Schlesische Provinzialblätter
1787, April
Selbstmorde:
In der Nacht vom 13. bis 14. März erhieng sich der katholische Glöckner Friedrich Schneider zu Conradswaldau ohnweit Goldberg aus Schwermut.
Der Kaufmannsdiener Franz Monert aus Warthau stach sich am 1. April die Pulsader durch und starb.
Unglücksfälle:
Am 4. März kehte der Caßenbothe Johannn Gottlieb Edelich von Kroitsch nach Liegnitz am Abend zurück. Wie er auf den Feldern von Wiltsch über einen kleinen Steig gehet, fällt er in den zwey Mann hohen Graben und ertrank.
Am 3. April sprach der Großknecht Kleiner auf Dirsdorf in Nimptschischen den dortigen Schmiedeknecht, Joh. Gottlieb Demolt, 22 Jahre jung, an, ihm sein Siedemesser schleifen zu helfen. Der Kleiner dreht den schweren Stein. Da gibt der Schmidt noch seinen Jungen dazu den Stein zu drehen. Das Siedemesser verkantete sich und schnitt durch die versetzte Schwingung dem Jungen die Kehle und die Wirbelsäule durch.
Der Dienstknecht George Friedrich Sommer zu Conradswaldau bey Goldberg, wurde vonb einer hitzigen Krankheit befallen, die ihn auf das Bette warf. Abends gegen 12 Uhr stehet er trotzdem auf und sagte, dass er zu seiner Frau im Oberdorfe gehen wolle. Am Morgen fand man ihn todt am Mühlgraben seines Dienstortes.
George Friedrich Gansel, 61 Jahr alt aus Gottesberg gebürtig, kam am 3. März nach Zieder bey Landshut, um einen Ochsen abzuholen. Kaum hatte er ihn ein paar Schritte geführt, geht der Stier auf ihn los und schlitzte ihn den Unterleib auf, dass die Eingeweide heraus fielen.
In der Vorstadt zu Striegau fand man 26. Februar den Wirth Joseph Adelt, sein Weib und eine Tochter 10 Jahre, todt krank und die älteste Tochter 14 Jahre im Bette todt. Sie hatte am Abend vorher eine Suppe mit verschiedene Hausmitteln gegen Krätze gegessen. Der Mann ist am 9. März auch gestorben. Mutter und Tochter können Hoffnung haben.
Die Schumacherin Semlerin zu Wohlau starb am 21. Februar. Sie hatte sich eine Nadel in den Fuß getreten. Sie störte sich nicht daran. bis der Brand hinzukam.
Der Töpfer Georg Welzel zu Leobschütz hatte sich am 17. März beym Branntwein verspätet. Auf dem Rückwege schlief er ein und erfror.
Am 14. machte sich der Sattler Lange aus Winzig von dem eine halbe Meile entfernten Seyferdau bey Sonnenuntergang nach dem Branntweingenusse taumelnd nach hause. 300 Meter vor seiner Wohnung fang man ihn am Morgen, starr und mit Schaum vor dem Munde. Er wurde wider mit den Hülfsmitteln ins Leben gerufen. allein der Steckhusten, der sich am 15. einfand, tödtete ihn.
Den 16. April Nachmittags brach in Michelwitz im Haus des Bauern Neugebauer Feuer aus. Sein Weib hatte Feuer mit Spänen gemacht und war weggegangen. Insgesamt brannten 3 Bauern-, 2 Gärtner- und 1 Angerhäuslerstelle nieder.
1787, April
Selbstmorde:
In der Nacht vom 13. bis 14. März erhieng sich der katholische Glöckner Friedrich Schneider zu Conradswaldau ohnweit Goldberg aus Schwermut.
Der Kaufmannsdiener Franz Monert aus Warthau stach sich am 1. April die Pulsader durch und starb.
Unglücksfälle:
Am 4. März kehte der Caßenbothe Johannn Gottlieb Edelich von Kroitsch nach Liegnitz am Abend zurück. Wie er auf den Feldern von Wiltsch über einen kleinen Steig gehet, fällt er in den zwey Mann hohen Graben und ertrank.
Am 3. April sprach der Großknecht Kleiner auf Dirsdorf in Nimptschischen den dortigen Schmiedeknecht, Joh. Gottlieb Demolt, 22 Jahre jung, an, ihm sein Siedemesser schleifen zu helfen. Der Kleiner dreht den schweren Stein. Da gibt der Schmidt noch seinen Jungen dazu den Stein zu drehen. Das Siedemesser verkantete sich und schnitt durch die versetzte Schwingung dem Jungen die Kehle und die Wirbelsäule durch.
Der Dienstknecht George Friedrich Sommer zu Conradswaldau bey Goldberg, wurde vonb einer hitzigen Krankheit befallen, die ihn auf das Bette warf. Abends gegen 12 Uhr stehet er trotzdem auf und sagte, dass er zu seiner Frau im Oberdorfe gehen wolle. Am Morgen fand man ihn todt am Mühlgraben seines Dienstortes.
George Friedrich Gansel, 61 Jahr alt aus Gottesberg gebürtig, kam am 3. März nach Zieder bey Landshut, um einen Ochsen abzuholen. Kaum hatte er ihn ein paar Schritte geführt, geht der Stier auf ihn los und schlitzte ihn den Unterleib auf, dass die Eingeweide heraus fielen.
In der Vorstadt zu Striegau fand man 26. Februar den Wirth Joseph Adelt, sein Weib und eine Tochter 10 Jahre, todt krank und die älteste Tochter 14 Jahre im Bette todt. Sie hatte am Abend vorher eine Suppe mit verschiedene Hausmitteln gegen Krätze gegessen. Der Mann ist am 9. März auch gestorben. Mutter und Tochter können Hoffnung haben.
Die Schumacherin Semlerin zu Wohlau starb am 21. Februar. Sie hatte sich eine Nadel in den Fuß getreten. Sie störte sich nicht daran. bis der Brand hinzukam.
Der Töpfer Georg Welzel zu Leobschütz hatte sich am 17. März beym Branntwein verspätet. Auf dem Rückwege schlief er ein und erfror.
Am 14. machte sich der Sattler Lange aus Winzig von dem eine halbe Meile entfernten Seyferdau bey Sonnenuntergang nach dem Branntweingenusse taumelnd nach hause. 300 Meter vor seiner Wohnung fang man ihn am Morgen, starr und mit Schaum vor dem Munde. Er wurde wider mit den Hülfsmitteln ins Leben gerufen. allein der Steckhusten, der sich am 15. einfand, tödtete ihn.
Den 16. April Nachmittags brach in Michelwitz im Haus des Bauern Neugebauer Feuer aus. Sein Weib hatte Feuer mit Spänen gemacht und war weggegangen. Insgesamt brannten 3 Bauern-, 2 Gärtner- und 1 Angerhäuslerstelle nieder.
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