Informationen G Keller/L Roth

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  • lypo
    Benutzer
    • 23.02.2025
    • 12

    Informationen G Keller/L Roth

    Hallo, ich komme gerade mit den Nachforschungen nicht voran obwohl ich hier aus diesem Kreis schon grossartige Unterstütung erhalten habe!

    Es geht um meine URGrosseltern Keller Georg und Lydia geb. Roth.
    Georg geb. am 24.4. 1885 Sokolowo Chutor, Odessa. Eltern Johann Georg Keller und Elisabetha Nuss.
    Lydia : hier gibt es bisher nur das Geburtsjahr 1886, kein Geburtsdatum , ich bin auf Ancestry , My Heritage und myfamily search. über den Nachnamen Roth komme ich nicht weiter. Bei den gelisteten Roth s finde ich Lydia nicht. Ich möchte gerne ihr Geburtsdatum rausfinden. Dieses müsste in der Heiratsurkunde stehen, nicht in einem Kirchenbuch. Einige von Euch haben Zugänge zu den Kirchenbüchern aus dieser Zeit aber dort sind wohl nur Geburten zu sehen mit den Namen der Eltern u Paten. Diese Einträge liegen mir bereits vor.

    Die beiden haben am 19.9.1906 geheiratet und hatten 2 Söhne: Karl geb. 24.7.1907, war mein Grossvater, und Woldemar, von ihm es auch nur ein Geburtsdatum. 1911

    Die beiden lebten auf Khutor Keller (Kellergut ) und wurden von den Bolschewiki zwischen 1918-1922 überfallen u. erschossen. Weiss jemand ob es Aufzeichnungen zu diesen Taten gibt? Es wurden wohl alle ( es war ein großes Gut mit vielen Menschen die dort lebten u arbeiteten) die sich gerade dort befanden getötet o verschleppt. Ich würde gerne erfahren wann genau bzw. in welchem Jahr das alles passiert ist. Mein Grossvater war ein Junge, hatte sich entweder versteckt o er war gerade an einem anderen Ort, deshalb hatte er überlebt. Er ist aber auch jung gestorben, er wurde 1932 erschossen. Gibt es Aufzeichnungen darüber, wenn ja wo finde ich diese? Ich habe mal gesehen, dass zu dieser Zeit so etwas erfasst wurde, Das Jahr 1932 ist eine Vermutung, das wurde so erzahlt.

    vielen Dank vorab!

  • OstapBender
    Erfahrener Benutzer
    • 26.04.2014
    • 133

    #2
    Hallo lypo ,

    Chutor Keller oder Chutor Sokolowo ist derselbe Ort. Dieser Ort hat auch einen offiziellen deutschen Namen gehabt. Kellerhausen.
    Ausgehend von ihren vorherigen Posts, sind ihre Vorfahren lutherisch gewesen. Die Kirchenbücher der evangelisch-lutherischen Kirche in Südrussland (heute vor allem Ukraine) sind, leider, nicht alle erhalten geblieben. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Kirchengemeinden in der Region, aber grundsätzlich gibt es Kirchenbücher von 1833-1885 und 1899-1916. Den Geburtseitrag ihrer Urgroßmutter zu finden ist daher schwierig.


    Dieses müsste in der Heiratsurkunde stehen, nicht in einem Kirchenbuch.“ Diese Aussage ist etwas falsch, denn die Heiratseinträge waren in den Kirchenbüchern. Meines Wissens gab es keine Heiratsurkunden als solche. Nur wenn man das für irgendwas brauchte, konnte man an die Kirchengemeinde wenden. Korrigiert mich, wen ich mich irre.
    Dazu muss man wissen, dass es zwei Exemplare von den Kirchenbüchern gab. Original blieb immer in der Kirche. Kopien wurden nach St. Petersburg an das zentrale Konsistorium geschickt. Bei den Geburts/Taufeinträgen gab es kaum Unterschiede, die wurden fast eins zu eins übernommen. Bei den Einträgen der Trauungen gab es dagegen große Unterschiede. Bei den Originalen hat man viele relevante Informationen eingetragen: unter anderem Alter/Geburtsdatum oder auch nur Geburtsjahr, Geburtsort, Beruf, Infos zu den Eltern. Kopien beinhalten, in meisten Fällen nur den Vor- und Nachnamen des Brautpaares.
    Die meisten Kirchenbücher, die erhalten geblieben sind, sind Kopien. Viele sind während der russischen Revolution von den Bolschewiken vernichtet worden, auch während des 2. Weltkrieges ist vieles verschollen…

    Krim - Bechthold, Seibel, Littau, Reimchen, Reusswig, Schwarz, Tibelius, Schaubert, Gudi, Laukart
    Wolga, Balzer - Röhrig, Roth

    Kommentar

    • OstapBender
      Erfahrener Benutzer
      • 26.04.2014
      • 133

      #3
      Das ist die Übersetzung von der russischen Wikipedia Version:


      In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in diesem Gebiet von einem gebürtigen Deutschen namens Ivan Karlovich Keller eine Kolonie gegründet (Anmerkung: Die Kellers in der männlichen Linie hatten die Eigenart, das nächste Kind Ivan oder Karl zu nennen, so dass die Namen und Vatersnamen entweder Ivan Karlovich oder Karl Ivanovich lauteten. Dieser Iwan Karlowitsch, der den Hof Keller gründete, war der Älteste in der Familie Keller, und in seiner Nähe lebten auch sein Sohn Karl Iwanowitsch und sein Enkel Iwan Karlowitsch).

      Als Arbeitskräfte wurden einheimische Bauern eingesetzt, für die Wohnbaracken gebaut wurden. Die Haupttätigkeit war Ackerbau und Viehzucht. Bis 1917 errichteten die Nachkommen der Kolonisten Baracken für bis zu 300 Personen, Ställe und Kuhställe, einen Teich mit einem Ruderbecken, das mit importiertem Muschelkalk ausgekleidet war, und vier Gebäude für die Familie Keller. Zur gleichen Zeit wurde auch die Familiengruft gegründet.

      Nach der Revolution von 1917, als die Kommunisten an die Macht kamen, wurden die Kolonisten verhaftet und auf der Stelle erschossen. (Anm.: Nach Aussagen von Erben und Primärquellen überlebender Kolonisten handelte es sich bei den wahren Mördern der Kolonisten um Banditen, die mit den Bediensteten des Hauses der Familie Keller unter einer Decke steckten. Sie schlichen sich durch die Hintertür ins Haus, stiegen in die Wohnräume und schossen durch die Türen in Menschenhöhe auf fast die gesamte Familie Keller, bis auf ein 10 Monate altes Mädchen, das in seinem Kinderbett lag und so vor den Kugeln gerettet wurde. Der Name des Mädchens bleibt unbekannt. Überlebt hat auch der junge Ivan Keller, der Enkel des Gründers der Keller-Farm, da er sehr pferdebegeistert war und seine Tage in den Ställen verbrachte).

      Die Familiengruft wurde geplündert und zerstört.

      Zwei der vier Herrenhäuser wurden für die Lagerung von Hausrat und Lebensmitteln genutzt. Die übrigen wurden in der Nachkriegszeit zu einer Grundschule und einem Kindergarten umgebaut.

      Übersetzt mit deepl
      Krim - Bechthold, Seibel, Littau, Reimchen, Reusswig, Schwarz, Tibelius, Schaubert, Gudi, Laukart
      Wolga, Balzer - Röhrig, Roth

      Kommentar

      • lypo
        Benutzer
        • 23.02.2025
        • 12

        #4
        Hallo OstapBender, herzlichen Dank für all das. Es ist soo unglaublich traurig das jetzt so hier lesen. Viele Puzzleteile kommen jetzt zusammen. Und ja, mein Grossvater Karl hatte überlebt, er war dann wahrscheinlich im Pferdestall. ich kannte die russischen Namen nicht, das hat man mir nicht erzählt, ich spreche kein Russisch. Ich habe dieses Bild hier, das war wohl das Gut.
        Zu den Kirchenbüchern: dann handelt es sich sind wohl Kopien (dort stehen nur die Namen und das Jahr der Heirat bzw. Geburtsdatum u. Paten) denn die Einträge die ich bekommen habe, sind unvollständig.
        Angehängte Dateien

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