Soldat mit 70?

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  • bcfrank
    Erfahrener Benutzer
    • 11.08.2014
    • 632

    Soldat mit 70?

    Hallo,
    einer meiner Vorfahren ist am 25.12.1944 in Montenau (heute Belgien, vor 1920 Deutsches Reich) gestorben. Er war zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre alt und starb ziemlich genau an dem Tag, an dem die Westalliierten die Region erkämpften/überrannten. Sein Tod könnte ein Kollateralschaden sein aber prinzipiell hätte er ja auch mit 70 noch aktiv mitgewirkt haben können. In der Sterbeurkunde ist nichts dergleichen erwähnt. Ob sich hier eine Anfrage an die WASt lohnen würde, oder wurden Personen diesen Alters generell nicht mehr eingezogen/erfasst?
    Viele Grüße
    bcfrank
    SUCHE: Langfeld im Raum Döbeln/Grimma/Oschatz; Syrotzki in und um Danzig; meinen Großvater (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=111579) und dessen Vater, Mathematik-Lehrer/Professor Ludwig Frank, Berlin (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=109514)

    BIETE: Auskunft aus KB Münsterberg u. Hertwigswalde i. Schl., Mattern b. Danzig



  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 30144

    #2
    Hallo bcfrank,

    ich kann mir jetzt nicht vorstellen, daß er mit 70 noch als gemeiner Soldat gedient hat bzw. daß man ihn dann noch einzieht. Lt. Wikipedia lag das Wehrtauglichkeitsalter zwischen 18 und 45. (auch hier §7)
    Da hätte er schon einen sehr hohen Rang innehaben müssen und das wäre dann doch sicher irgendwie bekannt.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • sven345
      Erfahrener Benutzer
      • 22.10.2013
      • 160

      #3
      Hallo,
      Overmans hat für sein Buch über die Wehrmachtsverluste eine Stichprobe gehabt, in der ein Marineoffizier bei seiner Einziehung 68 Jahre alt war. Möglich wäre es also. Mein Großvater wurde im November 1941 schwer verletzt, blieb bis Frühling 1943 im Krankenhaus und war danach nur noch bedingt verwendungsfähig. Trotzdem wurde er 1944 bei Market Garden eingesetzt, zusammen mit einem Battalion von Versehrten. Ende 1944 und 1945 war alles möglich. Letztlich ist das aber kein Beweis, daß dein Vorfahr wirklich Soldat war. Er mag zum Volkssturm eingezogen worden sein, könnte ein sogenannter Kollateralschaden gewesen sein, von GIs oder Briten ermordet worden sein, von der SS oder sonst einem Nazi ermordet worden sein u.v.a.

      Gruß.

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      • Moselaaner
        Erfahrener Benutzer
        • 06.03.2013
        • 923

        #4
        Hallo,
        zum Volkssturm wurden Männer von 16-60 Jahren eingezogen. Ein 70jähriger war also nicht mehr davon betroffen. Die Vermutung, dass er bei Kampfhandlungen als Unbeteiligter ums Leben gekommen ist halte ich da für wahrscheinlicher.
        Montenau war zu dieser Zeit schon von den Amerikanern besetzt und wurde deshalb auch zum Schlachtfeld der deutschen Ardennenoffensive.

        Gruß
        Moselaaner
        Zuletzt geändert von Moselaaner; 10.03.2015, 16:28.

        Kommentar

        • bcfrank
          Erfahrener Benutzer
          • 11.08.2014
          • 632

          #5
          Vielen Dank für Eure Einschätzung der Lage und die Links. Ich denke, da werde ich mir die WASt-Anfrage sparen können.
          Viele Grüße
          bcfrank
          SUCHE: Langfeld im Raum Döbeln/Grimma/Oschatz; Syrotzki in und um Danzig; meinen Großvater (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=111579) und dessen Vater, Mathematik-Lehrer/Professor Ludwig Frank, Berlin (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=109514)

          BIETE: Auskunft aus KB Münsterberg u. Hertwigswalde i. Schl., Mattern b. Danzig



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          • schnatzel
            Benutzer
            • 04.02.2014
            • 60

            #6
            Ich würde es auf jeden Fall versuchen. Im schlimmsten Fall wird nichts gefunden, ist dann aber auch kostenfrei.

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 17171

              #7
              Hallo,
              wenn ich mir vorstelle, dass jemand im Winter unter Hungerbedingungen mit 70 Jahren, unter dem Stress von einer fremden Herrschar überrannt und vorher jahrelang von feindlichen Bombern bedroht worden zu sein, stirbt, dann sage ich mir doch: Respekt, er hat es immerhin bis ins hohe Alter von 70 geschafft.

              Ernsthaft sollte allerdings durchaus Selbstmord als Todesursache erwogen werden.

              z.B.: als die Franzose Stuttgart stürmten, hat mein Großonkel dort an dem Tag freiwillig sein Leben beendet.

              Gruss
              Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 11.03.2015, 11:57.
              Viele Grüße

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 5125

                #8
                Zitat von bcfrank Beitrag anzeigen
                Hallo,
                einer meiner Vorfahren ist am 25.12.1944 in Montenau (heute Belgien, vor 1920 Deutsches Reich) gestorben. Er war zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre alt und starb ziemlich genau an dem Tag, an dem die Westalliierten die Region erkämpften/überrannten.
                Hallo bcfrank,

                hast Du denn keine Todesurkunde/Totenbucheintrag? Da sollte doch eine kurzgefaßte Todesursache drinstehen.
                Gruß
                gki

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                • Zeitlupe
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.04.2012
                  • 138

                  #9
                  Ich weiß von einem 69-jährigen Freiwilligen beim Volkssturm der (möglicherweise aufgrund seiner extremen körperlichen Fitness und militärischen Erfahrung) angenommen wurde. Ausschließen sollte man da vielleicht erstmal gar nichts.
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                  • Asphaltblume
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.09.2012
                    • 1501

                    #10
                    Mein Urgroßvater hat sich noch mit 72 oder gerade 73 zum Volkssturm gemeldet und ist auch prompt gefallen. Er war Leutnant der Reserve und befand "ein deutscher Soldat kneift nicht"...
                    Gruß Asphaltblume

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