Ortsnamen mit -zagel?

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4858

    Ortsnamen mit -zagel?

    Hallo beisammen,

    ich habe gestern eine Linie im KB verfolgt, die im späten 17ten Jhd. in Oberkatzendorf (Pfr. Hutthurm/Niederbayern) wohnte.

    Bei einer Trauung 1611 taucht der Ortsname (ich nehme an es ist derselbe Ort) als Oberkatzenzagel auf.

    Zagel ist eigentlich der Schwanz. Ich habe aber auch schon Flur- oder Ortsbezeichnungen wie zB Cronzagel (und daraus abgeleitete FN) gefunden.

    Meine Fragen sind:

    - Was mag der ursprüngliche Grund für die Benennung mit -zagel gewesen sein? Speziell Katzenzagel? Die Gegend ist allerdings nicht arm an merkwürdigen Ortsnamen.
    - Warum die Umbenennung?
    Gruß
    gki
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4858

    #2
    Als weiteres Beispiel hab ich den Flurnamen "Kühzagl" gefunden.
    Gruß
    gki

    Kommentar

    • Laurin
      Moderator
      • 30.07.2007
      • 5664

      #3
      Hallo gki,

      auch Schmeller erklärt "Zagel" als Schwanz, Spitze.
      Topograph. betrachtet könnte das auch für eine charakteristische Geländeform stehen.
      Die Ortsdatenbank der Bayr. Landesbibl. verzeichnet 6 Gemeinden mit Zagl / -zagl
      Anbei ein umfangreicher Auszug:
      Angehängte Dateien
      Freundliche Grüße
      Laurin

      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4858

        #4
        Schönen Dank, Gerhard!

        Ortsnamen mit -zagl könnten also von einer Geländeform herkommen, in diesem speziellen Fall evtl. auch von einer Pflanze "Katzenzagl", sehe ich das richtig?

        Was könnte nun der Grund für die Umbenennung sein (so es eine war)? Die Ortsnamen auf -dorf und der auf -zagl wurden offenbar eine zeitlang beide verwendet.
        Gruß
        gki

        Kommentar

        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #5
          Hallo,

          im Anhang noch ein Ausschnitt von hier: http://archive.org/stream/jahrbuch66...ruoft_djvu.txt

          Für die Pfarre Sarleinsbach ( Erzherzogthum ob der Enns) wird bei einer Aufzählung 1827 für einen Ort auch gleichrangig Krondorf oder Kronzagel verwendet.

          Frdl. Grüße

          Thomas
          Angehängte Dateien
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

          Kommentar

          • Kastulus
            Erfahrener Benutzer
            • 18.03.2012
            • 1528

            #6
            Und dann gibt es noch die Zaglmühle in der Nähe von Wartenberg. Ich habe mich auch vor einiger Zeit mit dem Namen auseinandergesetzt und gesehen, dass das Grundstück auch heute noch schwanzförmig ist.
            Gruß von Kastulus

            Kommentar

            • Laurin
              Moderator
              • 30.07.2007
              • 5664

              #7
              Zitat von gki Beitrag anzeigen
              Was könnte nun der Grund für die Umbenennung sein (so es eine war)? Die Ortsnamen auf -dorf und der auf -zagl wurden offenbar eine zeitlang beide verwendet.
              Einen Zusammenhang zwischen -dorf und -zag(e)l konnte ich weder aus ahd. noch in mhd. WB herauslesen (ahd. zagil, mhd. zagel).

              Denkbar wäre, daß mit -zag(e)l das Ende einer Ansiedelung bezeichnet wurde, die später in -dorf geändert wurde
              - vielleicht weil es der "Herrschaft" so besser gefiel
              Freundliche Grüße
              Laurin

              Kommentar

              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4858

                #8
                Hallo Thomas und Kastulus!

                Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                im Anhang noch ein Ausschnitt von hier: http://archive.org/stream/jahrbuch66...ruoft_djvu.txt

                Für die Pfarre Sarleinsbach ( Erzherzogthum ob der Enns) wird bei einer Aufzählung 1827 für einen Ort auch gleichrangig Krondorf oder Kronzagel verwendet.
                Danke für die Hinweise!

                Insbesondere für den letzteren, ich hatte mich nämlich schon gefragt, wo der Ort Kronzagl, den ich im KB gefunden hatte, abgeblieben sei. Welches Ortsverzeichnis ist das?

                In der Nähe gibt es übrigens auch einen Kronzagl-Hof, den man über Doris finden kann.

                Zitat von Kastulus Beitrag anzeigen
                Und dann gibt es noch die Zaglmühle in der Nähe von Wartenberg. Ich habe mich auch vor einiger Zeit mit dem Namen auseinandergesetzt und gesehen, dass das Grundstück auch heute noch schwanzförmig ist.
                Danke auch dafür! Jetzt müßte man die Ortsfluren der anderen Zagl-Orte bestimmen....
                Gruß
                gki

                Kommentar

                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 4858

                  #9
                  Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                  Einen Zusammenhang zwischen -dorf und -zag(e)l konnte ich weder aus ahd. noch in mhd. WB herauslesen (ahd. zagil, mhd. zagel).
                  Danke!

                  Denkbar wäre, daß mit -zag(e)l das Ende einer Ansiedelung bezeichnet wurde, die später in -dorf geändert wurde
                  - vielleicht weil es der "Herrschaft" so besser gefiel
                  Wenn ich mir die anderen Ortsnamen so anschaue, scheinen die iA nicht das Interesse der Herrschaft geweckt zu haben.
                  Gruß
                  gki

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