Gebe Auskunft aus den Büchern "Erbhuldigungsakten von Preußen" (1525-1737)

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  • Hans Grimm
    Erfahrener Benutzer
    • 22.07.2012
    • 492

    Gebe Auskunft aus den Büchern "Erbhuldigungsakten von Preußen" (1525-1737)

    Liebe Mitglieder,

    recht lange betreibe ich nun schon Familienforschung in Westpreußen und bin dennoch erst vor kurzer Zeit auf eine sehr interessante Quelle gestoßen: Die sog. Erbhuldigungsakten.
    Diese mir bisher unbekannten Unterlagen geben Auskunft zu den Personen, welche einem neuen Herrscher in oder von Preußen, die Treue geschworen (gehuldigt) haben - vereinfacht ausgedrückt. Hierbei ist zu beachten, dass bei Weitem nicht alle Einwohner Preußens, egal ob Bürger oder nicht, diesen Eid leisten mussten. Es handelt sich vielmehr um einen eng begrenzten Kreis, der hierzu verpflichtet war, also etwa Adelige, Dorfschulzen und Angehörige bestimmter Berufsgruppen. Hierzu wurden auf Erlass des Herrschers die ausgewählten Personen entweder nach Königsberg oder aber zum zuständigen "Amt" zitiert, um dort den Eid abzulegen.

    Der Verfasser der drei Bände, in welchen die Huldenden aus den Originalakten erfasst wurden, Hans Heinz Diehlmann, führt hierzu Folgendes aus: "Die Akten beziehen sich im Wesentlichen auf die Huldigung der Stände und enthalten vor allem umfangreiche Namenlisten von Personen, die huldigen müssen, gehuldigt haben, oder deren Huldigung noch aussteht. Man kann deshalb den Inhalt des Bestandes als Erbhuldigungsakten bezeichnen, obwohl dieser Ausdruck in den Akten relativ spät, erstmalig bei Faszikel 24 gebraucht wird. Man versteht unter Huldigung, wofür gelegentlich auch der lateinische, im Sinn gleichbedeutende Ausdruck Homagium steht, in erster Linie das Schwören des Treueides (Homagialeides) gegenüber dem Lehnsherrn und unter Erbhuldigung das Schwören dieses Treueides gegenüber einem neuen Lehnsherrn, der das Erbe eines früheren antritt. [...] Der Personenkreis, der in den Listen erfaßt wird, ist begrenzt. Es werden nur diejenigen Personen genannt, die selbst (Adel, Freie, Schulze, Krüger) oder deren Gemeinwesen (Städte) eine Verschreibung, einen Brief, eine Handfeste oder ein Privileg haben. Es werden also nur Personen genannt, die in irgendeinem Rechtsverhältnis zum Lehnsherrn stehen."

    Inwiefern sind diese Listen nun interessant für die Familienforschung? Die Akten liefern Informationen zu Personen, welche zur jeweiligen Zeit in Preußen gelebt haben und zwar unabhängig von der jeweiligen Kirchenbuch-Quellenlage. Auch reicht die Erfassung der Huldenden zeitlich weit zurück, sodass die Akten eine sehr interessante und wertvolle Quelle in diesem Zeitfenster darstellen. Im Allgemeinen wird der Vor- und Nachname der Person, sein Wohnort sowie Ort und Datum der Huldigung angegeben, sehr selten der Beruf.
    Am Ende eines jeden der drei Bände hat der Verfasser jeweils ein Personen- und Ortsregister angehängt, sodass ich anhand dieser Register Auskünfte erteilen kann. Da die Register sehr umfangreich sind, konnte ich diese hier leider nicht einfügen.

    Sofern also Interesse besteht, kann ich gerne nach Informationen von Personen aus West- und Ostpreußen suchen. Bitte hierzu den vollständigen Namen angeben (auch Schreibvarianten), den Wohnort und ggf. den relevanten Suchzeitraum.
    Zuletzt geändert von Hans Grimm; 31.03.2025, 17:40.
    Mit besten Grüßen

    Hans


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  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4487

    #2
    Hallo Hans,

    Steht in deinen Büchern was zum Namen Heimann/Heymann? Die Heymann die ich bisher (bis 1888) habe, kamen aus Braunsberg/Ostpreußen. Möglich das sie schon immer von dort kamen.
    Vielen Dank im voraus
    LG Silke
    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

    Kommentar

    • Hans Grimm
      Erfahrener Benutzer
      • 22.07.2012
      • 492

      #3
      Hallo Silke,

      Folgendes konnte ich finden:

      - am 11. Januar 1642 huldigten Jochim Heydeman zu Schwerplen und Merten Heydeman in Königsberg,
      - am 24. August 1663 huldigte der Angehörige der Bürgerschafft Merten Heydeman auf dem Amt in Fischhausen,
      - am 18. Oktober 1663 huldigte der Cöllmer Joachim Heidemann in Königsberg,
      - am 18. Oktober 1663 huldigte Christoff Heydeman auf dem Amt in Tilsit,
      - am 23. Mai 1690 huldigte Christoff Heidman auf dem Amt in Tilsit,
      - am 23. Mai 1690 huldigte Friederich Heidmann aus dem Dorf Ziegelbergk auf dem Amt in Tilsit,
      - am 23. Mai 1690 huldigte Joachim Heydman zu Eßeruppen in Königsberg,
      - am 22. Oktober 1714 huldigte Jacob Heydman aus Creutzburg auf dem Amt in Brandenburg.

      Ich hoffe, dass ich dir damit behilflich sein konnte.
      Mit besten Grüßen

      Hans


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      Kommentar

      • AllaDann
        Erfahrener Benutzer
        • 12.01.2017
        • 134

        #4
        Hallo Hans,

        vielen Dank für dein Angebot!

        Könntest Du bitte mal nachschauen, ob Du etwas zum Namen Pancratius/Pancratz/Pankratz findest? Bisher bekannte relevante Orte sind Preußisch Stargard und Danzig.

        Vielen Dank im Voraus!

        Grüße
        Andreas

        Kommentar

        • Hans Grimm
          Erfahrener Benutzer
          • 22.07.2012
          • 492

          #5
          Hallo Andreas,

          zu deinen FN konnte ich leider nicht viel finden:

          - am 11.01.1642 huldigte Johan Pancritius Krüger zum Lencken (Amt Ragnit) in Königsberg,
          - am 18.10.1663 huldigte Johann Pancritius in Königsberg,
          - am 15.10.1714 huldigte Hanß Panckratz aus Kanitzken auf dem Amt in Marienwerder.
          Mit besten Grüßen

          Hans


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          Kommentar

          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 5107

            #6
            Zitat von AllaDann Beitrag anzeigen
            Bisher bekannte relevante Orte sind Preußisch Stargard und Danzig.
            Bitte beachten: die Erbhuldingungen fanden im damaligen Herzogtum Preußen (https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Preu%C3%9Fen) statt, welches grob gesagt das spätere Ostpreußen (ohne Ermland) war, mit einem Ausstecher westlich nach Marienwerder. Orte wie Preußisch Stargard und Danzig im späteren Westpreußen (welches ab 1466 bis 1773 zu Polen und nicht zum Herzogtum [ab 1701 Königreich] Preußen gehörte) werden nicht dabei sein.

            VG

            --Carl-Henry
            Wohnort USA

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            • AllaDann
              Erfahrener Benutzer
              • 12.01.2017
              • 134

              #7
              Hallo Carl-Henry,

              hatte ich mir schon fast gedacht. Danke für das Zurechtrücken der Erwartungshaltung ;-)

              Gruß
              Andreas

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