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  • Pommes
    Benutzer
    • 10.11.2011
    • 56

    #16
    Tonart und Desinformation

    Werter ( erfahrener ) Benutzer MERLE,

    Eindrücke kann man haben, so viel man will und sie mögen enstehen, wie sie wollen.
    Aber öffentlich den Eindruck zu vermitteln, dass alles was vorhanden ist, im OFB stünde, lässt bei unerfahrenen Lesern die Schlussfolgerung entstehen, dass eine weitere Suche nicht lohnt, weil der Bearbeiter des OFB ja schon alles ( was da ist ) gesichtet und verarbeitet hat.

    Diese Schlussfolgerung wäre ziemlich fatal und desinfomiert statt zu informieren.
    Ein wenig Nachdenken hätte dabei schon geholfen : ein erheblicher Teil der noch vorhandenen Unterlagen liegt in den Standesämtern in Polen und zum Teil auch im Standesamt I in Berlin bzw. im dortigen Landesarchiv und ist für die öffentliche Nutzung ( noch ) nicht bzw. nicht ohne weiteres zugänglich. Auch der Bearbeiter des OFB kann sie also nicht ( oder nicht ohne weiteres ) nutzen und weiss das auch.

    Darüber hinaus lässt ein sorgfältiger Blick auf die Datenlage des betreffenden OFB erkennen, dass in den Staatsarchiven zugängliche Unterlagen im wesentlichen nur insoweit eingearbeitet werden, als diese online verfügbar sind. Zur Zeit sind es z. B. die Register des Standesamtes Reinfeld und selbst hier ist keine Vollständigkeit zu erkennen, was keinerlei Vorwurf an den Bearbeiter des OFB darstellen soll.

    Es werden im OFB viele Quellen verarbeitet, u.a. auch viele Ahnenpässe und dergleichen Material, das ansonsten selbst in den Archiven nicht zu finden ist. Dadurch wird das OFB besonders wertvoll. Aber bislang wird relativ wenig Material aus den Staatsarchiven eingearbeitet.
    Der Bearbeiter des OFB sitzt also kaum in den Archiven, um sich neues Material zu holen. Auch das soll kein Vorwurf sein, der Bearbeiter hat auch so schon reichlich mit dem OFB zu tun. Es ist nur ein Bearbeiter und der arbeitet in seiner Freizeit an dem OFB. Wie viele Wochen und Monate im Jahr sollte er denn in Köslin und Berlin, in Greifswald und Leipzig in den Archiven sitzen ? Wer jemals massenhaft Daten, die miteinander verbunden sind, was für genealogischen Daten ja grundsätzlich gilt, in eine Datenbank eingearbeitet hat, weiss wovon ich rede.

    Wenn man auch nur halbwegs den noch vorhandenen Bestand aus den polnischen und deutschen Staatsarchiven kennt, wäre klar, dass ein einzelner Bearbeiter eines OFB mit dem Anspruch einer Vollständigkeit völlig überfordert wäre. Man denke nur einmal an den Anspruch den gesamten vorhanden Bestand des Standesamtes der Stadt Schivelbein einarbeiten zu wollen. Das wären pro Jahrgang etwa rund 500 Einträge aus Geburts- , Heirats - und Sterberegistern. Allein diese Einträge gingen in die Zehntausende.

    Wenn bei einem Leser des OFB der Eindruck einer Vollständigkeit ensteht, dann hat er entweder sehr geringe Kenntnisse über den vorhandenen Bestand an Unterlagen, oder er weiss nicht was es heisst, auch nur Teile dieses Bestandes in eine Datenbank einzupflegen.

    Ich denke aber, von einen erfahrenen Nutzer kann man schon erwarten, dass er seine Eindrücke kritisch prüft, bevor er sie öffentlich macht, oder sie zumindest mit grösserer Vorsicht formuliert, wenn er sie veröffentlicht.

    Natürlich können einem dabei Fehler unterlaufen. Aber dann sollte man auch nicht so empfindlich sein, wenn diese wieder geradegebogen werden.


    Pommes

    Kommentar

    • Merle
      Erfahrener Benutzer
      • 27.07.2008
      • 1317

      #17
      Zitat von Pommes Beitrag anzeigen
      Man denke nur einmal an den Anspruch den gesamten vorhanden Bestand des Standesamtes der Stadt Schivelbein einarbeiten zu wollen. Das wären pro Jahrgang etwa rund 500 Einträge aus Geburts- , Heirats - und Sterberegistern. Allein diese Einträge gingen in die Zehntausende.
      Hallo Pommes,

      das ist ja wunderbar, dass es offenbar noch große Bestände an Standesamtsunterlagen der Stadt Schivelbein gibt, die bisher nicht in der Datenbank eingearbeitet wurden. Ich habe mich bis jetzt an der Aussage von Dieter Schimmelpfennig orientiert, der schreibt: "Basis der Datenbank sind Verkartungen der erhaltenen Kirchenbücher und Standesamtsregister des Kreises." Dies habe ich so verstanden, als hätte er alle vorhandenen (durch Kriegseinwirkung lückenhaften) Kirchenbücher und Standesamtsregister aufgenommen. Mein "alles, was noch da ist" bezog sich ja auch eindeutig auf Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen.

      Zitat von Pommes Beitrag anzeigen
      Aber öffentlich den Eindruck zu vermitteln, dass alles was vorhanden ist, im OFB stünde, lässt bei unerfahrenen Lesern die Schlussfolgerung entstehen, dass eine weitere Suche nicht lohnt, weil der Bearbeiter des OFB ja schon alles ( was da ist ) gesichtet und verarbeitet hat.
      Entschuldige bitte, aber genau das war mein Eindruck und auch meine Schlussfolgerung, was Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen betrifft.

      Zitat von Pommes Beitrag anzeigen
      Ich denke aber, von einen erfahrenen Nutzer kann man schon erwarten, dass er seine Eindrücke kritisch prüft, bevor er sie öffentlich macht, oder sie zumindest mit grösserer Vorsicht formuliert, wenn er sie veröffentlicht.
      Ich bin zwar ein erfahrener Nutzer, aber das heißt doch nicht, dass ich für alles auch ein Experte bin oder dass ich mich überall so hineinvertiefen muss, dass ich einer werde. Meine Schwerpunkte liegen nicht in Schivelbein, nicht einmal in Pommern. Trotzdem werde ich doch auf Expertenseiten hinweisen dürfen wie GenWiki oder in diesem Fall das OFB.

      Ich habe auf die Seite verlinkt und ich gehe davon aus, dass der Nutzer, der dorthin klickt, sich die dortigen Infos auch durchliest. Spätestens dann wird er oder sie einen eigenen Eindruck bekommen, wenn denn meiner falsch ist.

      Vielleicht solltest Du Herrn Schimmelpfennig deshalb auch den Hinweis geben, dass er seine Formulierung auf der OFB-Seite ändert, denn ich will nicht ausschließen, dass auch andere das so verstehen, wie ich es getan habe.

      Wie gesagt, ich finde es großartig, dass es offenbar noch viele, nicht verkartete Standesamtsunterlagen gibt und es wäre sehr hilfreich, eine genaue Aufstellung zu haben, in welchem Archiv sich die erwähnten Zehntausende von Einträgen, also die Standesamtsunterlagen der Stadt Schivelbein befinden.

      Auch sollte man dies dringend auf der GenWiki-Seite ergänzen, die für viele unerfahrene und auch erfahrene Leser einer der ersten Anlaufstellen ist.

      Gruß
      merle

      Kommentar

      • Pommes
        Benutzer
        • 10.11.2011
        • 56

        #18
        Hallo Merle,


        gegen das Verweise oder Verlinken auf Pommern - Webseiten auch durch einen Nicht - Spezialisten für Pommern spricht spricht durchaus nichts. Nur sollte ein Nicht - Spezialist gerade dann Eindrücke, die er bei dem Besuch derartiger Webseiten erhält, auch als solche, d. h. subjektive Einschätzungen, in seinen Kommentaren kenntlich machen bzw. einen Vorbehalt formulieren ( " nach meiner Einschätzung " ) und sie nicht wie Tatsachenbehauptungen ( " hat alles was da ist verarbeit " ) darstellen. Es ist letzteres was ich kritisiert habe.

        Eine derartige Einschätzung bringt allerdings immer noch eine gewisse Naivität gegenüber den Anforderungen einer Vollständigkeit von OFB zum Ausdruck, denn die Anforderungen wären bei OFB aus anderen Gebieten als Pommern grundsätzlich keine anderen.
        Wer sich die historische Familiendatenbank auch nur ein wenig genauer ansieht, wird auf die Rubrik " Letzte Änderungen " stossen und beim Anklicken des entsprechenden Links feststellen, dass es in letzter Zeit umfangreiche Updates zur Datenbank gegeben hat. Im wesentlichen begründet durch die seit geraumer Zeit online verfügbaren Standesamtsregister, was die Quellenangaben auf der Seite auch deutlich machen.
        Die beständigen Updates und ein zwangsläufig statischer Vollständigkeitsanspruch zu einem bestimmte Zeitpunkt sind ein Widerspruch in sich.
        Schon deshalb ist mir unverständlich, wie man SCHIMMELPFENNIGs Statement über die Basis seiner Datenverarbeitung auf seiner Webseite derart missverstehen kann.
        Dieter SCHIMMELPFENNIG ist ein sehr erfahrener Mann, der weiss, was er kennt und damit auch ( das geht einher ) vor allem was er noch nicht kennt bzw. noch nicht verarbeitet hat und zum Teil auch gar nicht verarbeiten kann.
        Das gilt für fast jedes OFB und ist keine Besonderheit für Pommern. Auch in anderen Gebieten sind zu. B. neuere Standesamtsregister aus Gründen des Datenschutzes zeitweise gesperrt.
        Ich glaube deshalb auch nicht, dass man Dieter SCHIMMELPFENNIG die Änderung seines Statements auf seiner Webseite anraten sollte.

        Warum es mir geht, möchte ich an einem anderen Beispiel aus diesem Forum deutlich machen. Auf der ersten Seite dieses Forums steht noch ein Beitrag zu einem von den Mormonen neu veröffentlichten Kirchenbuch der Stadt Labes.
        Ein " erfahrener " Teilnehmer dieses Forums meinte die Mitleser in diesem Zusammenhang darüber informieren zu müssen, dass es sich dabei um ein katholisches Kirchenbuch handelt. Eine Tatsachenbehauptung, die nachweislich falsch ist.
        Es wäre besser gewesen, er hätte uns berichtet, dass die Mormonen behaupten, dass es sich um ein katholisches Kirchenbuch handele, er dies selber aber noch nicht überprüft habe. Eine solche Formulierung lässt immerhin die Möglichkeit einer Fehlbehauptung seitens der Mormonen offen.
        Jeder erfahrene Genealoge weiss, dass man Angaben der Mormonen bzw. der mit ihnen verbundenen Genealogieseite ancestry.com mit Vorsicht geniessen sollte. Es wird dort neben brauchbaren Sachen leider auch eine Menge Müll produziert.

        Als die Meldung über ein neues vermeintlich katholisches Kirchenbuch in einer Pommern - Mailing - Liste auftauchte, wurde die Behauptung der Mormonen innerhalb von 15 Minuten durch einige wenige Listenteilnehmer noch kurz vor Mitternacht " zerpflückt ".
        Es hat vermutlich seit der Reformation nie eine katholische Kirche in Labes gegeben ! Die Labeser Katholiken haben zumindest zeitweise ihre Kinder in Schivelbein taufen lassen. Dort gab es eine katholische Gemeinde.
        Nach kurzer Einsichtnahme in das Buch war auch schnell klar, dass es kein katholischen Buch sein konnte. Zudem war das Buch als evangelisches Kirchenbuch von Labes in der Auflistung des Historikers Martin WEHRMANN ( 1861 - 1937 ) über den Bestand an historischen Kirchenbüchern in Hinterpommern mit genau der Zeitspanne des von den Mormonen veröffentlichen Buches aufgelistet.

        Wenn man sich das Buch also selbst nicht angesehen hat und als erfahrener Forumsteilnehmer eine ( falsche ) Behauptung der Mormonen als Tatsachenbehauptung ins Forum stellt, sehe ich darin ein massives Problem. Ein weniger erfahrener Leser wird die Behauptung für bare Münze nehmen und das Buch " abhaken " ( " meine Vorfahren waren alle evangelisch " ) und damit ignorieren.

        Da hilft dann auch kein Verweis auf den Link, anhand dessen sich die Leser ja selbst informieren und ein Urteil bilden könnten.
        Wenn erfahrene Teilnehmer kommentieren, geben sie anderen Orientierung ( wozu sonst kommentieren sie denn ? ).
        Wenn man alles auf die Links schiebt, bräuchte man auch nichts zu kommentieren und könnte es bei den reinen Links belassen, schliesslich kann sich ja jeder selbst ein Bild machen. Ich halte diese Ausrede für eine Augenwischerei.


        Nun noch zu den grossen Mengen an Unterlagen beispielsweise aus dem Kreis Schivelbein, die hier offenbar Überraschung ausgelöst haben.

        Wenn ich bei Google beispielsweise die Begriffe " Standesamtsregister Bestand Schivelbein " angebe, dann wird als zweiter Treffer die Webseite von Dieter SCHIMMELPFENNIG aufgeführt. Der entsprechende Link führt zu der Unterseite, auf der SCHIMMELPFENNIG zum Beispiel für die Stadt Schivelbein sorgfältig alle in den Staatsarchiven und den Standesämtern noch vorhandenen Bücher auflistet. Es handelt sich dabei um einen Bestand, der den Zeitraum von Ende 1874 bis ( mit einigen Lücken ) Ende der 1930er Jahre abdeckt. Grob geschätzt : ca. 30.000 Urkunden.

        SCHIMMELPFENNIG macht dies prinzipiell auch für alle anderen Standorte der Kirchenbücher und Standesämter des Kreises. Er führt dabei auch die Bestände des Standesamtes I in Berlin auf. Letztere möglicherweise nicht ganz vollständig, zumindest bei dem Ort Rarfin ist mir bei einer stichprobenartigen Prüfung eine kleine Lücke aufgefallen.

        Was ich damit sagen will : das Wissen über den Bestand der heute noch verfügbaren Unterlagen ist durchaus kein " Geheimwissen " einiger Pommern - Gurus, sondern erschliesst sich jedem, der in der Lage ist, Google zu nutzen.

        Wer dies einmal getan hat, wird bezüglich der Idee der Vollständigkeit von OFB zu einer recht realistischen Einschätzung kommen.
        Es ist also eine Menge vorhanden und es gibt auch in der Zukunft viel zu tun, nicht nur für Dieter SCHIMMELPFENNIG.

        Gruss

        Pommes

        Kommentar

        • Halbpommer
          Benutzer
          • 20.01.2014
          • 44

          #19
          Herr Schimmelpfennig arbeitet in die OFBs auch viele Angaben von Angehörigen ein. Bin darauf zufällig gestern gestoßen. Da waren Angaben durch einen Cousin und eine Cousine ergänzt worden.
          Das Standesamt Schivelbein ist im März 1945 aufgrund unsinnigen militärischen Widerstandes durch Panzer beschossen worden und vieles ist dabei verbrannt. Ein Großonkel hat die Ruine gesehen und hat dies gegenüber einem Amtsgericht schriftlich bestätigt (Erbsache).

          An den Threadersteller:
          Bei einem Großonkel und einer Großtante waren Radünz Paten (Geburten um 1905). Eine Käthe Radünz war mit einer anderen Großtante auch nach der Vertreibung 1946 befreundet. Wahrscheinlich sind sie mit ihnen Richtung Schleswig-Holstein vertrieben worden. Lübeck und Kiel waren zwischenzeitlich die Wohnorte meiner vertriebenen Vorfahren und meiner Mutter.
          Bei Fragen bitte PN.

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