FN Debeckquerius

[Bienchen7658]

Danke Bienchen! Den Sterbeeintrag hatte DerFalke gefunden.
https://genealogie.arch.be/514/514_9...3_000/0_0109_r

Ach Dankeschön, das hatte ich wohl übersehen.

Ich kann leider die Schrift nicht so gut lesen und übersetzen, aber besteht die Möglichkeit, dass es sich bei der Eheschließung 1694 hier doch nicht um eine Verwandte, sondern um unsere gesuchte Person/Mutter handeln könnte? Womöglich hat sie nach dem Tod des Mannes ja noch mehrfach geheiratet und ihren Namen geändert, weshalb wir bisher keinen Heiratseintrag zu Namen wie Otten + De Bacquere finden konnten.

Kann jemand von euch das lesen? Gibt es hier eine Bemerkung "Witwe" oder ähnliches?

https://genealogie.arch.be/514/514_9000_000_00313_000/0_0036_r

[Xylander]

Zu ihr steht da lediglich:
Maria Susanna de Bacquerre subdita huius Arcis - Untergebene dieser Burg (dh des Spaniardenkastells). Also nichts von Witwe. Auch kann ich mir nicht vorstellen, wie sie den Namen von Cornelia in Maria Susanna geändert haben könnte. Schade. Aber intressant dass sie nicht als Tochter von bezeichnet wird, sondern als "Untergebene" des Kastells. War sie da angestellt?

[Xylander]

Hallo DerFalke,
falls Du es nicht kennst und damit sich der Besuch in Dresden lohnt:

https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=807f1fff-90d5-4b13-b283-f56ee62a638d

Hallo zusammen,
ich meine, wir sollten uns nochmal an der Lesung des -tzschen Regiments versuchen, mit dem Michael Otten, der Stiefvater von Gottlieb Debecverius in Gent oder jedenfalls in Flandern war.
Siehe die Trauung in #21

https://forum.ahnenforschung.net/forum/allgemeine-diskussionsforen/namenkunde/182285-fn-debeckquerius?p=2160093#post2160093

Meine Spekulation: der Fahnensattler Michael Otten kommt so ab 1693 nach Gent, wird bei der Witwe deBacquere einquartiert und nimmt sie und ihr Kind mit nach Sachsen. So die romantische Version. Die brutale will ich mir nicht ausmalen. Jedenfalls würde es helfen, wenn wir wüssten, ob und wann er in der Gegend war. Nur: ich kann es nicht lesen.
Viele Grüße
Peter

[DerFalke]

Hallo DerFalke,
falls Du es nicht kennst und damit sich der Besuch in Dresden lohnt:

https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=807f1fff-90d5-4b13-b283-f56ee62a638d

Das kannte ich noch nicht, werd ich natürlich auch mit durchgucken.

Danke für die neuen Infos

[Xylander]

Dann gäbe es noch diese beiden:

https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=b29f2aec-3408-44a0-b000-8eafd251244d

https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=0dba4f11-9d68-4c29-a5c4-37156e8a9081

[Xylander]

Hallo zusammen,
der Gouverneur des Genter Spaniardenkastells, in dessen Stab Carolus de Bacquere versetzt worden war, hieß Don Joseph de Moncada y Aragon. Das entnehme ich der Arbeit De vergeten Gentse parochie. Het Spaans Kasteel in de 17de eeuw. von Griet Maréchal.

https://openjournals.ugent.be/hmgog/article/id/70524/

Auf Seite 161 berichtet sie über das Zeremoniell anlässlich seiner Beerdigung 1697

https://openjournals.ugent.be/hmgog/article/70524/galley/194761/view/

Ihre Quelle, der Eintrag im Kirchenbuch des Spaniardenkastells, lässt ahnen, was für ein Ausnahme-Ereignis die Beerdigung für den Pfarrer und sicher auch für die Gemeinde bedeutete.

https://genealogie.arch.be/514/514_9000_000_00313_000/0_0116_r

Auch sonst enthält der Bericht über die "vergessene Genter Parochie" viele interessante Informationen.

Hier noch eine weitere Publikation zum Thema Spaniardenkastell
https://www.google.de/search?q=%22spaans+Kasteel+in+Gent%22+%22M.+Hanson %22&sca_esv=abaf984a42ff90a7&sca_upv=1&hl=de&sourc e=hp&ei=eVpdZo7CM4X97_UPrNSooAs&iflsig=AL9hbdgAAAA AZl1oiQx8VlKZ9t6tHOTC4ICaEq2WxHwz&ved=0ahUKEwjO4ra u376GAxWF_rsIHSwqCrQQ4dUDCBM&oq=%22spaans+Kasteel+ in+Gent%22+%22M.+Hanson%22&gs_lp=Egdnd3Mtd2l6IiQic 3BhYW5zIEthc3RlZWwgaW4gR2VudCIgIk0uIEhhbnNvbiIyBRA hGKABMgUQIRigAUi_kwNQAFi82AJwAHgAkAEAmAH9AaABqCGqA QcxOS4xNS4yuAEMyAEA-AEBmAIjoAKjIcICCxAAGIAEGLEDGIMBwgIOEC4YgAQYsQMYgwE YigXCAg4QABiABBixAxiDARiKBcICERAuGIAEGLEDGNEDGIMBG McBwgIFEAAYgATCAgsQLhiABBjRAxjHAcICCxAAGIAEGJIDGLg EwgILEAAYgAQYkgMYigXCAg4QABiABBixAxiDARjJA8ICCxAuG IAEGMcBGK8BwgIHEAAYgAQYCsICDRAAGIAEGJIDGLgEGArCAhA QABiABBixAxiDARjJAxgKwgINEC4YgAQYxwEYChivAcICExAuG IAEGLEDGNEDGIMBGMcBGArCAgUQLhiABMICDRAuGIAEGNEDGMc BGArCAhEQLhiABBjHARiYBRiZBRivAcICBxAAGIAEGBPCAg0QL hiABBgTGMcBGK8BwgIHEC4YgAQYE8ICCRAAGIAEGBMYCsICCBA AGBMYFhgewgIIEAAYgAQYogTCAgUQIRiSA8ICBhAAGBYYHsICC BAAGKIEGIkFwgIHECEYoAEYCpgDAJIHBzE1LjE4LjKgB53EAQ& sclient=gws-wiz

Aber, DerFalke, jetzt warten wir am besten Deine Ergebnisse ab. Da wird sicher klären, ob Carolus de Bacquere der Vater von Gottlieb Debecqverius war. Falls ja, können wir uns auf das Thema Namendeutung konzentrieren und es abschließen.

Die genealogische Forschung kann dann ja in den Unterforen Sachsen und Benelux weitergehen

Viele Grüße
Peter

[DerFalke]

Ich hab eine Antwort aus Gent erhalten, was genau in den Akten steht ist natürlich vorher unklar, auch die Menge ist unklar. Wahrscheinlich sind es Gerichtsakten, Verträge, Grundstücke etc. aus dem 17 und 18 jh.

Man könnte die sich vor Ort in Gent anschauen aber das ist zu weit für mich.
Man könnte die Akte auch kopieren lassen, was auch entsprechend kostet und da gerade der Umfang gar nicht klar ist, muss ich mir das erstmal überlegen.

Es ist eine Blackbox aber evtl. einen Versuch wert, gerade wenn es aus Dresden ja eine Anfrage nach Gent zum Nachlass des Großvaters gab, könnte was dazu drin stehen.

[Xylander]

Ja, das ist im Moment noch zu unsicher. Erst solltest du herausbekommen, was in der Dresdener Akte steht. Zumindest klärt sich damit wahrscheinlich, wer denn nun der Großvater Carolus von Johann Gottlob war, und ob er mit dem 1693 verstorbenen Carolus de Bacquere identisch ist, oder mit wem sonst. Dann kannst du in Gent nachfassen, ob dieser de Bacquere überhaupt und mit welchen Aktenstücken in deren Bestand vertreten ist, ob zB eine Gegenüberlieferung zu der Anfrage von Johann Gottlob vorhanden ist. Bei positiver Antwort kannst du den Umfang der dortigen Recherche und die Zahl der Kopien reduzieren. Und wie gesagt, wenn du ihnen die Dresdner Akten bieten kannst, sind sie wahrscheinlich kulant.
Eine andere Möglichkeit: konntest du die Kirchenbücher von Nichtewitz bzw. der für Nichtewitz zuständigen Pfarre schon durchsehen? Im Heiratseintrag von Johann Gottlieb Debecquerius ist nichts zu seiner Religion gesagt. Ich vermute, dass sein Stiefvater ihn hat umtaufen lassen, dass er bei der Gelegenheit auch den Namen Gottlieb bekam. Oder dass Michael Otten die schwangere Mutter aus Gent mit nach Nichtewitz nahm, und Gottlieb dort geboren und evangelisch getauft wurde. Vielleicht findet er sich auch unter den Konfirmanden. Eventuell lohnt sich nun doch ein Thema im Sachsen-Forum.
Viele Grüße
Peter

[Xylander]

Zurück zur Namenkunde. Das Standardwerk Verklarend woordenboek van de familienamen in België en Noord-Frankrijk von Frans Debrabandere

https://www.deslegte.com/verklarend-woordenboek-van-de-familienamen-in-belgie-en-noord-frankrijk-2-delen-113796/

ist zwar nicht online, seine Ergebnisse finden sich aber in dieser Zusammenstellung:
https://justitia-veritas.be/justitia...amilienamen/b/ (Suchfunktion mit de Bacquer)
Dass es sich um einen Berufsnamen für einen Bäcker handelt, überrascht uns nicht. Sehr interessant finde ich die zweite Möglichkeit:
2. Soms evtl Mnl backer - veerman - Manchmal evtl. mittelniederländisch backer - Fährmann
Das wurde bisher zwar als Begriff gefunden, aber anscheinend noch nicht als davon abgeleiteter Familienname. Dazu auch dieser Artikel:

https://www.dbnl.org/tekst/_naa002197201_01/_naa002197201_01_0007.php

Also: ich tippe auf den Bäcker, aber behalten wir den Fährmann mal im Kopf.
Viele Grüße
Peter

[DerFalke]

Ich war im Staatsarchiv und hab mir alle 4 Akten zur Familien angesehen.
Die einzige wo was spannendes drin steht ist diese Anfrage nach Gent, wo die Geschwister versucht haben an das Erbe des Großvaters zu kommen aber es irgendwie zu Missverständnissen gekommen ist.

1764
wurde eine erste Anfrage zum Nachlass des Großvaters gestellt, dabei aber Nirgendwo sein Vorname erwähnt. Die Mutter wird als nur Marchmannin beschrieben, das würde heißen unsere gefundene Trauung war wahrscheinlich falsch.
Ich weiß nicht genau nach mit welcher Namensschreibweise Die Anfrage nach Tauf-, Trau- und Todenscheinen in Gent gestellt wurde. Die Antwort aus Gent bezieht sich aber auf "Becker" und hat nichts gebracht, auch weil keine Zeitangaben angegeben wurden wo die überhaupt suchen sollten. (Bild 9 und 10)
1767
haben die Geschwister es dann nochmal versucht (und wollten oder haben einen der Brüder nach Gent geschickt) und auf die Namensverwechslung "Becker" vs. "Bekwerius" hingewiesen. (Bild 11-13)
Aber auch da die Antwort, dass man nichts finden konnte.
Die Geschwister haben wohl das Erbe, angeblich 2 Rittergüter, nie bekommen.
Der Vater der Frau in Gent soll wohl ein reicher Edelmann Adrian von Masmann gewesen sein, evtl. lässt sich da weiter forschen, ob diese Geschichte stimmen kann.

Ich werd mir wohl mal auch die Akten aus Gent zur Familie De Baquere kopieren lassen und gucken, ob dort was mit Marschmann zu finden ist.

Interessant find ich auch, dass sich Johann Gottlob 1764 "Debeckqverius" genannt hat (Bild 2) und 1767 dann "Beckwerius" (Bild 13)

Zusammmenfassend würd ich sagen, die wussten selber nicht wirklich wie der Name hieß und evtl. durch Sprachbarrieren und falsche Schreibweisen haben die Anfragen nach Flandern nicht funktioniert, hätten sie vielleicht mal nach "De Baquere" gefragt, ohne Lateinisierung.