Familiennachrichten vom 8.5.1920 aus Oberschlesien
Todesfälle:
Pfarrer Karl Wallowy,
Prior R. P. Petrus Sandmann des Brüderklosters in Neustadt O.S.,
Stadtältester Croce in Neiße,
Ireissparkassenrendant Oswald Herold in Kosel,
Franz Engel aus Leobschütz.
Unglücksfälle:
Baudirektor Want in Königshütte verunglückte auf einer Bergtour bei Krummhübel im Januar d. Js.; jetzt wurde seine Leiche gefunden.
Am 9. April ereignete sich auf der Castellengogrube ein großes Unglück, wobei 28 Bergleute den Tod fanden. Der Kreisausschuß Hindenburg hat als Unterstützung für die Hinterbliebenen der Opfer 10 000 Mk. bewilligt.
In Kandrzin fuhr am äußersten Rangierbahnhof ein Güterzug über einen Prellbock, zertrümmerte diesen, beschädigte ein dahinter stehendes Bahnwärterhaus und tötete zwei dort zu Bett liegende Kinder; Der Zugführer Ozeschek wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf starb.
Die Gemeinden Colonowska, Kreis Groß-Strehlitz und Leng im Kreise Ratibor wurden von großen Bränden heimgesucht; in ersterem Orte wurden fast sämtliche Häuser, 32 Besitzungen, eingeäschert, 57 Familien mit 275 Köpfen sind in völliger Verarmung und in Not, 13 Familie mit 56 Köpfen sind schwer geschädigt, 2 Personen durch Brandwunden schwer verletzt. In Leng sind durch den Brand 78 Personen in größten Elend. Der Provinziallandtag bewilligte für die Gemeinde Coloowska 5000 Mark und für Leng 3000 Mark. Außerden gehen Spenden von privater Seite ein.
Im Sägewerk der Krascheowmühle bei Oppeln brach Feuer aus, dem das Sägewerk mit Maschinen und zwei Gattern zum Opfer fiel.
Verbrechen:
Das Dienstmädchen Elisabeth Baselt tötete ihre Dienstherrin, Frau Rechnungsrat Krause in Neiße mit einem Eisenstabe; die Verbrecherin wurde wegen Körperverletzung mit Todeserfolg vom Schwurgericht zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.
Ebenfalls von den Schwurgericht in Neiße hatten sich der Hauer Paul Pawlik, der Hauer Paul Kubassa, beide aus Ottiliengrube, der Heizer Emanuel Chmielarski und der Maschinenwärter und Kriegsinvalide Johann Chmielarski, beide aus Neudorf Kreis Kattowitz, wegen versuchten Raubes unter erschwerenden Umständen zu verantworten. Die Angeklagten hatten dem Mühlenbesitzer Glacza im Ernestinenberg Kreis Neustadt O.S. unter Anwendung von Gewalt sein Bargeld geraubt. Die Angeklagten wurden zu je 3 Jahren Zuchthaus, Emanuel Chmielarski, dem mildernde Umstände zugebilligt worden waren, zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Außerden wurden jeden Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren abgesprochen. Auf die erlittene Untersuchungshaft wurden je 2 Monate als verbüßt angerechnet.
In Dziergowitz, Kreis Kosel, wurde der betagte Franz Heiduczek von Banditen überfallen und ermordet.
Dem Stellenbesitzer Karl Wirsetzki in Rosdzin raubten Banditen 6400 Mark in Papiergeld, 50 Mark in Silber, 2 Trauringe und 2 Siegelringe.
Der Grubenarbeiter Keil in Godullahütte bekam Streit mit seiner Ehefrau; in denselben griff der Bruder der Frau, Grubenarbeiter Kotzur, ein, und brachte seinem Schwager mit einer Axt derartig schwere Versetzungen bei, daß derselbe alsbald starb.
Der Oberaufseher Albert Glagla aus Brynow wurde auf dem Wege vom Bahnhof Emanuelssegen zur Grube von einem unbekannten Manne überfallen und der Lohnung in Höhe von 15 000 Mark, die sich in 25 Lohntüten befand, beraubt.
Todesfälle:
Pfarrer Karl Wallowy,
Prior R. P. Petrus Sandmann des Brüderklosters in Neustadt O.S.,
Stadtältester Croce in Neiße,
Ireissparkassenrendant Oswald Herold in Kosel,
Franz Engel aus Leobschütz.
Unglücksfälle:
Baudirektor Want in Königshütte verunglückte auf einer Bergtour bei Krummhübel im Januar d. Js.; jetzt wurde seine Leiche gefunden.
Am 9. April ereignete sich auf der Castellengogrube ein großes Unglück, wobei 28 Bergleute den Tod fanden. Der Kreisausschuß Hindenburg hat als Unterstützung für die Hinterbliebenen der Opfer 10 000 Mk. bewilligt.
In Kandrzin fuhr am äußersten Rangierbahnhof ein Güterzug über einen Prellbock, zertrümmerte diesen, beschädigte ein dahinter stehendes Bahnwärterhaus und tötete zwei dort zu Bett liegende Kinder; Der Zugführer Ozeschek wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf starb.
Die Gemeinden Colonowska, Kreis Groß-Strehlitz und Leng im Kreise Ratibor wurden von großen Bränden heimgesucht; in ersterem Orte wurden fast sämtliche Häuser, 32 Besitzungen, eingeäschert, 57 Familien mit 275 Köpfen sind in völliger Verarmung und in Not, 13 Familie mit 56 Köpfen sind schwer geschädigt, 2 Personen durch Brandwunden schwer verletzt. In Leng sind durch den Brand 78 Personen in größten Elend. Der Provinziallandtag bewilligte für die Gemeinde Coloowska 5000 Mark und für Leng 3000 Mark. Außerden gehen Spenden von privater Seite ein.
Im Sägewerk der Krascheowmühle bei Oppeln brach Feuer aus, dem das Sägewerk mit Maschinen und zwei Gattern zum Opfer fiel.
Verbrechen:
Das Dienstmädchen Elisabeth Baselt tötete ihre Dienstherrin, Frau Rechnungsrat Krause in Neiße mit einem Eisenstabe; die Verbrecherin wurde wegen Körperverletzung mit Todeserfolg vom Schwurgericht zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.
Ebenfalls von den Schwurgericht in Neiße hatten sich der Hauer Paul Pawlik, der Hauer Paul Kubassa, beide aus Ottiliengrube, der Heizer Emanuel Chmielarski und der Maschinenwärter und Kriegsinvalide Johann Chmielarski, beide aus Neudorf Kreis Kattowitz, wegen versuchten Raubes unter erschwerenden Umständen zu verantworten. Die Angeklagten hatten dem Mühlenbesitzer Glacza im Ernestinenberg Kreis Neustadt O.S. unter Anwendung von Gewalt sein Bargeld geraubt. Die Angeklagten wurden zu je 3 Jahren Zuchthaus, Emanuel Chmielarski, dem mildernde Umstände zugebilligt worden waren, zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Außerden wurden jeden Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren abgesprochen. Auf die erlittene Untersuchungshaft wurden je 2 Monate als verbüßt angerechnet.
In Dziergowitz, Kreis Kosel, wurde der betagte Franz Heiduczek von Banditen überfallen und ermordet.
Dem Stellenbesitzer Karl Wirsetzki in Rosdzin raubten Banditen 6400 Mark in Papiergeld, 50 Mark in Silber, 2 Trauringe und 2 Siegelringe.
Der Grubenarbeiter Keil in Godullahütte bekam Streit mit seiner Ehefrau; in denselben griff der Bruder der Frau, Grubenarbeiter Kotzur, ein, und brachte seinem Schwager mit einer Axt derartig schwere Versetzungen bei, daß derselbe alsbald starb.
Der Oberaufseher Albert Glagla aus Brynow wurde auf dem Wege vom Bahnhof Emanuelssegen zur Grube von einem unbekannten Manne überfallen und der Lohnung in Höhe von 15 000 Mark, die sich in 25 Lohntüten befand, beraubt.
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