Schlesische Provinzialblätter
1786, Januar
Selbstmord:
Zu Grünberg hing sich der 60jährige Tagelöhner Pusch auf. Seine Frau ward es zeitig genug inne und rettete ihn durch Losschneidung; prügelte ihn aber mit eben dem Strick, mit welchem er sich gehangen hatte, derb ab.
Zu Schweidnitz erhing sich den 24. Jan die Korbmacherin Guttschmaltzin.
Unglücksfälle:
Jacob Woideck aus Perditschow, Knecht eines mit Wachs nach Breslau gekommenen Judens, warf auf seiner Rückreise am 1. Jan. auf dem schmalen Wege zwischen der langen und kurzen Brücke bey Rosenthal um, kam unter den Wagen, auf dem er saß, und starb plötzlich an einem apoplektischen Zufall (Schlaganfall - GunterN).
Den 3. Jan verlohr Fräul. Joh. Hel. v. Döbschütz in Festenberg durch einen Fall von einer Treppe ihr Leben, alt 60 Jahr.
Der Bauer Jäntsch aus Stentsch im Schwiebusschen, ertrank bey einer mit Pferd und Wagen durch den Oderfluß unklug gewagten Durchfahrt.
Zu Goldberg wurde den 16. December der tagelöhner Kroh beym Graben der Ziegelerde, eben da er im Begrif stand, mit einer beladnen Radwer wegzufahren, an der Seite von drey andern Arbeitern, von einem wider alles Vermuthen und plötzlich herunterstürzenden großen Erdklumpen so zu sammen geschlagen, daß sich die Eingeweide aus dem Leibe sprengten, das Blut auf 8 Schritte um ihn herum spritzte, und der ganze Körper, so wie die Radwer, zerschmettert wurde.
Den 23. Dec. Abends um 9 Uhr kam in Floriansdorf bey dem Bauern Christian Wolf ein heftiges Feuer aus. Es verbrannten nicht nur die sämmtlichen Wohn- und Wirthschafts-Gebäude, alles Rindvieh, 3 Pferde und sämmtlicher Vorrath, sondern auch das Haus eines armen Invaliden mit alle dem Seinen, und das Haus eines Dreschgärtners; ja die Bauersfrau verbrannte sich dabey auf die kläglichste Weise. Eine in der Mauer verkleidete Säule in der Nachbarschaft der Feuermauer muß durch das starke Feuer glimmend geworden sein und schon mehrer Tage geglommen haben, da man schon lange einen dämmernden Rauch verspürte, ohne den glühenden Feind entdecken zu können, bis endliche der Brand Luft bekommen hat und unter dem Dache in helle Flammen ausgeschlagen ist. Eine Warnung für die Bumeister, dergleichen Säulen in der Nähe des Feuers nicht zu leiden, wenn sie gleich mit Ziegeln versetzt seyn.
1786, Januar
Selbstmord:
Zu Grünberg hing sich der 60jährige Tagelöhner Pusch auf. Seine Frau ward es zeitig genug inne und rettete ihn durch Losschneidung; prügelte ihn aber mit eben dem Strick, mit welchem er sich gehangen hatte, derb ab.
Zu Schweidnitz erhing sich den 24. Jan die Korbmacherin Guttschmaltzin.
Unglücksfälle:
Jacob Woideck aus Perditschow, Knecht eines mit Wachs nach Breslau gekommenen Judens, warf auf seiner Rückreise am 1. Jan. auf dem schmalen Wege zwischen der langen und kurzen Brücke bey Rosenthal um, kam unter den Wagen, auf dem er saß, und starb plötzlich an einem apoplektischen Zufall (Schlaganfall - GunterN).
Den 3. Jan verlohr Fräul. Joh. Hel. v. Döbschütz in Festenberg durch einen Fall von einer Treppe ihr Leben, alt 60 Jahr.
Der Bauer Jäntsch aus Stentsch im Schwiebusschen, ertrank bey einer mit Pferd und Wagen durch den Oderfluß unklug gewagten Durchfahrt.
Zu Goldberg wurde den 16. December der tagelöhner Kroh beym Graben der Ziegelerde, eben da er im Begrif stand, mit einer beladnen Radwer wegzufahren, an der Seite von drey andern Arbeitern, von einem wider alles Vermuthen und plötzlich herunterstürzenden großen Erdklumpen so zu sammen geschlagen, daß sich die Eingeweide aus dem Leibe sprengten, das Blut auf 8 Schritte um ihn herum spritzte, und der ganze Körper, so wie die Radwer, zerschmettert wurde.
Den 23. Dec. Abends um 9 Uhr kam in Floriansdorf bey dem Bauern Christian Wolf ein heftiges Feuer aus. Es verbrannten nicht nur die sämmtlichen Wohn- und Wirthschafts-Gebäude, alles Rindvieh, 3 Pferde und sämmtlicher Vorrath, sondern auch das Haus eines armen Invaliden mit alle dem Seinen, und das Haus eines Dreschgärtners; ja die Bauersfrau verbrannte sich dabey auf die kläglichste Weise. Eine in der Mauer verkleidete Säule in der Nachbarschaft der Feuermauer muß durch das starke Feuer glimmend geworden sein und schon mehrer Tage geglommen haben, da man schon lange einen dämmernden Rauch verspürte, ohne den glühenden Feind entdecken zu können, bis endliche der Brand Luft bekommen hat und unter dem Dache in helle Flammen ausgeschlagen ist. Eine Warnung für die Bumeister, dergleichen Säulen in der Nähe des Feuers nicht zu leiden, wenn sie gleich mit Ziegeln versetzt seyn.
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