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Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
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der FN Plescher könnte aus einem ähnl. lautenden böhm. FN, z.B. Plešr eingedeutscht worden sein.
Letzterer kommt auch heute noch in Plzeň / Přeštice vor: Plešr / Plešrová und basiert auf dem tschech. Wort pleš "Glatze, Kahlkopf".
Eine deutsche Namensherkunft, zu mhd. blech "Blech, Platte, ..." mit Verschleifung aus dem Berufsnamen Blecher wäre evtl. in Einzelfällen möglich.
Dieser stammt ursprünglich vor allem aus Gegenden mit Eisenerz-Abbau und Weiterverarbeitung zu Eisenblech, z,B. Siegerland / Lahn-Dill.
Falls Deine Vorfahren überwiegend aus Westböhmen stammen, würde ich der tschech. Etymologie den Vorrang geben -
die heutige Verbreitung des FN Plescher in Deutschland spricht m.E. nach eher für Migration.
Moin und Hallo,
ich habe das Buch nicht von Erich Schwarz: Sudetendeutsche Familennamen!
Er verbindet den Namen Blescher/Plescher mit Blaschen, bleschen, schlagen.
Der Pläsch=zu dünnen Blech schlagen-wie ein Blechschmied.
Bahlow schreibt über den FN Plesch, dort wird der FN Plescher/Pleschner genannt und der Hinweis auf Metallhandwerker!
Gruß Joachim
... Erich Schwarz: Sudetendeutsche Familennamen!
Er verbindet den Namen Blescher/Plescher mit Blaschen, bleschen, schlagen.
Eine mögliche deutsche Etymologie habe ich ja nicht ausgeschlossen, aber mir scheint Schwarz als zu "deutschlastig"
bei FN aus dem Überschneidungsgebiet tschech. / deutsch.
Bahlow berücksichtigt bei FN aus Schlesien häufiger auch slaw. Etymologien.
Hallo Laurin,
es waren nur meine Gedanken.
Im Jahre 1408 wird ein Hensel Plescher von Hodritz wegen eines Vergehen bestraft. In den deutschen Ansiedlungen im nordwestlichen Ungarn ist eine Verbindung zum Bergbau-Erzgewinnung genannt- Unter dem Plescher. Von daher ging der Gedanke zu Plescher.
Sinniert man ein bißchen, könnte das tschech. Wort pleš ein Lehnwort sein zu mhd. blech 1. "Ebene, Fläche, Platz"; 2. "Blech, Platte", auch "glänzendes Metall".
Dann wären wir wiederum bei zwei möglichen Deutungen:
Eigenschaftsname für den Kahlkopf
Berufsübername für den Hersteller / Verarbeiter / Händler von Blechen bzw. Erzeugnissen daraus.
Die Familie kann ich bis ca. 1580 zurückverfolgen. In dem Zeitraum bis zur Vertreibung 1946 waren sie ALLE Bauern, keine Handwerker. Ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass ein Urahn vor 1580 auch mal Schmied oder ähnliches war...
Daher gefällt mir das mhd. "blech" in Bezug auf einen Platz, eine Fläche am besten!
Die Familie kann ich bis ca. 1580 zurückverfolgen. In dem Zeitraum bis zur Vertreibung 1946 waren sie ALLE Bauern, keine Handwerker. Ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass ein Urahn vor 1580 auch mal Schmied oder ähnliches war...
Daher gefällt mir das mhd. "blech" in Bezug auf einen Platz, eine Fläche am besten!
Das ist recht subjektiv, da die Herausbildung von Familiennamen im Jahr 1580 weitgehendst beendet war - regt aber zum weiteren Nachdenken an.
Weshalb nicht auch blech --> plech --> plesch als Basis eines topograph. Begriffes, z.B. eines Flurnamens, der zu einem Wohnstättennamen führte?
@Laurin, gute Idee, da muss ich mal in den alten Katasterkarten schauen, ob ich in und um Neumarkt /Utery einen entspr. Flurnamen finde.
Eine tschech. Anlehnung finde ich eher unwahrscheinlich, da es sich um ein rein deutschsprachiges Gebiet handelte. Aber nix, was es nicht schon gab....
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