Sterbeeintrag Brünn vor 1885

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  • KruemelII
    Erfahrener Benutzer
    • 06.10.2014
    • 148

    Sterbeeintrag Brünn vor 1885

    Hallo da draußen,

    ich bin auf der Suche nach dem zu Brünn verstorbenen Sergeanten Heinrich Kalefe. Laut des Hochzeitseintrags seiner Tochter muss das vor 1885 gewesen sein.
    Es sind ja viele Matriken online, aber ich kann kein Tschechisch und die Angabe ist ja nun auch nicht sehr genau.
    Habt Ihr eine Idee wo ich suchen kann?

    LG Nadine
    Liebe Grüße
    Nadine
  • assi.d
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2008
    • 2788

    #2
    Hallo Nadine,

    das sollte wohl in den Garnisonsmatrikel von Brünn stehen. Soweit ich weiß, gab es auch eine Garnisonskirche (Jesuitenkirche?).

    Gruss
    Assi

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    • KruemelII
      Erfahrener Benutzer
      • 06.10.2014
      • 148

      #3
      Hallo Assi,

      gibt es die schon online?
      Liebe Grüße
      Nadine

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      • Luino VA
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2013
        • 226

        #4
        Hallo Nadine,

        schon vorab wünsche ich Dir viel Spaß! Da Heinrich Kalefe Sergeant war, ist dafür die k.u.k. Garnisonsseelsorge zu Brünn zuständig. Die Matriken liegen im Kriegsarchiv zu Wien (oder evtl. im Vojenský ústřední archiv zu Prag oder Olmütz). Das Kriegsarchiv besitzt etwa 8000 Bände Militärmatriken in 322 Kartons. Diese Bände sind nach Regimentern, Branchen, Korps, Spitälern etc. sortiert. Du solltest also das Regiment etc. wissen. Zusätzlich ist zu beachten, dass sich die Matriken wenn überhaupt in der ersten Hauptreihe (1633-1920) befinden. K.u.k. Archivalien sind halt nicht immer einfach (s. auch das Staatsarchiv, die Reichskammer etc.). Die Sortierung ist sehr verwirrend für Laien.
        Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte.

        Grüße

        Luino VA

        Nachtrag:
        Was Dir auch helfen könnte, sind die sogenannten "Grundbuchblätter". Sie enthalten alle wichtigen persönlichen Informationen der Soldaten. Für Böhmen liegen diese Blätter bis 1865 im Kriegsarchiv zu Wien (Gesamt: 17.000 Kartons für die gesamte Monarchie 1820-1918). Ab 1865 befinden sich die Grundbuchblätter im Vojenský ústřední archiv zu Prag oder Olmütz.
        Zuletzt geändert von Luino VA; 17.01.2015, 14:03.

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        • KruemelII
          Erfahrener Benutzer
          • 06.10.2014
          • 148

          #5
          Danke Luino, das behalte ich im Hinterkopf. Werde wohl lieber erstmal mehr Infos sammeln, wenn möglich.
          Liebe Grüße
          Nadine

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          • Kasstor
            Erfahrener Benutzer
            • 09.11.2009
            • 13449

            #6
            Hallo,

            der Nachname Kalefe kann natürlich eine Abwandlung sein, aber ich finde 100mal mehr Kalafa in Tschechien und der Slowakei. Also vielleicht auch danach suchen.

            Frdl. Grüße

            Thomas
            FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

            Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

            Kommentar

            • der_suchende
              Benutzer
              • 18.01.2015
              • 82

              #7
              Zitat von Luino VA Beitrag anzeigen
              Was Dir auch helfen könnte, sind die sogenannten "Grundbuchblätter". Sie enthalten alle wichtigen persönlichen Informationen der Soldaten. Für Böhmen liegen diese Blätter bis 1865 im Kriegsarchiv zu Wien (Gesamt: 17.000 Kartons für die gesamte Monarchie 1820-1918). Ab 1865 befinden sich die Grundbuchblätter im Vojenský ústřední archiv zu Prag oder Olmütz.
              Hallo Luino;

              Du scheinst ziemlich viel Ahnung von der Sache zu haben. Von meinem Urgroßvater wird immer erzählt, dass er oft bestraft wurde, an Bäume gebunden und solche Sachen...steht das auch in den von Dir erwähnten Grundbuchblättern? Sind das einzelne Seiten ? Wie muss ich mir das vorstellen?

              Schönen Abend Peter

              Kommentar

              • Luino VA
                Erfahrener Benutzer
                • 18.06.2013
                • 226

                #8
                Hallo Peter,

                soviel kann ich Dir sagen: einzelne Strafen sind dort wohl nicht verzeichnet. Um noch einmal ausführlicher darauf einzugehen:

                Von 1740-1820 wurden die Musterlisten und Standestabellen geführt. Bitte Musterlisten nicht falsch verstehen! Es handelt sich hierbei nicht um die Eingangsuntersuchung beim Militär, sondern um (halb-)jährige Visitationen der einzelnen Truppen (Pferde etc.). Sie sind nach Regimentern etc. geführt und liegen für die gesamte Monarchie in Buchform im Kriegsarchiv zu Wien vor.

                Von 1820-1865 liegen die oben bereits erwähnten Grundbuchblätter, die Angaben zur Person und Versetzungen enthalten, im Kriegsarchiv zu Wien vor. Es gibt Namensregister, trotzdem ist es unbedingt notwendig, Regiment und Truppenteil zu wissen.

                Jetzt wird es kompliziert:
                Von 1865-1918 liegen zwei unvollständige Grundbuchblattreihen für die Gegend im Kriegsarchiv zu Wien. Es handelt sich um die Reihen Sudeten I (Geburtsjahrgänge 1865-1875) und Sudeten II (Geburtsjahrgänge 1865-1900). Diese sind aber, wie gesagt, unvollständig.

                Der Großteil der Unterlagen liegt im Vojenský ústřední archiv zu Prag oder Olmütz. Hier werden die Geburtsjahrgänge 1865-1886 verwahrt. Die Geburtsjahrgänge 1887-1900 wurden leider in den 1970er Jahren in Tyrnau zum Großteil vernichtet. Offiziersunterlagen und die Unterlagen historischer Persönlichkeiten wurden aufgehoben.
                Das Vojenský ústřední archiv zu Prag verwahrt außerdem ziemlich viele k.u.k. Militärmatriken.

                Ich hoffe, der Beitrag konnte etwas helfen.

                Grüße

                Luino VA

                Kommentar

                • KruemelII
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.10.2014
                  • 148

                  #9
                  Vielleicht kann mir hier ja noch geschichtlich jemand etwas auf die Sprünge helfen. Ich wundere mich nämlich, was der Heinrich Kalefe in Böhmen/ Mähren gesucht hat. Seine Tochter wurde in Strehlen geboren und seine Frau lebte in Ratibor. Abgesehen davon, dass der Name Kalefe wohl eher nicht polnischer Natur ist, müsste er doch eine entsprechende Herkunft haben, um (als Sergeant) in den Militärdienst bzw. Staatsdienst vom Ösiland zu treten.
                  Nehmen wir an, die Frau war aus Schlesien und sie haben dort geheiratet. Ich hätte es mir erklären können, wenn er Sergeant in Schlesischen Diensten war und vielleicht versetzt wurde. Was aber nicht erklärt, wieso er in Brünn verstorben ist bzw. dort eventuell Dienst tat. Darauf mache ich mir einfach keinen Reim.
                  Ich hoffe sehr, dass sich in irgendeinem Archiv noch Unterlagen zur Geburt der Tochter finden, sonst sehe ich schwarz.
                  Liebe Grüße
                  Nadine

                  Kommentar

                  • der_suchende
                    Benutzer
                    • 18.01.2015
                    • 82

                    #10
                    Zitat von Luino VA Beitrag anzeigen
                    soviel kann ich Dir sagen: einzelne Strafen sind dort wohl nicht verzeichnet. Um noch einmal ausführlicher darauf einzugehen:

                    Ich hoffe, der Beitrag konnte etwas helfen.

                    Grüße

                    Luino VA
                    Hallo Luino,
                    danke für die Info. Dein Wissen stammt vermutlich auch von der Webseite von Farang , die ich schon kenne. Aber das ist nicht genau das was mich interessiert, ich würde gerne wissen wie diese Grundbuchblätter aufgebaut sind – Beispiele gibt es ja genug im Netz, die sind aber immer nur einseitig? Wie war das bei einem Berufssoldaten/ Offizier da hat doch das eine Blatt nicht ausgereicht. Wo sind solche Dinge wie Strafen und auch Urlaub eingetragen worden - dafür muss es doch auch Unterlagen bei der Armee gegeben haben?
                    Danke und Schönen Tag
                    Peter

                    Kommentar

                    • Luino VA
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.06.2013
                      • 226

                      #11
                      Hallo Peter,

                      die Grundbuchblätter sind wohl nur einseitig/doppelseitig und enthalten Angaben zu Geburtsdatum und -ort, andere personenbezogene Angaben, sowie die Zugehörigkeit zu Regiment und Truppenteil.
                      Was für Dich interessant sein könnte, sind die Militärgerichtsakten. Falls es "schwerere" Vergehen waren, sollte sich hier etwas finden lassen. Insgesamt befinden sich dazu etwa 13.500 Aktenkartons im Kriegsarchiv, ebenso ca. 800 Bände Geschäftsbücher. Falls es sich um die Zeit Erster Weltkrieg handelt, dann wurden Akten häufig an die Nachfolgestaaten abgegeben. Und da könnte es wieder sein, dass die Akten in Tyrnau vernichtet wurden.

                      Grüße

                      Luino VA

                      Kommentar

                      • Farang
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.04.2010
                        • 1140

                        #12
                        Zitat von KruemelII Beitrag anzeigen
                        Vielleicht kann mir hier ja noch geschichtlich jemand etwas auf die Sprünge helfen. Ich wundere mich nämlich, was der Heinrich Kalefe in Böhmen/ Mähren gesucht hat. Seine Tochter wurde in Strehlen geboren und seine Frau lebte in Ratibor. Abgesehen davon, dass der Name Kalefe wohl eher nicht polnischer Natur ist, müsste er doch eine entsprechende Herkunft haben, um (als Sergeant) in den Militärdienst bzw. Staatsdienst vom Ösiland zu treten.
                        Sergeant war nie ein militärischer Dienstgrad in der Habsburger, k.k. oder k.u.k. Armee deshalb ist eine Suche in österreichischen Militär-Matrikel nicht sinnvoll und zielführend. Sergeant deutet eher auf einen "Reichsdeutschen" Soldaten hin. Warum er in Brünn gestorben ist kann tausenderlei Gründe haben - militärische Gründe sind sicher auszuschließen.

                        Zitat von der_suchende Beitrag anzeigen
                        ......die sind aber immer nur einseitig? Wie war das bei einem Berufssoldaten/ Offizier da hat doch das eine Blatt nicht ausgereicht. Wo sind solche Dinge wie Strafen und auch Urlaub eingetragen worden - dafür muss es doch auch Unterlagen bei der Armee gegeben haben?
                        In der Regel reichten die Grundbuchblätter (Vorder und Rückseite) aus, um die normale Karriere eines dienstpflichtigen Soldaten abzudecken. Beurlaubungen für die Erntezeit oder auch bei der Änderung in den Reservestand wurde unter "Veränderung" im Blatt eingetragen.

                        Für längerdienende Soldaten mit mehr Veränderungen während der Dienstzeit, konnte ein Zusatzblatt, welches so wie die Rückseite des Grundbuchblatt aussieht, beigefügt werden. Ich habe auch schon eigene Beilagen für Urlaube von Offizieren gesehen.

                        Strafen wurden auf einem Extrablatt dem sogenannten "Strafextrakt" eingetragen (siehe Anlage).

                        Die Strafe des "Anbinden", die Du erwähnt hast, wurde erst im März 1917 als nicht mehr zeitgemäße und entwürdigende Disziplinarstrafe endgültig abgeschafft. Gemäß § 87 der "Disciplinar-Strafarten" war diese Bestrafung für Mannschaften vom Zugsführer abwärts vorgesehen und wurde bei "...Mangel an Ehrgefühl, Störung, Widerspenstigkeit, Rohheit oder exzessivem Benehmen" angewandt. Dem Delinquenten wurden die beiden Armen auf dem Rücken zusammengebunden und dann nach oben gezogen, so dass der Mann nur noch auf den Fußspitzen stehen konnte. In dieser Position, befestigt an einer Mauer oder an einem Baum, musste er bis zu zwei Stunden stehen. Viele wurden dabei vor Schmerzen ohnmächtig. Diese Bestrafung wurde ab Kriegsbeginn 1914 wieder besonders häufig angewandt.


                        Gruß Michael
                        Angehängte Dateien
                        Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
                        Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

                        Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

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                        • PeterS
                          Moderator

                          • 20.05.2009
                          • 3864

                          #13
                          Hallo,
                          ich finde nicht, dass man für das Durchsehen der (wichtigsten) Indexbücher der Sterbeeinträge im Stadtgebiet von Brünn für den geschätzten Zeitpunkt soviel Zeit braucht. "K" ist leider ein undankbarer Buchstabe. Danach hat man immerhin Gewissheit, was die Kirchenbücher angeht.

                          Brno - sv. Jakub 16938 [+Index 1831-1899] -> kein Eintrag
                          Brno - sv. Petr a Pavel (na dómě) 16974 [+Index 1844-1946] -> kein Eintrag
                          Brno - sv. Janů ( u minoritů) 16993 [+Index 1784-1949] -> kein Eintrag
                          Brno - sv. Tomáš 17072 [+Index 1880-1902] -> kein Eintrag
                          Brno - sv. Tomáš 17071 [+Index 1856-1879] ->
                          Brno - Neposkvrněné početí P. Marie na Křenové 17124 [+Index 1869-1906] ->
                          Brno - Staré Brno u Nanebevzetí Panny Marie 17231 [+Index 1882-1903] ->
                          Brno - Staré Brno u Nanebevzetí Panny Marie 17230 [+Index 1865-1881] ->
                          Brno - Zábrdovice, Nanebevzetí Panny Marie 17354 [+Index 1872-1886] ->
                          Brno - Zábrdovice, Nanebevzetí Panny Marie 17353 [+Index 1846-1871] ->
                          Zemská léčebna pro duševně a nervově choré Brno - Černovice 17433 [+Index 1863-1907] ->
                          Věznice C.k. zemského soudu Brno - Cejl 17449 [+Index 1807-1900] -> kein Eintrag
                          Brno - Bystrc, sv.Janů 17472 [+Index 1836-1908] ->
                          Brno - Komárov, sv. Jiljí 17527 [+Index 1784-1897] ->
                          ...
                          Farní úřad německé evangelické církve Brno 17851 [+Index 1783-1886] ->
                          ...

                          Viele Grüße, Peter

                          Edit:
                          Eine Möglichkeit besteht auch, dass er als preußischer Soldat 1866 in Brünn verstorben ist, in diesem Jahr wurde Brünn von den Preußen eingenommen.

                          Im übrigen war ja offensichtlich evangelisch, oder?
                          Zuletzt geändert von PeterS; 20.01.2015, 08:59.

                          Kommentar

                          • der_suchende
                            Benutzer
                            • 18.01.2015
                            • 82

                            #14
                            @Farang: Danke Michael für die gute Erklärung - das beigefügte Bild ist ja echt klasse!

                            Kommentar

                            • KruemelII
                              Erfahrener Benutzer
                              • 06.10.2014
                              • 148

                              #15
                              Hallo Peter und Farang,

                              Danke für Eure Info. Wenn er ein preußischer Soldat war, der in Brünn verstarb, evtl. wie Peter sagt bei der Einnahme Brünns, gibt es darüber Listen? Oder könnt Ihr mir sagen, wie ich das rausbekommen könnte?

                              P.S.: Bei "Onlineprojekt Gefallenendenkmäler" bin ich bis jetzt zwar noch nicht alle Regimenter durchgegangen, aber die Seitensuche zeigte schon mal keine Treffer für den Namen. Ich suche weiter nach Abwandlungen des Namens, aber große Hoffnung habe ich nicht.
                              Zuletzt geändert von KruemelII; 28.01.2015, 13:24.
                              Liebe Grüße
                              Nadine

                              Kommentar

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