Sichere Daten aus der Dobrudscha

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  • Glöklein
    Erfahrener Benutzer
    • 20.04.2013
    • 135

    Sichere Daten aus der Dobrudscha

    Liebe Mitforscher und Mitforscherinnen,

    ein Zweig meiner VorfahrInnen hat über einige Zeit in Bessarabien/Dobrudscha gesiedelt. Ich habe das Glück viele Daten dieses Zweiges schon "geschenkt" bekommen zu haben. Für mich gilt allerdings auch für diesen Glücksfall, die Daten durch Quellen zu sichern, zu erhärten.
    Dies stellt sich als kompliziert heraus. Die Wanderbewegungen der versch. Familien erstrecken sich über einen langen Zeitraum (140 Jahre).
    Wie ich im Internet gelesen habe sind viele Kirchenbücher vernichtet worden Siedlungen wieder aufgegeben worden oder Archivrecherchen nicht möglich, und Anfragen von Deutschen sind angeblich unbeliebt...

    Es gibt eine Überfülle von Links, mir schwirren die Augen seit mehreren Tagen. Dennoch ist meine Ausbeute kümmerlich.
    Deshalb erbitte ich Eure Hilfe und Expertise.

    Ich benötige aus folgenden Orten Urkunden zu Geburten, Taufen, Heiraten, Kommunion, Tod:

    Techirghiol
    Malcoci
    Kandel
    Selz
    Galatz
    Speyer
    Belgard

    Wo kann ich diese Urkunden erhalten? Gibt es Kirchenbücher zu diesen Orten? Welche Archive könnte ich zur Dateneinsicht verwenden?
    Gibt es sonst Verwertbares?

    Ich freue mich auf Eure Antworten

    Liebe Grüße
    Sylvia
    Zuletzt geändert von Glöklein; 14.06.2013, 23:41. Grund: Neue Erkenntnisse
  • Teutonia
    Benutzer
    • 10.12.2011
    • 43

    #2
    Hallo,

    viele Informationen gibt es auf www.odessa3.org und www.blackseagr.org.

    L.G.
    Teutonia

    Kommentar

    • Glöklein
      Erfahrener Benutzer
      • 20.04.2013
      • 135

      #3
      Danke Teutonia, für Deine Antwort!

      Die Datenbanken hatte ich schon angeschaut.
      Das Problem, das ich habe bleibt bestehen. Wo gibt es noch sichere Quellen?

      Die Daten die im Internet kursieren, sind vielfach abgeschrieben. Entweder aus den Wiedereinbürgerungs-Unterlagen, aus den Daten von Stumpp oder weiteren Büchern. Es ist klar, wenn es nichts weiteres gibt, muß man sich damit begnügen, aber:
      Was mich stutzig macht: Nirgendwo ist eine Angabe über den Verbleib der Kirchenbücher zu finden. Es gab welche, soviel steht fest. Zumindest zu späteren Zeitpunkten, also nach der Gründungsphase, sind sie wohl in fast allen Orten geführt worden. Auch bleibt für mich offen, ob es ggf. in rumänischen, türkischen oder Archiven der UdSSR noch "standesamtliche" Unterlagen gibt.
      Vielleicht hat soweit noch niemand geforscht?

      Wäre schön, wenn ich noch Hinweise bekommen könnte.

      Liebe Grüße
      Sylvia

      Kommentar

      • Ampel
        Benutzer
        • 29.12.2006
        • 44

        #4
        Zitat von Teutonia Beitrag anzeigen
        Hallo,

        viele Informationen gibt es auf www.odessa3.org und www.blackseagr.org.

        L.G.
        Teutonia
        Diese Daten haben mit den Kirchenbuechern oder anderen ofiziellen Quellen nichts zu tun.

        Kommentar

        • Joanna

          #5
          Zitat von Ampel Beitrag anzeigen
          Diese Daten haben mit den Kirchenbuechern oder anderen ofiziellen Quellen nichts zu tun.
          Diese Daten stammen überwiegend aus den EWZ-Unterlagen. Und das sind sehr wohl offizielle Quellen!

          Kommentar

          • Schocki
            Erfahrener Benutzer
            • 15.11.2009
            • 315

            #6
            Hallo Sylvia

            Auch ich habe viele Vorfahren in Bessarabien und habe somit dieselben Probleme wie Du. Es gibt Kirchenbücher, welche von 1833-1885 reichen. Die Ansiedlungszeit zwischen 1790-1830 ist nicht erfasst bzw. seeehr lückenhaft. Das wird für uns immer ein Unsicherheitsfaktor sein. Diese Lücke habe ich über Stumpp geschlossen, indem ich dann in Deutschland die Auswanderer gesucht habe und die Daten abgeglichen habe. Es bleiben aber viele Fragezeichen. Nach 1885 wird es noch komplizierter, da gibt es fast nichts bis 1920 rum ausser die EWZ-Daten.
            Die KB sind bei familysearch verfilmt. Leider, leider sind sie seit rund 2 Jahren nicht mehr öffentlich im Internet einsehbar. Ich hatte das Glück, diese noch einsehen zu können, als sie vor 3-4 Jahren noch offen waren. Warum sie jetzt nicht mehr offen sind, verstehe ich auch nicht.
            Jedenfalls konnte ich dadurch die Daten auf odessa3.org vergleichen und verifizieren. Diese Daten sind nämlich Abschriften der KB. Es sind schon einige Fehler darin, aber im großen und ganzen eine recht gute Grundlage.
            Entweder versuchst Du in einer familysearch-Filiale Einsicht in die KB zu nehmen oder Du hoffst- wie ich auch-, das sie mal irgendwann wieder offen zugänglich sind.
            Ansonsten gibt es in Odessa z.B ein Archiv, in welchem man forschen könnte. Ist aber natürlich sehr kostenintensiv, egal ob Du dahin reist oder das ganze über Schriftverkehr regelst.
            Vielleicht hilft Dir das ein wenig.
            Viele Grüße
            Schocki

            Dauersuche:
            Sachsen: Clauß, Otto, Wadewitz, Albrecht, Schwartzburg
            Schlesien: Schimpke,
            Ba-Wue: Schock(Schoch), Deyle, Kammerer, Trefz,
            ???: Ohlhäuser
            Elsass: Bender, Spielmann, Hauswirth, Mallo, Ostertag, Naas, Gallman, Bene, Helck, Wick, Sutter
            Schweiz: Siebenthal(von), Reichenbach(von), Frutschi, Russi, Sumi

            Kommentar

            • Glöklein
              Erfahrener Benutzer
              • 20.04.2013
              • 135

              #7
              Vielen lieben Dank Schocki für Deine ausführliche Antwort! Sie hat mit sehr geholfen!

              Sorry, wenn ich Dich jetzt mit Fragen bestürme, aber es ist einfach toll sich mit jemanden auszutauschen zu können, der ähnliche Schwierigkeiten kennt.

              Hast Du evtl. die Internetadresse(n) noch unter der Kirchenbücher erhältlich waren?
              Weißt Du weshalb die KB über einen so langen Zeitraum fehlen (nach 1885)? Wurden sie nicht mehr geführt oder sind sie verloren/vernichtet? Aber weshalb gibt es dann noch welche aus weiter zurückliegenden Zeiten??? Oder gab es andere Gründe?

              Um meine AhnInnen-Linie gesichert zurückverfolgen zu können, bräuchte ich als erstes ein gesichertes Geburtsdatum aus Techirghiol aus dem Jahr 1924. Gibt es das KB von diesem Jahr von diesem Ort noch?

              Ich erlebe die Forschenden über die Dobrudscha/Bessarabien sehr engagiert. Mich wundert, daß die Archive der Region und auch die nationalen Archive noch nicht sondiert worden sind. Sicher sind die Distanz und der Kostenfaktor schlagende Argumente, vielleicht auch eventuelle Sprachbarrieren.
              Hoffentlich tun sich da noch Horizonte auf.

              Liebe Grüße
              Sylvia

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              • Schocki
                Erfahrener Benutzer
                • 15.11.2009
                • 315

                #8
                Hallo Glöklein
                Hab Dir ne PN geschickt.
                Viele Grüße
                Schocki

                Dauersuche:
                Sachsen: Clauß, Otto, Wadewitz, Albrecht, Schwartzburg
                Schlesien: Schimpke,
                Ba-Wue: Schock(Schoch), Deyle, Kammerer, Trefz,
                ???: Ohlhäuser
                Elsass: Bender, Spielmann, Hauswirth, Mallo, Ostertag, Naas, Gallman, Bene, Helck, Wick, Sutter
                Schweiz: Siebenthal(von), Reichenbach(von), Frutschi, Russi, Sumi

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                • Ampel
                  Benutzer
                  • 29.12.2006
                  • 44

                  #9
                  Zitat von Joanna Beitrag anzeigen
                  Diese Daten stammen überwiegend aus den EWZ-Unterlagen. Und das sind sehr wohl offizielle Quellen!
                  Diese Daten sind nicht den Kirchenbuchregistern entnommen, sindern von den Worten der Menschen aufgeschrieben, die sie nicht genau kannten. Deshalb sind sie nicht genau und nicht sicher.

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                  • Ampel
                    Benutzer
                    • 29.12.2006
                    • 44

                    #10
                    Zitat von Schocki Beitrag anzeigen
                    Hallo Sylvia

                    Es gibt Kirchenbücher, welche von 1833-1885 reichen.
                    Das ist nicht so. Die Sache ist darin, dass die Mormonen die Kirchenbuecher nur fuer die Jahre 1833-1885 verfilmt haben. Und das kann nicht bedeuten, dass es keine anderen in den Archiven gibt.

                    Kommentar

                    • Glöklein
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.04.2013
                      • 135

                      #11
                      Hallo Marina (Ampel),

                      danke für Deine Hilfe! Das Bild wird klarer!

                      Liebe Grüße
                      Sylvia

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                      • Joanna

                        #12
                        Zitat von Ampel Beitrag anzeigen
                        Diese Daten sind nicht den Kirchenbuchregistern entnommen, sindern von den Worten der Menschen aufgeschrieben, die sie nicht genau kannten. Deshalb sind sie nicht genau und nicht sicher.
                        Das habe ich doch auch überhaupt nicht gesagt, oder doch?

                        EWZ-Unterlagen beinhalten aber viele Informationen. Ich habe für ca. 50 Personen Unterlagen vorliegen und bis auf 2 Daten haben alle gestimmt. Als Ansatz für weitere Suchmöglichkeiten sind sie hervorragend geeignet. Im Übrigen haben für die Erfassung der Daten in den meisten Fällen Urkunden der Handlungen als Grundlage gedient.

                        Kirchenbücher sind nur ein Mittel, um seine Ahnen zu erforschen! Und immer beachten: Auch hier gibt es genügend Fehler. Auch hier wurde nur das geschrieben, was der Anmeldende gesagt und der Schreibende verstanden hat.

                        Gruß Joanna

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                        • Glöklein
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.04.2013
                          • 135

                          #13
                          Hallo Joanna,
                          vielen Dank für Deine Beiträge!
                          Du hast natürlich recht, EWZ Unterlagen sind "offizielle" Unterlagen. Ich bin aber davon ausgegangen, daß die AuswandererInnen bei der Wiedereinbürgerung ihre Angaben ohne Vorlage von Urkunden erbracht haben. Deshalb habe ich das nicht als Primärquelle gesehen. Wenn Du allerdings sagst, dort wurden teilweise Urkunden vorlegt, dann sieht es anderst aus. Die Unterlagen, die ich im Netz gefunden habe, gaben aber keinerlei Hinweis darauf auf welcherlei Angaben sie gründen. Wie konntest Du feststellen, ob da Urkunden zugrunde lagen?

                          In einer Abhandlung von Paul Träger habe ich erstaunt gelesen, daß sich viele der Ausgewanderten schon in der nächsten Generation nicht mehr erinnern konnten woher sie kamen. Auch wenn sie aus dem Elsaß oder Baden kamen, bezeichneten sie sich dann interessanterweise als Schwaben. (Die zählten wohl als Nonplusultra) Und benutzten auch den schwäbischen Dialekt, die Vornamen waren dann aber noch französisch geblieben., z.B. Charles... Es scheint, viele Dinge sind rasch vergessen worden. Dies ist auch ein Grund weshalb ich etwas Mißtrauen hege gegenüber den Angaben, die gegenüber offiziellen Stellen gemacht worden sind.

                          Du hast auch Recht, daß es auch in "sicheren" Quellen Fehler gibt. Insbesondere auch hier in den Gebieten der Dobrutscha und Bessarabien. Viele Bewohner waren Analphabeten und der örtliche Pfarrer nicht immer Deutscher, sondern z.B. aus Italien... (So zumindest habe ich eine Geschichte im Netz gefunden.) Dieses Kirchenbuch war sicher spannend.

                          Mir ist lediglich daran gelegen, meine Daten so sicher als möglich zu belegen. Gerade in diesen Gebieten ist es für mich aus vielen Gründen wichtig.

                          Liebe Grüße
                          Sylvia

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                          • Ampel
                            Benutzer
                            • 29.12.2006
                            • 44

                            #14
                            Zitat von Glöklein Beitrag anzeigen
                            Deshalb habe ich das nicht als Primärquelle gesehen.
                            Bin voellig einverstanden.

                            Kommentar

                            • Joanna

                              #15
                              Hallo Sylvia,

                              Zitat von Glöklein Beitrag anzeigen
                              Du hast natürlich recht, EWZ Unterlagen sind "offizielle" Unterlagen. Ich bin aber davon ausgegangen, daß die AuswandererInnen bei der Wiedereinbürgerung ihre Angaben ohne Vorlage von Urkunden erbracht haben. Deshalb habe ich das nicht als Primärquelle gesehen. Wenn Du allerdings sagst, dort wurden teilweise Urkunden vorlegt, dann sieht es anderst aus. Die Unterlagen, die ich im Netz gefunden habe, gaben aber keinerlei Hinweis darauf auf welcherlei Angaben sie gründen. Wie konntest Du feststellen, ob da Urkunden zugrunde lagen?
                              Ich selbst suche zwar nicht in Bessarabien, habe aber jede Menge Kopien von Urkunden vorliegen, die 1939/1940/1941 für die Beantragung der Deutschen Staatsangehörigkeit vorgelegt werden mussten.

                              Und glaube mir, in dieser Zeit mussten Dokumente vorgelegt werden.

                              In einem dieser Unterlagen steht sogar, dass der Beantragende unterschrieben hat, seine eingereichten Geburts- und Heiratsurkunden wieder zurückerhalten zu haben.

                              Des Weiteren habe ich sehr viele Kopien von EWZ Dokumenten von Personen vorliegen, die bis 1939/1940 in Wolhynien gelebt haben. Auch hier lagen Urkunden vor.

                              Zitat von Glöklein Beitrag anzeigen
                              In einer Abhandlung von Paul Träger habe ich erstaunt gelesen, daß sich viele der Ausgewanderten schon in der nächsten Generation nicht mehr erinnern konnten woher sie kamen. Auch wenn sie aus dem Elsaß oder Baden kamen, bezeichneten sie sich dann interessanterweise als Schwaben. (Die zählten wohl als Nonplusultra) Und benutzten auch den schwäbischen Dialekt, die Vornamen waren dann aber noch französisch geblieben., z.B. Charles... Es scheint, viele Dinge sind rasch vergessen worden. Dies ist auch ein Grund weshalb ich etwas Mißtrauen hege gegenüber den Angaben, die gegenüber offiziellen Stellen gemacht worden sind.
                              Viele Familien haben sicher nicht über ihre Ahnen gesprochen, da sie Wichtigeres zu tun hatten. Auch denke ich, dass es da große Unterschiede gab. Ich kenne viele Menschen, die hatten die Namen ihrer Vorderen bis in die 3 Generation mit Vor-, Familien- und Geburtsnamen sowie bis in die 2 te Generation auch die Geburts- und Sterbedaten sowie die Geburts- und Sterbeorte vorliegen. Und das war immerhin 1939 schon zwischen 90 - 140 Jahre zurück. Leider gingen viele Urkunden davon bei Flucht und Vertreibung verloren.

                              Und wenn ich in diesem Forum lese, wer keine Informationen über Großeltern und Urgroßeltern hat, dann frage ich mich, warum staunen wir über früher!

                              Zitat von Glöklein Beitrag anzeigen
                              Mir ist lediglich daran gelegen, meine Daten so sicher als möglich zu belegen. Gerade in diesen Gebieten ist es für mich aus vielen Gründen wichtig.
                              Dann schau doch im Netz und informiere Dich bei Vereinen und anderen Forschern, die sich mit Bessarabien beschäftigen. Da gibt es eine ganz Menge. Angaben im Netz, es sei denn es sind Scans von Kirchenbüchern, sollten immer mit Vorsicht zur Kenntnis genommen werden. Allein schon die vielen Lesefehler bei Ancestry und FamilySearch!

                              Ich suche in Polen und da habe ich die Probleme, dass 1941/1945 viele Archive durch Bombenhagel vernichtet wurden. Aber wenn man dann die noch vorhandenen Kirchenbücher liest und so über Geschwister, Eltern, Onkel oder Tanten etwas findet, kommt man auch weiter. Es dauert alles seine Zeit. Aber seine Familie zu erforschen, geht nun nicht in 3 oder 5 Jahren. Dazu braucht man viel mehr Zeit und Geduld.

                              Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Suche.

                              Gruß Joanna

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