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  • huehnermartl
    Neuer Benutzer
    • 26.05.2014
    • 4

    Geschichten

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:
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    Das hat jetzt weniger mit direkter Ahnenforschung zu tun, aber mich würde interessieren, wie das Leben vor während und zwischen den Weltkriegen war. Vielleicht kennt jemand hier nette Geschichten.

    Wie schon gesagt hat wenig mit Ahnenforschung zu tun und sollte so ein Thema hier nicht besprochen werden dürfen, dann bitte den Thread löschen.

    MfG

    Martin
  • derteilsachse
    Gesperrt
    • 28.10.2013
    • 1286

    #2
    Hallo Martin
    "das hat jetzt weniger mit direkter Ahnenforschung zu tun" !!!
    Für mich persönlich gehören die geschichtlichen Hintergründe selbstverständlich zur Ahnenforschung dazu-oft kann
    man nur aus dem Verständnis der Geschichte verstehen!
    Z.B. siehe in Plauderecke:Anerkennung nicht ehelicher Kinder>erst durch die geschichtliche Aufarbeitung konnte geklärt werden!
    Geschichten könnte ich viele schreiben aufgrund meiner Familienchronik-auch "nette"!
    Leider vor/zwischen den Weltkriegen sind es keine netten Geschichten.Das Leben war bitter hart.
    Da du deinen Beitrag in Böhmen/Mähren eingestellt hast gehe ich davon aus dass dich Geschichte hierzu interessiert.Eventuell entsteht hier-so mein Bauchgefühl-ein neues interessantes Forum>ich mache den Anfang aus meiner Sammlung die einen 5 cm breiten DIN A4 Ordner füllt:
    Beginn der "Besiedlung des heutigen Tschechien":
    Die Besiedlung des rauhen,manchmal auch kargen Berglandes verlief im Unterschied zu den zentralen Ebenen des Landes eher schleppend.Es gab zwei größere Besiedlungswellen:
    -eine im 12./13.Jahrhundert >hier wollten die böhmischen Herzöge und Könige neue Bürger ins "leere Land" holen>Z.B. erließ König Premysl Oskar II (1253-1278) den Siedlern die Steuer für eine ganze Generation!!SIE KAMEN AUS SCHLESIEN/THÜRINGEN/BAYERN UND AUCH AUS FRANKEN.Nur nicht aus Sachsen>das lag damals an der Nordsee!
    -eine 2. Besiedelung gab es nach dem 30-jährigen Krieg.Da kamen auch Sachsen ins Land (aus Sachsen wo es jetzt liegt)>deswegen bin ich "derteilsachse"!
    Aus der 2. Besiedlungswelle wird ersichtlich warum die Geschichte für Ahnenforschung wichtig ist.
    Gruß
    Reinhard
    Zuletzt geändert von derteilsachse; 09.06.2014, 17:53. Grund: Schreibfehler

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    • derteilsachse
      Gesperrt
      • 28.10.2013
      • 1286

      #3
      Schade dass so wenig Geschichten erzählt werden

      Hallo Martin
      ich mache dennoch weiter!
      Aus meiner Familienchronik wörtlich:
      Nun kam das schwere Schicksalsjahr 1914 heran. Die Welt befand sich seit Jahren politisch in Spannung, die jeden Augenblick zu einer Katastrophe führen konnte. Die Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares am 28. Juni 1914 in Sarajevo löste den Weltbrand aus.
      Die Mobilmachungsbefehle der Großmächte Europas brachten nun die Kriegsmaschinerie in Bewegung. Da ich (Anmerkung: mein Opa) bei der Musterung 1913 infolge eines Herzklappenfehlers für den Militärdienst als nicht geeignet befunden worden war, blieb ich in der Heimat (Anmerkung: in Gablonz). Infolge Mangels an Lehrkräften (Anmerkung: Opa war Lehrer) wurde ich der Bürgerschule Gablonz, Schulgasse, zur Dienstleistung zugeteilt. Der Unterricht lag nun in den folgenden Jahren ganz im Schatten der schweren Kriegsereignisse. Die grossen Sorgen der Familien um ihre Angehörigen an der Front, die Lebensmittelnot, die mit jedem Jahre in erschreckendem Masse zunahm und zuletzt als Hungersnot den Menschen bitteres Leid brachte, erschütterten das gesamte wirtschaftliche und soziale Leben und machte auch nicht vor der Schulstube halt. Im Jahre 1916 wurde ich (Anmerkung: mein Opa) bei einer neuerlichen Musterung für den Frontdienst tauglich befunden und im April eingezogen. Meine militärische Ausbildung erhielt ich in Theresienstadt in Böhmen beim Infanterie-Regiment Nr. 42. Ich wurde der Einjährigen-Abteilung/Gruppe der Offiziersanwärter zugeteilt. Theresienstadt, von der österr. Kaiserin M. Theresia erbaut, war damals eine alte, bereits aufgelassene Festung, die aber bautechnisch noch alle Kennzeichen einer Festung trug. Zunächst war meine (Anmerkung: mein Opa) Abteilung in den Kasematten (bombensichere Räume in der Festung) untergebracht. Diese Räume waren teilweise unterirdisch angelegt, feucht und sehr ungesund. Längere Zeit standen wir wegen Typhusgefahr unter Ausgangssperre. Infolge dieser ungesunden Verhältnisse wurde unsere Abteilung in die Pionier-Kaserne verlegt, wo die sanitären Verhältnisse günstiger waren. Nach dreimonatiger Ausbildung in Theresienstadt wurden wir der Reseve-Offiziers-Schule des 9. Korps zugeteilt, die zufällig in Gablonz untergebracht war. Der Dienst war hart und anstrengend; auch theoretisch wurde von uns viel verlangt. Unser Exerzierplatz war der Jugendspielplatz auf dem Porscheberg. Nach Dienstschluß besuchte ich regelmäßig meine Eltern in der Hochstrasse. Nach Aubschluß der Ausbildung gingen wir als Unteroffiziere zurück nach Theresienstadt und wurden hier auf die verschiedenen Kompanien des Inf. Reg. Nr. 42 aufgeteilt. Ich (Anmerkung: mein Opa) kam zur 3. Kompanie, die wieder in den Kasematten lag. Oft leisteten wir als Wachkommandanten im Bereich der Festung Dienst. Ich bezog mit meiner Abteilung gewöhnlich die Hauptwache der Festung, die 12 Tag-und 19 Nachtposten zu versehen hatte. Zu den Tag-und Nachtposten gehörte auch die Wache im Vorraum der Kerkerzelle des Mörders des Thronfolgerpaares Prinzip (Anmerkung: damit ist der Mörder Princip gemeint der in Sarajevo Franz Ferdinand und Sophie Chotek erschossen hat). Durch ein Fenster der Tür, die die Kerkerzelle vom Wachraum trennte, mussten die jeweiligen Posten Princip beobachten. Princip litt am linken Unterarm an Knochentuberkulose, die rasch um sich griff, so dass ihm der Unterarm abgenommen werden musste. Nach durchgeführter Wachpostenkontrolle hielt ich mich oft im Vorraum des Wachposten auf und unterhielt mich mit Princip, der sehr gut deutsch sprach. Im Jänner 1918 ist er in Theresienstadt gestorben und wurde auf dem dortigen Friedhof beerdigt. Nach Kriegsschluß wurde er nach Srajevo überführt und in einer Grabkammer, die sich im Princip-Denkmal befindet, beigesetzt. Da sich durch den anstrengenden Militäreinsatz mein Herzklappenfehler wieder ernstlich bemerkbar machte (Anmerkung: grins, ist 86 alt geworden und hat somit auch den 2. Weltkrieg überlebt!!!) kam ich nicht an die Front, wurde aber als Transportkommendant für jegliche Militärtransporte/Munitions- Gefangenentransporte usw. eingesetzt, die mich bis nach Ober-Italien führten. Dann kam der Zusammenbruch im Jahre 1918, der alle Bande der Ordnung und der Disziplin auflöste. In diesem hereinbrechenden Chaos verliessen die Soldaten ihre Truppen und eilten der Heimat entgegen.
      Gruß
      Reinhard
      Zuletzt geändert von derteilsachse; 29.06.2014, 18:20. Grund: Rechtschreibfehler

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      • assi.d
        Erfahrener Benutzer
        • 15.11.2008
        • 2788

        #4
        Hallo,

        spannende Sachen gibt es, wenn auf www.portafontium.de den Punkt "Chroniken" anklickt.

        Gruss
        Assi

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        • derteilsachse
          Gesperrt
          • 28.10.2013
          • 1286

          #5
          Hallo
          Potafontium kann ich schon gar nicht mehr hören-dieses neue bayerische/münchner Objekt!
          Dazu habe ich aber in einem anderen Forum schon Stellung genommen.
          Meiner Meinung nach war die Grundfrage:Geschichten aus der Familie-oder ich habe was falsch verstanden!!!Und es sollten Geschichten sein "die niemand kennt"!
          Im Isergebirgsmuseum in Neugablonz könnte ich mir sehr viele Geschichten anschauen.
          Ich bin 52 Jahre alt und wir sind wohl die letzte Generation die noch berichten kann!
          Ich habe entsprechende Kontakte und der Erfahrungsaustausch ist gegenseitig sehr ergänzend!!!
          Stück für Stück ergänzen sich gegenseitig z.B. das Leben eines Gürtlers (mein Uropa war Gürtler) aber auch das Leben eines Häuslers usw.!
          Aber Danke für deinen Hinweis!
          ICH WÜRDE MICH FREUEN WENN USER DIE AHNEN IN NORDBÖHMEN HABEN HIER ERZÄHLEN WÜRDEN!!!
          Gruß
          Reinhard

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          • florida
            Erfahrener Benutzer
            • 28.02.2012
            • 300

            #6
            Hallo!
            Meine Ahnen stammen auch aus Böhmen.
            Sie lebten bis ca 1900 in Unterzassau und Umgebung.
            Einer meiner Vorfahren war ein fürstlicher Heger und Häusler.
            Leider gibt es niemanden mehr aus meiner Familie der mir
            darüber Geschichten erzählen kann. Auch mich würde es sehr
            interessieren wie meine Vorfahren damals lebten.
            Aber leider ist das nun doch schon sehr sehr lange her.
            Somit kann ich leider keine Geschichte beitragen.

            Lg. florida

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            • Claqueur
              Erfahrener Benutzer
              • 03.12.2010
              • 526

              #7
              Mein Vater stammt aus Saaz und hat sich zum Glück nicht lange betteln lassen müssen, "Geschichten von früher" mal aufzuschreiben. So gab es in Saaz einige Originale, wie z.B. den Bandel-Nathan, eine Art fliegender Kramwarenhändler (?). Später wurden die Kinder immer vor dem Kohlenklau gewarnt. Der taugte den Eltern gleich dazu, die Kinder vor bestimmten Ecken der Stadt fernzuhalten, weil der ja auch Kinder gefangen hat...

              Ansonsten gibt es halt so Geschichten und Anekdötchen mit seinen Eltern und Großeltern, wie sie gelebt und was sie gearbeitet haben; was mein Vater für Unfug mit seinen Cousins verzapft hat. Aber das sind alles so Dinge, die man hier schlecht aufschreiben kann, das erzählt sich viel schöner.

              Seine Geschichten hatten wir übrigens allesamt aufgeschrieben und mit einigen Fotos gespickt als Fotobuch zusammengestellt. War eine super Weihnachtsüberraschung.

              Beste Grüße
              Martina

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              • derteilsachse
                Gesperrt
                • 28.10.2013
                • 1286

                #8
                Hallo florida
                im anderen Forum habe ich schon gesehen dass Unterzassau ausführlich geklärt ist.
                Ich habe bewußt bei mir mit dem 1. Weltkrieg angefangen.Ich stehe "mit den letzten ihrer Art"=die noch "was zu berichten haben" in Verbindung.Es sind Forscherkollegen außerhalb von Ahnen.net die sich zur Aufgabe gemacht haben zu "zu retten was noch zu retten" ist.Siehe Beitrag 5 von mir.
                Und wenn man die bisherigen Hits in der kurzen Zeit sich anschaut scheint wohl Interesse vorhanden zu sein.
                Mein Opa (aus Liebenau) war Lehrer und hat als Rentner eine 32-seitige Familienchronik zu jedem einzelnen Familienmitglied geschrieben>ein Feuerwerk an Informationen!!!Und auch schöne Anekdoten dabei-"wenn er sein Pfeichen nicht rauchte ging es ihm schlecht.......
                Und da kam mir bei Martin's Beitrag die Idee:warum nicht hier berichten?In unregelmäßigen (soviel Zeit habe ich nicht alles auf einmal zu berichten-auch will ich es im vorab gliedern) Beiträgen werde ich einen Einblick in das damalige Leben schreiben.
                Schlimm sind die Jahre des 2.Weltkriegs>eventuell war da dein Unterzassau auch betroffen!Von meinem Forscherkumpel Carlo (Adlergebirge!)weiß ich dass in vielen Fällen fast die gesamte Bevölkerung eines ganzen Weiler's von den Tschechen!!! umgebracht worden ist und die Häuser abgebrannt worden sind.Dazu werde ich zu gegebener Zeit noch kommen.
                Grüße
                Reinhard

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                • derteilsachse
                  Gesperrt
                  • 28.10.2013
                  • 1286

                  #9
                  Hallo Martina
                  Ja-genau solche Anekdoten sammle ich!!!Danke!
                  Schade dass du seine Geschichten +Anekdötchen nicht hier einstellst.Zumal genau dies das Salz in der Suppe ist!!!
                  Ich werde Stück für Stück auch die Anekdoten einstellen-wie z.B. dass Urgroßvater Feldhasen auf seinem Grundstück erlegt hat um den Speiseplan "zu ergänzen".Ja,damals gab es kein "Jagdrecht" und es war keine Wilderei?Grins.
                  Genau so Beiträge von dir wären doch klasse:Wie gelebt-welche Streiche gespielt-....
                  Übrigens habe ich für meinen Vater auch auch ein Fotoalbum der alten Bilder zusammengestellt (lang ist es her als Oma starb und ich nur einen Karton von Bildern an mich nahm)-allerdings ohne Geschichten.
                  Zu seinem 86.Geburtstag habe ich Fotos aus dem Internet ausgedruckt um ihm seine damalige (alte Heimat Gablonz>Heimatvertriebener) wieder zu zeigen.Er hat sich auch sehr gefreut-Bilder real zu sehen die nur noch in Erinnerungen vorhanden waren.
                  Übrigens war er nach den Grenzöffnungen zum Osten in Gablonz um sein Geburtshaus noch mal zu sehen-ist schon ca.15 Jahre her>und der jetzige tschechische Besitzer hat ihn sogar ins Haus rein gelassen!Es waren noch die alten Möbel,die er in Erinnerung hatte, im Haus!!!
                  Grüße
                  Reinhard

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                  • wied25
                    Benutzer
                    • 04.01.2013
                    • 52

                    #10
                    Mein Vater stammt aus dem Dörfchen Skalitz bei Lobositz. Er erzählte mir einmal folgende Geschichten aus seiner Kindheit:

                    Der Bettler

                    Eines Tages kam ein reisender Bettler oder Hausierer durch Skalitz. Er klopfte an jeder Haustür und erbat etwas zu essen oder ein wenig Geld. Großmutter war gerade beim Pfannkuchenbacken, als der Bettler klopfte. Sie war nicht begeistert von dem ungebetenem Besuch, zumal es sich um einen Tschechen handelte. Sie nahm einen frischen Pfannkuchen aus der Pfanne und gab ihn dem Bettler in die bloße Hand.

                    Der konnte den heißen Pfannkuchen nicht festhalten, wollte ihn aber auch auf keinen Fall fallen lassen. Er warf ihn durch die Luft von einer Hand in die andere, während er auf tschechisch schimpfte und fluchte, und die Dorfstraße weiterging.



                    Die Geister von Skalitz

                    In Skalitz wohnte ein Mann, von dem bekannt war, dass er, obwohl erwachsen, große Angst vor Geistern und Gespenstern hatte. Er arbeitete in einem Nachbardorf und fuhr dort jeden Tag mit dem Fahrrad hin.

                    Die schmale Straße führte auch durch ein Waldstück. Hier wollten sich drei Männer aus dem Ort mit ihm einen Spaß erlauben. Es war Herbst oder Winter, jedenfalls musste der „Angsthase“ im Dunkeln durch den Wald fahren.

                    Die drei Spaßvögel hängten sich weiße Bettlaken über lauerten ihm auf. Sie sprangen vor ihm auf die Straße. Der Radfahrer geriet in Panik. Er riss die schwere Karbidlampe, die vorne am Fahrrad hing, ab, und schlug sie einem „Geist“ an den Kopf.

                    Der Verkleidete erlitt eine schwere Kopfverletzung, an der er starb.

                    Welche Folgen der tragisch geendete Streich für den „Angsthasen“ hatte, ist leider nicht überliefert.



                    Viele Grüße
                    Udo
                    "Ich beneide sie nicht, ich beklage sie nicht, sie sind ein Teil von mir, und ich bringe sie zur Sprache."
                    (Heinz Küpper, "Beschreibung einer Fotografie")

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                    • derteilsachse
                      Gesperrt
                      • 28.10.2013
                      • 1286

                      #11
                      Hallo Udo
                      danke für deine Geschichten!Ich habe sie mir auch ausgedruckt für meine Sammlung.
                      Ich muß mal in meiner Bibliothek nachschauen-soweit ich es in Erinnerung habe besitze ich sogar ein Buch mit Titel:Geschichten aus dem Böhmerwald.Natürlich nicht Rübezahl!!!
                      Da sind solche individuellen Geschichten erzählt>ich will aber kein Buch schreiben-nur sammeln!
                      Das faszinierende an deiner "Geistergeschichte":in meiner Jugend haben wir ähnliche Späße getrieben>jedoch der tödliche Ausgang ist bedauernswert!
                      Viele Grüße
                      Reinhard

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                      • derteilsachse
                        Gesperrt
                        • 28.10.2013
                        • 1286

                        #12
                        Das damalige Leben unter dem Begriff Sippengemeinschaft

                        Hallo
                        Da ja auch erwähnt wurde "wie das damalige Leben so war" gehört für mich auch der soziale Hintergrund des damaligen Lebens/Zusammenlebens dazu.Die damalige Gesellschaft war untereinander sehr verbunden und religiös geprägt.Unter den Familien gab es einen engen Zusammenhalt.
                        Folgender Beitrag zum Verständnis aus meiner Familienchronik wörtlich:
                        Jede Familie die in der christlich-abendländischen Kultur ihren Ankergrund hat,birgt charakterliche und traditionsgebunde Werte in sich,die von Generation zu Generation weiter gegeben werden.Jedes Familienmitglied hat die Pflicht ,diesen Werten nachzugehen,sich ihrer bewußt zu werden und vorbildlich weiterzupflegen.So wird jede Familie zum Fundament der nachfolgenden ,die nur solange in ihren Fugen festgefügt ist ,so lange sie sich dieser ureigenen Aufgaben voll bewußt bleibt.Um aufzuzeigen welche Werte in unserer Sippengemeinschaft gepflegt wurden ist es notwendig auf den Spuren der Familiengeschichte nach den Quellen dieser gemeinschaftsbildenden und gemeinschaftserhaltenden Kräfte zu forschen.
                        ES IST NUR EIN AUSZUG AUS DER FAMILIENCHRONIK!
                        Grüße
                        Reinhard

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                        • derteilsachse
                          Gesperrt
                          • 28.10.2013
                          • 1286

                          #13
                          Der Gr0ßvater hat auch gern ein Pfeifchen geraucht.Schmeckte es ihm,dann war er gesund;legte er es eines Tages in die Ecke seines Werktisches,dann fühlte er sich nicht wohl und war nicht im Gleichgewicht.Der Großvater war auch ein guter Schütze.Er besass ein Flobertgewehr und eine Luftbüchse.Seine Ziel-und Schusssicherheit zeigte er besonders im Winter.In schneereichen Wintermonaten lenkten hungrige Hasen oft ihre Fährte in die nahegelegenen Gärten am Stadtrand.Da unser Garten nur etwa 300-400 Meter vom Walde des Schwarzbrunnes entfernt lag und an seiner SW-Seite von Fichten und Birken gesäumt war,so lockte die vertraute Landschaft die Hasen unwiderstehlich in den Garten des Großvaters.Der Gr0ßvater tat noch ein übriges......er fütterte sie und machte sie vertrauensselig
                          Diese Vertrauensseligkeit löste dann eines Tages,wenn die Hasen die richtige Stunde der Rückkehr in der Nacht versäumt hatten-den tödlichen Schuß aus dem Flobertgewehr.An einen Schuß erinnere ich mich als Zeuge deutlich der als "der Schuß" bezeichnet werden muß,denn dieser erlegte einen Hasen,der fast unsichtbar im Schnee lag und nur mit der oberen Kopflinie schwach über den Schnee ragte.Auf eine Entfernung von etwa 15-20m aus dem Werkstadtfenster wurde dieser Meisterschuß abgegeben.Auf diese Weise wanderte mancher Hase in die Pfanne und er schmeckte ausnehmend gut,da er ohne Griff in die Brieftasche in die Küche gekommen war.
                          Gruß
                          Reinhard
                          Zuletzt geändert von derteilsachse; 09.07.2014, 17:21.

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                          • derteilsachse
                            Gesperrt
                            • 28.10.2013
                            • 1286

                            #14
                            Die Vertreibung-Teil 1

                            Aus meiner Familienchronik wörtlich:
                            Am 4. Juli 1945 gegen 1/2 12 Uhr dröhnten Faustschläge an der Haustür. Wir ahnten, was nun kommen wird. Ich (Anmerkung: mein Opa) öffnete die Haustür; 2 Tschechen in zivil und ein Soldat mit einer Maschinenpistole standen vor mir. "Sind sie Herr Rillich?" - "Ja" - "Sie sind mit ihrer Frau verhaftet!" - "Eine halbe Stunde haben sie Zeit, sich fertig zu machen! Gold und Silbersachen haben sie auf den Tisch zu legen!"
                            Rasch zogen wir uns an; füllten mit armseliger Habe 2 Rucksäcke. Abschiednehmen gab es nicht, dann wurden wir zur Eile gedrängt. Es ging zur Polizeiwache in der Talstraße. Hier waren schon Schicksalsgenossen in einem engen Raume zusammengepfercht. Dann kam ein Pferdegespann heran, auf dem Rucksäcke, Koffer und Kinder verladen wurden und fort ging es nach Reinowitz ins Aussiedler-Lager.
                            Gruß
                            Reinhard

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                            • derteilsachse
                              Gesperrt
                              • 28.10.2013
                              • 1286

                              #15
                              Vertreibung-Teil 2

                              Aus meiner Familienchronik wörtlich:
                              Hier (Anmerkung:=Reinowitz) besuchte uns der XXX-Großvater und brachte uns Essen. Unsere Freunde -xxx
                              und Frau aus xxx brachten uns auch Essen. Unsere Freunde xxx waren bereits im Lager; mit ihnen verbrachten wir 2 Tage - vor dem grausamen Abtransport. Im Lager wurden täglich 200-250 Deutsche zu einem Transport zusammengestellt und nach Deutschland befördert.
                              Gruß
                              Reinhard
                              Zuletzt geändert von derteilsachse; 07.08.2014, 21:19.

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