FN Dyllong / Dylong

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  • Dudas
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2021
    • 1190

    #16
    Zitat von adamRi Beitrag anzeigen
    Meine Mutter spricht schlesisch und sie meinte Dyląk wie Dylong im polnischen ausgesprochen wird, da das ą wie "on" gelesen wird. "ą wie in Bonbon"
    Vor einigen Vokalen verlieren die Nasallaute ihre Nasalität (sog. Entnasalisierung) - hier wird theoretisch ą vor g einfach wie "on" ausgesprochen -, so dass nach dem richtigen Aussprachemuster wie "Dylong" ausgesprochen werden sollte.



    Zitat von adamRi Beitrag anzeigen
    Ich bin aber totaler Laie auf dem Gebiet, aber kann es dann nicht einfach sein, dass vor paar Jahrhunderten eine Person des Schreibens und Lesens nicht mächtig, soll ja so nicht unüblich gewesen sein, einem Pfarrer gesagt hat er heißt Dyląk und der Pfarrer, der deutsch sprach, einfach verstanden hat "Dylong" und das so aufgeschrieben "Kirchenbücher etc" hat? Das heißt einfach das Wort Dyląk eingedeutsch "Dylong" aufgeschrieben hat?
    Es war nicht unüblich, dass ein Nachname mehrere Varianten hatte - z.B. Zięba/Ziemba, Frąckowiak/Fronckowiak.

    Du kannst Recht haben, dass die ursprüngliche Schreibweise des Nachnamens Dyląg war.

    Es ist durchaus möglich, dass -ląg von dem Wort "ląg" (Dialektvariante von "lęg") abgeleitet ist, d.h. die Brut, das Brüten.

    Ich möchte darauf hinweisen, dass ein ähnliches Wort "łęg" (mdal. "łąg"), d.h. Wiesen und Haine, meistens an Flussufern oder in feuchten oder sumpfigen Gebieten gelegen; sumpfiges Wiesenland, in latinisierter bzw. eingedeutschter Form geschrieben wurde als: Lang [Brieselang (poln. 'brzezi łęg')], Lank, Lag, Long] o.ä.
    Long.png


    Im Altpolnischen gibt's auch "ląg", d.h. die Bansenwand [die Zwischenwand, die die Banse von der Tenne absondert], aber es leitet sich wahrscheinlich von dem Wort "Bląg" ab, das wiederum vom Deutschen herkommt - die Blanke/Planke, d.h. das Bret.



    Neben dyląg/dylon(g)/dyrląg/dryląg gibt's im Polnischen weitere Wörter mit der Endung -ląg:

    1. Dziwoląg [dziwo (Wunder) + ląg]
    - das, was sich ausgebrütet hat, ist seltsam/sonderbar: a) Mißgeburt, b). Wunderding, Wundergeschöpf, Wundertier, Wunderwerk usw.
    - vgl. Dziworód [-ród (Geburt) statt -ląg]

    2. Długoląg [długo (lang) + ląg]
    - das, was sich ausgebrütet hat, ist lang: ein Mensch mit überdurchschnittlicher Größe



    Es gibt noch Zimoląg (auch als Nachname), auch Zimolong geschrieben, aber es zeigte sich, dass laut einem Buch die Wortherkunft ganz anders ist - Zima (Winter) + ląk (Scheu) [jemand, der winterscheu ist: ein Fröstling, frostiger Mensch]


    Hier stoße ich bereits an die Grenzen meiner sprachlichen Fähigkeiten - nur ein Sprachwissenschaftler kann weiterhelfen.
    Zuletzt geändert von Dudas; 04.10.2023, 20:49.

    Kommentar

    • lexeuc
      Benutzer
      • 27.10.2020
      • 99

      #17
      Hallo zusammen,
      ich weiß, dass das Thema schon über 10 Jahre im Raum steht, bin aber gerade erst per Zufall drauf gestoßen.
      Es gab eine Familie Dylong in Wojska (Gemeinde Tworog in OS).
      Auf dem dortigen Friedhof gibt es ein Denkmal zu Ehren der verstorbenen aus dem zweiten Weltkrieg.
      Da ist mehrmals der Familienname Dylong zu finden.
      Es wurde auch Dylong geschrieben und keine der Abwandlungen die hier genannt worden sind.

      Ich habe das Bild mal angehangen, man muss zwar ein wenig ranzoomen, aber da findet man auch den Namen.
      P.S. Laut meiner Großmutter mütterlicherseits waren das ihre Cousins, es könnte also potentiell eine Verwandtschaft bestehen.

      Viele Grüße
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      Kommentar

      • Dudas
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2021
        • 1190

        #18
        Zitat von lexeuc Beitrag anzeigen
        Es wurde auch Dylong geschrieben und keine der Abwandlungen die hier genannt worden sind.
        Die richtige Form ist Dyląg [Dyl + -ąg] .
        Nach nochmaligem Nachschauen in verschiedenen Quellen geht es hier um das Suffix -ąg.

        Mit diesem Hinweis kann man ähnliche polnische Nachnamen wie Kośląg, Firląg, Maląg finden.

        Kommentar

        • lexeuc
          Benutzer
          • 27.10.2020
          • 99

          #19
          Danke für die Info! Denke es haben sich dann mit der Zeit eben die Variationen a la Dyllong, Dylong, Dyląg etc. ergeben. In diesem Fall ist es ja wortwörtlich in Stein gemeißelt.
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