Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
Familienname: Herrmann
Zeit/Jahr der Nennung: ca. 1834
Ort/Region der Nennung: Cottbus und Dörfer
Ich war etwas irritiert: beim Durchstöbern der digitalisierten Kirchenbücher Brandenburg, hier: Cottbus Klosterkirche ist mir aufgefallen, dass mehrfach beim Bräutigam hinter seinem Nachnamen noch geborener z.B. Noack steht. Weiß das jemand zu deuten??
LG Judi
Vielleicht wurde er unehelich geboren (--> Kind bekommt den Mädchennamen der Mutter) und wurde a) legitimiert oder b) einbenannt, als die Mutter heiratete?
(Legitimiert, wenn der Ehemann der Mutter das Kind als seines anerkannte, einbenannt, wenn das nicht der Fall war, er dem in die Ehe gebrachten Kind aber trotzdem seinen Namen "verlieh".)
Vielleicht wurde er unehelich geboren (--> Kind bekommt den Mädchennamen der Mutter) und wurde a) legitimiert oder b) einbenannt, als die Mutter heiratete?
(Legitimiert, wenn der Ehemann der Mutter das Kind als seines anerkannte, einbenannt, wenn das nicht der Fall war, er dem in die Ehe gebrachten Kind aber trotzdem seinen Namen "verlieh".)
so etwas habe ich mir auch schon gedacht - allerdings sind es eine ganze Menge Männer gewesen, die dahinter "geb." stehen haben, deswegen war ich ein wenig irritiert.
Trotzdem danke und noch einen schönen Ostermontag.
LG Judi
wir haben auch solche Namensveränderungen bei den Männern und auch den Fall, dass der Mann nicht nur den Nach-, sondern auch den Vornamen änderte. Bei uns ist das in einem sorbischen Dorf im Spreewald so gewesen. Anscheinend übernahmen die Männer den Namen der Frauen, wenn sie in den Hof einheirateten. Warum das so ist, habe ich noch nicht herausfinden können. Auch der Pfarrer, der die alten Kirchenbücher in diesem Dorf sorgsam restauriert und durchforstet hat, hatte dafür keine rechte Erklärung (allerdings genug Spürsinn, um die Vorfahren zu finden). Mit unehelicher Geburt hat es, jedenfalls bei unseren Vorfahren, nichts zu tun.
Bei uns im Münsterland war das wegen der Hofnamen ja ständig der Fall, aber möglicherweise gibt es das in Brandenburg stellenweise auch. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es in überwiegend sorbischen Dörfern auch Hofnamen gab, habe dazu aber keine Erkenntnisse.
in böhm. / mähr. Matriken finden sich öfters bei Geburtseinträgen, unabhängig vom Geschlecht des Neugeborenen / Täuflings,
derartige Angaben (z.B. Ignatz geb. Pavlák)
ich kann nicht sagen, ob das Hofnamen waren. Wir waren in diesem Dorf, auf dem Friedhof, und es scheint, dass es Familiennamen waren. Ob diese mit Hofnamen identisch waren, weiß ich nicht. Jedenfalls unterscheiden sich dann die Familiennamen nicht von den Hofnamen. Das merkwürdige ist, wenn der Pfarrer das richtig aus den Kirchenbüchern herausgelesen hat, dass in einem Fall der Mann nicht nur den Nach- sondern auch den Vornamen des Schwiegervaters angenommen hat. Wenn Du, Judi, den Namen Noack nicht erfunden hast, dann handelt es sich um einen sorbischen Namen. Das sind die unseren auch, Sorben. Vielleicht kennt sich da ja jemand aus?
wir haben auch solche Namensveränderungen bei den Männern und auch den Fall, dass der Mann nicht nur den Nach-, sondern auch den Vornamen änderte. Bei uns ist das in einem sorbischen Dorf im Spreewald so gewesen. Anscheinend übernahmen die Männer den Namen der Frauen, wenn sie in den Hof einheirateten. Warum das so ist, habe ich noch nicht herausfinden können. Auch der Pfarrer, der die alten Kirchenbücher in diesem Dorf sorgsam restauriert und durchforstet hat, hatte dafür keine rechte Erklärung (allerdings genug Spürsinn, um die Vorfahren zu finden). Mit unehelicher Geburt hat es, jedenfalls bei unseren Vorfahren, nichts zu tun.
Beste Grüße
Cornelia
Hallo Cornelia,
momentan durchforste ich die Brandenburgischen Kirchenbüchern speziell Lübben, Calau, Cottbus und Spreewald und hier habe ich es zum ersten Mal gesehen. Deine Erklärung ist sehr einleuchtend, vielen Dank.
LG Judi
in der Niederlausitz war es üblich, das jeweilige Bewirtschafter auch den Namen der sogenannten Thorsaule mit an nahm. Möglicher weise stammt diese Tradition von den ersten deutschen Siedlern in der Niederlausitz ab. Daher ist die, schon genannte, Anmerkung mit den Hofnahmen richtig. Doch wie ich las ist sich die Wissenschaft sich nicht ganz einig, ob diese Tradition von deutschen Siedlern mitgebracht oder schon bei der niederlausitzschen slavischen Urbevölkerung (Sorben, Wenden..) üblich war. In dieser Zeit, wo viele nicht lesen und schreiben konnten gab es noch Hofzeichen, die an Holzpfosten des Eingangstores eingeritzt oder angebracht wurden. Daher entwickelte sich die Thorsaule. An der Stelle der Zeichen trat dann auch der Torsaulenname. Z. B. der Hofgründer war ein Dzeschke um 1300 um 1400 heiratete bei den Dzeschkes ein Schwiegersohn Noack ein und übernahm den Hof. So hieß z. B. Johann Noack - Dzeschke. Wieder hundert Jahre später ein neuer Schwiegersohn als Hofübernehmer Namens Pohle. Dieser müsste eigentlich dann eigentlich den Namen Johann Pohle - Dzeschke führen. Manchmal kam es aber vor, da niemand mehr was mit den alten Hofsaulennamen was anzufangen wusste. So gab es bestimmt dann eine weitere Änderung der hofübernehmende Schwiegersohn wurde einfach Johann Pohle - Noack genannt. Also entstand ein neuer Thorsaulenname.
Günstig war der Doppelname für die Buchführenden Pfarrer, so konnten sie zwischen den vielen z. B. Noacks unterscheiden.
ich weiß leider im Moment nicht die Quelle. Es gibt aber eine Liste mit Thorsäulennamen aus dem Alt-Kreis Luckau (NL) von 1915. In dieser tauchte mein Familienname einmal in Alt-Golssen und Woldow auf. Habe es jedoch aus Zeitgründen noch nicht geschafft da weiter zu forschen.
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