Hallo zusammen,
Weiß jemand, wer oder was die "Heimatsöhne" sind oder ob es dazu Informationen und im Idealfall Archivmaterial gibt?
Hintergrund der Anfrage:
Ich versuche aktuell insbesondere etwas zu Rudolf Harbauer zu finden, dem Onkel meiner 91-jährigen Großmutter, von dem sie gerne wüsste, was aus ihm geworden ist.
Was ich bisher weiß:
- Geboren am 12. März 1899 in Zwodau (https://www.portafontium.eu/iipimage...04&w=766&h=325)
- Geheiratet am 17. August 1926, ebenfalls in Zwodau (https://www.portafontium.eu/iipimage...20&w=594&h=252)
- Tod seiner Frau am 17. August 1930 in Zwodau (https://www.portafontium.eu/iipimage...94&w=609&h=258)
Wo ich mir recht sicher bin:
- der Name taucht in der Egerer Zeitung am 21. Januar 1933 wieder auf als "Beirat" (rechts unten bei "Ortsgruppe der 'Heimatsöhne': https://www.portafontium.eu/iipimage...50&w=679&h=288). Auch wenn dort nur von den "Heimatsöhnen" gesprochen wird, nehme ich an, dass es um die "Heimatsöhne im Weltkrieg" geht
- er wurde nicht 1946 vertrieben wie andere Sudetendeutsche, denn sein Name taucht nicht in den Transportlisten auf (anders als etwa meine Großmutter)
- er hat vermutlich den Krieg überlebt; ich finde kein Kriegsgrab oder sonstige passende Todesmeldungen
Was es an Spekulationen gibt:
- Rudolf sei ein Faulpelz gewesen, habe eine Allergie gegen ehrliche Arbeit gehabt, das Geld seines Vaters durchgebracht und sei dann abgehauen und niemand wusste wohin (wilde Mutmaßung: alkoholkrank/depressiv/spielsüchtig nach Tod der Frau; Schuldgefühle gegenüber dem Vater, weil er mit 31 noch kein Kind hat und mangels Frau auch nicht die große Aussicht darauf?)
- sein Vater Franz Harbauer (geboren 3. Juni 1868 in Zwodau) habe sich daraufhin erschossen (ich finde in der Tat nirgends einen Sterbeintrag von ihm, so dass ich weder Todeszeitpunkt noch -art verifizieren kann)
- wenn Rudolf bei den Heimatsöhnen als "Verein der Frontkämpfer im (Ersten) Weltkrieg" war, dann war er wohl bereits mit jungen Jahren Kriegsteilnehmer (obwohl zu Kriegsende erst 19 Jahre alt)?
- möglicherweise hat er die Gelegenheit nach 1938 und dem Anschluss an das Reich genutzt, um dort Karriere zu machen und sich der Wehrmacht angeschlossen?
Was es nicht gibt:
- Unterlagen bei invenio (Bundesarchiv) - mit einiger Wahrscheinlichkeit haben die was über ihn, aber dort warte ich mittlerweile seit Wochen auf Antwort. Das gilt analog leider auch für das tschechische Militärarchiv, die vermutlich zumindest die Frage nach Kriegsteilnehmerschaft im 1. WK klären könnten.
- Treffer auf einschlägigen Seiten (insb. https://meta.genealogy.net/, habe aber auch diverse andere Seiten versucht)
Von daher versuche ich es jetzt mal über den "Strohhalm" der "Heimatsöhne". Entweder kann ich dadurch etwas besser einschätzen, wie Rudolf so war oder im Idealfall gibt es sowas wie eine Mitgliederkartei, in der am Ende noch was drinsteht wie "1938: verzogen nach Buxtehude".
Vielen Dank schon mal für euren Support! Ich nehme auch gerne Ideen über andere Recherche-Ansätze an. Und falls jemand weiß, ob man die Egerer Zeitung 1935-1945 auch irgendwo digital findet: gerne her damit!
Danke schon mal an alle hier!
Weiß jemand, wer oder was die "Heimatsöhne" sind oder ob es dazu Informationen und im Idealfall Archivmaterial gibt?
Hintergrund der Anfrage:
Ich versuche aktuell insbesondere etwas zu Rudolf Harbauer zu finden, dem Onkel meiner 91-jährigen Großmutter, von dem sie gerne wüsste, was aus ihm geworden ist.
Was ich bisher weiß:
- Geboren am 12. März 1899 in Zwodau (https://www.portafontium.eu/iipimage...04&w=766&h=325)
- Geheiratet am 17. August 1926, ebenfalls in Zwodau (https://www.portafontium.eu/iipimage...20&w=594&h=252)
- Tod seiner Frau am 17. August 1930 in Zwodau (https://www.portafontium.eu/iipimage...94&w=609&h=258)
Wo ich mir recht sicher bin:
- der Name taucht in der Egerer Zeitung am 21. Januar 1933 wieder auf als "Beirat" (rechts unten bei "Ortsgruppe der 'Heimatsöhne': https://www.portafontium.eu/iipimage...50&w=679&h=288). Auch wenn dort nur von den "Heimatsöhnen" gesprochen wird, nehme ich an, dass es um die "Heimatsöhne im Weltkrieg" geht
- er wurde nicht 1946 vertrieben wie andere Sudetendeutsche, denn sein Name taucht nicht in den Transportlisten auf (anders als etwa meine Großmutter)
- er hat vermutlich den Krieg überlebt; ich finde kein Kriegsgrab oder sonstige passende Todesmeldungen
Was es an Spekulationen gibt:
- Rudolf sei ein Faulpelz gewesen, habe eine Allergie gegen ehrliche Arbeit gehabt, das Geld seines Vaters durchgebracht und sei dann abgehauen und niemand wusste wohin (wilde Mutmaßung: alkoholkrank/depressiv/spielsüchtig nach Tod der Frau; Schuldgefühle gegenüber dem Vater, weil er mit 31 noch kein Kind hat und mangels Frau auch nicht die große Aussicht darauf?)
- sein Vater Franz Harbauer (geboren 3. Juni 1868 in Zwodau) habe sich daraufhin erschossen (ich finde in der Tat nirgends einen Sterbeintrag von ihm, so dass ich weder Todeszeitpunkt noch -art verifizieren kann)
- wenn Rudolf bei den Heimatsöhnen als "Verein der Frontkämpfer im (Ersten) Weltkrieg" war, dann war er wohl bereits mit jungen Jahren Kriegsteilnehmer (obwohl zu Kriegsende erst 19 Jahre alt)?
- möglicherweise hat er die Gelegenheit nach 1938 und dem Anschluss an das Reich genutzt, um dort Karriere zu machen und sich der Wehrmacht angeschlossen?
Was es nicht gibt:
- Unterlagen bei invenio (Bundesarchiv) - mit einiger Wahrscheinlichkeit haben die was über ihn, aber dort warte ich mittlerweile seit Wochen auf Antwort. Das gilt analog leider auch für das tschechische Militärarchiv, die vermutlich zumindest die Frage nach Kriegsteilnehmerschaft im 1. WK klären könnten.
- Treffer auf einschlägigen Seiten (insb. https://meta.genealogy.net/, habe aber auch diverse andere Seiten versucht)
Von daher versuche ich es jetzt mal über den "Strohhalm" der "Heimatsöhne". Entweder kann ich dadurch etwas besser einschätzen, wie Rudolf so war oder im Idealfall gibt es sowas wie eine Mitgliederkartei, in der am Ende noch was drinsteht wie "1938: verzogen nach Buxtehude".
Vielen Dank schon mal für euren Support! Ich nehme auch gerne Ideen über andere Recherche-Ansätze an. Und falls jemand weiß, ob man die Egerer Zeitung 1935-1945 auch irgendwo digital findet: gerne her damit!
Danke schon mal an alle hier!

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