Suche ein "Gut Scharnow" in Ostpreußen evtl. Kreis Mohrungen (aber nicht sicher). Soll auch ein königliches Dorf gewesen sein. Was ist das bitte? Bin über alle Infos dankbar.
mezi
Diese Angabe haben Sie von jemandem erhalten, der lediglich einen flüchtigen Blick in die „Topographie von Ostpreußen“ vom Jahre 1785 geworfen hat.
Die fragliche „Topographie“ sowie „Müllers Großes Deutsches Ortsbuch“, 7. Auflage, Wuppertal-Barmen 1938, weisen folgende Ortschaften aus:
SCHARNAU - 1785: ein „königliches Dorf“ mit einer Kirche nebst einer unweit dem Dorfe gelegenen kölmischen Mühle im landrätlichen Kreis Neidenburg, Bezirk Soldau – 1938: eine Landgemeinde im Kreis Neidenburg, 1933: 798 Einwohner, Standesamtsbezirk: Scharnau
SCHARNOWEN – 1785: ein „eingegangenes unbekanntes königliches Dorf“ im landrätlichen Kreis Neidenburg, Bezirk Mensgut – 1938: wohl identisch mit dem gleichnamigen Gut im Kreis Ortelsburg, 1933: 8 Einwohner.
Die Angabe „königliches Dorf“ verdeutlicht, daß das Dorf keiner Privatperson, sondern dem preußischen Staat gehörte.
Hallo Herr v.Roy,
vielen Dank für Ihre Hinweise. Habe jetzt 2x Scharnau zusätzlich gefunden: mal zwischen Neidenburg und Soldau sowie als Czarnowo in Westpreußen. Sowie ebenfalls als Ortsteil von Miswalde. Mein Ururgroßvater August Heinrich Schadomsky ist unehelich 1825 in Miswalde geboren, seine Mutter soll von einem "könglichen Gut" Scharnow stammen. Gibt es außer wahrscheinlich nicht mehr vorhandenen Kirchenbüchern noch andere Möglichkeiten, die Familie zu finden (es gibt noch ein paar Schadomskys, die dort getauft wurden). Da Sie sich ja auskennen und ich noch neu in der Ahnenforschung haben Sie vielleicht noch ein paar Tipps für mich. Herzlichen Dank und Grüße aus Ostwestfalen
M.Cramme
die von Ihnen genannte Ortschaft SCHARNAU zwischen Neidenburg und Soldau hatte ich bereits oben näher bezeichnet. - Bei der Siedlung SCHARNAU bei Miswalde muß es sich um einen jüngeren Ort handeln, da er auf der amtlichen Landesaufnahme von 1796 noch nicht ausgewiesen wird.
Wie Sie wohl bereits festgestellt haben, befinden sich die Kirchenbücher von Miswalde weder in den Beständen des Evangelischen Zentralarchivs (EZA) in Berlin-Kreuzberg noch in denjenigen des Sächsischen Staatsarchivs Leipzig (vormals: Deutsche Zentralstelle für Genealogie Leipzig). Einen gewissen Ersatz für die nicht mehr vorhandenen Kirchenbücher könnte vielleicht Irma Grünkes Werk „Das Kirchspiel Miswalde, Kreis Mohrungen“ darstellen, das die Mormonen verfilmten (vgl. http://www.familysearch.org/Eng/Libr...&columns=*,0,0 ). Das Buch kann auch im Wege der Fernleihe über die eigene Stadtbücherei ausgeliehen werden.
Kommentar