Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
Ich lerne auch mal ein wenig für die Uni und mach mich heute Abend an die Pflegebücher ran. Ganz ganz vielen lieben Dank für die bisherige Unterstützung, kollektiv sowas anzugehen ist ein heiden Spaß. Pass auf Dich auf wenn's gewittert! (:
Merci
Lukas
Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
Guten Abend Lukas,
nix ist passiert beim Gewitter, sonst fliegt manchmal der Schutzschalter raus, und das mag der PC nicht.
Ja, mir macht das Thema auch großen Spaß, gerade wegen der Schwierigkeit, aber wir haben noch nicht den entscheidenden Fund. Vielleicht bekommst Du etwas über die Pflegebücher heraus. Gibt es übrigens Zunftbücher der Bader? In Augsburg waren die Bader anscheinend recht früh ein Gewerbe mit festen Regeln bezüglich Ausbildung inclusive Wanderjahre und Ausübung.
Ich hab mal nach Niggis geschaut. Da gab es noch 1711 einen Maler Gottlieb Niggiß.
Ob der Name nun eine Variante zu Neggis/Negges darstellt, war nicht zu ermitteln. Bei Jeremias Gotthelf ist Niggis eine Kurzform zu Nikolaus. Wenn der Stammvater der Augsburger Niggis (und evtl. Neggis usw.) also aus dem Raum Bern kam, hätten wir ein Indiz für ein Patronym.
Viele Grüße
Peter
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Die Deutung nach Jeremias Gotthelf ergibt durchaus Sinn. Ich bleibe positiv gestimmt, dass unsere Negges auch ein Patronym Nikolaus darstellen. Ich gucke trotzdem mal in die Bürgerbücher.
Lieber Gruß
Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
Guten Morgen Lukas,
im indexierten Bürgerbuch gibt es:
1612 Hans Negges, Rotgerber, Bürge S 45
1624 Leonhard Niggus, Neubürger aus Burtenbach S 53
1677 Christoff Niggus, Bürge S 136
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Ich seh hier gerade auch, dass ein Abraham in die Pflege gegeben wurde. Eventuell ist Moritz der Vater meines Vorfahrs und nicht Lienhart. Muss ich prüfen.
Hallo Lukas,
oh, eine schöne Menge hast Du gefunden. Im Moment sind mir Schrift und Aufbau noch ungewohnt, ich kann also noch nicht sagen, was genau da beim Hans steht. Morgen bin ich frischer. Jedenfalls ist das alles derselbe FN in seinen Variationen.
Ich schaue gerade das ältere Bürgerbuch durch, hab 1410 begonnen und bin jetzt in den 1490ern, bisher ohne Erfolg. Wenn wir nur endlich die Herkunft hätten als Ansatz für die verläßlichere Deutung.
Viele Grüße
Peter
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Laut Index 1477 kein Michel Neggis (o. Ä.) vorhanden, obwohl keine Steuerbefreiung 1478 (Hochzeit+Ersterwähnung, vlt ist die mir unbekannte Bemerkung 1478 relevant dazu)
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Allerdings kleine Anmerkung:
wenn man jetzt in den Index schaut, sieht man zunehmend Nachnamen + Berufsbezeichnungen. Kann es sein, dass hier Vornamen + Berufsbezeichnungen sind? Nigges nimmt auch kontinuierlich ab und man sieht Niclas und Nikolaus häufiger im Index. Eventuell stimmt die Vermutung mit dem Patronym. Allerdings 1462 gibt es zwei Neggis Barbaras und 1422 gibt es mal einen Neggis der den Vornamen Ulrich trägt und nicht nur einen Beruf.
Hier zB 1475 im Index:
Niclaus Zechmeister, Niclaus Apotheker, Niclaus Schreiber
oder: Nigkel Obstler, Nigkel Frau und Nigkel Kind
Guten Morgen Lukas,
da hast Du ja eine erfolgreiche Nachtschicht eingelegt, prima!
Als ich Schwarzenbader las, dachte ich Na endlich, da haben wir die Herkunft der/des Zuwanderer/s und des Namens. Aber: es gibt kein Schwarzenbad. Alle Google-Matches sind fehlgelesene Schwarzenbach.
Dann habe ich vergeblich nach Warzenbader gegoogelt. Das Einzige, was mir nun noch einfällt: der Michel war Pestbader.
Dass die auch Schwarzenbader hießen, läge nahe. Kannst Du das im Beruferegister bei den Heilberufen prüfen?
Bezüglich Patronym bin ich immer noch skeptisch und hoffe auf sowas wie einen Neggis Mayr als Beweis, dass Neggis ein Vorname war, von dem sich dann ein Patronym ableiten konnte. Aber jetzt lese ich mich erstmal ein, kann etwas dauern.
Ja, Du hast Recht, in der Frühphase handelt es sich oft um Vorname + Beruf. Wir sind hier in einer interessanten Periode der Namenentwicklung. Ich war fast darauf gefasst, dass der Michel auf einmal als Michel Bader weiterläuft.
"1478, S. 16c, Michels Neggos(?), neben seinem Name eine Bemerkung" Da lese ich ste... Der Genitiv bei Michels fällt auf. Handelt es sich bei dem ste... um eine Person in seinem Haus oder seinem Gewerbe?
Viele Grüße
Peter
Hallo Lukas,
wann könnte die früheste Einbürgerung eines Neggis usw. gewesen sein (wenn überhaupt)? Dann steige ich da noch einmal ins ältere Bürgerbuch ein. Die Herkunftsorte werden ja angegeben.
Viele Grüße
Peter
Peter vnd ... a...ell (Appenzell???) geprüder hansen verlendt(?)
hanß Neckus verlasse(nen) (=nachgelassenen) sone als pflegerzuigling an(genommen)
... guldin ... in Münz(?) als angefatten(?) ...
... ... auf ... ... ... t.. ...
Wer der Vater ist und wer der Sohn und was die Konditionen sind, kann ich nicht erkennen, die Materie ist mir zu fremd. Das wäre ein Fall für die Lesehilfe (mit Jahreszahl im Titel), denn wenn die Brüder wirklich Appenzell hießen, das wäre ja ein Indiz.
Viele Grüße
Peter
Zuletzt geändert von Xylander; 18.08.2022, 07:25.
Grund: Transkription verfeinert
Hallo zusammen,
für den FN Neggis haben wir inzwischen eine große Formenfülle im 15. und 16. Jahrhundert in Augsburg ermittelt. Dabei ist der Konsonantenbestand ziemlich stabil, der Vokalbestand variabel nach folgendem Schema:
N - a/ä/e/i - gg/ck - u/a/e/i - s
Dies unter der Voraussetzung, dass es sich bei den Formen mit Ni- (zB Niggas, Niggis) um denselben Namen handelt wie bei denen mit Nä/Ne- (zB Näggis/Negges), was nicht gesichert ist.
Die Herkunft, die sprachliche Zugehörigkeit und den Typ des Namens/der Namen kennen wir nicht, entsprechend groß ist die Liste der Deutungsmöglichkeiten:
- Patronym zu Nikolaus
- Übername aus schweizerisch näggi(s) - leichter Schlag oder auch bleibender Schaden
- Übername aus mhd. nickes - Wassergeist
- Übername aus nickel - kleiner Mensch
- Übername aus negus - Mensch mit schwarzer Hautfarbe https://bdo.badw.de/suche?lemma=Negu...hwort=&options[case]=1&options[exact]=1
- Herkunftsname zu unbekanntem Ort
- Name unbekannten Typs aus unbekannter Sprache (Tschechisch? Ungarisch? Hebräisch? Latinisierung/Gräzisierung?)
ich habe Mal nach der konkreten Ersterwähnung der Negges gesucht. Soweit ich das sehe, ist das im Jahre 1422 der Fall. Wie ehemals bei unserem Seiz/Siz/Seuz Tüllbaum/Dullpam wird einer der zwei "Näggis" aus dem Jahre 1422, nämlich der ohne genannten Vornamen, in seinem Steuerbezirk so abseits der eigentlichen Spalten genannt.
Vielleicht übersehe ich sie 1421? Unten mal eine kleine Verfolungsjagt. Vielleicht hilft ja die sonst wohl erste Schreibweise Näggis bei einer weiteren Konkretisierung der Bedeutung.
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