Komme nicht weiter -- Peuckert und Marquart in Poppschütz Kr. Freystadt

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  • rpeikert
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2016
    • 2932

    Komme nicht weiter -- Peuckert und Marquart in Poppschütz Kr. Freystadt

    Liebe Schlesien-Kundige,

    Ich würde gern meine väterliche Linie weiter zurückverfolgen, stecke aber seit einiger Zeit fest bei meinen 4xUrgrosseltern Johann Balthasar Peuckert und Anna Hedwig geb. Marquart, von denen ich praktisch nichts habe, ausser den Taufeinträgen von fünf Kindern im kath. KB Milkau:
    1. 09.07.1784 * Maria Josephi, getauft in Milkau, Vater: Dreschgärtner Balthasar Peuckert, Mutter: Anna Hedwige gebohrne Marquartin
    2. 15.11.1786 * Anna Maria, getauft in Milkau, Vater: Dreschgärtner Johann Balthasar Peuckert, Mutter: s.o.
    3. 21.04.1790 * Johann George, getauft in Milkau, Vater: Dreschgärtner Johann Balthasar Peuckert, Mutter: s.o.
    4. 03.09.1793 * Johann Christian, getauft in Milkau, Vater: Dreschgärtner Johann Balthasar Peuckert, Mutter: s.o.
    5. 24.03.1798 * Anton Joseph, getauft in Neustädtel "wegen dem sehr grossen Schne", Vater: Johann Balthasar Peuckert Dreschgärtner in Niederpopschütz, Mutter: s.o.

    Als Wohnort der Eltern wird bei allen 5 Taufen Niederpoppschütz angegeben.

    Von zwei dieser Kinder kenne ich die weiteren Daten: Nr. 4, Johann Christian, mein 3xUropa, heiratete 1822 in Grünberg. Und Nr. 2, Anna Maria, heiratete 1832 und das ebenfalls in Grünberg.

    Der Vater, (Johann) Balthasar Peuckert erscheint einige Male, direkt oder indirekt, bei den Taufpaten:

    Bis 1810 im kath. KB von Lindau (die freie Schreibweise von Namen und die Zählprobleme ziehen sich durch's ganze Buch hindurch):
    • 12.11.1795 der Gärtner Balzer Peicker, statt seiner hat dessen Ehewirthin Anna Hedwig gestanden.
    • 28.05.1798 der Dreschgärtner Joh. Balzer Peuker zu Ober-Lindau
    • 20.03.1800 Anna Hedwig, Ehefrau des Gärtners Balthasar Peuckers zu Ober-Lindau
    • 20.06.1807 Anna Maria, älteste Tochter des Gärtners Balthasar Peuker in Oberlindau
    • 18.11.1810 Anna Maria Peuker, des Dreschgärtners zu Oberlindau Balthasar Peuker jüngste Tochter

    Ab 1826 dann in Grünberg, bei Taufen von Kindern von Johann Christian (Nr. 4):
    • 30.04.1826 Jungfer Anna Maria Peukert Tochter des verst. Balzar Peukert gewesenen Einwohners
    • 29.10.1828 Jungfer Maria Peuckert Tochter des verst. Baldasar Peuckert gewesenen Ziehrgärtners

    Aus diesen beiden Einträge schliesse ich, dass Balthasar zuletzt ebenfalls in Grünberg gelebt hatte (weshalb sonst "Einwohner"?), und dass er dort als Ziergärtner gearbeitet hatte (Ziergärtner in einem kleinen Dorf macht für mich keinen Sinn).
    Balthasar war bei der Heirat von Joh. Christian am 8.1.1822 bereits verstorben. Er starb also zwischen 1811 und 1821, und müsste zuvor innerhalb dieses Zeitraums nach Grünberg gezogen sein.

    Die Mutter könnte die am 3.3.1756 in Niederpoppschütz geborene und in Poppschütz getaufte Anna Hedwig des Dreschgärtners Johann George Marquart und der Anna Hedwig geb. Preuß sein. ( https://familysearch.org/ark:/61903/...S64-F7YM?i=165 ).


    Die scheinbare Diskrepanz zwischen den Wohnorten Niederpoppschütz und Ober-Lindau erklärt sich wie folgt. Laut "Knie 1845" hatte Lindau einen Anteil "a", der kirchlich (katholisch) zu Poppschütz gehörte und aus bloss 5 Häusern bestand. Es dürfte sich um die Häusergruppe "Lindau" rund 100m nördlich vom Gut Niederpoppschütz handeln, siehe http://amzpbig.com/maps/025_TK25/436...el_mz_1942.jpg . Der Anteil "b", das eigentliche Dorf, und auch das Gut Lindau liegen mehr als 1 km weiter nördlich. Darum handelte es sich für die Lindauer um Leute aus dem anderen Dorfteil Ober-Lindau, und für die Milkauer aus der Distanz betrachtet um Leute aus (dem unmittelbar angrenzenden) Niederpoppschütz.

    Nachdem ich die Mormonenfilme von Poppschütz, Lindau, Neustädtel, Milkau, Windischborau und Grossenborau (im relevanten Zeitraum) vergeblich durchgeschaut habe, wäre ich dankbar für jede neue Idee oder Information von Eurer Seite, die mir vielleicht weiterhilft.

    Vielen Dank im voraus, und Grüsse aus der Schweiz
    Ronny
  • rpeikert
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2016
    • 2932

    #2
    Ich hatte meine Suche, etwas ungeschickterweise, bereits in einem anderen Thread angeschnitten und zwei sehr informative Antworten erhalten. Die darin enthaltenen offenen Punkte möchte ich deshalb hier zitieren und versuchen, sie zu beantworten.

    Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
    Aber waren Deine Vorfahren nicht katholisch?
    Wie ich von Dir und Kleinschmid gelernt habe, waren die Taufen in Milkau also definitiv katholisch. Somit müsste mindestens ein Elternteil katholisch gewesen sein (?). In meiner Vaterlinie gab's nämlich, mit einer Ausnahme, immer "Mischehen". Was natürlich gar nichts heissen will...

    Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
    Wenn der Johann * ~1750, dann stammt er also nicht aus Lindau a.
    Das Taufbuch Poppschütz habe ich sehr gründlich gecheckt, da ist er nicht drin. Auch nicht in den kath. Taufbüchern von Lindau und Neustädtel. Oder basiert Dein Schluss auf prinzipiellen Ueberlegungen? Und kannst Du denn auch ausschliessen, dass er evangelisch war?

    Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
    Kommt den der Mädchenname der Ehefrau im KB Poppschütz/Milkau vor - also hat Johann ein Mädchen aus Lindau geheiratet?
    In Lindau habe ich keine Anna Hedwig Marquart gefunden, wohl aber in Poppschütz, * 3.3.1756: https://familysearch.org/ark:/61903/...S64-F7YM?i=165 (Vater war Dreschgärtner in Poppschütz, und der Jahrgang würde einigermassen passen).
    Allerdings habe ich den Nachnamen Marquart (Margwarth etc.) in der ganzen Umgebung recht oft angetroffen, und "Anna Hedwig" war leider schon recht beliebt. Die Kombination Anna Hedwig Marquart habe ich aber noch kein zweites Mal gefunden. Also, möglich wärs...


    Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
    Wenn die Familie Gärtner stellte, was sagt denn der Karolinische Kataster aus den 1720er Jahren zu Peucker(t)?
    Von diesem Steuerkataster höre ich jetzt zum ersten Mal. Also, wenn das erhalten geblieben ist, und wenn da sogar einfache Dreschgärtner drin verzeichnet sind, klingt das ja sehr verheissungsvoll. Weisst Du ob man davon beim Staatsarchiv Breslau Auszüge bestellen kann, oder muss man es an Ort und Stelle selber durchschauen?
    Zuletzt geändert von rpeikert; 27.09.2017, 20:12.

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    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 21163

      #3
      Guten Abend,

      Ziergärtner auf dem flachen Land:



      In Reichenau bei Naumburg am Bober 1906 ein Zier- und Lustgärtner Johann Borsutzky.

      1831 und 1834 in Trebitsch Krs. Glogau ein Ziergärtner Johann Martin Wilde.

      Alle drei waren katholisch.

      Das Ehepaar Peukert/Marquart auch.

      In allen drei Ortsteilen von Poppschütz, also in Ober-, Mittel- und Nieder-, gab es jeweils ein Schloss.
      Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 27.09.2017, 21:44.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

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      • rpeikert
        Erfahrener Benutzer
        • 03.09.2016
        • 2932

        #4
        Du hast recht, die Schlösser! Da habe ich gar nicht dran gedacht.

        Dann wackelt jetzt aber meine Vermutung dass der Balthasar sich den zwei (erwachsenen) Kindern angeschlossen und den Rest seines Lebens in Grünberg verbrachte.

        Als einziges Indiz bleibt jetzt der "Einwohner" im Grünberger Taufbuch.

        Könnte das bloss ein Fehler des Pfarrers sein? Es ging ja, formal gesehen, bloss um den verstorbenen Vater der Taufpatin. Andererseites war er auch der Grossvater des Täuflings, also kann man doch sicher ausschliessen, dass der Pfarrer mangels Information einfach "Einwohner" geschrieben hatte.

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        • Horst von Linie 1
          Erfahrener Benutzer
          • 12.09.2017
          • 21163

          #5
          Guten Tag,
          Einwohner gab es auch auf dem flachen Land.
          Wenn der Vater vom Dresch- zum Ziergärtner mutierte (eine bemerkenswerte berufliche Neuorientierung), dann wird er später kein Dreschgärtnerausgedinger gewesen sein, sondern ein (besitzloser) Mieter, also ein Einwohner.
          Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
          Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
          Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

          Und zum Schluss:
          Freundliche Grüße.

          Kommentar

          • rpeikert
            Erfahrener Benutzer
            • 03.09.2016
            • 2932

            #6
            Guten Morgen
            Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
            Einwohner gab es auch auf dem flachen Land.
            Dann habe ich "Einwohner" offenbar immer falsch interpretiert als "hiesiger Einwohner". Wenn ein Grünberger KB von einem "Einwohner" spricht, kann es sich also auch um einen Einwohner in einem 50 km entfernten Dorf handeln(?).

            Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
            Wenn der Vater vom Dresch- zum Ziergärtner mutierte (eine bemerkenswerte berufliche Neuorientierung.
            Den "Ziehrgärtner" habe ich auch nur ein einziges Mal, genau wie beim "Einwohner", einfach bei der darauf folgenden Taufe. Könnte natürlich auch an dieser Stelle ein Fehler des Pfarrers sein. Dann hätte dieser komische Berufswechsel gar nicht stattgefunden.

            Viele Grüsse, und vielen Dank für die Hilfe.
            Ronny

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            • Kleinschmid
              Erfahrener Benutzer
              • 20.01.2013
              • 1239

              #7
              Konfession:
              Ein ev. Vater hätte zws. 1784-1798 seine Kinder in Neustädtel taufen lassen und es hätte nur die Eintragungen davon im ev. KB der dortigen Pfarrei gegeben. Finden sich die Eintragungen in kath. KB Milkau, dann war die Familie katholisch.

              Gärtner:
              Der Dreschgärtner war ein arme Wicht, der 5-6 Tage / Woche auf dem herrschaftlichen Hof düngen, säen, schneiden, dreschen mußte und dafür mehr als kärglich entlohnt wurde. Der Ziergärtner betreute einen (herrschaftlichen) Garten und kommt damit dem nahe, was wir heute unter einem Gärtner verstehen.

              Einwohner:
              Das war hier ein Einlieger, also ein Tagelöhner, der bei jemand wohnte.

              Das ist aber alles Nebensache und hilft uns bei dem Peuckert nicht weiter. Interessant und rätselhaft ist die Ortsangabe. Wenn sich jemand im ausgehenden 18. Jh. in der Gegend auskannte, waren es sicher die Pfarrer und damit die KB-Schreiber. Weswegen ich mir nicht vorstellen kann, daß der kath. Pf. Neustädtel (Fil. Lindau) oder der von Milkau (Fil. Poppschütz) ein und dasselbe Dorf/Gut unterschiedlich benannt haben sollen.

              Leider war es mir nicht möglich, die Besitzer der beiden Ortschaften eindeutig zu ermitteln. Lindau A war einst geistiger Besitz. Knie und Zimmermann schreiben es dem Glogauer Domkapitel zu. Es gab jedoch im Archiv der Herrschaft Deutsch Wartenberg eine Urkunde vom 11. April 1788, in der die Ex-Jesuiten-Güter: Stadt Neustädtel, die Dörfer Ober und Nieder Lindau (usw.) an den Herzog von Curland veräußert wurden. Weiterhin gab es dort Akten über den Zeitraum von 1632-1680, in denen der Streit zwischen dem Glogauer Domkantor und der Gesellschaft Jesu zu Wartenberg über u.a. das Patronatsrecht in Lindau enthalten ist. Allerdings lebten in Ober Lindau noch in den 1780er Jahre gerade mal 29 Menschen, denn es gab dort nur 3 Freibauern- und keine Gärtnerstellen. Ich kann mir daher im Moment nicht erklären, wie jemand schreiben konnte: "... Dreschgärtner aus Ober Lindau".

              Nieder Poppschütz gehörte nach Zimmermann in den 1780er Jahren dem v. Lüttwitz mit 6 Gärtnern, der auch Mittel-Poppschütz mit 7 Gärtnern besaß. Nach einer Aufstellung der Grundbesitzer im Freystädter Kreis aus der Zeit von 1724 bis 1741 heißt es: Carl v. Lüttwitz auf Mittel-Poppschütz, Caspar Joachim v. Knobelsdorff auf [Ober] Poppschütz und den Jesuiten zu Liegnitz auf Wartenberg gehörte "ein Antheil von Poppschütz" ! Das paßt also alles nicht so ganz zusammen.

              Warum ist das wichtig? Der Johann wurde ja nicht dort geboren. Wenn man aber wüßte, wer seine Herrschaft war, könnte man überprüfen, ob er von einem anderen Gut dieser Herrschaft (Jesuiten oder Lüttwitz) nach Nieder Poppschütz versetzt wurde. Denn er war ja keiner freier Mann, der sich irgendwo eine Stelle suchen konnte. Vielleicht erhielt er die Stelle seines Schwiegervaters.

              Karolinischer Kataster:
              Darin sind die schlesischen Stellenbesitzer (Bauern, Gärnter, Häusler) aus den 1720er Jahren enthalten. Hier wäre dies Księstwo Głogowskie /1723-1725 und hier die Detailangabe zum Fü. Glogau. Sie werden darin aber nur namentlich unter der jeweiligen Herrschaft bzw. Ortsangabe erwähnt. Falls der Name Peuckert dort aber nicht so häufig vorkam, hätte man nach Durchsicht für den Krs. Freystadt zumindest einen Anhaltspunkt, wo man anschl. in den KB suchen könnte - falls diese vorhanden sind ...

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              • rpeikert
                Erfahrener Benutzer
                • 03.09.2016
                • 2932

                #8
                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                Ein ev. Vater hätte zws. 1784-1798 seine Kinder in Neustädtel taufen lassen und es hätte nur die Eintragungen davon im ev. KB der dortigen Pfarrei gegeben. Finden sich die Eintragungen in kath. KB Milkau, dann war die Familie katholisch.
                Soweit hatte ich beim ersten Mal ja verstanden. Aber Braut und Bräutigam könnten doch verschiedene Konfessionen gehabt haben. Wie z. B. bei der nachfolgenden Generation, da war er katholisch, sie evangelisch, die Heirat katholisch. Wäre umgekehrt auch möglich, also er ev., sie kath., Heirat kath.?

                Ich hoffe stark auf ein NEIN, weil sonst im dümmsten Fall der Joh. Balthasar aus Lindau stammt (wo im KB, glaube ich, keine ev. Taufen eingetragen sind, im Gegensatz zu Poppschütz oder Neustädtel). Wenn er noch vor der Heirat nach Ober-Lindau ging, hätte er in Milkau heiraten müssen, wo's jetzt kein Trauungsbuch mehr gibt.
                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                Einwohner:
                Das war hier ein Einlieger, also ein Tagelöhner, der bei jemand wohnte.

                Das ist aber alles Nebensache und hilft uns bei dem Peuckert nicht weiter.
                Mir hilft das sehr. Ich muss jetzt seinen Sterbeeintrag nicht weiter in Grünberg suchen, dafür umso gründlicher hier im Kreis Freystadt.
                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                Interessant und rätselhaft ist die Ortsangabe. Wenn sich jemand im ausgehenden 18. Jh. in der Gegend auskannte, waren es sicher die Pfarrer und damit die KB-Schreiber. Weswegen ich mir nicht vorstellen kann, daß der kath. Pf. Neustädtel (Fil. Lindau) oder der von Milkau (Fil. Poppschütz) ein und dasselbe Dorf/Gut unterschiedlich benannt haben sollen.
                Könnte der Milkauer Pfarrer nicht einfach mehr geographisch als politisch gedacht haben? Wenn Ober-Lindau da ist, wo ich vermute, dann war es mit Niederpoppschütz zusammengewachsen. Nördlich dann zuerst 1 km grüne Wiese, dann Gut Lindau, dann Dorf Lindau.
                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                Allerdings lebten in Ober Lindau noch in den 1780er Jahre gerade mal 29 Menschen, denn es gab dort nur 3 Freibauern- und keine Gärtnerstellen. Ich kann mir daher im Moment nicht erklären, wie jemand schreiben konnte: "... Dreschgärtner aus Ober Lindau".
                Im KB von Lindau kommt "Ober-Lindau" hin und wieder bei den Taufpaten vor. Falls es weiterhilft, kann ich gern mal diese alle sammeln. Es gab jedenfalls noch andere Gärtner in Ober-Lindau. Ein Beispiel, das ich grad gefunden habe:
                [am 11.2.1773] Franz Schoenknecht Gärtner in Oberlindau
                [am 24.4.1773] Franz Schoenknecht Gärtner in Niederpobschütz

                Das dürfte ja zwei Mal derselbe sein, dann ist also nicht mal der Lindauer Pfarrer konsequent mit der Ortsbezeichnung.
                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                Nieder Poppschütz gehörte nach Zimmermann in den 1780er Jahren dem v. Lüttwitz mit 6 Gärtnern, der auch Mittel-Poppschütz mit 7 Gärtnern besaß. Nach einer Aufstellung der Grundbesitzer im Freystädter Kreis aus der Zeit von 1724 bis 1741 heißt es: Carl v. Lüttwitz auf Mittel-Poppschütz, Caspar Joachim v. Knobelsdorff auf [Ober] Poppschütz und den Jesuiten zu Liegnitz auf Wartenberg gehörte "ein Antheil von Poppschütz" ! Das paßt also alles nicht so ganz zusammen.
                Diese beiden Adelsfamilien kommen im Taufbuch von Poppschütz sehr oft vor. Ich werde mal schauen, was das KB in Bezug auf die von Lüttwitz und von Knobelsdorff hergibt. Wenn es was nützt, kann ich Daten und Namen herausschreiben. Ein KB mit Heiraten gibt's leider nicht mehr. Aber familiäre Beziehungen werden ja selbst bei den Taufpaten angegeben, und ich schaue immer auch diese an. Vielleicht finde ich ja irgendwelche plötzlichen Veränderungen bei den zwei Adelsfamilien.
                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                Karolinischer Kataster:
                Darin sind die schlesischen Stellenbesitzer (Bauern, Gärnter, Häusler) aus den 1720er Jahren enthalten. Hier wäre dies Księstwo Głogowskie /1723-1725 und hier die Detailangabe zum Fü. Glogau. Sie werden darin aber nur namentlich unter der jeweiligen Herrschaft bzw. Ortsangabe erwähnt. Falls der Name Peuckert dort aber nicht so häufig vorkam, hätte man nach Durchsicht für den Krs. Freystadt zumindest einen Anhaltspunkt, wo man anschl. in den KB suchen könnte - falls diese vorhanden sind ...
                Ok, jetzt verstehe ich das, danke. Dann werde ich diese Möglichkeit packen, falls wir bis nächsten Sommer den Joh. Balthasar noch nicht dingfest gemacht haben. Ich habe mir für nächsten Sommer eine Reise nach Niederschlesien vorgenommen. Ich würde in dem Fall dann beim Archiv in Breslau vorbeischauen, und mir mögliche Herkunftsorte im weiteren Umkreis zusammensuchen.

                Gruss, und vielen Dank. Ronny

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                • Kleinschmid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.01.2013
                  • 1239

                  #9
                  Konfession:
                  1687 wurden im gesamten Pfarrbezirk Milkau (incl. aller Filialen) bei 959 Ev. 61 Katholiken gezählt; davon im Bezirk Poppschütz 345 Ev. zu 17 Katholiken. Vermutlich gab es während der Reformation gar keine kath. Pfarreien mehr im Weichblid/Kreis Freystadt. Daher spricht alles dafür, daß die Famile Peuckert einst evangelisch war. 1720 waren es dann im Pfarrbezirk Milkau 1020 Ev. u. 468 Katholiken. Schuld daran waren natürlich die Jesuiten in Neustädtel. Als diese in den Besitz der Herrschaft (Deutsch-) Wartenberg gelangten, dazu gehörte auch Neustädtel, Lindau usw., duldeten sie keine Lutheraner, viele Familie sind über Nacht vor ihnen auch weggelaufen, die übrigen mußten eben katholisch werden. Wann dies im Einzelfall geschah, wissen wir nicht. Ich kann mich aber erinnern, daß ein Familienforscher über Konvertitenlisten der Jesuiten berichtet hatte. Er fand sie in einem Jesuitenstützpunkt außerhalb von Schlesien (Böhmen?). Darin waren die Konvertiten in den schlesischen Besitzungen der Jesuiten namentlich mit Datum erfaßt.

                  Ortsbezeichnung:
                  Dieser Franz Schönknecht 1773 in Ober Lindau und gleichzeitg in Nieder Poppschütz gibt natürlich zu denken. Ich kenne auch die entspr. Karte und die örtlichen Gegebenheiten. Ober Lindau bestand nach Zimmermann in den 1780er aus 3 Freibauerngütern und einem weiteren Haus mit insgesamt 29 Einwohnern. Vielleicht gehörten beide Teile einst tatsächlich den Jesuiten, so daß man hier mal den, mal den anderen Namen gebrauchte. Das würde auch erklären, daß der Peuckert katholisch war, und der Marquart dann natürlich auch. Eine ev. Heirat sollten wir sowieso ausschließen.
                  Aber ... uns fehlen einfach die näheren Angaben zur Ortsgeschichte. Was vielleicht helfen könnte:
                  1.
                  Elmar Badermann: Bauer, Gastwirt, Grenadier. Die Familiengeschichte der Familie Rissmann aus Lindau bei Neustädtel in Niederschlesien. Nachkommen in Deutschland und Finnland, verwandte Familien sowie weitere Rissmann in und um Beuthen a. O. Tampere 1998. 325 Seiten.
                  2.
                  Hermann Hoffmann: Die Jesuiten in Deutsch-Wartenberg. Schweidnitz 1931. 223 Seiten.
                  Die Werke von Hoffmann sind durchweg empfehlenswert.

                  Familie Lüttwitz:
                  Ich habe deren Landbesitz anhand des Zimmermanns und einigen Adelslexika für das Umfeld von Poppschütz/Lindau mit Schwerpunkt Krs. Freystadt rausgesucht - siehe hier. Die roten Punkte markiern den Besitz - aber ohne Zeitbezug. Ihnen gehörte dies alles also nicht zu einem Zeitpunkt!

                  Kataster:
                  Die Tschechen haben einige Teile des Karolinischen Katasters online gestellt. Hier in der Mormonenversion ein Stück vom Kreis Leobschütz in Oberschlesien.

                  Kommentar

                  • rpeikert
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.09.2016
                    • 2932

                    #10
                    Hallo Kleinschmid

                    Vielen Dank für die vielen Tipps. Den ersten bin ich schon mal ein Stück weit nachgegangen.

                    Die Karte mit den eingezeichneten Besitzungen der v. Lüttwitz, vielen Dank auch dafür, spare ich mir noch etwas auf. Es wird etwas Zeit brauchen, alle diese KB durchzuschauen. Im Taufbuch von Poppschütz 1670-1766 kommen die v. Lüttwitz, wie ich jetzt gesehen habe, erst ab 1736 vor (haben sie es vielleicht da erst gekauft?). Die v. Knobelsdorff schon seit mind. 1700, aber immer nur in Oberpoppschütz. Zu "Carl Christian von Lüttwitz Erbherr auf Mittel- und Niederpobschütz" gibts Einträge von 1742 bis 1755. Die zwei Familien waren sich gegenseitig immer Taufzeugen, darunter auch "v. Lüttwitz auf Heidau/Neutschau/Mallwitz/Altgabel". Von diesen Orten könnte ja ein Gärtner nach Niederpoppschütz versetzt worden sein. Mit den dortigen KB werde ich dann wohl am besten beginnen.

                    Dass Balthasar P. die Gärtnerstelle vom Schwiegervater übernommen haben könnte, möchte ich ebenfalls weiterverfolgen. Seine mögliche Ehefrau hat jedenfalls gemäss Taufbuch nur eine Halbschwester, aber keinen Bruder. Von da her spräche also nichts dagegen.

                    Dann habe ich auch noch nach der Ortsbezeichnung "Oberlindau" geschaut. Weder im erwähnten KB von Poppschütz, noch im späteren KB von Milkau kommt "Oberlindau" überhaupt vor, obwohl ja bestimmt bei der einen oder anderen Taufe ein Taufzeuge aus Oberlindau dabei war. Im (katholischen) Lindauer Taufbuch gibt's dagegen etliche Taufzeugen aus Oberlindau, hier ein zeitlicher Ausschnitt:

                    Gärtner Franz Schoenknecht aus Ober Lindau (1786)
                    Gärtner Joh. George Adler zu Ober Lindau (1788)
                    Gärtner Hans Friedrich Drescher in Ober Lindau (1794)
                    Franz Schoenknecht herrschaftl. Hofegärtner zu Ober-Lindau (1797)
                    herrschaftl. Hofegärtner Johann George Joppig zu Ober-Lindau (1797)
                    Dreschgärtner (Joh.) Balzer Peuker zu Ober-Lindau (5 mal, 1798 bis 1810)
                    Johann George Walter Ziegelstreicher zu Oberlindau (1800)
                    Müllermeister Anton Titze aus Oberlindau (1800)
                    Gärtner Johann George Joppig zu Ober-Lindau (1801,1803)
                    Gärtner Johann George Marquart in Oberlindau (1802)
                    Catharina Schoenknechtin Gärtnerin in Oberlindau (1803)
                    Häußler Anton Thomas aus Oberlindau (1805)
                    George Joppig des Dreschgärtners George Joppig allhier Sohn zu Oberlindau (1809)
                    Anton Drescher Dreschgärtner in Ober Lindau (1809)
                    Anton Joppig Dreschgärtner zu Oberlindau (1810)
                    Hebamme Elisabeth Thomasin zu Oberlindau (1813)
                    Dreschgärtnersfrau Anna Rosina Schrothin zu Oberlindau (1814)

                    Darunter sind erstaunlich viele Gärtner, aber ich habe keinen einzigen Bauern (oder Angehörige eines solchen) aus Ober-Lindau angetroffen!
                    Ich werde mal noch die Jahre vor 1780 anschauen (wo es gemäss Deiner Quelle keine Gärtner, dafür aber Bauern geben müsste). Schon etwas rätselhaft.

                    Gruss
                    Ronny

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                    • Kleinschmid
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.01.2013
                      • 1239

                      #11
                      Ganz herzlichen Dank für die Informationen rund um Poppschütz u. Ober Lindau.

                      Meine Angaben zu den Ober Lindauer Stellen stammen aus dem Zimmermann (Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Brieg 1780er Jahre in 12 Bde.). Zimmermann bemüht sich darin stets, die Einwohnerzahl, den momentanen Besitzer oder sogar eine Besitzerfolge sowie die Bauern-, Gärtner- u. Häuslerstellen anzugeben. Alle späteren Ortschronisten haben diese Angaben verwertet - von daher sollten sie unbedingt glaubhaft sein. Hier die Seite zu Lindau a und b. Es war typisch für geistlichen Besitz, daß es keinen Herrenhof gab, sondern Freibauern - oder gärtnerstellen. Den Patres ging es um den Geldzins oder die Naturalienabgabe. Vor Ort ließ man dann aber die Leute gewähren. Aber wie bereits mitgeteilt: Ich konnte nicht feststellen, wann die Jesuiten, das Glogauer Domkapitel oder ein Adliger GENAU Besitzer von Lindau a (Ober Lindau) waren. Wenn Zimmermann aber keine Dreschgärtner dort erwähnt, kann der Peuckert nur auf Nieder Poppschütz gewesen sein.

                      Bei der Ortsbezeichnung von Ober Lindau habe ich mich offensichtlich getäuscht. Es muß in der Tat eine lokale Besonderheit gewesen sein, daß die Lindauer KB-Schreiber Ober Lindau UND Nieder Poppschütz als Ober Lindau bezeichneten, während ihre Kollegen in Milkau/Poppschütz dafür durchgehend Nieder Poppschütz verwendeten. Warum aber keine 'Freybauern' in den KB erscheinen, obwohl alle mir bekannten Verzeichnisse Ober Lindau zur kath. Pfarrei in Poppschütz zählen, kann ich nicht erklären.

                      Sicher wird aber betref. Freibauern und Dreschgärtnern der Karolinischen Kataster zur Aufklärung beitragen können.

                      Zu den Lüttwitz findet sich auch kaum etwas. Es gibt eine Familienchronik (Geschichte des schlesischen Geschlechtes von Lüttwitz, Braunschweig 2001), die aber anscheinend nicht viel taugt. Und ein früheres Werk (Vater, Sohn und Enkel von Lüttwitz aus dem Hause Gorkau am Zobtenberg in Schlesien, Zobten 1887) befaßt sich offensichtlich nur mit einer anderen Linie. Den Lüttwitz gehörte Nieder Poppschütz bereits im 15. - aber sicher nicht durchgehend bis ins 19. Jhd. Daß eine Adelsfamilie im KB nicht erwähnt wird, sagt sicher nichts über die Besitzverhältnisse aus. Gerade die Lüttwitz hatten ja sehr viele Güter in der Gegend. Gut möglich, daß Nieder Poppschütz zeitweise von einem Wirtschaftshauptmann für sie verwaltet wurde, bis einer von ihnen wieder selbst das herrschaftliche Gebäude dort bewohnte.

                      Zu den Jesuiten. Denen gehörte am Ende:
                      Dem Kolleg in Glogau: Bockwitz, Milkau, Suckau, Nenkersdorf, Rauden u. Röhlau. Dem in Wartenberg bzw. Liegnitz: Windisch-Borau, Bullendorf, Bockwitz, Eckersdorf, Lindau, Neustädtel mit Teichvorwerk, Bobernig, Kundersdorf, Karschin, Friedersdorf, Kleinitz, Nittritz, Sedschin, Vorwerke Wartenberg u. Zauche.
                      Sowie früher min. noch einen Anteil von Poppschütz - siehe oben.

                      Noch zur Konfession. Online ist hier ja nur der Tf-Eintrag der vermeintlichen Ehefrau Anna Hedwig Marquart. Dabei wird besonders der Geistliche erwähnt: Ein Kaplan Franz Jesgersky, der in den Pfarrverzeichnissen als Johnnes Jeschgersky u.a. als Kaplan in Raspe und später als Pfarrer in Zölling erscheint. Zweifelsohne ein kath. Geistlicher. Somit waren die Marquarts sicher katholisch, andernfalls wäre das Kind 1756 problemlos in Neustädtel getauft worden.

                      Das ist wieder so ein interessanter Fall, den man sicherlich bis 1945 im Staatsarchiv Breslau in einem halben Tag hätte können abklären, wo hingegen wir uns heute damit unglaublich schwer tun.
                      Zuletzt geändert von Kleinschmid; 05.10.2017, 06:35.

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                      • rpeikert
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.09.2016
                        • 2932

                        #12
                        Ich kannte nur den "Knie", nicht den "Zimmermann". Aber dieser passt natürlich zeitlich besser. Danke für den Tip!

                        Der Verdacht kam bei mir auch auf, dass der Lindauer Pfarrer ganz Nieder-Poppschütz zu "Ober-Lindau" dazugeschlagen hatte. Nachdem ich jetzt die beiden Lindauer KB vor und nach 1766 nochmal durchgesehen habe, ist ziemlich klar, dass es so gewesen sein muss. Ich habe nämlich festgestellt, dass vor 1784 viele Taufzeugen aus Nieder-Poppschütz zu Taufen nach Lindau kamen, und ab 1784 dann keine mehr. Genau ab diesem Zeitpunkt wird aber die Bezeichnung "Ober-Lindau" überhaupt erst verwendet, und es kamen dann entsprechende viele Taufzeugen aus Ober-Lindau.

                        Ich bin jetzt auch überzeugt, dass der Balthasar Peuckert Dreschgärtner in Nieder-Poppschütz war. Seltsamerweise gibt's jetzt aber gleich mit allen drei KB-Einträgen aus Grünberg ein Problem, wo er einmal als Einwohner, einmal als Ziergärtner (beides ohne Ortsangabe) und einmal als "Gärtner zu Lindau bei Neustädtel" bezeichnet wird. Lindau "a" kann nicht sein, wegen "Zimmermann". Und in Lindau "b" könnte er höchstens vor der Heirat gelebt haben. Katholisch getauft wurde er aber dort nicht. Mir ist noch nicht ganz klar, ob im Lindauer KB auch evangelische Taufen eingetragen sind. Wenn ein Kaplan getauft hatte, nehme ich an dass die Taufe katholisch war(?). Solche Taufen gab's teils in Lindau und teils in der "Neustädtischen Kirche". Vor etwa 1760 gab's zusätzlich noch Taufen im "Neustädtischen Beth Hause", wo jeweils ein "Magister" getauft hatte. Könnten diese evangelisch gewesen sein?

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                        • Horst von Linie 1
                          Erfahrener Benutzer
                          • 12.09.2017
                          • 21163

                          #13
                          Guten Tag,
                          Bethaus in Neustädtel? Das kann nur die evangelische Gemeinde gewesen sein.



                          Aber Peukert war doch sicher Katholik ("Balthasar") und von auswärts.
                          Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 11.10.2017, 15:37. Grund: Link ergänzt.
                          Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                          Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                          Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                          Und zum Schluss:
                          Freundliche Grüße.

                          Kommentar

                          • rpeikert
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.09.2016
                            • 2932

                            #14
                            Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                            Guten Tag,
                            Bethaus in Neustädtel? Das kann nur die evangelische Gemeinde gewesen sein.
                            Das ist gut zu wissen. Dann könnte er sich nicht mal als evangelisch getaufter in Lindau verstecken. Ich bin wohl etwas auf Lindau fixiert, weils da Dutzende von Peuckerts gab (aber möglichwerweise alles Nachkommen von einem Christoph Päucker, * um 1633).
                            Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                            Aber Peukert war doch sicher Katholik ("Balthasar") und von auswärts.
                            Dass Balthasar in Schlesien ein katholischer Vorname war, wusste ich nicht. In der Schweiz war der Vorname vor allem im Kanton Glarus beliebt, wo die Leute reformiert waren. Ja, ich muss ihn wohl auwärts suchen, hab auch schon begonnen damit.

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                            • Kleinschmid
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.01.2013
                              • 1239

                              #15
                              Zitat von rpeikert Beitrag anzeigen
                              Ich bin wohl etwas auf Lindau fixiert, weils da Dutzende von Peuckerts gab...
                              Hoppla! Diese Information ist aber neu. Es gab also in Lindau ein Peuckert-Nest? Lindau war wegen den Jesuiten zusammen mit der Mutterkirche in Neustädtel im ersten Teil des 18. Jhd. überwiegend katholisch. Das Umland aber eher evangelisch. Unser Peuckert war katholisch und läßt sich 'ein Dorf weiter' in Nieder-Poppschütz nachweisen, aus dem er aber ursprünglich nicht herkommt. Vermutlich wurde sein Tf-Eintrag also in Lindau 'vergessen' o.ä. Das scheint mir jetzt die wahrscheinlichste Lösung des Problems zu sein.
                              Zitat von rpeikert Beitrag anzeigen
                              Dass Balthasar in Schlesien ein katholischer Vorname war ...
                              Gewagte These ... Im Schlesischen Pfarrerbuch finden sich für die nahegelegenen Kirchenkreise 35 x Balthasar unter den ev. Pfarrern.

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