Soldatentum – Böhmen im 18. Jahrhundert

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  • RobertM
    Erfahrener Benutzer
    • 03.11.2013
    • 648

    Soldatentum – Böhmen im 18. Jahrhundert

    Hallo Forschergemeinde,

    ich habe ein paar Fragen zum Militär im 18. Jahrhundert. Speziell interessiert mich der Zeitraum 1700 bis 1750.
    Vielleicht könnt ihr mir bitte meine Fragen beantworten.

    - Wer hat entschieden ob ein Mann zum Militär musste? Waren es Freiwillige oder wurden sie vielleicht zwangsrekrutiert wenn Bedarf herrschte?
    - Ich habe gelesen, dass ein Rekrut durch Geld abgelöst werden konnte. Wie lange dauerte der Wehrdienst, wenn dies nicht der Fall war?
    - Wo waren die Rekruten in Friedenszeiten stationiert? War die Entfernung zu ihrem Heimatort willkürlich oder eher Heimatnah?
    - Gibt es eine Übersicht über die Kasernen im 18. Jahrhundert?
    Gruß Robert

    ------------------------------------
    Meine Forschungsgebiete:
    Suche alles zum FN MARIAN
    Böhmen: MARIAN
    Thüringen: Beiersdorfer, Ernst, Höhn, Keßler, Langbein, Machts, Schupp, Tröße
  • Farang
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2010
    • 1140

    #2
    Hallo Robert,

    zu Deinen Fragen:

    -Wer hat entschieden ob ein Mann zum Militär musste? Waren es Freiwillige oder wurden sie vielleicht zwangsrekrutiert wenn Bedarf herrschte?
    Im 17/18. Jh war die Stärke eines Regiments zu Fuß rund 1.800 Mann, die in zehn Kompanien eingeteilt waren. Um den Mannschaftsstand zu halten, ergänzte sich ein solches Regiment aus den „Werbebezirken“, die sich im gesamten Reichsgebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation befanden. Diese oftmals „freiwillig“ Geworbenen dienten im Heer für eine bestimmte Zeit, während die Untertanen der Habsburgische Erblande obligat, d.h. bei Bedarf, lebenslänglich verpflichtet waren.

    - Ich habe gelesen, dass ein Rekrut durch Geld abgelöst werden konnte.
    Das Freikaufen war erst deutlich später, nach Einführung eines „geregelten“ Rekrutierungssystems (ca 1753) üblich.

    - Wo waren die Rekruten in Friedenszeiten stationiert? War die Entfernung zu ihrem Heimatort willkürlich oder eher Heimatnah?
    Da im gesamten Reichsgebiet rekrutiert wurde, konnte es unter Umständen schon etwas weiter bis nach Hause sein.

    - Gibt es eine Übersicht über die Kasernen im 18. Jahrhundert?
    Eine Gesamtkarte der Kasernen gibt es sicher nicht – Kasernen im klassischen Sinn gab es damals noch nicht. Soldaten wurden einquartiert. Im Kriegsarchiv in Wien gibt es Karten der Stationierungsorte der Regimenter in dieser Zeit. Allerdings erfolgte eine regelmäßige und durchgehende „Garnisonierung“ an einem Ort erst viel später.

    Ich empfehle Dir das Buch „Unser Heer-300 Jahre österreichisches Soldatentum“ von Herbert St. Fürlinger, Wien 1963.
    Dort findest Du eine gute zeitliche Darstellung über das Soldatenleben/ Anwerbung/ Kriege usw.

    Gruß Michael
    Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
    Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

    Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

    Kommentar

    • RobertM
      Erfahrener Benutzer
      • 03.11.2013
      • 648

      #3
      Hallo Michael,


      danke für deine ausführlichen Erklärungen.
      Gruß Robert

      ------------------------------------
      Meine Forschungsgebiete:
      Suche alles zum FN MARIAN
      Böhmen: MARIAN
      Thüringen: Beiersdorfer, Ernst, Höhn, Keßler, Langbein, Machts, Schupp, Tröße

      Kommentar

      • der_suchende
        Benutzer
        • 18.01.2015
        • 82

        #4
        Ich will mich hier auch nochmal einklinken, ich muss wirklich sagen es ist klasse wie gut Du hier hilfst und welch tolles historisches Fachwissen Du hast - eine echte Bereicherung für das Forum

        Peter

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