Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
Topograph.-statist. HB des Preussischen Staats (1846)
Neumanns Ortslex. des Dt. Reiches (1894)
Daraus könnte man schließen, daß der FN Glagau mit seiner größeren Anzahl von Namensträgern im Samland nicht zwangsläufig ein Herkunftsname zu einem gleich- oder ähnl. lautenden Ort sein muß. Die Orte Glogau in Schlesien liegen m.E. nach zu weit entfernt vom Samland, um für einen Herkunftsnamen Grundlage zu sein.
Weiterhelfen könnte das Ortsfamilienbuch (OFB) von Schönwalde (Krs. Samland). Hierin ist der FN Glagau verzeichnet mit den zusätzlichen Schreibweisen Glagaw, Glogau, Glogaw, Glogah, Gloga. Das läßt mich für den FN Glagau auf eine Verschleifung*) aus einer dieser Namensformen schließen und deutet in Richtung slawischer oder baltischer Namensherkunft.
Möglich wäre für den FN Gloga zu poln. głog "Weißdorn (-Strauch)", auch "Hagebutte" bzw. allgemein "Dorn (-Hecke, -Busch)" --> ein Wohnstätten-Name.
In lettischen / litauischen WB sowie unter Namenskunde im Ostdeutschen Diskussionsforum wurde ich leider nicht fündig.
*) durch Verschreibung, falsches Lesen, z.B. anstelle Kurrent-o- ein -a-; siehe auch Schriftprobe in Sütterlin (entstand aus Kurrent) anbei.
Danke für die bisherigen Antworten.
Slawisch und Samland passt ja nicht so gut.
Den Namen gab es auf jeden Fall schon im 17. Jh im Kirchspiel Pobethen im Samland.
Mit welcher Schreibweise weiß ich nicht. Die deutsche Endung "gau" wurde ja in alten Zeiten auch owe geschrieben - nur so nebenbei.
LG
Herbstkind
PS
Glogau/Glagau
Als ich das Stammbuch mit dem FN Glagau durchsah (zusammen mit Anderen), las die Dame neben mir immer wieder Glogau.
Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)
der baltische Raum hatte ja auch Berührung mit seinen slawischen Nachbarn.
Insofern wäre eine slaw. Namensherkunft wohl nicht ganz auszuschließen.
Betrachtet man das von mir zitierte OFB Schönwalde, so sind doch einige slawisch anmutende FN dabei.
PS:
Leider ist unser Mitglied Beate Szillis_Kappelhoff als exzellente Kennerin des baltischen Raumes seit mehr als 3 Jahren nicht mehr aktiv.
Sonst hätten wir diese befragen können. Auch auf meine anderweitigen Anfragen erhielt ich keine Antworten mehr.
Anmerkung eines alten Ostpreußen:
meines Erachtens besteht kein Zweifel daran, daß die Träger des Namens G l a g a u zu der Königsberger Familie G l o g a u gehören (vgl. Johannes Gallandi, Königsberger Stadtgeschlechter, Königsberg 1882/83, Abschrift als Sonderschrift des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., Nr. 1, Hamburg 1961, S. 11, 29, 54, 56, 63 = N. Glogau, Bürgermeister im Kneiphof um 1600).
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