Suche nach dem Vater meines Urgroßvaters

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  • Tomkoga
    Neuer Benutzer
    • 29.04.2016
    • 3

    Suche nach dem Vater meines Urgroßvaters

    Hallo liebe Forengemeinde,
    mein Name ist T. Peters und ich stelle meine Frage hier, da ich mit der Suche im allgemeinem Internet nicht mehr weiter komme.
    Die Suche nach dem Kirchenbuch aus derzeit/Region war erfolglos.
    Es geht um die Herkunft meines Großvaters.
    Name: Johann Peters
    Geboren: 17.03.1902
    Geburtsort: Jusowka gouvernement Jekaterinoslaw
    Mutter: Jenny Peters

    Unser Familienmysterium dreht sich um den Vater meines Großvaters.
    Meine Urgroßmutter Jenny Peters war eine Lehrerin aus England und lebte ca. 6 Jahre am Russischen Hof. Die Vermutung meiner Familie ist, dass Johann´s Vater der Romanows abstamme. Gestützt wird die Legende durch Aussagen zu Lebzeiten meines Großvaters selbst. Er saß mit ca. 3 Jahren auf dem Schoß eines Mannes, dessen „Jacke“ voller Orden war. Jenny Peters musste ca. 1906 den Hof verlassen und wurde im Oderbruch/Polen sesshaft.
    Was für Möglichkeiten habe ich, diese vage Vermutungen zu ergründen?
    Vielen Dank im voraus!
    T. Peters
    Zuletzt geändert von Tomkoga; 29.04.2016, 18:42.
  • Kleeschen
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2014
    • 1655

    #2
    Hallo,

    die Stadt Donezk auf der Krim hieß bis 1924 Jusowka, eine Stadt ist Donezk aber erst seit 1917.
    Laut meinen Unterlagen gehörten die evangelischen Einwohner von Jusowka zum ev.-luth. Kirchspiel Ludwigsthal.

    Welcher Religion gehörte Johann Peters an? Wenn Jenny Peters aus England stammt, war sie höchstwahrscheinlich Anglikanerin, jedoch wüsste ich nicht wo es in der Gegend eine anglikanische Kirche gab - in diesem Fall müsste jemand anderes helfen. Ich habe oft in Russland die Erfahrung gemacht, dass Calvinisten (reformierte) in das lutherische Kirchenbuch geschrieben wurde, einfach weil es keine reformierte Gemeinde in der Nähe gab. Warum nicht auch so bei der Familie Peters?

    Vom evangelisch-lutherischen Kirchspiel Ludwigsthal sind generell Kirchenbücher von vor 1885 und 1899 bis 1917 erhalten, jedoch fehlt das Kirchenbuch 1902 im mir bekannten Archiv. Ich würde empfehlen sich an das Staatsarchiv der Oblast Donezk in Konstantinowka zu wenden, die haben eventuell Sekundärquellen (z.B. Revisionslisten).

    Государственный архив Донецкой области
    пр. Ломоносова, 156
    г. Константиновка, Украина, 85102

    Email: archive_dn [at] arch.gov.ua
    Telefon: +380 (06272)2-52-05

    Ich weiß nicht, ob man dort Anfragen in englischer Sprache beantwortet, aber einen Versuch wäre es wert.
    Ansonsten hat Lora netterweise Vorlagen für Anschreiben an Archive in Russisch und Ukrainisch erstellt.

    Viel Glück!

    Schöne Grüße,
    Kleeschen
    Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
    Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
    Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
    Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
    Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
    Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

    Kommentar

    • Marina
      Erfahrener Benutzer
      • 16.03.2006
      • 832

      #3
      Hallo Tomkoga!

      Im Moment kann ich noch nichts raten, aber habe eine Frage. Wieso schreibst Du, dass Jenny im Jahre 1906 den Hof verlassen musste, wenn 1902 sie schon in Jusowka lebet?

      HG

      Marina

      Kommentar

      • Tomkoga
        Neuer Benutzer
        • 29.04.2016
        • 3

        #4
        Hallo,
        vielen Dank für die rasche und hilfreiche Antwort.
        Wir haben einen russischen Bekannten und der kann uns bestimmt ein Anschreiben aufsetzen.
        Johann ist in 1902 geboren und soll sich bis ca.1906 am Hof aufgehalten haben,
        ...so die Legende.
        Ich denke, dass es eine Legende ist, da die Region Jekaterinoslaw in der Ukraine liegt und der Hof in der Nähe von Sankt Petersburg. Die Entfernung lässt es wahrscheinlich nicht zu, dass eine schwangere Frau solch eine Reise zu der Zeit auf sich nimmt. Die Fakten sind der Geburtsort von Jenny und der von Johann anhand seiner Heiratsurkunde. Vielleicht noch die Aussage von Johann, dass er als ca. 3 Jähriger auf dem Schoß eines Beamten oder Militärangehörigen saß.

        Grüße
        Thomas

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        • Lora
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2011
          • 1511

          #5
          Die Vermutung meiner Familie ist, dass Johann´s Vater der Romanows abstamme.
          Interessant! " Kein Rauch ohne Feuer" - möchte ich sagen...
          Hallo Thomas,
          lange Zeit war es sehr typisch in den russischen Adels-Häuser, besonders Zarenfamilie betreffend, Nannys aus England zu holen. Russische Nanny blieben auf zweiter Stelle.
          Letzte Nanny hat 6 Jahre in der Zarenfamilie gelebt, von 1898 bis 1904, wurde entlassen auf Wünsch der Zarin und kehrte zurück nach England. Sie hieß Margareth Egger. Seit dem wurden nur russische Nannys eingestellt.
          Unterrichtet wurden Romanows-Nachkommen ab 7-8 Lebensjahr.
          Es ist egal, ob Jenny als Lehrerin oder als Nanny gearbeitet hat, falls sie bei irgendeinem Familienzweig Romanows lebte- würde sie auffindbar sein. Nun welches Archiv in Sankt-Petersburg Du anschreiben kannst....
          Ich denke, hier kann Marina Dich doch besser beraten.
          Geburtseintrag Deines Urgroßvaters zu finden, natürlich wäre Prima- Kleeschen hat bereits alles gesagt dazu.
          Habt Ihr nach Jennys Spur in England gesucht?
          "Der Akzent unserer Heimat behalten wir in unserem Geist und in unserem Herzen wie in unserer Sprache".
          La Rochefoucauld

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          • Kleeschen
            Erfahrener Benutzer
            • 01.03.2014
            • 1655

            #6
            Hallo Thomas,

            Zitat von Tomkoga Beitrag anzeigen
            Ich denke, dass es eine Legende ist, da die Region Jekaterinoslaw in der Ukraine liegt und der Hof in der Nähe von Sankt Petersburg. Die Entfernung lässt es wahrscheinlich nicht zu, dass eine schwangere Frau solch eine Reise zu der Zeit auf sich nimmt.
            Die Ukraine gehörte damals zum Russischen Zarenreich. Ekaterinoslaw war eine einflussreiche Stadt zu der Zeit, warum sollte sich kein Adliger dort aufgehalten haben? Natürlich sind solche "Überlieferungen" mit Vorsicht zu genießen, viele Familien bereichern sich mit falschen Geschichten.

            Dem russischen Bekannten würde ich nochmals nahelegen in dem Schreiben den Begriff "ревизская сказка" (deut. Revisionsliste) zu nennen. Es gab 1897 im gesamten Russischen Zarenreich eine Volkszählung (bzw. Revisionsliste), hier könnte Jenny bereits vorkommen. Eventuell gibt es hier eine Möglichkeit etwas zu finden. Ansonsten nochmals gezielt nach anglikanischen oder evangelischen Kirchenbüchern fragen! Die mir bekannten Kirchenbücher befinden sich nicht in Donezk, dort könnte ja eine Abschrift o.ä. gelandet sein. Ich habe aber bereits festgestellt, dass meine Listen teilweise unvollständig sind, so ist bei mir ein Kirchenbuch von 1916 in die Quere gekommen, das in meiner Liste nicht vorkam. Ich werde das nochmals prüfen, mache aber keine große Hoffnungen. Das Kirchenbuch fehlt im mir bekannten Archiv, da ist auch kein Fehler unterlaufen. Da das Kind unehelich geboren wurde, könnte die Eintragung erst 1903 vorgenommen worden sein, oder allgemein erst später. Laut meiner Liste hat der Pfarrer in Ludwigsthal 77 Orte bedient, es könnte gedauert haben, bis er in Jusowka angekommen ist und die Geburt ins Kirchenbuch übernommen hat. Somit steht die Chance nicht schlecht, dass Johann Peters im Kirchenbuch 1903 steht. Auch hier könnte man sich also an ein weiteres Archiv wenden. Das Archiv nimmt bei Negativantworten kein Geld, schleift aber sehr mit den Bezahlungen. Ich habe dort einmal eine Anfrage gestellt, bekam sogar die Antwort dass man den Eintrag gefunden habe, habe aber danach nie wieder was von denen gehört.

            Der Hinweis von Lora ist nicht außer Acht zu lassen! Jedoch könnte Jenny sich in Russland niedergelassen haben, oder später bei einer bürgerlichen Familie gearbeitet haben. Und sollte sie tatsächlich von einem Familienmitglied der Romanows ein Kind erwarten, so wird man sie nicht gnadenlos nach England zurückgeschickt haben.
            Ich glaube mal gehört zu haben, dass das RGIA in St. Petersburg (Российский государственный исторический архив (РГИА)) Dokumente der Zarenfamilie aufbewahrt, vielleicht auch dorthin mal eine Anfrage schicken?

            Российский государственный исторический архив (РГИА)
            Заневский проспект, 36
            190000 Санкт-Петербург, Россия

            Viele Grüße,
            Kleeschen
            Zuletzt geändert von Kleeschen; 01.05.2016, 12:30. Grund: Ergänzung bzgl. des Kirchenbuches 1902.
            Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
            Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
            Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
            Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
            Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
            Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

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            • Tomkoga
              Neuer Benutzer
              • 29.04.2016
              • 3

              #7
              Hallo,
              vielen vielen Dank für die Hinweise.
              Damit hätte ich nicht gerechnet.
              Ich bin 42 und mein Vater mit seinen 82(der Sohn von Johann) schon sehr krank.
              Eure Infos gebe ich meiner Mutter, da sie alle Informationen zusammenträgt.
              ich hab es immer belächelt wenn meine Tanten zu den Familienfeiern davon anfingen. (Stichwort: ...bereichern). Inzwischen finde ich es Interessant, da auch die Erzählungen meines Vaters (Krieg, Jugend, West-Berlin unter dem Marschal-Plan) irgendwann weg sein dürften.
              Jenny Peters soll eine Schwester gehabt haben, die dann Nach Hamburg ging. Mehr gibt es dazu nicht. Aber auch diesem "Zweig" werden wir nachgehen.

              Viele Grüße
              Thomas

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