Weigelsdorf erhielt seine erste Kirche durch Friedrich v. Gellhorn im Jahr 1592 - es war also ein von Evangelischen erbautes Gotteshaus. Sie bekam aber keinen eigenen Pfarrer, sondern wurde Filialkirche von Lampersdorf im Kreis Frankenstein.
Während der Gegenreformation nahm der Kaiser der ev. Gemeinde die Kirche 1654 weg u. übergab sie der kath. Kirche. Wie gewöhnlich gab es gar keine Katholiken dort und die Kirche blieb Filiale von der ebenfalls weggenommen Lampersdorfer Kirche. Der dortige nun kath. Pfarrer legte jedoch ein eigenes ev. KB für Weigelsdorf an. Das war und ist das einzige evangelische Kirchenbuch von Weigelsdorf im Kreis Reichenbach. Der Band reichte von Tf,Tr,Bg 1654-1708. Dann nämlich wurde der kath. Pfarrer mit schwedischer Hilfe (Altranstädter Konvention) aus Lampersdorf verjagt und nahm diesen Band mit nach Weigelsdorf. Die dortige Kirche blieb katholisch u. ist heute eben poln.-kath.
Die Grafen v. Seherr-Thoss erwarben später Schloß sowie Rittergut Weigelsdorf u. ließen eine Familiengruft errichten. Der oberirdische Raum davon wurde 1852 erweitert, erhielt eine Orgel und die ev. Gemeinde Weigelsdorf durften diese Kapelle nun auch zum Gottesdienst nutzen. Am 22. Oktober 1893 wurde sie von neuem eingeweiht.
Ich bin davon ausgegangen, daß sich die Gruft auf dem umfangreichen Schloßgelände befand u. beim poln. Einmarsch oder später zerstört wurde. Du schreibst aber, sie sei heute eine Friedhofskapelle - also poln.-kath. Der kath. Friedhof war und ist aber doch um die Pfarrkirche, da braucht es doch nicht noch eine Friedhofskapelle.
Du bist Dir sicher, daß die Gruft der Grafen v. Seherr-Thoss mit der früheren ev. Kapelle erhalten blieb und sich heute innerhalb eines poln.-kath. Friedhofs befindet?
MfG
Manni
Zuletzt geändert von Manni1970; 23.08.2021, 15:30.
recht vielen Dank für den Hinweis auf die frühere ev. Kapelle in Weigelsdorf. Es ist schon eine Weile her, daß ich danach gesucht habe. Die von Dir genannte Internetseite gab es damals noch nicht. Wunderbar, daß sie verschont blieb, anscheinend aber ihrer Orgel beraubt wurde. Sie steht also gegenüber dem heutigen großen Friedhof. Früher gab es einen ev. und einen kath.
Zu Deiner Anfrag. Die ev. Begräbniskapelle in Langenbielau wurde am 2. Weihnachtsfeiertag 1870 eingeweiht und befand sich an der Oberen Bahnhofstraße. Schau mal hier:
Wo Mittelbielau und Gasanstalt steht, eben nahe dem Bahnhof, befindet sich der neue ev. Friedhof mit der Kapelle. Das müßte dieser googlemaps-Ausschnitt sein:
ich bin überrascht, dass in dem Gedenknamenbuch des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mein Großvater in Langenbielau / Bielawa auftaucht, obwohl mein Großvater nicht gefallen ist, sondern aufgrund einer schweren Krankheit 1942 gestorben ist.
Kommentar