Hallo Andreas:
Vor dem Ende des 1. Weltkriegs war dies Teil des russischen Reichs, und da war Russisch doch die Amtssprache. Das evangelische Kirchenbuch von Uexküll, z.B., betraff die deutsch- und lettisch-sprachigen Evangelischen der Gegend, keine Russen - aber seit 1891 mußte das Kirchenbuch auf Russisch geführt werden. Ich selber habe deutschsprachige Vorfahren um diese Zeit in der Gegend Bialystok (heute im Nordosten von Polen, damals auch im russischen Reich) - auch da mußten die bisher auf Deutsch geführten evangelisch-lutherischen Kirchenbücher ab 1893 auf Russisch geführt werden.
Daß auf dem russischen Taufeintrag 24. März 1914 steht, aber auf der Sterbeurkunde 6. April 1914, hat damit zu tun, daß in Russland bis 1918 noch der julianische Kalender benutzt wurde, der um diese Zeit 13 Tage hinter dem in Deutschland gebrauchten gregorianischen Kalender herhinkte (d.h., der Tag, der als 24.03.1914 in Russland bezeichnet wurde, ist der gleiche wie der als 06.04.1914 in Deutschland bezeichnete). Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Julianischer_Kalender. Dies ist auch wieso der Jahrestag der sogenannten Oktoberrevolution (Machtübernahme der Bolschewiken in Russland unter Lenin 1917) am 7. November begangen wurde - nach dem julianischen Kalendar in Russland in 1917 war es erst der 25. Oktober, als Lenin die Macht ergriff, aber nach dem gregorianischen Kalendar (1918 auch in Russland eingeführt) war es schon der 7. November.
VG
--Carl-Henry
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--Carl-Henry
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