FN Hesselschwerdt/Häselschwerth

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 671

    #16
    Hallo sternap,


    damit wären wir wieder beim Fugen-S-Problem.
    Ist es gängig, dass vielleicht ein Name aus einem Satz entstammt? Bspw:


    "Der Mann der Hasels Wört/Wert/Wurt"= > Hasels Wört/Wert/Wurt?

    Ich kenne, wenn, eher die Bildung ohne Fugen-S. Aber vielleicht gibt es das ja mit einer Fuge, wenn es wirklich nur »die eine« Wört.
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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    • Xylander
      Erfahrener Benutzer
      • 30.10.2009
      • 6798

      #17
      Hallo Lukas,
      das verstehe ich nicht. Der Genitiv von Hasel ist doch Hasel und nicht Hasels, oder?
      Satznamen gibts natürlich, sie werden aber aus Verb + Substantiv gebildet, vgl. Störtebeker.

      Wir haben die Situation, dass einerseits der FN fast ausschließlich mit -s- oder -schw- belegt ist, und andererseits kein Toponym mit Hasel- ein -s- enthält.

      Hallo sternap, die Deutung mit -werth halte ich deswegen nicht für völlig unmöglich, aber für sehr unwahrscheinlich.
      Hier mal ein Beispiel für eine Haselinsel (Hasselwerder/Hasselwarder) im Alten Land bei Hamburg):

      Eine norddeutsche Adelsgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Quellentexten. Die Herren von Zesterfleth, erstmals erwähnt 1312, ausgestorben 1848, zählen zu den einst bedeutenden stiftsbremischen Ministerialen- bzw. Niederadelsfamilien. Die Grundlage ihres Güterbesitzes legte bereits einer der ältesten bekannten Namensträger, Ritter Marquard I., im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts durch Ankauf zahlreicher Ländereien und Rechte im Alten Land und in Kehdingen. Zum Hauptsitz der Familie entwickelte sich Bergfried im Kirchspiel Steinkirchen (Altes Land). Das vorliegende Urkundenbuch beruht auf dem Bergfrieder Gutsarchiv, das am Standort Stade des Niedersächsischen Landesarchivs überliefert ist. Es gibt Auskunft über insgesamt 296 Rechtsgeschäfte, in der Regel mit Kurzregest und vollständiger Abschrift. Die Überlieferung setzt bereits 1232 ein und reicht bis ins 17. Jahrhundert. Einleitend wird neben der Quellenüberlieferung vor allem die Familie Zesterfleth mit Namen, Herkunft und Wappen näher vorgestellt. Mehrere Stammtafeln machen deren Geschichte übersichtlich. Ausführliche Register erschließen den für das Alte Land und die angrenzenden Gebiete aufschlussreichen Urkundenbestand.

      Viele Grüße
      Peter
      Zuletzt geändert von Xylander; 19.07.2022, 11:51.

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      • hionoxy
        Erfahrener Benutzer
        • 31.03.2021
        • 671

        #18

        Hi Zusammen,

        Hier ist ein interessanter Flurname den ich per Zufall gefunden habe: Etzel-Schwert/Etzelschwerd/Eselschwert in Marburg-Wehrda [1]

        Bin mir unsicher ob der irgendwie in Frage kommen könnte. Bei der Hochzeit des Hans Jörg Hesselschwert 3 Aug 1696 wird dieser noch Hans Iurg Eselswert geschrieben. Außerdem finde ich kaum weitere Belege für diesen Flurnamen. Angeblich wird "am eselschwert" genannt.

        Hat da jemand eine Einordnung dazu?

        Herzlicher Gruß aus Wien
        Lou

        [1] „IM ETZELSCHWERD“, in: Hessische Flurnamen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/fln/id/313723> (aufgerufen am: 07.03.2025)
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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6798

          #19
          Hallo Lou,
          oh, gut, wenn ein Thema mal pausiert. Inzwischen gibt es eine Deutung für die FN-Gruppe Heselschwerdt im DFD:



          Haselbusch und Schwert sind aus dem Rennen. Vielmehr haben wir demnach den Ortsnamen Hößlinswart/Hesliwart als Basis:

          https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/1720/H%C3%B6%C3%9Flinswart+-+Altgemeinde%7ETeilort?p_r_p_x_http%3A%2F%2Fwww.le o-bw.de%2Fpublic-render-parameters_lieferid=labw_ortslexikon&p_r_p_x_http% 3A%2F%2Fwww.leo-bw.de%2Fpublic-render-parameters_objektid=1720&p_r_p_x_http%3A%2F%2Fwww. leo-bw.de%2Fpublic-render-parameters_type=ORT
          1347 Hesliwart (Personenname und vielleicht Warte), wohl in der jüngeren Ausbauzeit entstanden.

          Thomas hatte es schon gefunden:

          Familienname: Zeit/Jahr der Nennung: um 1800 Ort/Region der Nennung: in München: Häselschwerth, in Mannheim Hesselschwert, in Leimersheim Heselswerth Hallo Zusammen, ich suche nach der Bedeutung des genannten Familiennamens. Da die älteste Schreibweise Heselswerth ist (Pfalz), habe ich mir gedacht, es könnte eventuell


          Den hessischen Etzel müssen wir zum Glück nicht deuten

          Viele Grüße
          Peter
          .
          Zuletzt geändert von Xylander; 08.03.2025, 10:38.

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          • hionoxy
            Erfahrener Benutzer
            • 31.03.2021
            • 671

            #20
            Hi Peter,

            es ist schön von dir zu hören, ich hoffe dir geht es gut und deine Vorhaben haben sich derweil gut entwickelt!

            Hößlinswart (ehemalig Hesliwart) also; da ist Hesslschwert ja tatsächlich imposanter. Viel lustiger ist, dass ich auf meiner mütterlichen Seite genau in der Region (im Umkreis von ca, Böblingen bis ca. dorthin um Schondorf) Vorfahren habe. Diese Linie ist ja über Augsburg–-München--Mannheim/Ludwigshafen-Oggersheim. Lustig. Dann lag ich auch mit meiner privaten Annahme daneben, dass wohl ein Hesselschwert wohl auch in die Stuttgarter Region gegangen sei. Wohl eher ist ein Mensch aus der Region nach Oggersheim! Frag mich aber wie's gekommen ist. Eventuell während der württembergischen Reformation? Spannend.

            Gruß
            Lou
            • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
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            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6798

              #21
              Hallo Lou,
              danke, ja, es hat sich einiges entwickelt. Mit der neuen Wohnung bin ich zufrieden, mit der Schreiberei noch nicht. Ich hoffe, bei dir ist alles ok?
              Auf einen Herkunftsnamen oder Wohnstättennamen, abgeleitet von Hößlinswart < Hesliwart wäre ich nie gekommen. Wie ich gerade sehe, ist der Artikel im dfd am 4.3.25 eingestellt worden, da haben wir wirklich Glück gehabt.
              Damit ist der FN gedeutet, die Genealogie nicht. Forschst du an der Stelle weiter? Unsicher bin ich beim Toponym Hesliwart. In leo-bw wird ein Kompositum aus einem Personennamen und wart - Warte vermutet. Wenn ich mir die Topographie anschaue, kommt auch werth - Insel, Halbinsel in Betracht. Die Hesliwart wird von der Steinach umflossen. Hänsleinswerth hattest du schon früh vermutet.
              https://de-de.topographic-map.com/map-f4xkkl/H%C3%B6%C3%9Flinswart/?center=48.83067%2C9.46232&zoom=14&overlay=0&base= 2
              Viele Grüße
              Peter
              Zuletzt geändert von Xylander; 09.03.2025, 10:46.

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              • hionoxy
                Erfahrener Benutzer
                • 31.03.2021
                • 671

                #22
                Hi Peter,

                immerhin die Wohnung passt, gute Bedingungen für die Schreibarbeit. Es geht, danke. Das letzte Semester war viel, die letzte Klausur davon erst am Donnerstag geschrieben, am Montag aber ging dieses Sommersemester bereits los. Puh.

                Wegen Hößlin: In Ulm hieß die Rebengasse mal Höslinsgässlein. Es ist auch so, dass in um Ulm und um Ulm herum der name Höslin, Hößlin oft zu finden ist. Und dann wäre da noch aus meiner Heimat die Patriziatsfamilie Hößlin [1] und die Kaufmannsfamilie Höslin [2] (Letztere schon 1380 belegt). Gibt auch noch die von Hössle in Augsburg, wobei nicht sicher bin, ob die ident sind mit den Hößlin. Ob Hös und Höss/Höß ident sind, weiß ich (noch) nicht.

                Auch finde ich etwas zum Ort Aufheim, wo das Benediktingerkloster in Wiblingen bei Ulm am 17. September 1401 einen Eintrag zu Vermögensangelegenheiten der Familie des Ulmer Bürger Jos Höslin von Kötz niederschrieb. Der Vater und die Muhme werden Höslin genannt, also scheint der Name als Nachname zu fungieren. Warum Jos dann von Kötz ist (Schätze mal den Ort bei Günzburg, da fliest ja auch in der Nähe die Kötz; und Aufheim ist evtl. das in Senden), weiß ich nicht.

                Der Name ist also recht häufig, kommt sicher schon vor 1400 im Schwäbischen vor. Ob das zwingendermaßen dasselbe ist wie in Hößlin(s)wart, wäre dann aber auch noch zu klären. Falls es dann ein Personen- und/oder Nachname ist. Eine Warte im Rems-Murr-Kreis kann ich mir gut vorstellen. Gibt dort ja bis heute noch zahlreiche.

                Gruß in den Sonntag
                Lou

                [1] https://www.wissner.com/stadtlexikon.../hoesslin/4172
                [2] https://www.wissner.com/stadtlexikon...n/hoeslin/4171
                Zuletzt geändert von hionoxy; 09.03.2025, 12:00.
                • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6798

                  #23
                  Hallo Lou,
                  na, dann geht es ja nahtlos weiter, oder hast du ein paar Tage Ferien?
                  Das -ö- in hößlinswart kann entweder originär sein, oder es wurde aus -e- gerundet. Für die Rundung aus -e- sprechen die bekannten Formen des zweigliedrigen FN. Wie auch immer, ein Hänslein steckt nicht in dem Höslein.
                  Eher der PN Hessel:

                  Viele Grüße
                  Peter

                  Kommentar

                  • hionoxy
                    Erfahrener Benutzer
                    • 31.03.2021
                    • 671

                    #24
                    Hallo Peter,

                    leider nein, am Montag fing das Sommersemester bereits an. Es ragten also Sachen vom Vorsemester ins neue hinein.

                    Wegen Hessel, leobw [1] meint zu Hößlinswart sowieso: »1347 Hesliwart (Personenname und vielleicht Warte), wohl in der jüngeren Ausbauzeit entstanden«.

                    Da scheint mir Hessel als Diminutiv zum deutschen Rufnamen Hesso, Hessi plausibel, der auf althochdeutsch Hasso , Hessi , Hesso , altsächsisch Hasso ‘Hesse’ basieren soll [2, 3].

                    Gruß in den Abend
                    Lou

                    [1] https://www.leo-bw.de/detail-gis/-/D...rt++Berglen+WN

                    [2] https://www.namenforschung.net/dfd/w...a-b96266323e90

                    [3] https://www.namenforschung.net/dfd/w...f512705cded1dc
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                    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6798

                      #25
                      Hallo Lou,
                      na, am besten, du verschiebst gleich weiter, ins nächste Semester - sofern möglich.
                      Den FN haben wir wenigstens gelöst, jedenfalls soweit er sich mit den uns zugänglichen Informationen lösen lässt. Jetzt geht es also darum, wer den Namen nach Leimersheim brachte.
                      Einen schönen Abend
                      Peter
                      Zuletzt geändert von Xylander; 10.03.2025, 05:26.

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