gnadenkirche schauen. Das wäre hier, Film, 890726:
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        Das wäre m.E. der einfachste Schritt, um sich hier der Sache zu nähern. Andernfalls müßte man die anderen Giersdörfer näher anschauen.

        MfG
        Manni

        Nachtrag
        Zuletzt geändert von Manni1970; 29.09.2021, 10:22.

        Kommentar

        • sonki
          Erfahrener Benutzer
          • 10.05.2018
          • 5489

          #5
          Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
          Jetzt müßte man mal in den ev. Tf-Bd. 1709-1716 der Gnadenkirche schauen. Das wäre hier, Film, 890726:
          https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library
          Habe mal die Taufen dort für den Monat Mai & Juni durchgeschaut. Kein passender Exner. Erst im Juni findet man die Taufe einer Anna Rosina mit einem Vater Gottfried Exner aus Steinseiffen. Dann im August 1713 ein Gottfried Exner aus Agnetendorf und halt diverse Exner Mädchen aus allen möglichen Dörfern, nur nicht Giersdorf. Aber ich brech hier mal ab - die Gnadenkirchen haben ja bekanntlich hier einen enormen Umfang - allein das Jahr 1713 hat über 1600 Taufen und auch 1714 schlägt mit über 1500 Taufen zu Buche.

          Das Problem wird hier auch schnell die Menge an Exners. Habe mal aus Spaß ins kath. Tf Buch von Hermsdorf überm Kynast geschaut - dort gibt es 1714 eine Taufe eines Gottfried Exner (Vater ebenfalls Gottfried), aber halt erst im September und aus Petersdorf. Will sagen - kein Allerweltsname.
          Schade das der Giersdorfer Jahrgang 1714 scheinbar nicht erhalten ist.

          P.S. Was aber in der Gnadenkirche auffällt. Der Band hat hinten einen Namensindex mit jeweiliger Ortsangabe der Jahre 1709-1711. Der Ort Giersdorf taucht dort gefühlt eher selten auf (kann aber auch daran liegen das ich nur 2 Anfangsbuchstaben durchgeschaut habe). Die Exners in dem (kurzen) Zeitraum kamen alle woanders her.
          Zuletzt geändert von sonki; 29.09.2021, 00:25.
          ¯\_(ツ)_/¯

          Kommentar

          • Manni1970
            Erfahrener Benutzer
            • 17.08.2017
            • 2396

            #6
            Nun, was ist das hier: Eine Orts- oder eine KB-Suche?

            Gersdorf gab es in Schlesien um 1714 keins, nur Alt- Neu Gerschdorf (Gersdorf) in der Grafschaft Glatz - das scheidet sicher aus. Sonst gab es:

            Giersdorf u. Hohen Giersdorf im Fürstentum Neiße (Krs. Neisse u. Krs. Grottkau),
            Giersdorf im Fürstentum Brieg,
            Giersdorf /Gerhardsdorf im Fürstentum Münsterberg (Kr. Frankenstein),
            Hohen Giersdorf, Nieder Giersdorf, Wüste Giersdorf u. Neu Wüste Giersdorf im Fürstentum Schweidnitz,
            Giersdorf im Fürstentum Liegnitz (Krs.Goldberg-Haynau)
            sowie schließlich 2x Giersdorf im Fürstentum Jauer.

            Eins eben im Kreis Hirschberg: Kath. Kirche mit KB vor Ort, aber Filiale von Warmbrunn zur fraglichen Zeit (wurde erst später Fil. von Hermsdorf, weil es zuvor in der Gegend praktisch keine Katholiken gab, waren die verschiedenen Mutterkirchen alle zur Zisterzienser Probstei Warmbrunn angeschlossen worden). Die Gemeinde hielt sich nach Probsthain und auch Nieder Wiesa (Greiffenberg), seit 1709 nach Hirschberg (Gnadenkirche).

            Das andere Giersdorf (manchmals auch Alt u. Neu G.) lag im Kreis Löwenberg: Eigene kath. Kirche vor Ort (auch 1654 den Ev. weggenommen), aber ohne KB, war nach Groß Hartmannsdorf Filiale (KB erst seit 1766). Die ev. Gemeinde hielt sich nach Wilhelmsdorf im Fürstentum Liegnitz. Vor Ort dann wie im Hirschberger Giersdorf wieder seit 1742 eigene ev. Pfarrei.

            Exner stammt aber zur fragliche Zeit eindeutig aus dem Riesengebirge. Wenn die Tf im Winter gewesen wäre, könnte man sich nur eine kath. Tf vor Ort in Giersdorf (Krs. Hirschberg) vorstellen. Aber im Mai und danach war es ja kein Problem von Giersdorf nach Hirschberg zu laufen.

            Ich füge mal eine Karte an sowie den Hinweis auf eine sehr große Karte zum Fürstentum Jauer.
            Angehängte Dateien

            Kommentar

            • Nancy Barchfeld
              Erfahrener Benutzer
              • 17.04.2008
              • 980

              #7
              Hallo ihr Lieben,

              ich möchte mich zuerst einmal bei euch für eure ausführlichen Beiträge bedanken! ;-)

              Mir schwirrt gerade etwas der Kopf.....

              Für mich als "Neuling" auf dem Gebiet der "Schlesien Forschung" ist es jetzt gerade nicht so einfach das alles zu verstehen. Ich muss mich erst einmal in die von euch aufgeführte Problematik einlesen um auch zu verstehen.

              Mir war gar nicht bewusst, wie viele Orte in Betracht kommen. Der Name Exner scheint hier relativ häufig vorzukommen. Mir war schon die Seltenheit des Namens "Exner" bei meinem Fund im KB Lehesten bewusst, da meine Spezialgebiete tatsächlich in Bayern, Thüringen und Sachsen liegen.

              Ich hatte Herrn Bender bezüglich des Ortsfamilienbuches Gersdorf am Queis(Gieraltow) Kreis Bunzlau angeschrieben und auch promt Antwort erhalten, der Name Exner taucht auch dort auf.

              Ich persönlich tendiere momentan tatsächlich zu dem Gersdorf am Quais im Landkreis Bunzlau :



              Ich muss mich jetzt erst einmal in die Thematik einlesen, danke euch aber ganz herzlich für eure tollen Hinweise zu dem Thema.

              Muss das jetzt erstmal alles verarbeiten....

              Liebe Grüße Nancy
              Zuletzt geändert von Nancy Barchfeld; 29.09.2021, 19:04.
              Suche: - Thüringen: Barchfeld, Gerstner, Jahn, Kropf, Leister, Lotz, Oetzel, Ritze, Trautvetter, Treiber; - Bayern/Oberfr.: Eberlein, Fiedler, Klarner, Köcher, Pätz, Reising, Richter(Joditz), Rössel, Schimmel, Thuss, Tröger, Völckel, Weinrich; - Hessen: Aulbach, Siebert (Hebenshausen); - Sachsen (Vogtland): Groll (Pfaffengrün), Groschupp + Hüttig + Schaufuss (Glauchau), Knorr (Christgrün b. Pöhl), Körbis (Zwickau), Unterdörfer (Plauen), Tschechien (Okres Tachau): Bitterer, Dobner, Kurz, Nossek, Pfannenstiel, Pschierer, Schramm, Träger

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              • Manni1970
                Erfahrener Benutzer
                • 17.08.2017
                • 2396

                #8
                Zitat von Nancy Barchfeld Beitrag anzeigen
                Ich persönlich tendiere momentan tatsächlich zu dem Gersdorf am Quais im Landkreis Bunzlau
                Nun, das kannst Du hier völlig ausschließen. Das lag weder 1714 (Tf Deines Vorfahrens) noch 1787 (Bg Deines Vorfahrens) in Schlesien und damit schon gar nicht im Fürstentum Jauer.

                Da hätte der thüringische Pfarrer 1787 schreiben müssen: "... Gersdorf in der sächsischen Oberlausitz" oder etwas in der Art.

                Erst als Napoleon den Krieg verloren hatte und die Sachsen für ihre "Mittäterschaft" auf dem Wiener Kongreß bestraft wurden, kam Gersdorf am Queis in Sachsen 1818 zu Preußen, wo es dann eben der Provinz Schlesien, und zwar dem Landkreis Bunzlau angeschlossen wurde.
                Zuletzt geändert von Manni1970; 29.09.2021, 22:34.

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                • Nancy Barchfeld
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.04.2008
                  • 980

                  #9
                  Hallo Manni1970,

                  du hast vollkommen Recht! Habe gerade nochmal nachgelesen. Das Gersdorf am Queis kommt tatsächlich nicht in Frage, da es zu besagter Zeit (1714-1787) nicht zu Schlesien gehörte!

                  Muss mich wirklich erst einmal richtig in die Thematik einlesen.

                  Danke dir und viele Grüße Nancy
                  Zuletzt geändert von Nancy Barchfeld; 30.09.2021, 13:44.
                  Suche: - Thüringen: Barchfeld, Gerstner, Jahn, Kropf, Leister, Lotz, Oetzel, Ritze, Trautvetter, Treiber; - Bayern/Oberfr.: Eberlein, Fiedler, Klarner, Köcher, Pätz, Reising, Richter(Joditz), Rössel, Schimmel, Thuss, Tröger, Völckel, Weinrich; - Hessen: Aulbach, Siebert (Hebenshausen); - Sachsen (Vogtland): Groll (Pfaffengrün), Groschupp + Hüttig + Schaufuss (Glauchau), Knorr (Christgrün b. Pöhl), Körbis (Zwickau), Unterdörfer (Plauen), Tschechien (Okres Tachau): Bitterer, Dobner, Kurz, Nossek, Pfannenstiel, Pschierer, Schramm, Träger

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