Wie reiste man?

[Oliver74]

Hallo,

zum Stadtarchiv fällt mir noch ein, dass es auch noch Hausstandsurkunden gab, d.h. hausweise Verzeichnisse der Bewohner (im Gegensatz zur Einwohnermeldekartei, die ja personenbezogen ist). Falls Du Dich also doch zur Archivnutzung in Wuppertal durchringst, gibt es auch noch diese Möglichkeit. Ich habe über diese Möglichkeit in einer anderen Kommune sämtliche Geschwister meiner Ur-Großmutter gefunden.

Die Möglichkeit, dass die Kinder vorgeschickt wurden, überzeugt mich nicht so richtig. Auch dann müsste es ja in Elberfeld Verwandtschaft oder sehr gute Bekanntschaft gegeben haben.
Mir liegen Meldekarten aus dem Ruhrgebiet vor, da sind auch Umzüge von wenigen Tagen eingetragen. Eine Trennung zwischen Wohnort und Meldeort finde ich daher (gerade in preußischen Gebieten) noch nicht ganz stimmig. Was genau domiliziert in diesem Zusammenhang bedeutet, weiß ich aber - zugegebenrmaßen - nicht.

Da Elberfeld Industriestadt war, wird es sich insgesamt wohl um "Arbeitsmigration" handeln. Meine ostpreussische Familie kam auch um 1900 in die Bergbauregion im Ruhrgebiet.

Gruß,
Oliver74

[las0r]

Hallo Elke ....meine Grossmutter Hiess Kurbjuhn bis sie gereiratet hat und wurde in Wehlau geboren

[Marion1958]

Hallöchen,

kennst du diese Seite:

http://www.kreis-ebenrode.de/index.php?id=615

Dort ist angegeben, welche Kirchenbücher noch existieren und wo man sie findet. Vielleicht kommst du so weiter.....

Mfg
Marion

[Asphaltblume]

Falls ein Verwandter - auch angeheiratet - Beamter war, Lehrer zum Beispiel, kann er einfach von Ostpreußen ins Rheinland versetzt worden sein, schon hat man Verwandtschaft am anderen Ende des Reiches. Dafür, eines der Kinder dort unterzubringen, kann es viele Gründe gegeben haben.

Auch in anderen Berufen konnte man sich aus der Ferne bewerben (gerade bei Fach- und Führungskräften gab es auch damals schon überregional orientierte Stellenanzeigen in den Zeitungen) und dann (mit Weib und Kind) gezielt dorthin ziehen, wo man eine neue Stelle gefunden hatte.

Übrigens habe ich auch Ostpreußen im Stammbaum, die eine Zeitlang anderswo (Berlin, Magdeburg, Augsburg) gewohnt, gearbeitet und "gekindert" hatten und dann als alte Leute "zurück in die Heimat" gezogen sind, während die erwachsenen Kinder in Berlin bzw. Magdeburg blieben. Das 19. und beginnende 20. Jahrhundert war - nicht zuletzt dank der Eisenbahn - mobiler als man oft denkt.

[Gerd_AN]

Hallo Elke,
die Adresse Neviandtstr. 70 liegt in der Nähe der Neviandtstiftung. Heutzutage findet sich diese unter der Adresse Neviandtstr. 87. Deswegen bin ich eher vorsichtig mit Mutmassungen. Aber vielleicht gibt es doch irgendwie einene Zusammenhang.

In den Akten der Stadt Wuppertal findet sich z.B.
- Neviandt-Stiftung 1922-1936 (deswegen ggf. zu spät)
- Neviandt-Schule 1891-1893
- Neviandt-Stipendiat für Zöglinge an 4 höheren Unterrichtsanstalten

Auf diesen drei Karten sieht man das Neviandtstift alleine stehen (wegen Neviandtstr. 70 und 87). Vielleicht ist hier ein Zusammenhang zu suchen, den die Wuppertaler im NRW-Forum ggf. besser kennen.

Viel Glück
Gerd