Kaiser, König & Co.

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  • Frank Böhm
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2009
    • 263

    Kaiser, König & Co.

    Was hat Steffie Graf mit Roman Herzog gemein?
    Und was Roland Kaiser mit Klaus König?

    Alle der genannten Personen haben einen quasi "adeligen" Familiennamen. Aber woher kommen diese?

    Wenn jemand "Bauer", "Müller" oder "Schneider" heißt, dann ist klar, welchen Beruf der namensgebende Vorfahr ausgeübt hat. Aber Roman Herzog stammt ja bestimmt nicht von einem Herzog ab.

    Gibt es dafür eine Erklärung?
  • Laurin
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2007
    • 5676

    #2
    Hallo Frank,

    der Leipziger Namensforscher Prof. Udolph bezeichnet solche Namen als "Übernamen",
    die z.B. den Charakter eines Menschen darstellten (nicht eine Abstammung).

    So für "Kaiser":
    Übername für einen Menschen mit einem besonders angeberischen Verhalten;
    aber auch für einen, der am Hofe eines Adeligen (hier beim Kaiser) irgendeinen Dienst verrichtete.
    Freundliche Grüße
    Laurin
    (ex Mod. Namenkunde)

    Kommentar

    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4656

      #3
      Allerdings macht der Herr Graf hier eine Ausnahme. Zum einen kann der Name natürlich seiner Eitelkeit geschuldet sein, aber Graf kommt auch als Berufsübername vor. Graf wurden Aufsichtsbeamte mit richterlicher Befugnis genannt (Deichgraf, Gograf, Holzgraf, Zentgraf usw.). In der Regel waren es Wahlämter. Schon bei den Römern war der Graf nichts anderes als ein Finanzbeamter. Auch der Adelstitel Graf leitet sich aus einer ursprünglichen Amtsfunktion mit Gerichtbarkeit ab.

      Herzog, König, Kaiser waren auch Amtsfunktionen. Die Inhaber gehörten jedoch ausschließlich zu dynastischen Familien und so übertrug sich ihr Name nicht auf spätere Generationen als bürgerlicher Familienname. Hier haben wir es immer mit einem Übernamen zu tun.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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