Silberschmiede im Baltikum

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  • Frank K.
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2009
    • 1333

    Silberschmiede im Baltikum

    Hallo miteinander,

    zu Silberschmieden, die im Baltikum vom Mittelalter bis zur Staatengründung 1920 Silber- und Goldschmiedearbeiten ausgeführt haben, habe ich ein interessantes Buch zur Hand, in dem sowohl Silberarbeiten abgebildet und beschrieben sind, als auch deren Meister.

    Es ist ein reichhaltiger Bildteil mit großer Beschreibung einzelner Musterstücke enthalten

    In diesem Buch ist ein 130 Seiten langer Teil enthalten in dem
    1. die Punzen erklärt sind,
    2. die Orte, bzw Städte und Stadtzeichen aufgeführt sind,
    3. die einzelnen Meister mit ihren Meisterzeichen und Kurzbiographien
    aufgelistet sind.

    Es handelt sich hier um folgendes Buch:
    "Baltisches Silber", Annelore Leistikow, Lüneburg 1996.
    (380 Seiten, Format 28cm x 21,5 cm x 2,5cm).

    Bei der suche nach Silberschmieden kann ich helfen, wenn mir dazu Namen der Meister genannt werden.

    Viele Grüße Frank
    Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft
  • Frank K.
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2009
    • 1333

    #2
    Liebe Forenmitglieder,

    nun muss ich selbst einmal nach einem Silberschmied suchen, dessen Meisterzeichen im angegebenen Buch nicht erfasst ist und auch sonst in anderen Veröffentlichungen (soweit ich dies - auch bei der Internetrecherche - bisher feststellen konnte) nicht näher bestimmt werden kann.

    Im ersten angefügten Bild ist die Punzierung zu sehen.

    Die Stempelung erfolgte mit der Rigaer Stadtmarke, neben der links die Silberqualität "84" zu erkennen ist, sowie rechts das Zeichen des Probemeisters aus Riga, das im 2. Bild aufgelöst ist. Der Probemeister Iwan Spiridow war 1873 - 1890 tätig, folglich ist auch das Entstehen der Stempelung in diese Zeit zuzuordnen.

    Links neben dieser Stempelmarke des Probehofes ist das Meisterzeichen "MAA" zu erkennen.
    Dieses Meisterzeichen konnte ich bisher nicht ermitteln. Es ist auch im Buch (siehe 1. Beitrag zu diesem Thema) nicht erklärt, bzw. nicht angeführt. Auch in verschiedenen Publikationen wird nur (soweit ich das bisher feststellen konnte) nur das Meisterzeichen ohne weitere Nennung des Meisters angeführt. Der Meister ist also nicht näher bekannt.

    Wenn jemand nähere Information zu diesem Rigaer Meister mit der Abkürzung "MAA" hat, bitte ich um weitere Hilfe, um dieses Rätsel zu lösen.
    Bitte im Beitrag logisch argumentieren. Unkommentierte, einfach nur so eingefügte Internetlinks sind in diesem Fall wenig hilfreich.

    Ich danke den Helfern schon jetzt, die der Erkenntnis weiter helfen können.

    Viele Grüße

    Frank
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    • Marina
      Erfahrener Benutzer
      • 16.03.2006
      • 844

      #3
      Hallo Frank!

      Das Meisterzeichen "MAA" gehoerte der bekannten Fabrikinhaberin Matrjona Andrejewna Andrejewa (in Moskau), bekannt in den Jahren 1894-1917. Aber ich weiss nicht, ob sie mit Baltikum etwas zu tun haben konnte.
      HG

      Marina

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      • Marina
        Erfahrener Benutzer
        • 16.03.2006
        • 844

        #4
        .
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        • Frank K.
          Erfahrener Benutzer
          • 22.11.2009
          • 1333

          #5
          Hallo Marina,

          vielen Dank für Deine Information!

          Möglich ist, dass Matrjona Andrejewna Andrejewa in Moskau tätig war und vorher vielleicht in Riga.
          Probemeister Iwan Spiridow war 1873 - 1890 in Riga tätig - so ist auch der Stempel des "Probeamtes" in Riga. Das bedeutet auch, dass der Löffel, der gestempelt ist, in dieser zeit auch dem Probeamt vorgelegt wurde. In diesem Zeitraum muss dann auch der Silber- / Goldschmied mit der Abkürzung in Riga tätig gewesen sein und womöglich danach Riga verlassen hat.
          Es sind auch mehrere andere Stücke mit diesem "Meisterzeichen" bekannt, allerdings ist - so weit mir bekannt - dieses Meisterzeichen nicht erläutert worden.
          In dem im ersten Beitrag erwähnten Buch wird dieser Meister (diese Meisterin ?) nicht erwähnt.
          Vielleicht erfahren wir noch mehr dazu.
          Viele Grüße
          Frank

          P.S. die Punzierung in Beitrag 4 entspricht der des angefragten Stückes.
          Zuletzt geändert von Frank K.; 13.06.2016, 17:57.
          Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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          • Marina
            Erfahrener Benutzer
            • 16.03.2006
            • 844

            #6
            Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen

            Möglich ist, dass Matrjona Andrejewna Andrejewa in Moskau tätig war und vorher vielleicht in Riga.
            Leider kann ich nichts mehr hinzufuegen. Habe dieses Thema nie geforscht.

            Marina

            Kommentar

            • Frank K.
              Erfahrener Benutzer
              • 22.11.2009
              • 1333

              #7
              Liebe Marina,

              vielen Dank für Deine Mithilfe.
              Vielleicht kann jemand anderes das Rätsel lösen.

              Viele Grüße
              Frank
              Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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              • georg friederici
                Erfahrener Benutzer
                • 04.06.2006
                • 368

                #8
                Meister DANIEL OTTO

                DAMIEL OTTO war nachweisbar von 1664 bis 1684 Goldschmied in Reval.
                Um 1659-1660 erstellte er ein Branntweinschale.
                Suche aus dem Buch von Annelore Leistikow ein gutes Bild, vergrösserbar (also "schwer").
                Seitlich ist ein Allianzwappen. Gerne hätte ich dieses Wappen vergrösserbar und dann suche ich die Besitzerfolge dieser Schale.
                Jeder Hinweis ist von Interesse.
                Liebe Grüsse aus Oldenburg
                georg.friederici(at)ewetel.net
                Zuletzt geändert von AlAvo; 13.10.2021, 10:51. Grund: Zur Verhinderung von Spam und Phishing E-Mail-Adresse verfälscht

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                • Frank K.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.11.2009
                  • 1333

                  #9
                  Hallo Georg,


                  das Buch habe ich zur Hand genommen und nach der Schale durchsucht, was natürlich ein Aufwand ist, da im Buch über 500 Objekte abgebildet sind!
                  Als entsprechendes Objekt habe ich unter Nr. 307 besagte Schale gefunden, die als:

                  Branntweinschale, Dm = 21,5 cm
                  Reval Daniel Otto, 1659 - 1689
                  Auf der Mitte der sechs gebuckelten Wandungsfelder mit
                  Schlangenhautdekor ist ein Allinzwappen graviert
                  im Wechsel mit den Initialen "S.A.H" und "A.A."
                  Die Schale befindet sich im Privatbesitz.

                  Wenn es sich um diese Schale handelt, kann ich einen Scan des Fotos machen.
                  Sind weitere Daten zu diesem Silberschmied bekannt?

                  Im Buch von A. Leistikow finden sich spärliche Angaben.
                  Ich hoffe mit diesen Vorabinformationen schon weiter helfen zu können.
                  Viele Grüße
                  Frank
                  Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

                  Kommentar

                  • georg friederici
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.06.2006
                    • 368

                    #10
                    Silberschale aus REVAL von Daniel Otto

                    Hallo Frank,
                    das ist super, die gefundene Schale ist genau die, die ich suche.
                    Wenn möglich so "schwer" als möglich einscannen.
                    Ist das Allianzwappen noch zu erkennen ?
                    Beim Durchblättern: sind Dir weitere Schalen auf Kugelfüssen und Volutenhenkel aufgefallen ?
                    Danke vorweg und
                    liebe Grüsse aus Oldenburg.
                    georg.friederici(at)ewetel.net
                    Zuletzt geändert von AlAvo; 14.10.2021, 10:02. Grund: Zur Verhinderung von Spam und Phishing E-Mail-Adresse verfälscht. Bitte in Zukunft aus Eigeninteresse selbst beachten.

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                    • Frank K.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.11.2009
                      • 1333

                      #11
                      Hallo Georg,
                      bisher sind mir keine weiteren derartigen Schalen aufgefallen. Es sind ja auch über 500 Objekte abgebildet und das Buch ist dick :-O
                      Das Bild werde ich "abarbeiten" und verschicken.

                      Bis dann
                      Frank
                      Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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                      • PISA911
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.12.2020
                        • 179

                        #12
                        Hallo Frank,
                        interessantes Buch!

                        Einer meiner Vorfahren aus Riga war Goldarbeiter dort, koennte er eventuell auch in diesem Buch zu finden sein oder ist es strikt nur fuer Silberschmiede?


                        Sein Name war Wilhelm Carl Dohmann und er war ~1792 in Mitau geboren.
                        WCD Ausreise 1835.jpg

                        vielen Dank im Voraus,
                        Petra

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                        • Frank K.
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.11.2009
                          • 1333

                          #13
                          Hallo Petra,

                          Wilhelm Carl Dohmann ist in diesem Buch leider nicht aufgeführt.
                          In diesem Buch sind Meister als Inhaber von Werkstätten aufgeführt, die im baltischen Raum (jetzt Estland und Lettland) gearbeitet haben und als Meister der Gold- und Silberschmiedeämter in den jeweiligen Orten verzeichnet sind.

                          Ich nehme an, daß Wilhelm Carl Dohmann Goldarbeiter in einem der verzeichneten Meisterbetriebe war und keine eigene Werkstätte hatte.
                          Es wäre sonst die Möglichkeit, ihn in einem Kirchenbuch oder in einer Zeitung als Goldarbeiter genannt zu finden.

                          Viele Grüße
                          Frank
                          Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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                          • PISA911
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.12.2020
                            • 179

                            #14
                            Danke!

                            Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
                            Hallo Petra,

                            Wilhelm Carl Dohmann ist in diesem Buch leider nicht aufgeführt.
                            In diesem Buch sind Meister als Inhaber von Werkstätten aufgeführt, die im baltischen Raum (jetzt Estland und Lettland) gearbeitet haben und als Meister der Gold- und Silberschmiedeämter in den jeweiligen Orten verzeichnet sind.

                            Ich nehme an, daß Wilhelm Carl Dohmann Goldarbeiter in einem der verzeichneten Meisterbetriebe war und keine eigene Werkstätte hatte.
                            Es wäre sonst die Möglichkeit, ihn in einem Kirchenbuch oder in einer Zeitung als Goldarbeiter genannt zu finden.

                            Viele Grüße
                            Frank

                            Vielen Dank Frank fuer's Nachschauen.


                            Ich habe Geburts- bzw. Heiratseintraege in Kirchenbuechern finden koennen, zu 4 von seinen 6 Kindern, wo er als 'Goldschmidt' bezeichnet wird.

                            Diese 4 Kinder sind alle in / um Pinkenhof geboren, gab es eventuell eine Gold- Silberschmiede dort?



                            Einige Paten sind auch Goldarbeiter, u. a. Ahrens/Ahrends/ Ahrend/ Simon/ Gohse (in einem Kirchbucheintrag aus Riga)




                            liebe Gruesse,
                            Petra
                            Zuletzt geändert von PISA911; 21.02.2022, 20:17. Grund: Tippfehler/ mehr Information

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                            • PISA911
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.12.2020
                              • 179

                              #15
                              Im Laufe meiner weiteren Internetgrabereien habe ich ein Buch als PDf gefunden: Verzeichnis baltischer Goildschmiede von Dr. W. Neumann. Das link ist fuer den automatischen download des PDFs.

                              Ich habe dort zwar meinen Vorfahr nicht finden koennen, aber ich glaube eine Verbindung zu einer eingeheirateten Verwandten gefunden zu haben!

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