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Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
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In Niederbayern, wo auch das größte Namensaufkommen ist, gibt es die Einöde Plöderöd, sie gehört zur Gemeinde Dietersburg im Landkreis Rottal-Inn.
Zu Eder: aus dem Duden Namenslexikon
1) Oberdeutscher (baierisch-österreichischer) Wohnstättenname zu mhd. öde, unbebauter und unbewohnter Grund, womit sich der ursprunglich damit nicht verwandte Begriff bair. Einöde (mhd. einöte, ahd. einöti - Einsamkeit) alleinstehender Hof, gelegentlich schneiden kann.
2) Im alemannischen und niederdeutschen Bereich Wohnstättenname zu mhd. eter, geflochtener Zaun, Umzäunung um einen Hof oder eine Ortschaft, mnd. eder geflochtener Zaun, das eingezäunte Feld
3) Herkunftsname zu den häufigen Ortsnamen Ed, Edt, Öd, Oed, Eder (Bayern, Österreich), im Vogtland zu Dödra, a 1328 belegt als zue der Ode.
Beste Grüße
Artsch
Zuletzt geändert von Artsch; 27.04.2018, 10:38.
Grund: Duden Namenslexikon
Wenn in Plöderöd tatsächlich das Verb plödern enthalten sein sollte, dann bliebe aber immer noch unklar, welches spezielle, sich wiederholende Geräusch mit welcher Ursache von den vielen dort genannten hier denn nun gemeint ist. Wasser schiene mir ziemlich oben auf der Liste zu stehen, da vermute ich etymologischen Zusammenhang mit plaudern. Dichterisch gibt es ja auch das murmelnde, geschwätzige Bächlein.
Allerdings hat keiner der von ASW gefundenen Nachbarorte mit dem Grundwort -öd ein Verb als Bestimmungswort.
Wie schon gesagt: einfach mal am Ort nachfragen (Gemeindearchiv, Heimatverein)
Ja, und Bläder = Blätter (so im Schwäbischen und Fränkischen)
Bläderöd (Plöderöd) liegt am östlichen Rand unterhalb eines Waldes. Bei vorherrschendem Westwind werden dort im Herbst sicherlich massig Laubblätter aus dem Wald akkumuliert. Also ein ganz besonderes Charakteristikum, welches zur Benennung geführt haben könnte.
Hallo zusammen,
die Bläd(d)er müssen wir wohl den norddeutschen, schwäbischen, fränkischen und schwyzer Bäumen lassen, die bairischen tragen Blattl(n), behaupte ich mal so als Westfale
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Mühe.
Habe mir die Querverweise angeschaut und neige zu der Interpretation:
Ploedereder= Öde mit einem nicht besondere gutem Boden.
Wobei mir eingefallen ist, dass es im alemannischen die P(B)loettere = Blase oder Pickel gibt.
Dann müsste die Öde ein Sumpfgebiet gewesen sein aus dem Blasen aufgestiegen sind. Eher unwahrscheinlich.
Nochmals vielen Dank.
Hakredi
Hallo zusammen,
Habe mir die Querverweise angeschaut und neige zu der Interpretation:
Ploedereder= Öde mit einem nicht besondere gutem Boden.
Hakredi
Hallo Hakredi,
diese Interpretation scheidet aus. Die Öde ist weiblich, also müsste ein Adjektiv, das sie näher beschreibt, wie zB plöde/blöde, ebenfalls im Femininum stehen. plöder ist aber Maskulinum, vorausgesetzt es handelt sich überhaupt wirklich um ein Adjektiv und nicht um eine andere Wortart. Das nehme ich nämlich an.
Denn wenn wir hier eine ertragsarme Öde hätten, dann hieße sie Plödenöd. Das folgt dem Muster anderen Öd-Orte mit einem Adjektiv als Bestimmungswort: Hohenöd, Tiefenöd, Langenöd, Breitenöd, Schwarzenöd, Weißenöd - mehr habe ich jetzt nicht herausgesucht.
Warum aber nicht Hoheöd usw., entsprechend auch eine fiktive Plödeöd? Weil die ursprüngliche Vollform der Wohnstätte "zur Hohenöd" usw. lautete.
Fazit: Plöder ist keine Adjektivform. Damit sind wir wieder bei den übrigbleibenden Alternativen: Ableitung vom Verb plödern, was immer es bedeutet, die Geräuschvarianten haben wir ja durchgeplaudert. Oder von Bewohnern mit dem Namen oder dem Beruf "Plöder". Was immer das sein könnte.
Hallo,
ich würd mal im Schmeller nachschlagen (Bayr. Wörterbuch).
Hab ich jetzt mal gemacht. Die plöder-Verwandschaft findet sich hauptsächlich auf der verlinkten und der darauf folgenden Seite. Das meiste kannten wir schon. Neu der Plöderer - Schwätzer und das Schnee-Geplöder
Das sprachliche Terrain scheint mir insgesamt jetzt abgesteckt. Was Plöderöd tatsächlich bedeutet - da würd ich einfach mal im Gemeindearchiv anrufen. Mit Internet-Hilfe sehe ich kein Weiterkommen mehr.
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