Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
Aber ich würde mal sagen durch schlechte Aussprache, Dialekt, Hörensagen und falsch aufgeschrieben ....
Viele Grüße ...................................
Christine .. ............. Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein. (Konfuzius)
Hallo Hummel,
bei mir wird aus GÜCK auch GICK und auch GIK. Warum ? Ich weis es nicht.
Höhrfehler, schlechte Aussprache, anderer Dialekt vielleicht; vielleicht auch ganz andere Ursache.
Das Fatale: man kann den Schreiber nicht mehr fragen.
Ganz liebe Grüße
Heinrich
solche Verschleifungen von Namen gibt es sehr oft und findet sich früher oder später in fast jeder Genealogie. Die Familiennamen waren zwar erblich aber es gab keine festgeschriebene "Rechtschreibung" für die Namen. Der Pfarrer schrieb auf, wie er es verstand und meinte, dass der Name geschrieben wird. Da viele Menschen auch nicht in der Lage waren, ihren Namen zu buchstabieren, verschliffen sich viele Namen im Laufe der Zeit oft nicht nur einmal. Nicht selten gab es aber auch Fälle, wo die Familien selbst die Schreibweise ihrer Namen änderten. Das ging so weit, dass z.B. in der Zeit der Humanisten oftmals die eigenen Familiennamen lateinisiert wurden. Das machten die Pfarrer natürlich nicht von sich aus. Solche Verschleifungen und Veränderungen von FN erleichtern die Suche natürlich nicht gerade. Normalerweise sollten die FN dann auch in ihrer Schreibweise mit Einführung der Standesämter beständig bleiben. Die Praxis zeigt aber auf, dass dem sehr oft leider nicht so ist.
Viele Grüße
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
... wie in einem Familiename ein ü zu einem i werden kann
Interessant wäre zu erfahren, zu welcher Zeit (in welchem Jahr) erstmals die "Wandelung" von ü zu i erscheint.
Noch im Jahre 1834 wird das heutige Wort Hilfe als Hülfe geschrieben
(so in Kaltschmidt; Kurzgefaßtes vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache; Leipzig 1834).
Fast gleichzeitig mit Einführung der Standesämter (seit 1. Oktober 1874 in Preußen, ab 1. Januar 1876 im ganzen Gebiet des Deutschen Reiches)
fand vom 4. bis 15. Januar 1876 die Konferenz zur Herstellung größerer Einigung in der deutschen Rechtschreibung (Erste Orthographische Konferenz) statt.
Die Veränderung der ü- zur i-Schreibweise könnte ein Ergebnis dieser sein und pflichtbewußten Standesbeamten Anlaß, die Namenschreibweise zu "modernisieren".
ich meine ob es irgendeine sprachliche Wandlung in der Geschichte gab wodurch ein ü zu einem i werden kann (außer einer falschen Aufnahme durch einen Schreiber etc.),
denn den Namen gibt es heute noch mit ü
Hallo Hummel,
diese sprachlichen Wandlungen gab und gibt es undzwar meist zwischen den verschiedenen Dialekten. Der Pfarrer braucht nur aus einer Gegend mit einem vollkommen anderen Dialekt gewesen zu sein oder die Familie von einer ganz anderen Gegen hergezogen sein und schon steht der Name anders als sonst auf dem Papier.
Viele Grüße
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Nicht nur zwischen verschiedenen Dialekten, sondern auch innerhalb ein und desselben. Man denke an "Dresden", das vor Ort mit einer undefinierbar (sächsischen ) Mischung aus e und ä ausgesprochen wird.
Ich konnte z.B. in meiner AT den fast mit den Händen zu greifenden Fall einer Namensgebung und ihrer Entstehung nachweisen: Im Jahr 1814 gab sich der Ahne einen neuen Namen, nach der schlesischen Stadt Leobschütz, im Dialekt: Lischwitz. In Wirklichkeit changierte der Vokal im Dialekt zwischen einem i, ie und ü. Dementsprechend finden sich finden sich zeitgenössisch die Schreibweisen Lüschwitz, Leschwitz und in späteren Briefen von Nachkommen auch Lischwitz. Der Vokal wurde ursprünglich wohl leicht gedehnt gesprochen.
Viele Grüße
Johannes
Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 30.10.2010, 14:02.
Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752
kann es dann irgendwie mit dem Fränkischen Dialekt zusammenhängen, denn der Name kam und kommt dort häufig vor (Denn auch mit ü gibt es denn Namen noch)
Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752
Ja, alles was geschrieben wurde, kam vor. Ich fand in einem KB (um 1850) beim Taufeintrag, dass der Pfarrer beim Kind den Familiennamen "Räntzsch" schrieb, den Vater aber mit Rentzsch eintrug. In ein und demselben Eintrag!
MfG
Lise
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