Un- oder voreheliche Halbschwester von Franz Dröhsler Kreis Bärn

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  • Anke's Ahnen
    Erfahrener Benutzer
    • 09.02.2012
    • 213

    Un- oder voreheliche Halbschwester von Franz Dröhsler Kreis Bärn

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: um 1900
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Hof / Friedland / Groß Stohl
    Konfession der gesuchten Person(en): katholisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Hallo Zusammen,


    ich bin auf der Suche nach einer vor- oder unehelichen Halbschwester (gleicher Vater) von meinem Opa Franz Dröhsler.

    Was ich weiß:
    Meine Mutter berichtete von einer Erzählung ihrer Mutter:
    "Eines Tages tauchte eine Frau auf, die eine Geburtsurkunde von ihrem Vater benötigte, da sie in Wien einen Polizisten heiraten wollte"
    Die von der Frau als Vater bezeichnete Person war der Vater ihres (meiner Omas) Mannes, sprich mein Ur-Opa.
    Der Hergang muss zwischen 1931 und 1939 stattgefunden haben und somit in Groß Stohl, Neu Lublitz oder Niederwildgrub.
    Leider weiß ich nichts weiter über die Frau, weder wie sie hieß, noch wer ihre Mutter war, wie alt sie war oder oder

    Da die Frau wusste wer ihr Vater ist, muss er ja irgendwo als solcher vermerkt sein.
    Wo könnte ich da suchen? Z.B. bei einem Vormundschaftsgericht!? Welches wäre da zuständig? Oder wo noch?

    Hier noch ein paar Fakten über den Vater:
    Konrad Drößler
    * 7.10.1869 in Hof (Dvorce), als Sohn eines Webermeisters
    er wurde auch Weber
    °° 7.5.1906 in Groß Stohl (Velká Štáhle) zu dem Zeitpunkt war er lediger Fabrikarbeiter in der Maschinenfabrik in Groß Stohl und wohnte in den Arbeiter-Häusern, seine Frau kam aus Groß Stohl
    22.08.1906 Geburt Tochter Aloysia in Hof (starb 1909 in Fridland)
    12.10.1909 Geburt Sohn Franz (mein Opa) in Friedland (Bridlicná)
    + 30.11.1912 in Friedland (Berufsangabe auf dem Totenschein: Spitzenweber in Friedland)

    Vielen Dank schon mal für nützliche Tips, Ideen oder einfach nur Gedanken.

    Grüße
    Anke
  • Anke's Ahnen
    Erfahrener Benutzer
    • 09.02.2012
    • 213

    #2
    Hallo nochmal,

    sicher ist es eher ungewöhnlich, dass man den Vater kennt und Mutter und Kind sucht...
    Aber weiß denn wirklich niemand, wo ich hier ansetzen könnte?
    Kenne mich mit un/außerehelichen Kindern gar nicht aus.
    Welche "Behörde" war damals (siehe oben) in der Gegend dafür zuständig, sprich wo könnten denn Nachweise über den Vater liegen? (Die es ja definitiv geben muss, sonst wäre die Frau ja nicht bei meinem Opa aufgetaucht)
    Lagen die Akten (Vormundschaft, Mündel oder was auch immer) in dem Ort, in dem die Mutter des unehelichen Kindes lebte?
    Kann man Unterlagen auch finden, wenn man nur den Namen das Vaters hat und nicht den der Mutter?


    Viele Grüße
    Anke

    Kommentar

    • malu

      #3
      Hallo Anke,

      Du kannst alle Wiener Trauungs-Matriken der Jahre 1931-1939 durchsuchen und hoffen, dass dort Dein Urgroßvater als Brautvater / Erzeuger genannt ist.

      Vielleicht kam aber auch der 2. Weltkrieg dazwischen und die Trauung fand gar nicht statt. Dann war die ganze Sucherei umsonst.

      Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.


      GLG
      Malu

      Kommentar

      • günter oppitz
        Erfahrener Benutzer
        • 08.03.2011
        • 100

        #4
        Hallo Anke!

        Malus niederschmetternde Antwort auf Deine Bitte um „nützliche Tipps, Ideen oder auch nur Gedanken“ hat mich veranlasst,
        auch einige Überlegungen anzustellen.

        1) Eine Suche in den Wiener Trauungsbüchern halte ich wegen der wenigen Anhaltspunkte und des ungeheuren Zeitaufwandes (derzeit) auch nicht für sinnvoll.
        Selbst wenn es Indizes für größere Zeiträume gibt, findet man ja dort normalerweise nur den Namen des Bräutigams.
        Trotzdem möchte ich etwas Positives an dieser Idee herausheben: Es wird für möglich gehalten, dass irgendwo eine Braut namens Dröhsler/Drößler/Drösler/Drehsler/Dreßler/Dresler usw. vermerkt ist.
        Vielleicht gibt es irgendwann einmal auch entsprechende Indizes, die die Suche erleichtern.
        Zur Schreibung des Namens: Meist ist bei „hs“ eigentlich „ss“ oder „ß“ gemeint.

        2) Das sonst manchmal sehr hilfreiche Adressbuch für Wien von Lehmann ist in diesem Fall für die Lösung auch nicht geeignet, da wir ja nicht einmal den Vornamen kennen und außerdem „Untermieter“, wie Dienstboten, Gewerbegehilfen und Taglöhner, nicht angeführt wurden.

        3) Für mich ist es auffallend, dass die „Vorfahrin“ unbedingt „eine Geburtsurkunde von ihrem Vater benötigte, da sie in Wien einen Polizisten heiraten wollte“.
        Wenn sie in einem Taufbuch als uneheliches Kind unter einem anderen Namen eingetragen worden wäre, hätte sie keinen Geburtsschein mit dem Namen Drößler gebraucht. Viele uneheliche „Kinder“ haben in Wien ohne Geburtsschein des unbekannten leiblichen Vaters geheiratet.

        Die gezielte Suche nach einem Geburtsschein mit diesem Namen deutet darauf hin, dass die „Vorfahrin“ unter dem Namen Drößler im Taufbuch eingetragen wurde.
        Folgende drei Varianten sind meiner Meinung nach denkbar:
        1) Der Vater hat sich zum Kind bekannt, obwohl die Eltern nicht verheiratet waren. Normalerweise wurde das Kind aber dann erst nachträglich legitimiert (z. B. durch die nachfolgende Eheschließung).
        Streng genommen hätte es meiner Meinung nach bis dahin den Namen der Mutter führen müssen.
        2) Man gab einfach an, verheiratet zu sein, und die Daten wurden einfach so eingetragen.
        3) Die Mutter könnte zwar angegeben haben, ledig zu sein, aber Drößler zu heißen. Das könnte zu Schwierigkeiten geführt haben, als die Tochter ihre Heiratspläne präsentierte und eigentlich keine Legitimation vorhanden war, den Namen Drößler zu führen.

        Ich habe relativ wenig Erfahrungen, welche Nachweise bei Eintragungen in mährischen Kirchenbüchern verlangt wurden. Aber mit den Taufmatriken einer Wiener Pfarre habe ich mich sehr eingehend beschäftigt und muss sagen, dass man sich bei ledigen Müttern meist auf deren Angaben verlassen hat. Oft steht sogar ausdrücklich dabei: „Laut Angabe“.
        Und es ist auch vorgekommen, dass falsche Angaben gemacht wurden, dass z. B. das Feld des Vaters leer blieb, sein Familienname aber als Name der Mutter angegeben wurde.
        Woher ich das weiß? Aus den Korrekturen, die dann vorgenommen wurden, wenn dieses Paar später in derselben Pfarre geheiratet hat. Dann mussten sie nämlich in dieser Pfarre (meistens) Dokumente vorlegen, und die ursprünglichen Angaben wurden für ungültig erklärt.

        Ich würde es also durchaus für möglich halten, dass in einem mährischen Taufbuch (nicht unbedingt in den Taufpfarren der [anderen] Kinder, aber möglich ist alles) diese „Vorfahrin“ mit dem Familiennamen Drößler eingetragen ist.

        Vielleicht sind dort sogar nachträglich Vermerke über Heirat und Tod angebracht worden.

        Ich weiß, dass auch eine solche Suche sehr zeitaufwendig ist. Ich hoffe, dass ich Dich nicht in die Irre führe.

        Herzliche Grüße
        Günter (Oppitz)

        Kommentar

        • Anke's Ahnen
          Erfahrener Benutzer
          • 09.02.2012
          • 213

          #5
          Hallo Günter,


          vielen, vielen Dank für Deine Mühe diesen ausführlichen Bericht mit Deinen Überlegungen nieder zu schreiben.

          Der Gedanke, dass bei der Taufe evtl sogar mein Ur-Opa als Vater eingetragen ist, kam mir auch schon. In den Orten Hof, Friedland und Groß Stohl kann ich das aber (fast) ausschließen. Diese Tauf-Bücher habe ich zum Teil mehrmals (auch auf der Suche nach anderen Personen) "durchkämmt". Dabei fand ich durch Zufall auch die Schwester Aloysia von der wir (meine Mutter und ich) bis dahin noch nichts wussten. Fast -> da ich nicht ganz ausschließen möchte, evtl doch etwas übersehen zu haben.
          Leider gibt es aber ja noch unzählige Orte zwischen Stohl und Hof in denen mein Ur-Opa ein "Gspusi" gehabt haben kann. Daher hatte ich gehofft, dass es evtl. irgendein "Amt" gibt, wo dieser Fall hinterlegt sein könnte. Da wäre die Suche nicht ganz so aufwändig.


          Ein erfolgreiches (Ahnenforschungs) Jahr wünscht

          Anke

          Kommentar

          • günter oppitz
            Erfahrener Benutzer
            • 08.03.2011
            • 100

            #6
            Hallo Anke!

            Es scheint so, als wäre mein Rat, die Kirchenbücher nach einer möglichen Eintragung zu durchsuchen, nicht besonders hilfreich gewesen:
            Offenbar hast Du diese Suche ja schon durchgeführt – in einem Archiv oder in einem Standesamt, wo sie gelagert sind.

            Ein Problem ist ja, dass die Jahrgänge, die am ehesten in Frage kämen, noch gar nicht online sind:
            Hof/Dvorce: nur bis 1900 online
            Friedland/ Břidličná: nur bis 1896 online
            Groß Stohl/Velká Štáhle: bis 1904 online

            Wenn die Halbschwester Deines Großvaters zwischen 1931 und 1939 aufgetaucht sein soll, dann ist es recht gut möglich,
            dass sie erst nach 1900 (Hof), nach 1896 (Fridland) bzw. nach 1904 (Groß Stohl) zur Welt gekommen ist.

            Aber wenn Du die Taufeintragungen der Aloysia 1906 in Hof oder des Franz 1909 in Fridland gesehen hast,
            dann hast Du offenbar die realen Kirchenbücher vor Dir gehabt, die an die online gestellten Bücher anschließen.
            Und da wäre Dir wohl jede Eintragung mit dem Namen Drößler in allen Schreibungen (eventuell sogar Drexler) aufgefallen,
            die einen Bezug zu Deinem Urgroßvater haben könnte.

            Aber natürlich besteht auch die Chance, in einer anderen Pfarre etwas zu finden.

            Du hast in Deinem ersten Beitrag Fragen nach (staatlichen) Aufzeichnungen gestellt, die von niemandem beantwortet wurden:
            „Wo könnte ich da suchen? Z.B. bei einem Vormundschaftsgericht!? Welches wäre da zuständig? Oder wo noch?“

            Ich bin, wie ich bereits geschrieben hab, keine Experte für Mähren und Böhmen, aber vielleicht veranlassen meine Zeilen jemanden,
            der mehr davon versteht, zu einer Bestätigung, Ergänzung oder Richtigstellung meiner Aussagen.

            • Ich fürchte, dass es außer den Kirchenbüchern keine weiteren schriftlichen Quellen für die Geburt des unehelichen Kindes gibt.
            Nach meinem derzeitigen Wissensstand bestehen die tschechischen Standesämter erst seit 1939.
            Bis dahin waren die Kirchenbücher ja auch staatliche Personenstandsbücher.
            Vgl. dazu:


            • Dass bei unehelichen Kindern ein Vormundschaftsgericht eingeschaltet wurde (eingeschaltet werden konnte), halte ich persönlich für sehr unwahrscheinlich.
            Ein solcher Aufwand wurde normalerweise bei einer bevorstehenden Hochzeit in Wien wohl kaum betrieben.
            Ich bin, wie ich schon im vorigen Beitrag geschrieben habe, fest davon überzeugt,
            dass die Trauung einer unehelich geborenen Braut problemlos ohne „Geburtsurkunde“ des leiblichen Vaters möglich war.

            Ich wünsche Dir, dass es einige hilfreiche bzw. klärende Zuschriften gibt!

            Herzliche Grüße
            Günter

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            • Anke's Ahnen
              Erfahrener Benutzer
              • 09.02.2012
              • 213

              #7
              Hallo Günter,

              danke Dir nochmals.

              Ja, ich hatte aus der "jüngeren Zeit" die Kirchenbücher im Original vor mir.
              Ich war 2008 für 3 Tage im Archiv in Olmütz und letztes Jahr einen Tag. Letztes Jahr war ich zusätzlich noch in einigen Orten/Gemeinden/Städten in verschiedenen Ämtern in denen Kirchenbücher liegen.
              Aber wo ich so darüber nachdenke, die zuständige Dame in Friedland habe ich nicht angetroffen. Würde sagen, dass steht dann bei der nächsten Reise in die Altvater-Region auf dem Programm.

              Ich hatte vermutet, dass die Frau evtl die Geburtsurkunde auf Grund eines Arier-Nachweises benötigte.

              Liebe Grüße

              Anke

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