Möglicherweise bin ich auf einen Wiedleder gestoßen, aus dem wahrscheinlich der Wickleder wurde. Kann man Wiedleder bedeutungstechnisch besser einordnen und ist es möglich dass daraus Wickleder wurde?
FN Wickleder
Einklappen
X
-
Zitat von AndreasWick Beitrag anzeigenMöglicherweise bin ich auf einen Wiedleder gestoßen, aus dem wahrscheinlich der Wickleder wurde. Kann man Wiedleder bedeutungstechnisch besser einordnen und ist es möglich dass daraus Wickleder wurde?
dazu gleich die Routinefragen:
Wann und wo taucht die Schreibung erstmalig auf?
Wie ist der genaue Wortlaut des Belegs?
Gibt es einen Scan oder Link?
Woraus schließt Du auf Identität mit Wickleder
Viele Grüße
XylanderZuletzt geändert von Xylander; 21.03.2020, 09:51.
Kommentar
-
-
Hallo Xylander,
die Schreibung taucht das erste Mal 1724 in Grünberg bei Augustusburg (10 km von Chemnitz) in einem Kirchenbuch bei einem Taufeintrag auf: Hans Gottfried/ ein Sohn Christoph Heinrich Wiedleders Zimmermann und Häußlers in Grünberg....
Ich habe einen Scan bei mir. Es sieht auf den ersten Blck aus wie Wickleder, heißt aber wohl Wiedleder.
Grünberg ist ein ganz kleines Dorf und ich habe schon Wickleder-Vorfahren aus dem 18.Jahrhundert dort gefunden. Nun stoße ich wieder auf einen sehr ähnlichen Namen. Der Beruf ist Zimmermann, ähnlich wie alle anderen Vorfahren aus der Zeit und näheren Gegend.
Viele Grüße Andreas
Kommentar
-
-
Zitat von AndreasWick Beitrag anzeigenHab die Bilder hochgeladen
Hier als Anhang jedenfalls nicht.
Gruß
ThomasFN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)
Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam
Kommentar
-
-
Zitat von AndreasWick Beitrag anzeigenVielleicht noch eine Verständnisfrage: Kann es sein, dass der Vater Johann Christoph hieß und der Sohn Carl Christoph oder war es eher andersrum (Vater Johann Christoph und der Sohn Johann ........(Karl z.B.)?
Zur Lesung: anscheinend Wiedleder, 100% sicher bin ich nicht
Zur Deutung Wiedleder: die wäre auch nicht einfacher als bei Wickleder, bei einem Schnellversuch fand ich nichs Eindeutiges. Überhaupt kaum Google-Ergebnisse für das Stichwort Wiedleder.
Ohnehin aber müsste man wissen, ob die Form Wiedleder tatsächlich die ursprüngliche ist. Ob also davor nicht doch schon Wickleder auftaucht, zB beim Heiratseintrag von Christoph Heinrich oder bei seinem Vater oder in noch vorhergehenden Generationen. Weiter sollte man den Wechsel Wiedleder>Wickleder möglichst bei ein- und derselben Person aufspüren. Und dann, wie die Nachkommen von Christoph Heinrich hießen.
Also viel Arbeit für Dich, aber das sollte Dich nicht entmutigen. Für die Namendeutung braucht man einfach den richtigen Namen.
Viele Grüße
XylanderZuletzt geändert von Xylander; 25.03.2020, 09:30.
Kommentar
-
-
Im Grimm'schen Wörterbuch finde ich Witleder als eine Form von Weiszleder, das wohl mit der Berufsbezeichnung des Weißgerbers zusammenhängt.
Könnte hier ein Zusammenhang bestehen?Zuletzt geändert von Saraesa; 26.03.2020, 11:56.
Kommentar
-
-
Das wäre mE denkbar, wenn auch Wiedleder mit langem i eine etwas seltsame Schreibweise für das vermutlich kurze i in witleder wäre. Jedenfalls gibt es zahlreiche Beispiele für den FN Wittleder. Der wiederum ist eindeutig ein Berufsübername für einen Weißgerber oder einen Händler mit Produkten der Weißgerberei, evl. auch einen Verwender
Für Wiedleder könnte das also die Lösung sein. Dann bliebe aber immer noch zu klären, wie in meinem vorigen Post beschrieben, welche Namensform denn für diese spezielle Familie die richtige ist: Wiedleder/Wittleder oder doch Wickleder.
Viele Grüße
XylanderZuletzt geändert von Xylander; 25.03.2020, 23:36.
Kommentar
-
-
Hallo,
falls die richtige Schreibung für Wiedleder tatsächlich Wit(t)leder lautet, dann haben wir es mit einem niederdeutschen Namen zu tun. Das würde bedeuten, dass ein Namensträger aus nördlicheren Regionen nach Sachsen zugewandert wäre, und es würde auch die falsche Schreibung in der neuen mitteldeutschen Umgebung erklären.
In diesem Licht scheint mir die Namensverbreitungskarte 1890 bemerkenswert. Sie zeigt einige Punkte für Wittleder in Niedersachsen und einen einzigen in Sachsen, und zwar dort mitten im Cluster für Wickleder, direkt neben einem Punkt für Wickleder.
Das stützt die Theorie, dass ein Zusammenhang besteht. Trotzdem bleibt der familiengeschichtliche Hintergrund zu klären. Es könnte zB sein, dass zwar ein Wittleder zuwanderte, dass aber zum Zeitpunkt der Zuwanderung der Name Wickleder in der Region schon ansässig und verbreitet war, sodass der Name Wittleder/Wiedleder bei einigen der Nachkommen in Wickleder umgeschrieben worden wäre. Wer denn nun Dein Vorfahr war und wie er richtig hieß, Andreas, musst Du nach wie vor ermitteln.
Aber jetzt warten wir mal die Öffnung der Archive ab.
Viele Grüße und gute Wünsche an alle
Xylander
Kommentar
-
-
Ein neues Hallo in die Runde,
ich bin nun etwas weiter gekommen und habe Fragen.
Die ältesten bekannten Wickleders habe ich im Erzgebirge Nähe Chemnitz gefunden. Es ist ein kleines Dorf, welches 1730 recht wenig Einwohner hatte. Dort finden sich Wickleders, Wittleders und Wiedleders. Einer findet sich im Kirchenbucheintrag als Wiedleder, aber im Register als Wickleder. Ein anderer wird als Wittleder geboren, aber Kinder heißen Wickleder und auch im Sterbebucheintrag wird er unter Wickleder geführt. Nun dachte ich, dass vielleicht Wittleders zugewandert sind und fand eine Person, die 1625 aus der Nähe Hannover nach Erfurt gegangen ist und dort verstarb. Sein Sohn Heiner (norddeutsch), der im Dom von Erfurt getauft wurde, wird aber nun im Kirchebuch wieder Wickledder geschrieben. Ich verfolge gerade die Linien und bin dabei, die Verbindung in dieses kleine Dorf ins Erzgebirge zu finden. Meine Frage ist, ob es denn tatsächlich möglich ist, keinen klaren Namensbruch zu haben, sondern, dass sich dieses "Gewickledere" und Gewittledere" so über 100 Jahre durchzieht? Ich bin völlig ratlos.
Was meint Ihr?
Viele Grüße Andreas
Kommentar
-
-
Zitat von AndreasWick Beitrag anzeigenEin neues Hallo in die Runde,
ich bin nun etwas weiter gekommen und habe Fragen. Nun dachte ich, dass vielleicht Wittleders zugewandert sind und fand eine Person, die 1625 aus der Nähe Hannover nach Erfurt gegangen ist und dort verstarb. Sein Sohn Heiner (norddeutsch), der im Dom von Erfurt getauft wurde, wird aber nun im Kirchebuch wieder Wickledder geschrieben. Ich verfolge gerade die Linien und bin dabei, die Verbindung in dieses kleine Dorf ins Erzgebirge zu finden. Meine Frage ist, ob es denn tatsächlich möglich ist, keinen klaren Namensbruch zu haben, sondern, dass sich dieses "Gewickledere" und Gewittledere" so über 100 Jahre durchzieht? Ich bin völlig ratlos.Was meint Ihr?
Viele Grüße Andreas
anscheinend ja! Sieht kurios, aber im Licht der neuen Ergebnisse plausibel aus.
Viele Grüße
Xylander
Kommentar
-
Kommentar